Die blonde Oberösterreicherin Veronika Riedl im Mittelpunkt. Copyright: Allegria PR
22.2.2018: Eine Tourneeproduktion von „GREASE“ im Wiener Museumsquartier – US-High School-Lection für Wiener Unterstufe
Es boomt an Reminiszenzen im Musicalland: Der Reihe nach bieten zur Zeit deutsche Tourneeensembles dem heimischen Publikum frisch aufbereitete alte Broadway-Hits an. „GREASE“ ist nun bis 4. März im Wiener Museumsquartier zu sehen. Kommt dem Original in seiner deutsch-charmigen Art wohl nicht allzu nahe, doch Warren Caseys Schlager „Summer Nights“ und andere schmissige Nummern hören sich nach wie vor schon sehr verführerisch an. Der New Yorker Erfolgsshow des Jahres 1972 ist später dann der Film mit John Travolta gefolgt, und dieser hat mit seinen munteren wie biederen College-Liebeleien bei Rock‘n‘Roll-Kindern für Furore gesorgt.
Also, jetzt gibt es wieder eine US-High School-Lection für die Wiener Unterstufe, und die Show kann sich im geschmackigen Design mit kräftigen bunten Farben und vielen Projektionen durchaus sehen lassen. Von einem ordentlichen Ensemble professionell gesungen, gehüpft, gejohlt, gekichert, geplappert, gehopst, geschrien, geklatscht – nun eben, die Girls und Boys dürfen sich so richtig austoben. Wenig kunstvoll, doch sehr temperamentvoll wird getanzt. Und ein Girl aus Steyr (richtiger gesagt: aus Ternberg im Traunviertel) macht dabei neben Alexander Jahnke in der Hauptrolle der Sandy eine echt gute Figur: Veronika Riedl, gerade erst der Musical-Ausbildung in Wien entstiegen, tanzt und singt sich in ihrem ersten Engagement quick und unverfroren und die Sympathien gewinnend in den Vordergrund. Da bleibt nur zu Wünschen über, dass sie die nächsten Sprossen auf der Karriereleiter ebenso locker zu bewältigen vermag.
Meinhard Rüdenauer