Wiener Metropol: „ROCK MY SOUL“, 12. 2.2020 – ein Vergnügungszug mit Rhythm & Geschrei
Copyright: Rolf Bock/ Metropol
Ab in die 7Oer Jahre! Ab ins Wiener Metropol…. und dort läuft es rund. Ein goschertes Wiener (nicht nur echte) Klüngel stürzt sich hier ins eigene Vergnügen. „Rock My Soul – Das 70er Musical“ heißt es in den nächsten Wochen im Hernalser Etablissement, und wer alten Wiener Schmäh noch verträgt, der kann sich ebenfalls sehr wohl fühlen. Peter Hofbauer & Markus Gull haben als bestens Erprobte eine Reminiszenen-Show zusammengestellt, welche schnurstracks in die Swinging Seventies und in ein mickriges Aufnahme-Studio führt. Rhythm und Geschrei. Andy Lee Lang gibt hier locker, locker, locker den schnell aufbrausenden Chef, und seine nach Karriere gierende Rocker-Partie ist ebenfalls nicht auf den Mund gefallen.
Ein lang geratener Abend mit vielen Hits dieser Jahre, gut gesungen, in dem mit Fortdauer die Story mehr und mehr herum irrt und sich verläuft. Regisseur Andy Halwaxx hat dabei seine ausgelassene Schar schon sehr perfekt auf urige Typen zugeschnitten, und so manche frechen Gags fordern genügend Lacher heraus. Vor allem aber: Es swingt vom lärmenden Anfang bis zu lärmenden Ende. Musik-Chef Max Hagler lenkt das andauernde Auf und Ab und seine Combo mit musikalisch sicherer Hand. Und ihnen allen rund um Entertainer Andy Lee Lang – versucht auch in der Pause persönlich seine Lang-Souveniers zu verkaufen – scheint es so richtig Spaß zu machen, sich blödelnd in der schmissigen Choreographie von Elisabeth Blutsch voll auszutoben. Bestens: Tertia Botha mit apartem Soul-Flair, Reinwald Kranner als sich gehen lassender Hippie mit Gesangskultur, Song Contest 2020-Boy Vincent Bueno, Cornelia Mooswalder, Valentin Frantsits oder Stefan Altenhofer überzeugend in all seinen wechselnden Verkleidungen. Deren Spielfreude greift ins Publikum über, und somit kann man den Sprung auf diesen rockigen Vergnügungszug völlig unbeschadet überstehen.
Meinhard Rüdenauer