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WIEN / Leo – Letztes erfreuliches Operntheater

05.05.2015 | Oper

WIEN:  „RIGOLETTO“  IM  L.E.O., dem „Letzten Erfreulichen Operntheater“ (1030, Ungargasse)

 Dieses Ambiente im 3. Wiener Gemeindebezirk, Ungargasse, gar nicht weit vom italienischen Kulturinstitut entfernt, hat absolut etwas für sich, und immer wieder trifft man aus der Oper und auch von diversen Konzerten bekannte Gesichter, die sich die Opernwelt auch von einer anderen Seite geben wollen. Wer eine durchgeistigte neue Findung erleben will, soll am besten gar nicht dran denken hinzugehen. Wer wenig oder gar keinen Humor hat, unbedingt zu Hause bleiben!!! Aber wer die Oper liebt, sich gerne auf sehr gutem Niveau unterhält, ist ein – oder wird ein Stammgast.  

 Als Duca hörte man wieder den argentinischen Tenor Pablo Cameselle, der mit der richtigen Stimme für den Duca, lyrischer Spinto natürlich mit Höhensicherheit Furore macht., aber er ist auch ein guter Darsteller und wird noch in dieser Rolle mit viel Charme so richtig sympathisch. Im Gesang wurde nichts persifliert, aber sicher in der Gestaltung, weil seine angebeteten Damen alle etwas bis ordentlich größer sind. Gilda ist Kerstin Grotian, die es eher soubrettig anlegt und aus der Gilda ein kleines Trutscherl macht, eine Möglichkeit, der sehr leichten Stimme angepasst. Elisabeth Wolfbauer als Maddalena, Giovanna und Gräfin Ceprano infolge ihrer Größe ist köstlich in der Darstellung aber noch besser ist ihre Fähigkeit als Stückerzählerin und  Einstudiererin der Publikumschöre.

 Rigoletto wird von dem bulgarischen Bariton Rumen Dobrev musikalisch sehr gut umgesetzt. Eine gute Stimme, in der Höhe sehr wirkungsvoll und ein Kenner der Rolle, der genau weiß, worauf es in der Gestaltung ankommt. Apostol Milenkov ein Bass von großer Qualität ist ein Sparafucile wirklich der vordersten Garnitur, er war auch als fluchender Monterone und Marullo zu hören. Auch diese drei Rollen stellte er sehr differenziert dar.

 Also mit der Besetzung der Herren wäre so manches Opernhaus gut bedient, und man spielt natürlich in Originalsprache!  Eigentlich sollte das L. E. O. eine Empfehlung für junge Sänger werden um eine Rolle erproben.   

 Am Flügel wirkte konzentriert und ordentlich Kaori Asahara.

 Elena Habermann

 

 

 

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