Wien / PFEIF AUF AMADEUS im L.E.O.
Das Letze Erfreuliche Operntheater im 3. Bezirk in der Ungargasse 18 spannt einen musikalischen Bogen von Mozarts „Don Giovanni“ und „Idomeneo“ über Donizettis „Liebestrank“ bis zur „Nacht in Venedig“ des Jahresregenten Johann Strauss: Richard Strauss ist mit Ausschnitten aus „Ariadne auf Naxos“, Franz Lehar mit Szenen aus „Der Zarewitsch“ und Robert Stolz mit einem Schlager aus „Die Favoritin“ vertreten.
Premiere am 10.02.2025
Bericht über die 3. Aufführung am 21.02.2025 (ausverkauft!)
Melanie Wurzer, Sopran
Val Mihelčič, Tenor
Stefan Fleischhacker, Tenor, Kunstpfeifer und Conference
Rugiada Lee, Klavier
© Luiza Puiu
Der Hausherr Stefan Fleischhacker unterhält in Frauen- wie Männerrollen und schafft eine ganz besondere Atmosphäre, in dem er nicht nur singt, sondern auch pfeift. Gefragt nach seiner Ausbildung als Kunstpfeifer bekennt er sich als Autodidakt!
Das Kunstpfeifen entstand im 19. Jahrhundert in der österreichischen Oberschicht. Kunstpfeifer sind Menschen, die zu einer möglichst komplexen Melodie in verschiedenen Tonlagen ohne technische Hilfsmittel pfeifen können. Sie waren in der Zeit der Brüder Schrammel im 19. Jahrhundert sehr beliebt und traten in den Wiener Varietés, Kabaretts und Volksbühnen auf. … Die hohe Form des Kunstpfeifens geriet nach und nach in Vergessenheit. Österreichs letzte professionelle Kunstpfeiferin war Jeanette Baroness Lips von Lipstrill (1924-2005).
Quelle: https://konzertzuhaus.at/moments-musicaux/15/
Bis zu 10 Minuten dauern die Pfeifdarbietungen von Stefan Fleischhacker, das Publikum – überwiegend 60+, applaudiert begeistert. Wien hat gleich zwei Meister der Pfeifkunst. Nikolaus Habjan belebt seit einigen Jahren die Tradition des Kunstpfeifens neu und ist weit über Österreichs Grenzen hinaus bekannt als einer der ganz Großen seiner Zunft.
Im L.E.O. lebt das Revuetheater! Die Protagonisten und das Publikum genießen die witzigen, zum Teil frivolen Texte. Gesungen und gespielt wird nicht nur auf der Bühne, sondern gelegentlich auch im Zuschauerraum.
Resümee: 90 Minuten gute Unterhaltung
© Luiza Puiu
Beheimatet in den Räumen der ehemaligen Bäckerei Schmutz bietet das Theater barrierefrei Platz für etwa 60 Zuschauerinnen und Zuschauer
Teile einer Ausstellung über „Die großen Librettisten Fritz Löhner-Beda, Ludwig Herzer und Alfred Grünwald“ (Bad Ischl 2024) sind in den Pausenräumen des L.E.O. zu sehen. Wegen des großen Erfolges wird es im April Zusatzvorstellungen von AUSGERECHNET BANANEN geben, dem Musikprogramm rund um den Textdichter Fritz Löhner-Beda, der am 4. Dezember 1942 im KZ Auschwitz ermordet worden ist. Die Rezensentin hat über die Aufführung am 31.01.2025 berichtet: https://onlinemerker.com/wien-l-e-o-letztes-erfreuliches-operntheater-erinnerung-an-fritz-loehner-beda-mit-der-revue-operette-ausgerechnet-bananen/
Elisabeth Dietrich-Schulz