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WIEN/ Krypta der Peterskirche: DIE FLEDERMAUS

29.12.2019 | Operette/Musical

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Krypta in der Wiener Peterskirche: „Die Fledermaus“ von Johann Strauß (Vorstellung: 28. 12. 2019)

In der Krypta der Wiener Peterskirche finden nicht nur Opernvorstellungen als „Oper am Klavier“ statt, sondern auch Operettenaufführungen, wie „Die Fledermaus“ von Johann Strauß. Damit hat Wien neben der Staatsoper und der Volksoper noch einen dritten Aufführungsort für die Fledermaus zu Silvester.

Dorothee Stanglmayr, die Leiterin der Organisation In höchsten Tönen, die für die Aufführungen in der Krypta verantwortlich zeichnet, sprach in ihrer Einführungsrede von der Idee, die Fledermaus in wienerischer Aussprache zu bringen und dazu das Ensemble Oper@Tee verpflichtete. Ein Vorhaben, das man als gelungen bezeichnen darf.


Foto: „In höchsten Tönen“

Die musikalische Leitung hatte der Wiener Pianist Maximilian Schamschula inne, der bereits mit der Ouvertüre das Publikum in der Krypta begeistern konnte. Regie führte die Russin Anna Borodina, der es recht gut gelang, die geringen Bewegungsmöglichkeiten des Sänger-Ensembles in der Personenführung zu meistern. Für die Lichttechnik und Produktion war Dorothee Stanglmayr selbst zuständig.    

Das teils sehr junge Sänger-Ensemble agierte äußerst ambitioniert und bot sowohl stimmlich wie darstellerisch eine gute Leistung. Der aus Linz stammende Tenor Martin Hulan stellte einen eleganten Bankier Gabriel von Eisenstein dar, der stimmlich wie schauspielerisch zu gefallen wusste. Seine Ehefrau Rosalinde wurde von der aus Tirol stammenden Sopranistin Magdalena Renwart dargestellt. Die Stipendiatin des Wiener Richard Wagner-Verbandes konnte ihre prächtige Stimme in der dankbaren Rolle der Rosalinde voll zum Besten geben und gefiel schauspielerisch vor allem mit Maske beim Fest des Prinzen Orlofsky, der von der französischen Mezzosopranistin Alexandra Matloka mit russischem Tonfall gut gespielt wurde und das Couplet „‘s ist mal bei mir so Sitte“ trefflich sang.  

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Foto: „In höchsten Tönen“

Als Stubenmädchen Adele brillierte die junge Sopranistin Alice Waginger sowohl stimmlich wie darstellerisch. Ihr Lied „Mein Herr Marquis“ klang durch sie herrlich keck und spöttisch.  Auch beherrschte sie am besten den Wiener Dialekt. Ihre Schwester Ida wurde von der Sopranistin Annamaria Kaszoni sehr ambitioniert gespielt. Ausgezeichnet wie immer agierte der Bassbariton Florian Pejrimovsky, der den Gefängnisdirektor Frank auch optisch bestens verkörperte. Eine Doppelrolle hatte der Bariton Michael Pinsker zu spielen: er gab den Advokaten Blind und den Frosch, den er recht komödiantisch darstellte.

Die wichtige Rolle des Sängers Alfred wurde vom Tenor Hans-Jörg Gaugelhofer mit großem Einsatz gespielt, dessen Lied „Täubchen, das entflattert ist“ stets zu den Höhepunkten dieser Operette zählt. Den Notar Dr. Falke spielte der aus Wien gebürtige Bariton Jubin Amiri, der koreanische und persische Wurzeln aufweist.

Das Publikum in der ausverkauften Krypta der Wiener Peterskirche unterhielt sich prächtig, reagierte des Öfteren mit Szenenapplaus und zollte am Schluss allen Mitwirkenden lang anhaltenden Beifall. Man muss der  Organisatorin Dorothee Stanglmayr, die sich in den beiden Pausen auch engagiert um die Künstler bemühte, zu dieser gelungenen Produktion gratulieren.   

 Udo Pacolt


Foto: „In höchsten Tönen“

 PS: Die nächsten Vorstellungen der Operette „Die Fledermaus“ finden am 30. und 31. 12. 2019 (jeweils 20 Uhr) sowie am 2. 1. 2020 (19:30 Uhr) statt.

 

 

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