KONZERTHAUS MOZARTSAAL: „ESSENSKONZERT“ „DHRUPAD FANTASIA“ („Resonanzen 7) am 25.1.2019
Ein Programm zweier Welten.
Europäische Renaissance – Frühbarock aus der Zeit Elisabeth I. von England in Verbindung mit der Musik dieser Zeit vom Hof des Mogul Akbar, der Große.
Idee sehr gut, Durchführung sehr zweifelhaft. Es war alles sehr gut gemeint, was aber tatsächlich fehlte, war so etwas wie ein Moderator, oder eine kurze verbale Erklärung, was hier vielleicht ein Modetrend dieser Zeiten war, nämlich dass man die Musik von Ost West zu mischen versucht.
Die Meditation spielt in der indischen Musik eine sehr große Rolle, so begann das Konzert, das in „Morgen“, „Nachmittag“ und „Abend“ gegliedert wurde mit einer sehr leisen, überaus eintöniger „Improvisation- Meditation“. Der Eindruck könnte auch als schwer verschlafen bezeichnet werden. Störend auch ein Geräusch wie von einer verstimmten Drehleier, das während der Meditationen offenbar von einem Band eingespielt wurde. Farbe kam erst, als die Komposition von Tobias Hume ( 1579 – 1645) „Capitaine Humes Lamentation erklang. Tobias Hume war in erster Linie Soldat und diente in der schwedischen und russischen Arme als Söldner, die Musik machte er nebenbei, galt aber als hervorragender Gambist und Musiker mit geballter Emotion. Die Musik des Morgens wurde mit Stücken von William Whytbroke (1500 – 1589), einem Geistlichen am Cardinal College in Oxford, und des jüngeren Musikers Robert Parsons (1535 – 1571) fortgesetzt. Im Morgenteil hörte man noch Jacob van Eyck (1589 – 1657) und den Popmusiker seiner Zeit, John Dowland (1563 – 1626), diese englische Renaissancemusik wurde immer mit der indischen Trommel unterstützt, dies gab wohl einen gewissen romantischen Touch, und lenkte auch von der nicht besonderen Qualität der Gambisten ab. Aber die indischen Improvisationen wurden im Laufe des Morgens lebhafter, doch der Nachmittag war schon wieder meditierend begonnen. Elwey Bevin (1554 – 1638) konnte wohl ein bisschen Leben in die nachmittägliche Stimmung bringen. Bevin war Sänger und Organist an einigen Kathedralen, und schrieb einige Lieder und Cembalostücke. Die modernen heutigen Kompositionen der indischen Musik die am Morgen und am Nachmittag erklang kann ich in der Tradition nicht beurteilen. Die Komponisten sind Uday Bhawalkar, der auch als Sänger auftrat und Pratap Awad, der die Trommel spielte. Der Abend bot doch noch einiges Temperament, aber alles in allen konnte diese musikalische nicht wirklich überzeugen.
Das Gambenteam „Hathor Consort“, gegründet von Romina Lischka ist sicher nicht die aller erste Klasse.
Der zweite Teil des Berichtes möchte ich unserer unlängst verstorbenen I. M. S. widmen, Sie war nicht nur eine sehr große, überaus vielseitige Musikkennerin sondern auch eine Liebhaberin feiner Küche und eine großartige Köchin.
Das Resonanzen Menü 2019: die Gemüsecremesuppe mit Roti – Croutons war bereits leicht indisch, mit etwas Kreuzkümmel zart abgeschmeckt. Das Chicken Tikka Masala, ein gegrilltes Hühnerfilet in angenehm würziger Tomatensauce mit Reis war absolut rund im Geschmack. Sehr ansprechen in indischer Gewürzmischung das „Irish Stew“ mit Serviettenknödel. Herrlich für Vegetarier „Chana Masala“, mit Erbsen und Butternockerl, die sehr gut waren, aber Reis wäre passender. Der Nachtisch: „Khir mit Zimtschnecke“, feiner Milchreis, und „Mango Crumble“ , dies traf mehr meine Geschmacksrichtung.
Elena Habermann