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WIEN/ Konzerthaus: ERÖFFNUNGSKONZERT DER WIENER FESTWOCHEN /WIENER PHILHARMONIKER/ HARDING

10.05.2015 | Konzert/Liederabende

WIENER KONZERTHAUS am 9.5.2015. ERÖFFNUNGSKONZERT DER WIENER FESTWOCHEN mit den Wiener Philharmonikern unter Daniel Harding

Das Eröffnungskonzert der Wiener Festwochen im großen Saal des Konzerthauses brachte eine österreichische Erstaufführung von Olga Neuwirths Auftragskomposition „Masaot/Clocks without Hands„. Dieses interessante Orchesterstück bot für die Wiener Philharmoniker beste Gelegenheit, ihre große Klasse in allen Musikergruppen zu demonstrieren. Das ausdrucksstarke Klanggemälde stellte die Lebensstationen des Großvaters der Komponistin dar, zwischen Metronomeinsätzen waren deutliche Anklänge an einige landestypische Melodien zu hören, die dann in einem wahren Klangrausch über- beziehungsweise untergingen.

Dirigent Daniel Harding bändigte die entfesselten Klangmassen mit großer Umsicht. Nach der Pause wurde Mahlers „Lied von der Erde“ wiedergegeben, ein spätes Werk des Komponisten, das den Abschiedsschmerz des Künstlers, der die letzten Lebensjahren kennzeichnete, zu spüren. Zwei hervorragende Sänger standen auf dem Podium: Klaus Florian Vogt sang die drei Tenorlieder, die den Einfluss Wagners dokumentierten, mit großer Ausdruckskraft und sicherer Stimmführung. Bemerkenswert, wie perfekt er seine schon ins dramatische Fach anzusiedelnde Stimme im Dienste des Werkes zu sehr lyrischem Klang dämpfte. Matthias Goerne, der Liedsänger der Gegenwart, sang die Baritonlieder mit viel Einfühlungsvermögen, man wähnte sich in einem Liederabend mit Schubert- und Wolfliedern. Große Begeisterung und viel Applaus am Ende dieses würdigen Konzertes.

Johannes Marksteiner

 

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