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WIEN/ Konzerthaus: DIE GEISTERBRAUT – Ballade von Antonin Dvorak

04.06.2016 | Konzert/Liederabende

Wien/ Konzerthaus:  „Die Geisterbraut“ von Antonin Dvorak – 3.6.2016

Im fast ausverkauften Wiener Konzerthaus fand eine Wiedergabe von Antonin Dvoraks Ballade „Die Geisterbraut“ statt. Dieses selten gespielte Werk basiert auf einer gruseligen Geschichte Karel Jaromir Erbens. Dvorak versteht es meisterhaft, die Stimmungen musikalisch auszudrücken, das Schaurige ebenso wie das Romantische. Ein Erzähler schildert gemeinsam mit dem Chor, wie das Mädchen seinem vermeintlichen Bräutigam folgt und dessen Wünsche, alle Gegenstände des christlichen Glaubens, die es bei sich trägt, wegzuwerfen. Erst spät wird dem Mädchen klar, dass hier wohl böse Mächte am Werk sein müssen, ihr Glaube rettet sie aber letztendlich vor einem letalen Ende.

Für dieses Werk wurde die größtmögliche Besetzung bei Chor und Orchester (RSO) aufgeboten. Cornelius Meister hatte bei den Proben ganze Arbeit geleistet, er war stets erfolgreich bemüht, seine Musiker mit hoher Präzision zu führen und den Solisten ein kongenialer Partner zu sein. Die bei uns wenig bekannte Sopranistin Simona Saturova berührte in der Rolle des Mädchens, mit lyrischer und höhensicherer Stimme meisterte sie die heikle Partie ausgezeichnet. Pavol Breslik sang den Geister-Bräutigam mit metallischer, klarer Stimme, auch er hatte mit der Höhe keine Probleme. Adam Plachetka lieh dem Erzähler seine wohlklingende, in den Chorszenen aber auch durchschlagskräftige Stimme.

Für viele im Publikum war es wohl überraschend, dass dieses Werk so selten zur Aufführung gelangt.  

Johannes Marksteiner

 

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