„CHRISTMAS IN VIENNA“ MIT LEICHT „POLNISCHER AUSRICHTUNG“ (18.12.2015)
Valentina Nafornita. Foto: DI. Dr. Andreas Haunold
Vier Stars der Oper singen gemeinsam mit dem vielseitigen ORF-Radiosymphonieorchester, der Wiener Sing-Akademie und den Wiener Sängerknaben Weihnachtslieder aus aller Welt. Das passt nicht immer ganz zusammen (ich erinnere mich etwa an die Kombination Juan Diego Florez und Grace Bumbry !). Aber heuer hatte der Veranstalter Karl Scheibmaier Glück – niemand sagte ab und die 4 prominenten Sänger ergänzten einander in idealer Form. Allerdings bekam „Christmas in Vienna“ dadurch eine leicht „polnische Ausrichtung“ – was mit dem Höhenflug von Piotr Beczala ebenso zusammenhängt wie mit der Blitzkarriere des Domingo-Luna Einspringers in Salzburg Artur Rucinski. Dazu kamen Valentina Nafornita (Rising star der Wiener Staatsoper aus Moldawien)) und die Österreicherin Angelika Kirchschlager. Und am Pult stand Erwin Ortner – einer der profiliertesten internationalen Chorleiter. Zum Auftakt traten alle Chöre, das RSO und die 4 Solisten mit einem Titel von John Lennon gemeinsam an: „ Happy Christmas – War is over“ in einem Arrangement von Chistian Kolonovits war ein grandioser Auftakt für alle. Dann präsentierten sich die Opern-Stars einzeln: Piotr Beczala setzte seine prachtvolle Tenorstimme beim Ava Maria von Pietro Mascagni (mit der Hauptmelodie der Cavalleria) ein, Angelika Kirchschlager stimmte einen Song von Gustav Holst „In the bleak midwinter“ an. Die attraktive Sopranistin aus Moldawien Valentina Nafornita wählte Wolfgang Amadeus Mozart „Laudate Dominum“ und Artur Rucinski beschwor gar den „Holden Abendstern“ aus Richars Wagners „Tannhäuser“.
Weiter ging‘s mit „klassischen Geschenken“. Valentina Nafornita und Angelika Kirchschlager`sangen ein Duett aus Händels „Judas Macabeus“, Beczala und sein Bariton Landsmann Rucinski begeisterten mit dem Freundschafts-Duett Carlo-Posa aus „Don Carlo“ von Giuseppe Verdi.Die Wiener Singakademie (Leitung Heinz Ferlesch) stellt sich mit Mendelssohn-Bartholdy (Mache dich auf) vor und das RSO unter Erwin Ortner mit der „Medidation“ aus Thais von Jules Massenet. Der Hauptteil des Abends waren schließlich lokalen und nationalen Weihnachtslieder reserviert. Heuer aus Moldawien und Polen, Österreich Den Höhepunkt markierte wohl „Maria durch ein Dornwald ging“ mit Angelika Kirchschlager bzw. den Wiener Sängerknaben (Leitung Gerald Wirth). Zuletzt die Hits von „O du fröhliche“ bis „White Christmas“ mit allen Chören und den 4 Opernstars. Den Höhepunkt bildete dann das „Halleluhjah“ aus Händels „Messias“ – hier konnte Erwin Ortner sein Spezial-Talent unter Beweis stellen– und als inoffizieller Schlußpunkt erklang das „Stille Nacht“ auf Deutsch, Polnisch und auf Rumänisch (der Amtssprache in Moldawien). Karl Scheibmaier organisierte Christmas in Vienna schon zum 10.Mal.
Die Serie, die auch vom Fernsehen übertragen wird (23.12.2015 auf FS 2 um 22Uhr30 und am 24.12. auf ORFIII um 22Uhr30 sowie auf Arte und 3sat) wird weitergehen und man darf sich auf die Fortsetzung freuen.
Peter Dusek