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WIEN/ Kammeroper: „Isacco“, Kammeroper, Premiere, „Musikalisch anregend, szenisch entbehrlich“

07.06.2025 | Oper in Österreich

Wien/ Kammeroper

5.6. „Isacco“ von Marianna Martines, Kammeroper, Premiere, „Musikalisch anregend, szenisch entbehrlich“

Isacco - Isacco | Kammeroper

An der Kammeroper hatte eine ausgesprochene Rarität Premiere: Das Oratorium „Isacco“ von Marianna Martines – komponiert auf ein Libretto von Pietro Metastasio. Es hat eine der aufwühlendstens Begebenheiten des Alten Testaments zum Inhalt: die Abraham gottbefohlene Opferung seines Sohnes Isaak.

Nun weiß man, dass diese Geschichte gerade noch gut ausgeht, weil Gott den Sohn, dem der Vater schon das Opfermesser ansetzt, gegen einen Widder tauscht. Der Willensbeweis von Abrahams unbedingtem Glauben hat Gott genügt. Metastasio deutet das Geschehen wie im Christentum üblich auf das Neue Testament und die Passion Christi hin.

Der Text des Alten Testaments ist allerdings sehr knapp gehalten, während das gedruckte Libretto bei Metastasio rund 30 Seiten umfasst. Metastasio hat den biblischen Bericht um die Figur der Sara, Isaccos Mutter ergänzt, und noch die Figur des Gamari hinzugefügt. Er erzählt aus der Perspektive der handelnden Figuren – vor allem Sara darf am Beginn des zweiten Teils ihre mütterliche Verzweiflung ausgiebig ausleben. Das Opfer selbst wird nicht gezeigt, sondern als Bericht gegeben. Der erste Teil umfasst unter anderem den  Befehl des Engels, dessen Inhalt Sara von Abramo mitgeteilt wird, und den Aufbruch zur Opferhandlung. Der zweite Teil zeigt Sara, die auf die Rückkehr der Opfernden wartet. Als diese erscheinen, klärt Abramo den Sachverhalt auf, und der Engel berichtet ihm vom Wohlgefallen Gottes. In einer Vision erkennt Abramo den Zusammenhang mit dem zukünftigen Opfer eines anderen Sohnes (=Jesus), das die Menschheit erlösten wird.

http://www.operinwien.at/werkverz/martines/aisacco.htm

Dominik Troger/ www.operinwien.at

 

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