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WIEN/Johannes Nepomuk-Kapelle: BENEFIZ-GALA mit den „Lieblingen der Wiener Volksoper“

15.04.2019 | Konzert/Liederabende

Benefiz-Gala St. Johannes-Nepomuk-Kapelle, 14.4.2019

 Bereits zum 10. Mal fanden sich letzten Sonntag, dem 14. April 2019, in bereits liebgewordener Tradition Lieblinge der Volksoper Wien in der Johannes- Nepomuk-Kapelle am Währinger Gürtel – dem ersten Sakralbau Otto Wagners – zur alljährlichen Benefizgala zugunsten des Erhaltungsvereines der Kapelle mit Höhepunkten aus Oper und Operette ein.

Geboten wurde ein wunderbarer Abend mit einem vielfältigen Programm aus bekannten Opernarien, Operetten- Solonummern und Duetten sowie Lieblingsstücken der Sänger selbst. So wurde das Publikum rund zwei Stunden mit zahlreichen musikalischen Gustostückerln erfreut. Stefan Tanzer (Bariton) , Mitglied des Chores der Volksoper und Organisator dieser Konzerte seit Anbeginn, gelang es diesmal  den bald neun Jahrzehnte zählenden KS Kurt Equiluz als Gast für das Konzert einzuladen, der uns im zweiten Teil des Abends eine Lektion an hoher Gesangskultur bot. Weiters konnte Stefan Tanzer seine Kollegen Alexander Pinderak (Tenor) , Yasushi Hirano (Bass), beide langjährige Ensemblemitglieder der Volksoper, die junge Mezzosopranistin Anna-Sophie Kostal (seit Herbst 2018 im Chor des Hauses am Währinger Gürtel) sowie Sonja Saric aus dem Opernstudio der Oper Graz gewinnen.

Im ersten Teil des Abends begeisterte Sonja Saric mit Perlen aus der Opernwelt wie dem „La vergine degli angeli“ aus Verdis „La forza del destino“, der Casta-Diva-Arie aus Bellinis „Norma“ sowie mit „Io son l’umile ancella“ aus Francesco Cileas  „Adriana Lecouvreur“.   Anna-Sophie Kostal ließ durch das mit viel Gefühl und starkem Spiel dargebrachte „Mon coeur s´ouvre a ta voix“ aus Camille Saint-Saens  „Samson et Dalila“ aufhorchen. Von Alexander Pinderak hörten wir die ausdrucksvoll und wunderbar lyrisch gesungene Arie „Szumia jodly na gor szczycie“ aus der polnischen Nationaloper „ Halka“ von Stanislaw Moniuszko. Yasushi Hiranos herrlichen Bass konnten wir zunächst in der ersten Sarastro-Arie aus Mozarts „Zauberflöte“ hören. Einen wahren „Leckerbissen“ bot dann Stefan Tanzer: die Arie des Wassermann aus dem 2. Akt von Dvoraks „Rusalka“ –  als „Bonus“ selbstverständlich in Originalsprache auf Tschechisch!

Im zweiten Teil des Konzertabends bot KS Kurt Equiluz wie bereits erwähnt eine Lektion an hoher Gesangskunst, Charme, Ausdruck und Bühnen-Präsenz. Er brachte Benedict Randhartingers „Ständchen“ dar, Karl Heinrich Waggerls „Aus dem heiteren Herbarium“ als Liederzyklus vertont von Franz Salmhofer, der nicht nur einst Operndirektor, sondern auch Komponist war, sowie das „Auf der Heide blühen die letzten Rosen“ von Robert Stolz. Wir alle hingen völlig gebannt an den Lippen dieses großen Könners und Grandseigneurs der Liedkunst, der es vermag, die Zuhörer mit einem schelmischen Augenblinzeln und einem einzigen Ton in seinen Bann zu ziehen. Zurecht wurde er mit Bravos und tosendem Applaus bedankt. Das Publikum wurde dann noch mit „leichterer Muse“ in Form von Strauß´ „Nacht in Venedig“ mit dem wohlklingenden  „Ach wie so herrlich zu schauen“ von Alexander Pinderak und dem hinreißend dargebrachten Duett „Weißt du es noch“ (Stefan Tanzer und Anna-Sophie Kostal) aus  Kálmáns „Csárdásfürstin“  erfreut. Yasushi Hirano brachte ein Stück aus seiner Heimat mit und sang den wunderschönen schlager-anmutenden Song „Der Kieferbaum“ des bekannten noch lebenden japanischen Komponisten Hideo Kobayashi. Jean Sibelius´ „Flickan kom ifran sin älsklings möte“ kam von Sonja Saric als nordischer, jedoch alles andere als „ kalter Gruß“ übermittelt. Zum  krönenden Abschluss sangen Alexander Pinderak und Stefan Tanzer die intensiv und dramatisch dargebrachte, als „Freundschaftsduett“ bekannte Nummer „Dio, che nell´alma infondere“ aus Verdis „Don Carlo“, sowie als launiger tatsächlicher Schlusspunkt noch das Trinklied „Libiamo ne leti calici“ aus Verdis „La Traviata“ als Zugabe.  Quasi als „1-Frau-Orchester“ begleitete Wonseon Huh, aus Süd-Korea stammende ständige Chorkorrepetitorin an der Volksoper, die Sängerinnen und Sänger beinah den ganzen Abend lang souverän und famos am Klavier, einzig KS Equiluz hatte seine eigene Duo-Partnerin, Margit Fussi mitgebracht, die ihn kongenial durch den Beginn des zweiten Konzertteils begleitete.

Ein mehr als gelungenes großartiges wunderbares Konzert und ein weiteres Highlight im Kulturkalender des Jahres 2019 – zurecht bejubelt und mit unbändigem Applaus akklamiert lässt uns noch lange an diesen Abend zurückdenken und bereits in Vorfreude den nächsten Termin 2020 erwarten…

Verena C. Ramsl und Oliver Thomandl

 

 

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