ImPulsTanz im Museum moderner Kunst (31.7.): „Danza y Frontera“, ein Statement zum Mauerbau
Performativer ImPulsTanz diesmal in einer der unteren Etagen des Museum moderner Kunst, im Rahmen der schlicht eingerichteten Ausstellung ‚Pattern and Decoration‘ eine schlicht gehaltene fünfundvierzigminütige Performance: „Danza y Frontera“ (Tanz und Grenze). Präsentiert als ein aktuelles Manifest von Amanda Pina, einer in Wien lebenden mexikanischer Choreographin mit sozialem Anliegen: der Mauerbau in Mexiko, nicht nur dort. Pinas Gedankenansatz: Das am Boden oder auf Stühlchen sitzende Publikum bildet gleichsam die Mauer, das achtköpfige Ensemble bewegt sich in andauerndem Duktus, allein oder in Grüppchen, als Individuum aber jeder, dieser scheinbaren Wand zu um die Grenze zu überqueren. Extrem langsam zuerst, mehr und mehr sich steigernd, sich wieder abwendend, misstrauisch, sich durchwindend, erneut antretend. Diverse Emotionen werden ausgespielt – hilflos, misstrauisch, weggetreten, kampfbereit. Tänzerischer Schwung verstärkt sich mit der Zeit, und ganz am Schluss folgt lärmend ein tradierter aggressiver Tanz: Danza de Conquista, der Eroberungstanz, heißt es – an die Eroberung Mexikos gemahnend, mit den spanischen Habsburgern an der kriegerischen Front. Mit simpler Musik untermalt und einfach strukturiert, dabei emotionell überzeugend ausgeführt. Und somit erzielt dieses Statement seine Wirkung.
Meinhard Rüdenauer