„Wien, du Stadt meiner Träume“ – Das Konzert im Haus der Industrie am 10. Juli um 20:00

Das Wiener Royal Orchester, das bereits seit vielen Jahren das musikalische Publikum im Herzen von Wien erfreut, hat am Montag, den 10. Juli für seine Fans eine Überraschung der besonderen Art vorbereitet. Nämlich, diesmal war der Chor der Kobe Yamate Girl’s High School aus Japan zu Gast.

       
Foto: WienerRoyal Orchester   

Die Schule Kobe Yamate blickt auf eine 97-jährige Geschichte zurück und die Musikabteilung dort wurde im Jahre 1966 als einziger Spezialkurs in Kobe City gegründet. Bereits vor der Gründung der Musikabteilung war das Leben der Schule von Musik geprägt, beispielsweise durch den Spezialkurs „All School Chorus“ und durch besondere musikalische Gestaltung des Abschlussfeier. Die Musikabteilung hat auch pädagogische Ziele:  durch spezialisierte Musikkurse erwerben die Studierenden ein breites Spektrum an musikalischen Fähigkeiten und veranstalten, planen und leiten eigene Konzerte. Auftritte mit professionellen Musikgruppen, Konzerte im Ausland, unter anderem in Wien und Salzburg, sowie ehrenamtliche Einsätze in Pflegeheimen und Kindergärten – all diese vielfältigen Aktivitäten bereichern das musikalische Leben der Studierenden. Der Chor erhielt den Volunteer Spirit Award und den Kobe Kiwanis Club Public Service Award für seinen Beitrag zu sozialen Aktivitäten durch Musik.

            Drei Musikwerke wurden im Rahmen des Konzerts vom Chor präsentiert:

„Ave Verum“ (KV618) von Wolfgang Amadeus Mozart, das Lied „Wien, du Stadt meiner Träume“ von Rudolf Sieczynski, und das Kronjuwel eines jeden Chorkonzert, der „Halleluja“ – Chor aus dem Oratorium „Messias“ von Georg Friedrich Händel. Feine Stimmführung, durchdachte Dynamik, jugendlich funkelnde Höhen und, gleichzeitig, festes, bodenständiges Volumen – all dies sind die Qualitäten, die den dankbaren Zuhörer so überzeugen konnten. Der Saal des Hauses der Industrie hat gestrahlt in allen Klangfarben!

Michal Hudak und Chor. Foto: Wiener Royal Orchester

            Natürlich, ein wichtiger Bestandteil dieses Erfolgs war nicht zuletzt das gut durchdachte und zusammengestellte Programm. Der musikalische Direktor und erste Geiger des Wiener Royal Orchesters, Michal Hudak, hat dafür gesorgt, dass die Zuhörer einerseits die alten bewährten und beliebten Wiener Walzer und Polkas von beiden Strauß-Komponisten freudig genießen, andererseits aber auch die bereits bekannte Musik im neuen Licht wahrnehmen kann. Das gilt zum Beispiel für eine wunderschöne und authentische Bearbeitung – von Michal Hudak selbst – des Themas und 7 Variationen über „God save the King“ von Ludwig van Beethoven. Ursprünglich komponiert für Klavier, an diesem Abend ist dieses Werk in allen Orchesterfarben wahrhaft königlich erstrahlt. Die nächste musikalische Überraschung eigener Art war die Meditation aus der Oper „Thais“ von Jules Massenet, gespielt in einem leichten Swing-Rhythmus. Es kam gerade im zweiten Teil des Programms zwischen den zwei traditionellen und bekannten Strauß – Polkas: „Bijoux“ und „Luzifer“, so dass der Zuhörer näher zum Konzertende noch einmal zufrieden schmunzeln konnte.

Anna Ryan. Foto: Wiener Royal Orchester

            Eine Stimme, die alles zum Blühen bringt und jeder Veranstaltung einen geheimnisvollen Zauber und schillernden Glanz verleiht: Sopranistin Anna Ryan hat ein sehr gut gelungenes Programm wiederum zur Perfektion gebracht. Diesmal waren das „Io son l’umile ancella“ aus der Oper „Adriana Lecouvreur“ von Francesco Cilea und ein sehr beliebtes Lied „Il Bacio“ (der Kuss) von Luigi Arditi. Mit diesem Gruß an Opern Kunst ist das Konzert zu einer unvergleichbaren stilistisch bunten Vollkommenheit geworden und uns mit auf ein neues Niveau des musikalischen Daseins erhoben.

Lusine Poppel