14.6.2025- Johann Strauss-Gesellschaft Wien- Konzert „Man lebt nur einmal“-
Programmgestaltung, Gesang und Moderation: Prof. Mag. Peter Widholz.
Instrumentalisten: Wiener Kleeblatt-Streicher; Grand Hotel Kärntnerring 9, 1010 Wien.
„Man lebt nur einmal““
Im mondänen Ambiente des noblen Grand Hotels im ersten Wiener Gemeindebezirk präsentierte die Johann Strauss-Gesellschaft Wien ein hochkarätiges und zutiefst beeindruckendes Konzert mit dem vielsagenden und einladenden Titel „Man lebt nur einmal“. Anläßlich des 200.Geburtstages des legendären Walzerkönigs, des Österreichischen Weltstars, Johann Strauss (1825-1899) wurde er natürlich gebührend gefeiert, aber es wurde in diesem Konzert auch seiner Zeitgenossen gedacht, die ebenfalls beachtliche Jubiläen zu verzeichnen hatten. Die Wiener Kleeblatt-Streicher, Johannes Mantler (1.Violine), Serim Galip (2.Violine), Julia Kainz (Viola) und Johannes Kaar (Kontrabass), eröffneten schwungvoll und spritzig das fantastische Konzert mit dem „Gitana-Galopp“, op.108 von Johann Strauss Vater (1804-1849). Prof. Mag. Peter Widholz, Präsident der Johann Strauss-Gesellschaft Wien, betonte in seiner überaus bewährten, kompetenten und fachkundigen Moderation gewürzt mit hinreißendem Esprit, dass es die Aufgabe der Johann Strauss-Gesellschaft sei das enorme Vermächtnis von Johann Strauss zu ehren und zu pflegen, aber ebenso die Pflege der Musik seiner Zeitgenossen. Ein enger Freund von Johann Strauss Vater war Josef Lanner (1801-1843) von dem uns die Wiener Kleeblatt-Streicher „Die Romantiker“, Walzer, op.167 beeindruckend zu Gehör brachten. Peter Widholz präsentierte anschließend mit seinem bestens geführten, facettenreichen und ausdrucksstarken Tenor qualitätsvoll, gepaart mit der angemessenen Humoreske, die Arie „Ich sehe einen jungen Mann dort stehen“ aus der Operette „Boccaccio“ von Franz von Suppé (1819-1895). Einfühlsam begleitet von den Wiener Kleeblatt-Streichern, die darauffolgend köstlich witzig und mitreißend den „Seufzer-Galopp“, op.9 und den „Herztöne-Walzer“, op.203 ertönen ließen. Sehr berührend, erfüllt von authentischer Intensität und Gefühlstiefe wurde von Peter Widholz „Jeder tragt sein Binkerl“ aus der Operette „Der fidele Bauer“ von Leo Fall (1873-1925) eindrucksvoll dargebracht. Mit dem temperamentvollen „Chineser-Galopp“, op.20 von Johann Strauss Vater beendeten die Wiener Kleeblatt-Streicher schwungvoll den ersten Teil des Konzerts. Der zweite Teil des Abends nahm seinen effektvollen Anfang mit dem „Nechledil-Marsch“ aus „Wiener Frauen“ von Franz Lehár (1870-1948), in dem Peter Widholz mit seinem überragenden, tenoralem Können sowie authentischer, persönlichkeitsstarker Präsenz erneut brillierte, aufmerksam und souverän begleitet von den Wiener Kleeblatt-Streichern. Mit dem berühmten „Frühlingsstimmen“, Walzer, op.410, der in diesem Konzert rein instrumental dargebracht wurde, war ein weiteres „Gustostückerl“ aus der Feder des legendären Walzerkönigs Johann Strauss mitreißend von den Wiener Kleeblatt-Streichern zu erleben. Prof. Mag. Peter Widholz, Präsident der Johann Strauss-Gesellschaft Wien, ehrte an dieser Stelle den langjährigen Vorstand der Wiener Philharmoniker Prof. Werner Resel, der mit Gattin Margit im Konzert anwesend war, mit der Goldmedaille der Johann Strauss-Gesellschaft Wien. Mit großem Dank für seine Verdienste um die Johann Strauss-Gesellschaft Wien, deren Vizäpräsident er nunmehr seit 33 1/3 Jahren ist und erheblich dazu beigetragen hat das musikalische Vermächtnis des österreichischen Weltmusikers zu ehren und zu bewahren und zum Beispiel, die Neue Johann Strauss Gesamtausgabe herauszubringen. Prof. Werner Resel bedankte sich seinerseits bei Prof. Mag. Peter Widholz und bezeichnete ihn als das Herz der Johann Strauss-Gesellschaft Wien für die er seit Jahren unermüdlich tätig ist. Nach dieser feierlichen, wohlverdienten Ehrung wurde das Konzert humorvoll mit dem „Kirschenlied“ aus der Operette „Pufferl“ von Edmund Eysler (1874-1949) fortgesetzt. Peter Widholz stellte abermals seine enorme Wandlungsfähigkeit und interpretatorische Souveränität faszinierend unter Beweis. Alexander Girardi (1850-1918), einer der berühmtesten Schauspieler seiner Zeit und ein großer Förderer von Edmund Eysler, der ihm, als der wienerischte Operettenkomponist, seine Rollen auf den Leib geschrieben hat, war, wie Widholz in seiner Moderation hervorhob, einer der prägendsten Vertreter dieses Genres. Mit der „Bauernpolka“, op.276 von Johann Strauss und „Bad‘ner Mad‘ln“, Walzer, op.257 von Karl Komzák (1850-1905) glänzten die Wiener Kleeblatt-Streicher erneut mit musikalischer Transparenz und österreichischer Verve. Fulminant setzte Peter Widholz den Glanzpunkt des grandiosen Konzerts mit der titelgebenden Arie „Man lebt nur einmal“ aus der Operette „Der Opernball“ von Richard Heuberger (1850-1914). Er bestach abermals mit werkgetreuer Souveränität, exemplarischer Stimmführung und akzentuiert pointierter Präsentation. Zum Abschluß des „offiziellen“ Konzertprogramms begeisterten die Wiener Kleeblatt-Streicher mit dem „Einzugsgalopp“, op.35 von Johann Strauss Vater. Nach wohlverdientem, stürmischem Jubel beschenkte Peter Widholz das Publikum mit der brillanten Zugabe, der Arie „Ich hab kein Geld, bin vogelfrei“ aus der Operette „Der Bettelstudent“ von Carl Millöcker (1842-1899).
Ein fantastisches, höchst erfolgreiches Konzert in gebührendem, ehrendem, musikalischem Andenken an die grandiose, österreichische Musikerlegende und seine Zeitgenossen!!!
Marisa Altmann-Althausen