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WIEN/ Grand Cafe am Alsergrund: Gernot Kranners Charity-Initiative. Die ‚Stiefkinder der Kultur‘ schlagen zu

30.08.2020 | Konzert/Liederabende

Gernot Kranners Charity-Initiative (29.8.2020): Die ‚Stiefkinder der Kultur‘ schlagen zu

Die Stiefkinder schlagen zu. Genauer gesagt: die ‚Stiefkinder der Kultur‘. Volksopern-Sänger Gernot Kranner sieht es so, und er hat unter diesem Motto zum beachtenswerten, sehr seriös gedachten ‚KünsterlInnen helfen KünstlerInnen‘-Kulturfest gebeten. Es ist eine Veranstaltungsreihe mit Spendenaktionen, welche von der Corona-Krise betroffenen und von der heimischen Kulturpolitik beiseite gelassenen Künstlern –  Freischaffende aber auch fördernswerter Nachwuchs – zugute kommen soll. 

Die Spielstätte, auch für kommende ähnliche Events: Direkt vis a vis vor den Toren der Wiener Volksoper, im Grand Cafe am Alsergrund. Das Gedränge dort weist schon darauf hin: Es kommt an, macht Spaß, führt zu spielerischer Kommunikation – und mit 41 Programmpunkten des überlangen Abends wird, nun ja, wird auch die Konzentration des gut gelaunten Gastes vielleicht überfordert. Bunter, bunt gemischter geht es nicht: Gestandene Bühnen-Souveräne wie Capo Gernot Kranner, mit Dudelsack und dem „Lieben alles ist hin–Augustin“ angerückt, dessen stimmgewaltiger Bruder Reinwald Kranner oder Gerhard Ernst (markig wienerisch), rezitierend Albert Fortell (literarisch wienerisch), gefolgt von seinem als Magier auftretenden Sohn Nikolaus Fortelni, gefühlsintensiv René Rumpold und Andreas Lichtenberger, Jörg Schneider ….. und dazwischen auch ein Kraft zusprechender Energetiker, Kostüm-Dame Brigitte Just als Malerin, Ausdruckstänzerin Nadja Puttner oder Kabarett- und Jongliereinlagen. Als Musik-Maestro ist ihnen Pavel Singer am Elektropiano der große Helfer gewesen.

Aber, wichtig, besonders wichtig: Auch eine Talenteshow wird hier geboten. Kranner möchte diese eingeschlagene Serie im Alsergrunder Grand Cafe als ein Sprungbrett für die Jungen ausbauen. Für Nachwuchs, welcher die Bühnen erobern möchte. Wie etwa die munter swingenden Mucha-Schwestern oder die gesanglich hochbegabte Stella Kranner im Duo mit Marionettenspieler Fabian Buresch. Ernst dazu gesagt: So richtig aufgebaut und gefördert werden die hoffnungsfreudigen Jungen in Wien ja nicht  – seit Jahren wird in die kulturelle Image-Werbung hoch investiert, nicht aber auf eine um eine gewisse künstlerische Karriere bemühte heimische Jungkünstler geschaut. Also, Gernot Kranners Charity-Initiative sollte nur weiter wachsen. Sein Motto:“Bezahlt wird hier von den Gästen was es ihnen es wert ist! Es sind so viele Künstler, welche seit März nichts mehr verdient haben. Am wichtigsten ist für uns alle aber …. es findet wieder etwas statt.“

Meinhard Rüdenauer

 

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