WIEN/ Galerie des Online-Merker: AUSSTELLUNG ÜBER ALMA SEIDLER (8.6. 1899 – 8.12. 1977)
Der Historiker und Autor Bernhard A. Macek, der bereits eine Biografie über Alma Seidler veröffentlicht hat, gestaltete eine Ausstellung über die große Schauspielerin.
Die Ausstellung beleuchtet das Leben und Wirken einer Schauspielerin, deren Name heute vielleicht nicht mehr so geläufig ist, die aber ohne Zweifel zu den größten Darstellerinnen des Landes zählte. Die Tochter des österreichischen Ministerpräsidenten Ernst Seidler von Feuchtenegg kam 1918, in den letzten Monaten der Monarchie, ans Burgtheater. 1938 kamen schwere Zeiten auf sie zu, da sie mit einem Juden, dem Schauspieler Karl Eidlitz, verheiratet war.
Bereits in der Zwischenkriegszeit als auch während des Krieges und selbstverständlich danach erbrachte sie dem Burgtheater, dem sie ein Leben lang treu blieb, unzählige Erfolge.
Von allen Seiten wurde ihr Ausnahmetalent gelobt. Der Kritiker Hans Weigel meinte etwa: „Sie ist begnadet.“ Zahlreiche Kollegen schätzten sie in außergewöhnlicher Weise wie etwa Oskar Werner oder Elfriede Ott.
Die Ausstellung zeigt persönliche Dokumente ebenso wie Dokumente die von ihrer fast 60-jährigen Karriere zeugen, etwa zahlreiche Theaterzettel und Filmplakate. Tauchen Sie in eine längst vergessene Zeit ein und begegnen Sie neben Alma Seidler vielen großen Namen der Theaterwelt.
Die Galerie ist täglich von 15:30 bis 20:00 Uhr geöffnet, telefonische Voranmeldung unter 813 62 85 erbeten!
Bei darüber hinausgehendem Interesse empfehlen wir Ihnen Maceks Biografie mit dem Titel: „Alma Seidler – Österreichs Jahrhundertschauspielerin“ (Morawa/ISBN-13: 978-3990841150), erhältlich u.a. bei Arcadia in der Staatsoper.
Die Organisation der Ausstellung hat Esther Hatzi übernommen.
Der „Alma Seidler-Ring“, das weibliche Gegenstück zum „Iffland-Ring“. Aktuelle Trägerin ist Regina Fritsch. Foto: Barbara Zeininger
Alma Seidlers Vater ist der Ministerpräsident (1917-1918) Ernst Seidler von Feuchtenegg, später Kabinettsdirektor von Kaiser Karl. Seine Liebe zum Theater gab er an seine Kinder weiter. Die Grafik Alma Seidler stammt von Lenka Kajanovicová. Foto: Barbara Zeininger
Im Wiener 23. Bezirk wurde ein Weg nach Alma Seidler benannt. Links unten sehen Sie ein Foto des Portraits für die Ehrengalerie des Burgtheaters. Rechts unten einige Fotos zur Entstehung des Filmes von Andrea Gabriel, der zur Ausstellungseröffnung gezeigt wurde. Foto: Barbara Zeininger
Brief des Burgtheaters, gezeichnet von Anton Wildgans. In diesem Schreiben wurde Alma Seidler eine Sonderregelung mitgeteilt. Statt der damals offenbar nötigen Gehaltskürzung von 22 % wurde Alma Seidlers Reduktion mit nur 15 % beziffert. Das dokumentierte eine Wertschätzung der Schauspielerin. Foto: Barbara Zeininger
Alma Seidler war stets eine gute Schülerin. Ein Original-Zeugnis liegt in der Ausstellung auf. Foto: Barbara Zeininger
Programmzettel, Fotos in der Ausstellung. Foto: Barbara Zeininger
Programmzettel und wichtige Briefe (von Max Reinhardt, Anton Wildgans/ Burgtheater etc. Foto: Barbara Zeininger
Alma Seidler am Traunsee, eine der seltenen Privataufnahmen der Schauspielerin. Foto: Barbara Zeininger
Alma Seidler wachte am 8.12.1977 nach einer Gallenoperation nicht mehr auf. Wenige Tage zuvor stand sie noch auf der Bühne des Wiener Burgtheaters.
Die Ausstellung Alma Seidler ist bis 22.5.2019 in der Galerie des Online-Merker (1120, Eck Zeleborgasse/Vivenotgasse täglich ab 15,30 bis 20,30 h bei freiem Eintritt zu besurchen. Eine telefonische Voranmeldung (813 62 85 (Festnetz) wird erbeten!
Anton Cupak