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WIEN/ Freie Bühne Wieden: Rote Rosen und reiner Idealismus. Neuübernahme

18.12.2025 | Themen Kultur

Freie Bühne Wieden: Rote Rosen und reiner Idealismus          17.12.2025

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Freie Bühne Wieden Programm, Kontakt- und Spielstätteninfos | Kultur.net

Topsy Küppers, heuer in Wien verstorben, hatte vor einem halben Jahrhundert die Freie Bühne Wieden gegründet. Zuletzt hat sechzehn Jahre lang Michaela Ehrenstein als Intendantin wie Regisseurin und Schauspielerin den Theatersaal auf der Wiedner Hauptstraße geführt. Mit ihren Partnern schwer kreativ. Auf ihrer Abschiedsgala konnte sie auf 70 Ur- beziehungsweise Erstaufführungen hinweisen. Ihre Freie Bühne ist in der breiten und auf soziale Themen eigehenden Stückauswahl wie beim Aufgebot der Darsteller ein tief im heimischen Kulturdenken verwurzeltes Theater gewesen – so völlig anders als die von deutschen Chefs geführten Burg- oder Volkstheater. Jetzt zum Ausklang der Direktion: Singend hat Ehrenstein die Bühne betreten, Pianist Béla Fischer hat sie begleitet, an die vielen Produktionen wurde gedacht, und mit prächtigen roten Rosen wurden alle MitarbeiterInnen bedacht.

Somit gibt es jetzt ein Aus für dieses fünfzigjährige Wiener Kulturgut? Doch nein! Idealismus treibt Gernot Kranner, diese Kreativstätte zu übernehmen. Jedenfalls ist es der Versuch solches zu wagen. Denn ….. in der derzeitigen Geld- und Kulturkrise in Wien sind noch keine öffentlichen Unterstützungen gegeben. Kranner, Schauspieler, Sänger in der Volksoper, um Darbietungen für Kinder emsig bemüht und demnächst Regisseur von „My Fair Lady“ in Liechtenstein, sagt offen heraus: „Ich übernehme auf eigenes Risiko und Kosten dieses Theater – um die Pflege heimischer Kultur fortsetzen zu können! Und junge Talente zu fördern und auf künstlerische Weg zu führen.“

Um zuerst einmal überleben zu können wirbt er auf Folders: „Bitte hilf mir die Freie Bühne Wieden als Ort der Kreativität zu erhalten.“ Und ein DANKE kommt dazu für eine Spende auf das Konto VEREIN FÜR THEATER IN AKTION   AT56 1200 0514 0262 6001. Dazu noch ‚Herzlichst Gernot‘ und seine Mailadresse gernot.kranner@aon.at. Auch mobil ist er erreichbar: 0676 32 69 289. Ja, so sieht es im Hintergrund der Schönrederei in der Wiener Stadtpolitik aus. Könnte mit reinem Idealismus (so zur Zeit jedenfalls) ein Überleben möglich sein?

Meinhard Rüdenauer

 

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