Paolo Rumetz. Foto: Herta Haider
Anna Ryan. Foto: Herta Haider
Bezirksvorstehung-Festsaal Gatterburggasse 14 Wien 19.,
ALLE JAHRE WIEDER: ADVENTKONZERT DES MERKER-KUNSTSALONS (4.Dezember 2018)
Diesmal war es die Widmung des Reinerlöses für die Tanztruppe „Ich bin ok“ (für Menschen mit und ohne Behinderung), die Wirkung zeigte. Und wer in die strahlenden Augen der Delegation blickte, die beim Adventkonzert des Merker-Kunstsalons auf die insgesamt 8 Sänger „lostanzten“, konnte sich der emotionalen Rührung wohl schwer entziehen. Ansonsten entsprach das Konzert ganz der Programm-Philosophie der Leiterin des Kunstsalons, Elena Habermann: etablierte Sänger und Sängerinnen mit wirklichen „Neulingen“ zu kombinieren, Populäres und Rares, Ausgefallenes mit „Gassenhauern“.
Wichtig ist dann selbstverständlich der „Mann am Klavier“ – er hieß diesmal Mennan Berveniku und war wirklich exzellent! Dabei begann der Abend mit Erich Binder: der Dirigent und ehemalige Philharmoniker wartete mit einer Violin-Rarität – einer Sicilienne – von Maria Theresia von Paradis auf. Sie war eine Zeitgenossin von Mozart und wurde als Pianistin ebenso geschätzt wie als Komponistin. Dann gings weiter mit einer Arie von Alessandro Stradella „Pieta Signore“, die von dem Nachwuchs-Bariton Pasquale Greco sehr souverän vorgetragen wurde. Dann machte der attraktive Alejandro Pizarro-Enriquez mit ein Bach-Kantate auf sich aufmerksam. Weiter ging’s mit der Mezzosopranistin Christina Baader – einer Wahlösterreicherin aus München, die mit Bach begann und mit ihrer Cousine Johanna Baader dann einen Traditional „Lieb Nachtigall wach auf“ vortrug. Man sollte sich ihre Namen merken.
Foto: Herta Haider
Inzwischen hatten die „Stars“ des Merker Kunstsalons den Applaus angeheizt: Anna Ryan stellte ihre stilistische Vielfalt mit „Gesu, Bambino“ von Pietro Yon unter Beweis; und Pablo Camaselle schmachtete eindrucksvoll mit der „Cantique de Noel“ von Adolph Adam. Anna Ryan trug dann noch ein Lied „Weihnachten“ von Engelbert Humperdinck vor, Erich Binder wechselte zu Brahms, Alejandro Pizarro-Enriquez und Pablo Camaselle weiteten die Adventzeit nach Lateinamerika („Feliz navidad“) aus. Und zuletzt brachte Paolo Rumetz den „Gassenhauer“ „I am dreaming over white Christmas“ zu Gehör. Für einen Bariton, der als Rigoletto Furore erregt hat, gar keine Selbstverständlichkeit. Dank auch von Seiten der Reinerlös-Empfänger „ich bin o.k.“.
Peter Dusek