WIEN/ Festsaaal Gatterburggasse: ADVENTKONZERT mit mit Sylvie Binder-Höflinger, Erich Binder, Franz Gürtelschmied, Michael Fischer und Manfred Schiebel am 2.12.2016
Weihnachts- oder Adventkonzerte gleiten manchmal mehr, manchmal weniger, selten gar nicht ins Kitschige ab. Das Adventkonzert des Merker-Kunstsalons gehörte zur dritten Kategorie, dank eines gut zusammengestellten und durchaus anspruchsvollen Programms (Händel, Paradis, J.S.Bach, Ph.E. Bach, Mendelssohn-Bartholdy, Franck, Faure, Puccini, Debussy, Schumann, Cornelius, Adam sowie die wohl unvermeidliche portugiesische Volksweise „Adestes fideles“). Das wars aber schon mit „Adventhadern“, wenn man vielleicht Adams „Cantique de Noel“ diesen zurechnet.
Erich Binder, Sylvie Binder-Höflinger. Foto: Herta Haider
Die Veranstalterin Helene Habermann hatte aber auch Interpreten zur Verfügung, die man nur mit besten Beziehungen zu Künstlerkreisen und auch da nur mit viel Glück auftreiben kann. Erich Binder, früher Konzertmeister der Wiener Philharmoniker, braucht wohl nicht vorgestellt zu werden, er und seine Violine sind eine Personalunion, gehören zusammen. Sylvie Binder-Höflinger stand ihm mit ihrer Flöte nicht viel nach, beide betätigten sich zudem als „Viel-Harmoniker“, denn sie gegleuteten sich gegenseitig am Klavier. Ein perfektes Duo, das das Publikum zu Begeisterungsstürmen hinriss.
Manfred Schiebel, Franz Gürtelschmied, Michael Fischer. Foto: Herta Haider
Franz Gürtelschmied hat gerade in letzter Zeit auch in der „Fachwelt“ von sich reden gemacht, sein schön timbrierter Tenor hat Kraft und Fülle (sogar schon etwas Metall), der Bariton Michael Fischer, ebenfalls ein sehr junger Sänger, bedeutete die Überraschung des Konzerts (denn im Gegensatz zu Gürtelschmied war er dem Publikum bis dato weniger bekannt). Das von beiden gewählte Programm war anspruchsvoll (Händel, die Bachs, Mendelsson, Franck, Schumann, Cornelius „Die Hirten“), Gürtelschmied baute Puccinis „Salve Regina“ sehr zur Erbauung der Besucher in das adventliche Konzert ein.
Manfred Schiebel war den beiden jungen Sängern ein souveräner Begleiter am Klavier!
Es war ein Adventkonzert, wie es sein sollte, aber leider nicht oft ist!
Allgemeine Zustimmung und ein dickes Danke des Publikums an die Künstler
Renate Riener