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WIEN/ EHRBAR-SAAL: SYMPOSIUM „REGIETHEATER IN DER OPER – EIN IRRWEG?“ 23. und 24. NOVEMBER 2023

22.10.2023 | Themen Kultur

WIEN/ GROSSER EHRBAR-SAAL: SYMPOSIUM „REGIETHEATER IN DER OPER – EIN IRRWEG?“ 23. und 24. NOVEMBER 2023

Liebe Freunde der Musik, insbesondere der Oper,

nach einem ersten Symposium zur Problematik des aus dem Ruder laufenden Regietheaters in Bayreuth, im Siegfried-Wagner-Haus bei Villa Wahnfried vom 2.-3. August 2022, haben wir uns entschlossen, mit einer Reihe sehr bekannter Persönlichkeiten aus der Opernszene ein zweites Symposium zu machen. Es wird veranstaltet vom Richard Wagner Verband Wien in Zusammenarbeit mit dem Richard Wagner Verband International im Großen Ehrbar Saal des MusikQuartiers Wien in der Mühlgasse 28 vom 23. bis 24. November 2023. 

Klaus Billand

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Großer Ehrbar-Saal in 1040 Wien. Foto: Ehrbar-Saal

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FOTO Waltraud Meier @Naomi Baumgartl
FOTO Cathrin Chytil @Gerhard Stecher
FOTO Klaus Billand @privat
FOTO Clemens Hellsberg @Theresia Linke
FOTO Falk Struckmann @privat
FOTO Rainer Fineske @privat
FOTO Daniel Beyer @privat
FOTO David Kerber @Marinus Kreit

23.11.2023 | 10:00 – 19:00 Uhr I 23. und 24.11 | Ehrbar Saal

Richard Wagner Verband Wien e. V. in Kooperation mit dem Richard Wagner Verband International e. V.

SYMPOSIUM „REGIETHEATER IN DER OPER – EIN IRRWEG?“

Mitwirkende

MEZZOSOPRAN KS Waltraud Meier
EHEM. VORSTAND WIENER PHILHARMONIKER Prof. Clemens Hellsberg
BASSBARITON KS Falk Struckmann
BASSBARITON KS Albert Dohmen
MAESTRO Daniel Beyer
PRÄSIDENT RICHARD WAGNER VERBAND INTERNATIONAL Rainer Fineske
KULTURJOURNAL REGENSBURG Peter Lang
PROFESSOR FÜR ROMANISCHE LITERATURWISSENSCHAFTEN I SCHWERPUNKT OPERN- UND OPERNLIBRETTI Prof. Albert Gier
OPERNKRITIKER Dr. Klaus Billand
SOPRAN UND KÜNSTLERISCHE LEITERIN EHRBAR SAAL MA Cathrin Chytil
TENOR David Kerber
MODERATION Wolfgang Gratschmaier

Programm 23.11.23:

10:00 Uhr
Begrüßung durch Dkfm. L. Bermann, Präsidentin RW-Verband Wien e.V. und Dr. Klaus Billand, Opernkritiker
10:15 Uhr
Prof. Albert Gier, Romanist und Librettologe sowie Hochschullehrer, zu theoretischen Aspekten und der Entwicklung des Regietheaters
10:40 Uhr
Prof. Clemens Hellsberg, ehem. Vorstand Wiener Philharmoniker, Wien
11:05 Uhr
Kaffeepause
11:20 Uhr
Rainer Fineske, Präsident, Richard Wagner Verband International e.V.
11.45 Uhr
Podiumsdiskussion: KS Waltraud Meier, Prof. Albert Gier, Prof. Clemens Hellsberg, Peter Lang, Rainer Fineske; Maestro Daniel Beyer; Publikumsfragen/Kommentare; Moderation Dr. Klaus Billand
13:00 Uhr
Mittagspause
14:30 Uhr
Maestro Daniel Beyer, Dirigent, München
14:55 Uhr
Peter Lang, Kultur-Journalist, Hrsg. Kulturjournal Regensburg
15:20 Uhr
Kaffeepause
15:35 Uhr
Dr. Klaus Billand, Opernkritiker
16:00 Uhr
Daniel Kerber, Tenor
16:25 Uhr
Podiumsdiskussion: Maestro Daniel Beyer, Dr. Klaus Billand, Daniel Kerber;
 
Publikumsfragen/Kommentare; Moderation: Wolfgang Gratschmaier
 17:15 Uhr
Empfang
 18:00 Uhr
Ende der Veranstaltung
 19:30 Uhr
Richard Wagner Stipendiaten-Konzert des RW Verbands Wien e.V. (optional);  Haus Hofmannsthal – Interessierten empfohlen (Reisnerstr. 37, 3. Bezirk Wien, Bus 4A)
 

24.11.2023 | 10:00 – 13:30 Uhr | Ehrbar Saal
Richard Wagner Verband Wien e. V. in Kooperation mit dem Richard Wagner Verband International e. V.
 
Programm 24.11.23:

10:00 Uhr
Ing. Wolfgang Gratschmaier „Regietheater in der Zeit“
10:15 Uhr
KS Falk Struckmann, Bassbariton, Basel
10:45 Uhr
Cathrin Chytil, Sopran und Künstl. Leiterin Ehrbarsaal, Wien
11:15 Uhr
Kaffeepause
11:30 Uhr
KS Albert Dohmen, Bassbariton, Rom
12.00 Uhr
Podiumsdiskussion und Fazit: KS Falk Struckmann, KS Albert Dohmen, Cathrin Chytil;
 
Publikumsfragen/Kommentare; Schlussfolgerungen.

Moderation: Wolfgang Gratschmaier, Dr. Klaus Billand
ca. 13:30 Uhr
Ende der Veranstaltung
 
 *Änderungen vorbehalten

*Anmeldungen – jedoch nicht erforderlich – zu beiden Tagen des Symposiums werden entgegengenommen unter der Mailadresse klausbilland@yahoo.com. 
 
  Jede/r der Referenten und Referentinnen trägt ein Statement von 20-25 Minuten vor, worauf eine moderierte Podiumsdiskussion unter den Referenten stattfindet. Nach den Podiumsdiskussionen sind Kommentare und Fragen des Publikums zugelassen.

Hintergrund: Gutes und im besten Sinne des Ausdrucks „wasserdichtes“ Regietheater ist anspruchsvoll. Es verlangt eine profunde Kenntnis des Opernhandwerks, der Stücke sowie der entsprechenden Musik. Die Konzipierung des sog. Wagnerschen Regietheaters in den 1970er Jahren, mit wegweisenden Inszenierungen des „Ring des Nibelungen“ durch Ulrich Melchinger in Kassel und Patrice Chéreau, mit seinem sog. „Jahrhundert-Ring“ 1976 in Bayreuth, waren in diesem Sinne epochemachend.

Es gibt aber Beispiele in der jüngeren Vergangenheit, wo persönliche und politische Ansprüche und Begehrlichkeiten vor das Bemühen um künstlerische Leistung gesetzt wurden, mit der Folge sich leerender Häuser. Das betrifft vor allem die mittleren, die B- und C-Häuser, die weitaus meisten also, aber auch einige große Häuser und Festspiele. Nach einem ersten Symposium zu diesem Thema in Bayreuth im August 2022 soll das zweite Symposium in Wien, die in Bayreuth angesprochenen Aspekte, weiter vertiefen.

Nach Möglichkeit sollen Lösungsansätze zur Aufrechterhaltung des Publikumsinteresses an der Oper aufgezeigt werden. Denn wir meinen: Es müssen und können Ansätze mit überzeugenden konzeptionellen und szenischen Lösungen, sowie einer werkrelevanten Personenregie und Textverarbeitung, weit entfernt von werkverfremdenden Irrwegen des Regietheaters, gefunden werden.

Klaus Billand, Wien, Oktober 2023

Die Geschichte des Ehrbar-Saales – 19. Jahrhundert – Die Blütezeit des Klaviers
 
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Ehrbar-Saal . Foto: Ehrbar-Saal
 

Durch das wachsende Interesse des Bürgertums an Konzerten entstand in Wien Mitte des 19. Jahrhunderts ein enormer Bedarf an Konzertsälen. Diese Marktnische erkannten vor allem Klavierbauer, sodass das Klavier – als zentrales Instrument des Musikgeschehens – eine Blütezeit erlebte und unzählige Klaviermanufakturen in Wien entstanden. Einige Hersteller hoben sich in ihrer ausgezeichneten Qualität von den anderen ab, darunter auch der erfolgreiche K. & K. Hof- und Kammer- Klavierfabrikant Friedrich Ehrbar. 

Die Errichtung des Ehrbar Saals wurde im Jahr 1876 von Friedrich Ehrbar beim Architekten Julius Schrittwieser in Auftrag gegeben. Er legte am 28. August 1876 den Grundstein in der Mühlgasse 28, im 4. Wiener Gemeindebezirk. Im Stil der italienischen Hoch-Renaissance mit römischem Einfluss wurde ein akustisch perfekter Konzertsaal für etwa 400 Personen errichtet.

Der erste Applaus 1877

„ […] Ein kunstsinniges und elegantes Publikum füllte den schönen Saal, über dessen geschmackvolle und noble Ausstattung nur eine Stimme der Bewunderung herrschte…Das Publikum wurde während des ganzen Konzertes nicht müde, Beifall zu spenden, und wenn der Anfang zur Vorbedeutung für die Zukunft werden soll, so muß ein glänzender Erfolg stehts an diesem Saal gebannt bleiben.“ (Die Presse, 30.Dezember 1877)

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Ehrbar-Saal. Foto: Ehrbar-Saal

Der Ehrbar-Saal heute:

Im Mai 2021 übernahm die Klaviermanufaktur C. Bechstein den Ehrbar Saal und alle dazugehörigen Räumlichkeiten. Es begann, unter strengsten Denkmalschutzbestimmungen und der Leitung des Herrn Architekten Dipl. Ing. Reinhardt Gallister, die größte Renovierung des Hauses seit 140 Jahren. Nun soll der Ehrbar Saal wieder als bedeutender Konzertsaal der Wiener Kulturszene etabliert und von einem lebhaften Konzertbetrieb erfüllt werden.

Der Erbauer Friedrich Ehrbar:

Friedrich Ehrbar (* 26. April 1827 in Hildesheim, Deutschland; † 23. Februar 1905 in Gloggnitz, Niederösterreich) war ein österreichischer Klavierfabrikant in Wien.

Friedrich Ehrbar wurde bis 1841 im Waisenhaus erzogen und lernte und arbeitete 1841–48 beim Klavier- und Orgelbauer Friederici in Gera. Ab November 1848 arbeitete er in Wien in der Werkstatt des Klavierbauers Eduard Seuffert. Nach dessen Tod im Jahr 1855 heiratete er Seufferts Witwe Rosa und übernahm 1857 das Geschäft. Auf den Industrie-Ausstellungen in München (1854), London (1862) und Paris (1867 und 1878) erhielten seine Instrumente erste Preise. Als erster österreichischer Hersteller verwendete Ehrbar den gusseisernen Vollrahmen für Klaviere und Pianofortes.

Im Jahr 1876 ließ Friedrich Ehrbar in der Mühlgasse 30, im 4. Bezirk in Wien den Ehrbarsaal an der Stelle eines alten, zu klein gewordenen Saales im Palais Ehrbar, einem Gründerzeithaus mit reich verzierter Fassade, errichten…

…Im Jahr 1898 übergab Friedrich Ehrbar die Leitung des Betriebes an seinen Sohn Friedrich Benedict Ernst Ehrbar junior.

Sieben Jahre später verstarb Friedrich Ehrbar senior nach längerem Leiden am Vormittag des 23. Februar 1905 im Kreise seiner Familie auf seinem Landsitz in Hart bei Gloggnitz im Alter von 78 Jahren. Er wurde nach evangelischem Ritus zwei Tage danach auf dem neuen Ortsfriedhof von Gloggnitz bis zur Fertigstellung der Familiengruft provisorisch beigesetzt.

Friedrich Benedict Ernst Ehrbar junior (* 4. März 1873 in Wien; † 1. Februar 1921 ebenda) leitete nicht nur die Geschicke der Klavierfabrik Ehrbar, sondern war von 1900 bis zu seinem Tod außerdem Präsident der Wiener Singakademie. 1898 wurde auch er zum k. k. Hof- & Kammer-Clavier-Fabrikanten ernannt.
In geringen Stückzahlen wurde die Produktion der Firma Ehrbar bis in die 1980er Jahre weitergeführt.

Ehrbar setzte als einer der ersten Wiener Klavierbauer eine kontrollierte Anhanglänge bei allen Saiten im hinteren Anhang ein. Friedrich-Ehrbar-Instrumente sind klanglich den besten Flügeln aus der Wiener Schule zuzuordnen.

Die Familiengruft befindet sich auf dem Grinzinger Friedhof (Gruppe MS, Nr. 20).

 

 

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