„IRREAL“, 3.2.2020: ´Mentalmagische Performance´ im Wiener Chateau Roux:
Auf den Spuren von Hanussen und Uri Geller lässt nun in der Wiener Off Szene Regisseur und Autor Thomas Thalhammer staunen. Als Mentalist setzt er auf Empfänglichkeit für Übersinnliches, steuert er in Richtung zu einer erweiterten theatralischen Form. Es ist eine Suche nach Sensibilität, nach einer vielleicht neuen Dimension. Sein „Irreal.Unreal“ im Wiener Chateau Roux ist der Ansatz zu einer ‘mentalmagischen Performance‘, in welcher in den Aktionen ganz sachte eine Lektion in Telepathie, in Gedankenlesen erteilt wird. Mit direktem Kontakt zum Publikum, dessen Einbeziehung. Ein Performer assistiert und ein Schlagzeuger lässt musikalische Unruhe spüren. Das Spiel beginnt mit Gott und Adam und Evas Schlange, führt zu Zauberkunststückchen, zu übersinnlichen Vorgängen und über ein Scherbengericht (ganz hiesig: Weinflaschen) zu den Opfern von Jack the Ripper. Szenische Spannung entsteht in der Ruhe, im sensiblen Mitleben, weniger im Ablauf der diversen Erzählungen. Es bleibt eine theatralische Vision, wirkt jedoch weit stimmiger als ein Fidelio als paranormale szenische Missgeburt.
Meinhard Rüdenauer