Foto: Herta Haider
PRE-OPERNBALL-KONZERT 22.2.2019, Wien, geladen hatten Arno Argos Raunig und Freunde in den Borromäus-Saal, der eine ausgezeichnete Akkustik hat.
Und Arno Raunig betrat die Bühne leuchtend rot gewandet, Sekt trinkend mit dem Couplet „Ich lad mir gerne Gäste ein“, also das Publikum. Als Prinz Orlowsky vertrat er die Ansicht, er, Orlowsky, müsse trinken nicht wir, das Publikum. Es wäre sich auch nicht ausgegangen, mengenmäßig. Immerhin waren über 100 Leute im Saal.
Bewährter Rezitator.bei Raunig-Konzerten war Theo Hawlitschka, er führte durch den mit 13 Künstlern angesetzten Abend; und schilderte kurz und prägnant deren Werdegang
ARIES CACES, Pianist, stammt aus Manila, er unterrichtet an der Anton-Bruckner-Universität. Sein Spiel ist variantenreich und einfühlsam. Gelegentlich assistierte er den Sängern/Sängerinnen gut hörbar als Souffleur, und gab seine Meinung über das Vorgetragene mimisch und verbal zum Besten; das fand das Publikum recht amüsant.
HERBERT LIPPERT, Tenor, Maler und Buchautor, liebt auch die sogenannte „Leichte Muse“. Er schmetterte mit viriler Agilität „Freunde, das Leben ist lebenswert“ von Franz Lehar ins Publikum.
ANNA MANSKE, Mezzosopran, im reizenden „kleinen Schwarzen“ konnte glaubhaft berichten „.Heut‘ lad ich mir die Liebe ein“, von Nico Dostal.
PETER WIDHOLZ, Tenor, Präsident der Johann-Strauß-Gesellschaft; sang mit Überzeugung und kräftigem Tenor „Schön ist die Welt“.
YUKO MITANI, Sopran, sang „Toujour l‘amour“ aus der Operette „Ball von Savoy“ von Paul Abraham mit verführerischem Timbre.
ANDREA MARTIN, Bariton, trug aus einer seiner Lieblingsrollen, dem „Dulcamara“aus „L‘elisir d‘amore“ von Gaetano Donizetti, vor. Als selbstverliebter und betrügerischer Quaksalber war er ganz einfach brillant.
UTE ZIEMER, das Schwipslied von Johann Strauß aus „Nacht in Venedig“ liegt ihrem wohltönenden Sopran sehr, um Haltung bemüht sang sie „ ……mir ist heut‘ so eigen zumute….“. Ute Ziemer war Schülerin von Ruthilde Boesch (wie auch Edita Gruberova).
ARNO ARGOS RAUNIG, der Sopranist, begeisterte sein Publikum mit der Arie aus „ORFEO ED EURIDICE“ „Deh placatevi con me“ von Christoph Willibald Gluck. Das Publikum durfte Furien spielen und NO rufen. Eine verantwortungsvolle Aufgabe war das schon.
DANIEL GUTMANN, er ist Bassbariton, ein vielseitiger Sänger und Musiker, der Sportwissenschaften studierte. Jung und schlank, ein mitgebrachtes Ferkel am Arm, sang er“Ja, das Schreiben und das Lesen ….“ aus dem Zigeunerbaron von Johann Strauß; das Ferkel war aus Plüsch und der Applaus groß
ANNA MANSKE, der Mezzosopran mußte sich die Frage stellen:“Kann denn Liebe Sünde sein???“Von Oskar Brühne, Filmkomponist, ist das Lied. Anna Manske ließ ihren beweglichen Mezzo erklingen.
DANIEL OHLENSCHLÄGER, Bassbariton, er brachte mit viel Kraft in der Stimme das Trinklied des Kaspar aus dem „Freischütz“ von Karl Maria von Weber zu Gehör.
MONICA THEISS-ERÖD, strahlender Sopran, elegante Erscheinung, sang die Arie der Juliette aus „Romeo et Juliette“ von Charles Gounod „Je veux vivre“. Applaus.
UTE ZIEMER und PETER WIDHOLZ, Sopran und Tenor, vereint im seligen Walzertakt singen „Lippen schweigen ………….“ , aus der „Lustigen Witwe“ von Franz Lehár.
Und nun zum großen Abschied erklang das Trinklied aus La Traviata.
Nach einem gelösten zeitlich begrenzten Faschingsgeplauder löste sich die Gesellschaft auf, die Gäste gingen hinaus in die Februar-Nacht.
Charlotte Pohl