Online Merker Logo

Die internationale Kulturplattform

WIEN/ Amtshaus Mariahilf: LIEDERABEND VIOLETTA KOWAL

21.10.2020 | Konzert/Liederabende


Mariahilfer Frauenwochen. Carol Morgan, Violetta Kowal. Foto: Monika Mertl

WIEN: Liederabend von Violetta Kowal im Amtshaus Mariahilf (20. 10. 2020)

Am 20. Oktober 2020 fand im Rahmen der Mariahilfer Frauenwochen ein Liederabend von  Violetta Kowal mit dem Titel „Lieder und Klavierwerke von Komponistinnenim Festsaal der Mariahilfer Bezirksvorstehung statt. Die polnische Sopranistin, die seit längerer Zeit in Wien beheimatet ist und durch ihren Zyklus „Ins Licht“ , mit dem sie in Vergessenheit geratene Komponistinnen wieder an die Öffentlichkeit bringt, sehr bekannt wurde, brachte an diesem Abend Lieder von Fanny Hensel (1805-1847), Maria Theresia Paradis (1759-1824), Germaine Tailleferre (1892-1983) und Poldowski alias Irene Regina Wieniawska (1879-1932).

Begleitet wurde Violetta Kowal am Klavier wieder von der britischen Pianistin Carol Morgan, die zwischen dem Liedgesang das Klavierwerk Abschied von Rom und Lieder für Pianoforte von Fanny Hensel spielte. Beide Darbietungen wurden vom Publikum mit viel Applaus bedacht.  

 Dass die polnische Sopranistin auch an diesem Abend vom Publikum, das Corona-bedingt auf weit auseinander stehenden Stühlen mit Mund- und Nasenmasken saß, ebenfalls gefeiert wurde, war keine Überraschung. Mit ihrer sehr wandlungsfähigen Stimme überzeugte sie bei jedem Lied, wobei sie die jeweiligen Stimmungen auch mit Mimik und Gestik zu untermalen verstand. Zwischen den einzelnen Liedern erzählte Violetta Kowal auch Wissenswertes über das Leben und Schaffen der Komponistinnen, die alle zu Lebzeiten mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen hatten und zum Teil sogar in Vergessenheit gerieten.


Violetta Kowal. Foto: Mag. Danuta Kosinski

 Beachtlich auch die Internationalität der von Violetta Kowal ausgewählten Komponistinnen: Fanny Hensel war die Schwester des deutschen Komponisten Mendelssohn Bartholdy, Maria Theresia Paradis, die mit vier Jahren erblindete, war zu Mozarts Zeiten eine große Persönlichkeit der Wiener Musikwelt, Germaine Tailleferre komponierte französische Chansons mit für die damalige Zeit sehr mutig-frechen Texten und Poldowski alias Wieniawska wurde in Belgien als Tochter eines polnischen Komponisten geboren und war mit einem englischen Lord verheiratet.  

Der lang anhaltende Applaus des Publikums am Schluss des Liederabends bewog die Sängerin noch zu einer Zugabe: „Schwanenlied“ von Fanny Hensel (Text: Heinrich Heine).

Udo Pacolt

 

PS: Nach dem Liederabend konnte das kunstinteressierte Publikum im Festsaal der Mariahilfer Bezirksvorstehung noch die ausgestellten Bilder der „Glorreichen 7“ bewundern

(Brigitte Böhm, Gertrud Hahnkamper, Lalaine Cerrada Yaugero, Maja Ettinger-Cecić, Helga Schörg, Simina Badea, Ulli Michel). Die Ausstellung kann noch bis 5. November 2020 besucht werden.   

 

 

 

 

Diese Seite drucken