MASTERCLASS GIACOMO ARAGALL Konzert am 29.Juni 2024 im Alten Rathaus

Seit einigen Jahren gibt der unvergessene Jaime Aragall eine Masterclass in Wien. 

 Beim Abschlusskonzert konnte man eine Reihe von interessanten Sängern kennenlernen.  Vor allem eine Dreierriege von erwähnenswerten Tenören – denen kann Aragall ja einiges zeigen. Riccardo Gatto begeisterte das Publikum mit der Arie und Stretta aus der Traviata, die er mit einem Bomben-C krönte.  Auch mit dem enorm komplizierten Schluss aus Hoffmann konnte er mehr als überzeugen. Er hat eine schön timbrierte,  virile lyrico-spinto Stimme, die zu grossen Taten hoffen lässt;  ausserdem hat er Spieltalent und schaut hervorragend aus. In der Volksoper hat man keinen Tenor wie diesen jungen Mann unter Vertrag, in der Staatsoper auch niemanden wie er im Festengagement.  Auch Algin Özcan aus Istambul hat ein beeindruckendes Material, er hat etwas mehr Spinto- Charakter, sang eine sehr gute Macduff-Arie mit glänzenden hohen Tönen und energiegeladenem Legato, konnte aber auch  mit dem Romeo überzeugen.   Samuel Robertson hat eine feine und leichte Stimme, sang die „aura amorosa“ ohne jede Mühe und hatte enormen Erfolg mit der schwierigen Arie des Nadir, die er mit gutem mezzavoce und  ohne jeglichem Falsetton meisterte. Auch diese beiden Tenöre haben Musikalität, Spielwitz und Sympathie, können in jedem Theater mit Erfolg rechnen.. Alle  Tenöre, auch Michele Pinto,  sangen mit sehr sauberer Intonation..   Die übrigen Solisten  seien korporativ erwähnt:   Chikako Tamami, Kathrin Walder, Qio Siyuan, Danai Kyritsi, Anna Patapova  und Prof Peter Lewisch, ein bekannter Wiener Jurist, ein Amateur mit einem doch imponierenden Bassmaterial. Alle diese Sänger konnten mit relativ grossen Stimmen, Musikalität,  sowie gutem Italienisch und Französisch aufwarten. 

Anna Crexells Sender  war die aufmerksame und  bemerkenswert einfühlsame Begleiterin am Bösendorfer.

Durch den Abend führte mit Verve Aragalls langjährige Freundin, die Organisatorin Elisabeth Jelinek .   Aragall selbst ist mit seinen doch schon 85 Jahren in beneidenswerter Verfassung, eine Freude ihm wieder zu begegnen……AD MULTOS……

alcindo