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WIEN / Albertina: ALEX KATZ

29.05.2014 | Ausstellungen

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Fotos: Renate Wagner

WIEN / Albertina / Pfeilerhalle:
ALEX KATZ
ZEICHNUNGEN, KARTONS, GEMÄLDE
AUS DER SAMMLUNG DER ALBERTINA
Vom 28. Mai 2014 bis zum 28. September 2014

 

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Mit beispielloser Großzügigkeit…

Alex Katz ist der Albertina besonders verbunden und sie ihm: Kein Wunder, kann sich Direktor Klaus Albrecht Schröder doch zu den Glücklichen zählen, die der nicht mehr junge Künstler mit seinen Werken beschenkt. Der 87jährige ist zu der richtigen Erkenntnis gekommen, „that I am getting older“ und dass man seine Schöpfungen „ja nicht mitnehmen“ kann und Kunst dazu da sei, von Menschen gesehen zu werden („Art should be accessable to all people“). Was also Besseres, als sie an Museen zu geben – und dabei die Wiener Albertina „mit beispielloser Großzügigkeit“, wie der Direktor sagt, zu beschenken. 2009 hat man bereits sein druckgraphisches Werk erhalten, Nun kamen 60 Zeichnungen und Gemälde hinzu. Die Albertina stellt dafür aus Dankbarkeit schon wieder Katz (den man zuletzt 2010 groß präsentiert hat) aus. Und man sieht sie wieder gerne, vor allem die enigmatischen Frauenbilder, für die er berühmt ist

Von Renate Wagner

Alex Katz Geboren 1927 in New York als Sohn hochkünstlerischer russisch-jüdischer Eltern, war Katz, als er nach dem Zweiten Weltkrieg in der Kunstszene auftauchte, schwer einzuordnen. Er war gegenständlich wie manche Amerikaner, aber als „realistisch“ konnte man ihn ebenso wenig bezeichnen wie er der Pop Art zuzuordnen war. Er war, wie manche Amerikaner – ob Hopper, ob Pollock – durchaus eigentümlich und „besonders“, aber erst, meinte Klaus Albrecht Schröder, als man ihm in den achtziger, neunziger Jahren die Bezeichnung eines „Painters of the Coolness“ aufklebte, hatte er ein Label.

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Eyecatcher: die „coolen“ Ladies Vor allem Frauenbilder mit Hut, mit Strohhut, weißem Hut, rotem Hut, vor allem aber schwarzem Hut eigneten sich fabelhaft dafür, Katz unverwechselbar kenntlich zu machen. Wenn die Albertina nun gleich beim Eintritt dem Betrachter „Black Hat 2“ entgegenstrahlt, das Frauengesicht, das unter großen Sonnenbrillen und unter schwarzem Hut enigmatisch verborgen scheint, wobei der gelb-leuchtende Hintergrund dem Werk eine unübersehbare Signalwirkung verleiht, ist das ein Zeichen dafür. Allerdings wirkt bei ihm auch eine „Regenlandschaft“ stylish…

Albertnia Katz Landschaft

Zeichnungen, Kartons, Gemälde Die Albertina kann dank der Schenkung von Katz den Künstler nun in voller „Breite“ zeigen, riesige Kartons (die Katz benützt, um Umrisslinien seiner Entwürfe auf Leinwand zu übertragen – Vorarbeiten, die auch Kunst sind) und kleine Skizzen, die etwa Menschen in der U-Bahn zeigen. Es sind nicht nur die Gemälde mit den spektakulären Frauenköpfen, die für Alex Katz stehen. Wobei der Künstler im übrigen keine konzeptionellen Aussagen über seine Themenwahl macht. Kein Theoretiker – einfach ein Mann, der seine Freiheit gefunden hat, zu einer Methode, wo er, wie er meint, das Zeichnen und Malen gewissermaßen nebeneinander, zugleich vollbringt. Wenn er konzeptionell die Zeichnung fertig gestellt hat, kann das Malen eines Bildes in wenigen Stunden vor sich gehen.

Klaus Albrecht Schröder „Unendlich dankbar“ für die „großzügige Schenkung“, die Alex Katz der Albertina überantwortet hat, ist Direktor Klaus Albrecht Schröder. Dabei wurde er keineswegs über seinen Kopf hinweg beglückt, sondern durfte sich die 60 Werke, die er bekam, im Atelier des Künstlers selbst aussuchen. Der Dank ging auch an Ada, die Gattin von Katz (oftmals sein Modell), an Vincent und Vivien, Sohn und Schwiegertochter. Der Wunsch von Schröder, dass die Albertina nicht nur für eine glanzvolle Vergangenheit, sondern auch für die Gegenwärtigkeit der Kunst stehen möge, ist hier wieder einmal erfüllt worden.

Bis 28. September 2014, täglich von 10 bis 18 Uhr, am Mittwoch bis 21 Uhr

 

 

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