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WEIMAR/ Galerie Profil: WELTGEISTER-MALEREI von Astrid Albers (bis 16.10.)

29.09.2021 | Ausstellungen

Ausstellung in Weimar von Astrid Albers, Weltgeister Malerei noch bis zum 16. Oktober 2021 in der Galerie Profil

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Ballerina II. 2021; Acryl/Bütten/Leinwand, 45×120 cm

Astrid Albers studierte in Kiel und Berlin freie Malerei bei Harald Duwe und Heinz Trökes und lebt in Berlin und Pergola/Italien. Schon dies lässt ihre Weltgeister aufblitzen. Nun stellt sie noch bis zum 16. Oktober 2021 in der Galerie Profil in Weimar eben unter diesem Titel ihre Malerei aus.

In der Galerie Profile ist es nicht ihre erste Ausstellung.  Mit „Freigeister“ begann 2009 ihre Bekanntschaft mit der Galerie Profil und wurde mit „Nordlichter“ im Jahr 2018 fortgesetzt. Was sich durch all die Jahre konsequent durchzieht, ist die Vorliebe für die Farbe Blau. Ich möchte die Ausstellung mit den Worten aus der Laudatio von Frau Dr. Cornelie Becker-Lamers beschreiben:

„So assoziiert der Begriff „Weltgeister“ hier keinen philosophisch gefaßten Vollzug der Weltgeschichte (Hegels „Weltgeist“), sondern legt den Fokus auf den Begriff „Welt“, begeisterte, begeisternde Welt, geistbegabte Welt, „Eine Welt“. Die „Botschafter“ rufen Konzepte von kultureller Identität und internationaler Verständigung auf.

Und so zeigen die Figuren und Häuser selbstverständlich auch keine präzisen Moden, Bau- und Bekleidungsstile. Wie wir es vor drei Jahren für die Flußlandschaften gesehen haben, so gilt auch für die „Weltgeister“, die Menschen und Häuser: Die Darstellung sucht nicht die Abbildung wiedererkennbarer Orte und Kulturen, sondern das „Dahinter“ der Wirklichkeit. Werner Haftmann hat es in einem Aufsatz über die moderne Landschaftsmalerei einmal sehr schön formuliert: „Wenn […] das schauende Interesse an den standhaften Hauptworten – Fluß, Baum, Blume – sich auf die dahinter verborgenen dynamischen Tätigkeitsworte – strömen, wachsen, blühen – verlagert“, dann drängt nicht mehr das blühende Feld, sondern die Kraft jenes Blühens zum Ausdruck; nicht mehr das Abbild eines Flusses, sondern der Glanz, der über ihm liegt. … Die Orte, „Kontinente“, Menschen und Häuser, die Astrid Albers uns zeigt, bilden keine wiedererkennbaren, konkreten Orte, Häuser oder Menschen ab. Sie sind bildgewordene Erinnerung, vielleicht auch Sehnsucht oder eine nach vorn blickende Utopie. Einzelne Elemente und Details von Landschaft, von Häusern, Formen von Hauswänden, Torbögen, Fenstern und Türen, von Kuppeln und Dächern setzen sich hier zu einem neuen Ganzen zusammen.“

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Botschafter 2020; Acryl/Bütten/Leinwand, 80×110 cm

 Besser kann man das Werk nicht zusammenfassen und beschreiben. Betrachten wir das nächste Bild, das uns diese Assoziation schenkt. Hier verlässt die Künstlerin das Reale ohne die Gegenständlichkeit ganz zu verlieren. Imaginär und geheimnisvoll!

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Geister-Spiriti_7, 2020, Acryl/Leinwand .50×50 cm

Die Ausstellung ist noch bis zum 16. Oktober 2021 in der Galerie Profil in der Geleitstraße 11 in Weimar zu sehen. Aber auch für die Finissage hat sich die Galeristin Elke Gatz-Hengst etwas Besonderes einfallen lassen. Was passt besser zu den Weltgeistern als große Dichter? Große Dichter zog die kleine Kulturstadt schon immer an und so wird es der Künstlerin auch nur gerecht, wenn man diese Ausstellung musikalisch mit vertonter Literatur ausklingen lässt. Nicht Auflösung, sondern Symbiose der Sinne heißt hier die Divise. Ein schöner Einfall so die Sinne zu schärfen und Kultur wieder zu erleben.

Die Sopranistin Diana Schnürpel nutzte auch die kulturlose Zeit der Pandemie und erstellte ein neues Solo-Programm, in dem sie sich auch selbst am Piano begleitet. Diese Einzigartigkeit wurde durch die Kulturstiftung des Freistaates Thüringen gefördert. Einzelne Beiträge von Diana Schnürpel wurden bei internationalen Musikwettbewerbe prämiert. So können Sie neben dem visuellen Vergnügen der Ausstellung von Astrid Albers auch das Klänge aus dem Solo-Programm „Musikalischer Literaturzirkel“ von der Sopranistin Diana Schnürpel hören.

Weimar, den 29. September 2021

Carl Osch

 

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