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Weimar/ 1. Sinfoniekonzert in der Weimarhalle am 05.08.24 Dirigent: Ivan Repušić / Solist: Felix Klieser, Horn/ Staatskapelle Weimar

06.08.2024 | Konzert/Liederabende

Weimar/ 1. Sinfoniekonzert in der Weimarhalle am 05.08.24

Dirigent: Ivan Repušić / Solist: Felix Klieser, Horn/ Staatskapelle Weimar

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Ivan Repusic. Foto: Candy Welz

Für sein 1. Sinfoniekonzert in der Rolle des Chefdirigenten hatte sich Ivan Repušić ein wirklich besonderes Programm vorgenommen: drei echt dramatische Kompositionen!

Er begann mit dem Stück eines kroatischen Landsmannes: Blagoje Bersa „Sonnige Felder“ Sinfonische Dichtung (1917-1919).

Die Staatskapelle Weimar spielte dieses Werk, das zumindest in Thüringen bisher nicht aufgeführt wurde, mit einer enormen Spannung und viel Klangdynamik. Wuchtigkeit und Filigranität wechselten unter dem Taktstock von Ivan Repušić in flirrenden sommerlichen Farben. Die atmosphärisch verdichteten Klangbilder versetzten die Zuhörer in der Weimarhalle in dramatische Wahrnehmung, die sich in starkem Applaus entlud.

Es folgte Richard Strauss Konzert für Horn und Orchester Nr. 1 op. 11. In diesem Konzertstück war Felix Klieser der brillante Solist. Er hat sich als Hornist – auch ohne Arme – längst die Bühnen der Welt erobert und begeisterte auch das Weimarer Publikum durch den seinen natürlich fließenden Horn-Ton. Gemeinsam mit der Staatskapelle Weimar erzeugte Felix Klieser ein Feuerwerk von Virtuosität und Zusammenklang unter der geschmeidigen Leitung von Ivan Repušić.

Die Begeisterungsstürme waren so anhaltend, dass Felix Klieser noch den 3. Satz des Mozart-Horn-Konzerts dazu spendierte.

Nach der Pause stand Hector Berlioz „Symphonie fantastique“ op. 14. Épisode de la vie d’un artiste auf dem Programm. Ivan Repušić hatte sich mit diesem Knüller der Symphonik für ein Werk entschieden, das übrigens erstmals von Franz Liszt nach Weimar gebracht und aufgeführt wurde.

In seinem Dirigat der „Symphonie fantastique“ zeigte Ivan Repušić wie in den vorangegangenen Stücken, dass er das Große und Ganze zusammenhalten kann, aber er beherrscht auch die Fähigkeit mit dem Orchester jede einzelne Facette herauszuarbeiten.

Besonders die dramatisch-dynamischen Entwicklungen sind ihm mit der Staatskapelle Weimar wirklich „fantastisch“ gelungen. Kaum war der letzte Ton verklungen, sprangen die Konzertbesucher von ihren Stühlen auf und spendeten tosenden Applaus.

Ein gelungener Auftakt für seine Tätigkeit als Chefdirigent am DNT in Weimar. Ivan Repušić besitzt die Fähigkeiten und die Fertigkeiten die Staatskapelle Weimar zu neuen Höhenflügen zu führen. Seine vitale und emotional mitreißende Ausstrahlung hat das Weimarer Publikum sprichwörtlich „vom Hocker gerissen“.

Man darf sich vor Ort auch darauf freuen, dass Ivan Repušić ein guter Operndirigent ist. Musikalisch wird Weimar sicher ein großer Anziehungspunkt bleiben, aber auch von Neuem werden.

Dass Ivan Repušić ein Kommunikator und Mannschaftsspieler ist, bewies er auch nach dem Konzert, er hielt eine kurze und mitreißende Ansprache für das interessierte Publikum und die Orchestermitglieder im Foyer der Weimarhalle.

Damit ging ein Konzertabend zu Ende, dessen Nachhall die Erinnerung vieler Konzertbesucher prägen wird.

Thomas Janda

 

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