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VLADIMIR MALAKHOV – viel beschäftigt und viel gereist

03.08.2017 | Tänzer

Kurzinterview mit Vladimir Malakhov: viel beschäftigt und viel gereist

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Vladimir Malakhov. Foto: Facebook

Ende Juni war der Startänzer Vladimir Malakhov auf Kurzbesuch in Wien. Der vielbeschäftigte Künstler präsentierte sich auch als Schirmherr für den Verein dance4dance, einer von Michael Kropf ins Leben gerufenen  Initiative zur Unterstützung von Tänzern am Ende ihrer Karriere, um eine Umschulung bzw. Ausbildung als neue berufliche Perspektive zu ermöglichen. Vladimir Malakhov findet, dass es für jeden Tänzer sehr wichtig ist, diese Sicherheit durch eine künftige Unterstützung zu haben. Er meint dazu: „Ich weiß, wie Tänzer sind. Sie denken in ihrer aktiven Zeit nicht daran, wie es künftig beruflich aussehen wird. Sie haben wie ich ihr Leben dem Tanz gewidmet. Es fällt ihnen schwer aufzuhören und sich darauf einzustellen etwas Neues zu beginnen. Umso wichtiger ist es, dass man in dieser schwierigen Zeit unterstützt wird und eine Perspektive für die Zukunft hat. Man will für immer tanzen und wenn das Ende der Bühnenlaufbahn naht muss rasch Vorsorge getroffen werden. Nicht immer ist es möglich in anderen Positionen wie als Ballettmeister oder Pädagoge dem Ballett verbunden bleiben zu können, daher sind andere Ausbildungsangebote für Tänzer, die  ihren persönlichen Interessen und Fähigkeiten entsprechen, von großer Bedeutung. Er selbst ist in der glücklichen Lage immer noch gefragt zu sein und durch seine Choreografien und Einstudierungen international tätig zu sein.

Unterstützung ist nicht nur für die weiterführenden Ausbildungen oder Umschulungen nötig, manchmal fehlt es Eltern auch an finanziellen Gegebenheiten, ihr talentiertes Kind in eine fundierte Ballettschule schicken zu können. Vladimir Malakhov hat daher mit seiner eigenen Malakhov Foundation die Möglichkeit Kinder zu unterstützen um ihnen eine gute Ballettausbildung zu ermöglichen.

Ein anderer Aspekt seiner Stiftung ist der Taglioni European Ballet Award, der erstmal 2014 vergeben wurde. Insgesamt für 13 Kategorien ausgeschrieben, gewann damals Natalia Horecna in der Kategorie „Beste Nachwuchschoreografin“ den Preis für „Contra Clockwise Witness“, das auch im Repertoire des Wiener Staatsballetts ist. Olga Esina und Davide Dato waren damals als beste Tänzer nominiert.

Wie sind seine nächsten Pläne?

Seit seine Intendanz beim Staatsballett Berlin beendet ist, reist er fast ständig und ist weltweit vielbeschäftigt. Im Frühjahr studierte er seine Version von „Schwanensee“ in Zagreb ein, Fixpunkt ist außerdem jährlich die Ballettgala in Luxembourg im Mai. Er war  zu Nadja Saidakovas Abschiedsvorstellung in Berlin und besuchte in Wien die Nurejew-Gala. Ein weiterer Punkt in seinem dichten Terminkalender war im Juni der internationale Ballettwettbewerb von Moskau. Jetzt ist er aus Japan zurück – dort  wurde extra für ihn vom bekannten japanischen Choreografen Toru Shimazaki ein zeitgenössisches Stück als Pas de deux zu Brahms-Musik kreiert. Im August hält er einen Sommerkurs in der Nähe von Varna in Bulgarien, danach fliegt er nach China. Ab Mitte September ist er in Kuba für einen Grand Prix, ab 15. Oktober studiert er seine Fassung von „Coppelia“ in Kiew an der Ballettakademie ein.

Wann entspannt und erholt sich der Vielbeschäftigte?

Er nützt die Zeit zum Schlafen auf den Langstreckenflügen, hält sich mit täglichem Training fit und steht bei den Proben für seine Choreografien sechs Tage die Woche im Ballettsaal – das gibt ihm Energie und beflügelt ihn. Trotzdem sehnt er sich manchmal danach mehr Zeit zum Gärtnern zu haben. Auf seiner Terrasse in seinem Berliner Apartment hat er Gurken, Karotten und Erbsen angebaut. In einem kleinen Teichbecken ist eine Seerose knapp vor dem Aufblühen.  Er hofft, die Blüte zu sehen, bevor er wieder auf dem Weg zur nächsten Verpflichtung ist.

Entspannung bieten ihm dann ein paar Urlaubstage Anfang Oktober, die er in Finnland bei Freunden verbringen will, wo er Beeren und Pilze sammeln wird oder fischen gehen möchte. Er freut sich darauf, dort die Natur zu genießen und die frische Luft zu atmen.

Die Tage in Wien nutzte er auch als Gelegenheit zum Familientreffen und um Vorbereitungen für eine ganz besondere Ballettveranstaltung zu treffen: im Februar 2018 wird er seinen 50. Geburtstag mit einer Gala „Malakhov & Friends“ in Wien feiern.

Ira Werbowsky

 

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