- 8. 2018- SINGIN IN THE RAIN, Sommerarena Varna
Es handelt sich hier um eine Musicalfassung des MGM-Films von Stanley Donan mit Debbie Reynolds, Gene Kelly und Donald O Connor, dessen deutscher Titel so schön „Du sollst mein Glückstern sein“ war. (Der deutsche Synchronsprecher von Gene Kelly war übrigens der spätere „Kommissar“ Erik Ode !)
Diese Filmgeschichte wurde nun auf die Buhne gebracht, wobei einige Szenen doch eher schwerfälliger wirken als im flotten Filmschnitt. Die Choreographie ist gut gelöst und das Ballett der Oper Varna tanzt schmissig und sehr genau.
Die Gesangsnummern wurden teilweise von Schauspielern mit Musicalausbildung übernommen, die sich dann besonders in den gesungenen Tanzszenen profilieren konnten. Besonders gut gefiel Nikolay Dimitrov in der Rolle des Produktionsassistenten, er ist ein Tänzer mit Gesangsausbildung!
Die konkurrierenden Damen Lina Lamont und Kathy Selden spielten ihre Vorzüge ausgezeichnet aus. Sehr gut und lustig gelang die Sprachunterrichtsszene mit der Stummfilmdiva Lina, die wohl eine schöne und attraktive Mimin ist, aber nur Dialekt spricht und keinen Bezug zur Hochsprache hat. Diese Passage erinnert doch sehr an „Es grient so grien…“ aus der Fair Lady. Im Gegensatz zu Eliza Doolittle schafft es Lina aber nicht und wird dann doch von der Hochtalentierten jungen Kathy verdrängt. Ein Schicksal, das im Schauspielberuf alltäglich ist. Als Lina war die Singschauspielerin Srebrina Sokolova köstlich unterwegs, die Kathy Selden wurde von der jungen Sopranistin Liliya Ilieva sehr hübsch gesungen und gespielt.
Die Rolle des Don Lokwood, ebenso ein Stummfilmstar, der allerdings den Schwenk zum Tonfilm schafft wird von Orlin Goranov, einem reiferen Tenor mit viel Schmelz und schönem Timbre gesungen und auch flott getanzt.
Dirigiert wurde von Stratsimir Pavlov, einem Kenner des Musicals, der dies auch einige Jahre in Amerika studierte. Er leitete den Abend sehr schwungvoll mit etwas Liebe zum Forte, was aber nicht weiter störte. Die Regie machte Boris Pankin im alten amerikanischen Revuestil, was gut ankam. Die frische und flotte Choreographie erledigten Boryana Sechanova und Mariana Kranacheva. Das wirklich schöne Bühnenbild mit viel Stummfilmeinblendungen schuf Ivan Tokadzhiev. Sehr hübsch und kleidsam die Kostüme von Anna Tokadzhiev.
Der bulgarische Komiker Marian Bachev als Cosmo Braun ist absoluter Publikumsliebling und begeisterte auch in dieser Rolle als schlagfertiger Tanzbuffo.
Wieder sehr gut Plamen Georgiev in der Rolle des älteren Produzenten Simpson.
Den weiteren Rollen gilt ein allgemeines Lob. Der Chor sang und tanzte mit sichtlichem Vergnügen an der Sache.
Elena Habermann