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TTT’s kleine Süffisanz: Wenn „Künstliche Intelligenz“ (KI, z. B. „virtual – / augmented reality“ = unechte oder erweiterte Realität) Theater virtuell statt visuell-analog beherrscht …

20.07.2023 | Themen Kultur

TTT’s kleine Süffisanz: Wenn „Künstliche Intelligenz“ (KI, z. B. „virtual – / augmented reality“ = unechte oder erweiterte Realität) Theater virtuell statt visuell-analog beherrscht …

brill

Impertinenz,  Hybris, Vermessenheit der Theaterleitungen nimmt immer skurrilere, sinnwidrige Kuriosität an.

Während bisher staatlich / städtische Subventionen und Publikum zahlten, um Bühnengeschehen visuell zu erleben, soll es heute (in Bayreuth sogar mit Aufschlag) virtuell sein. Man platziert sich also vor Bühnen,  die nicht mehr Schauplatz der Betrachtungen sind und erhält z. T. monströse (s. o.)  blickdichte Brillen („virtual reality“) zur stundenlangen Wahrnehmung von Computer – Animationen oder sonst was. Direkte Bühneneindrücke mit eigenen Augen sind obsolet, weil ausgeschlossen.

„Augmented reality“ setzt mit leichterer Brille auf Teilausschnitte (Bild 2 v. li.) der Bühne  – ansonsten werden Computeranimationen als Teilbild befrachtend eingeblendet, die man enträtseln soll, kann.

Brillen sind üblicherweise Hilfsmittel für mangelhafte Körperfunktionen.

Beides sind Entwicklungen aus dem Computer- Gaming (Kunst?) –  hat nichts mit organisch gewachsenem Theater zu tun. Man geht also ins Theater um keine Aufführung mit eigenen Augen auf der Bühne zu erleben, sondern zur Instrumentalisierung von Computer – Gaming in verengender Sichtung über eine projizierende Brille. Bleibt Musik subtil berührend?

Seit über 100 Jahren gibt es bereits gute Erfahrungen (da macht das Theaterwissenschafts-Studium dann doch Sinn), solcher Effekte, Verfremdung, wenn auch mit anderen Mitteln und ohne Brille.   (Eisenstein – Assoziationsmontagen, „So visionär war Sergei Eisenstein: Darum ehrt Google ihn mit einem außergewöhnlichen Doodle“  https://www.filmstarts.de/nachrichten/18516726.html ) optimal im Cinemaskop oder mglw. vergleichbarer Kreationen gem. Digitaltechnik. Eisenstein hat übrigens auch am Theater inszeniert, auch mit Assoziationsmontagen.

Im Theater werden gegenwärtige Bestrebungen immer unfertiges Stückwerk bleiben, Ephemeres zerstören und sind nach Eisenstein im beabsichtigten Effekt ohnehin ein „alter Schuh“. Wenn allerdings Menschen ohne nötige Theaterbildung behaupten innovativ zu sein, bleibt der 1. Satz … immer skurrilere, sinnwidrige Kuriosität.

Und tatsächlich hat die internationale Theaterbildung Eisenstein offensichtlich vergessen oder nie wahrgenommen. „Ja wo laufen sie denn“, die Theaterleiter und Regisseure und Dramaturgen mit elementarer Theaterbildung –  und deren Zusprecher, die bekannten Print – Medien Kultur Mogule  – z. B. der anschwellende (crescendierende nicht eregierende) Herr Brüggemann oder der Herr Thiel?

Mglw. könnte ein komplettes Bühnenbild (also real in der Bühnentotale) in digitalem Aufbau beeindrucken – hier habe ich seit 2018 wiederholt z. B. Möglichkeiten der Holographie erörtert (Googeln: Holographie Tim Theo Tinn).

Alles über Stunden mit einer z. T. monströsen Brille aushalten zu müssen ist Anomalie für Gesunde, kommt einen Hörgerät für Schwerhörige gleich, ist technische Steinzeit.

Diese Publikumsbefrachtung mit synthetisch – künstlichen (nicht künstlerischen) Technikschöpfungen sind Etikettenschwindel, Nichterfüllung, wenn man Publikum damit als Vertragsgegenstand nach Zahlung bedient. 

Treppenwitz dabei ist diesen Fremdinhalten, jenseits jeglichen Theaters, Fortschritt und Weiterentwicklung zu attestieren (s. Eisenstein vor über 100 Jahren).

Weiter – Entwicklung kann nur auf Basis von Gewachsenem weiter geführt werden – wenn die Basis (ephemeres Spiel) nichts mehr gilt, geht der Fortschritt fort – zum Rückschritt, zum Heimgang.

Theater ohne Bühne ist kein Theater. Computerspiele sind kein Theater. Mit deren Technik können selbstverständlich dramatische Inhalte wie im Theater oder Kino aufgeführt werden, als eigenes Medium, wie man auch Theater und Kino unterscheidet. Als Publikum beanspruche ich die Auswahl zwischen Life – Erleben im Theater, Konserven im Kino und ggf. in neuen Darbietungsformen digitaler Übermittlungen. Das könnte dann als Weiterentwicklung von Eisensteins Assoziationsmontage im Kino gelten, es bleibt Konserve.

Oder: können oder sollten wir wie beim Schreib – / Sprach  –  Gendern sämtliche gewachsenen Strukturen in Wissen, Denken und Kommunikation aufgeben ?

Dann wird Theater halt geboren sein aus Computer – Spielen, nicht mehr von den alten Griechen.

So wird von offensichtlich zumindest atmosphärisch Theaterfremden also sonderbares Theater um Theater gemacht … so ein Theater …

Selbst die ominöse 3 – D Brille (dreidimensionale Effekte) konnte sich über die Jahre im Kino nicht etablieren / durchsetzten, ist völlig aus den Produktionen verschwunden.

Aktuell auf der Höhe der Wissenschaften mit größtem Zukunftspotential wäre die Berücksichtigung von Quantenenergien in Theaterproduktionen. Es gibt umfassende Berichte z. B. über die Beobachterphänomene im Netz.

Da könnte Publikum als teilnehmender Beobachter (statt lästigem Beiwerk einer Aufführung) in tatsächlich großartige Erlebniswelten eintauchen, ohne Brille oder sonstigem Brimborium, nur mit der Macht energetischer Quanten (eigentlich wollte ich zu dem Thema nichts mehr sagen, da ich zu häufig dbzgl. geschmäht wurde).  … und ohne finanziellen Aufwand, da es nur um Bewusstheit, Gefühle geht, indem man die Betrachter zum teilnehmenden Beobachter erhebt, in einer  Metamorphose, die Publikum zu Teilnehmern werden lässt. Könnte man alles wissen, wenn man seriös theatrale Arbeit auf der Höhe der Zeit entwickeln wollte.

Tatsächlich ist Theater offensichtlich innovationsresistent. Die jetzigen Ambitionen sind hilflose „Krücken“ (auch Hilfsmittel für mangelhafte Körperfunktionen), generiert aus EDV – Spielen, die rasch untergehen werden, ggf. aber auch Potential haben, den Untergang des Theaters auf noch größere Touren zu bringen.

„Denn sie wissen nicht, was sie tun?“ (Jesus will seine Peiniger vor Gott entschuldigen).

Ich kann Computer Spiele nicht leiden – meinem Sohn schenkte ich als 7jährigem einen Computer, um ihm was zeitgemäß Gutes zu tun. Wenige Wochen später war er daran erkrankt – jahrelange  Computersucht, (zunehmender Kontroll – Verlust). Heute ist er Informatiker.

Tim Theo Tinn, 20.7.2023

 

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