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TTT’s Gedanken zu Brüggemanns Kaufmanns Bashing – Hat der das nötig?

06.07.2025 | Themen Kultur

TTT’s Gedanken zu Brüggemanns Kaufmanns Bashing – Hat der das nötig?

s. „Kaufmanns Bayreuth – Bashing“ vom 5.7.2025

brzu

Cholerik mit gehässigem Unterton ist auch so eine Sache! Offensichtlich hat Brüggemann von Jonas Kaufmann eine Abfuhr erhalten und glaubt ernsthaft hier mit unsubstantuierter Stänkerei gegen einen Weltklasse – Theatermenschen (seit Jahrzehnten) anstinken zu können, der lediglich seine Positionen in einem Pressetext bestimmt. Nach und nach wird Brüggemanns Masche deutlich, die sich hauptsächlich neben seinen Theater- Boulevard Themen konträre Positionen sucht, wenn er damit Aufmerksamkeit generiert, unabhängig von der Substanz der Behauptungen und Anwürfe.

J.K. beabsichtigt aus differenzierten (Musik-)Dramen qualitätvolle Dramaturgie und Weltklasse – Besetzungen zu bieten. Wie Tobias Kratzer (Intendanz Hamburg) im „Klassik begeistert“ – Interview gefällt (auch wenn mich seine Überschreibungen und Dekonstruktionen ärgern, inszeniert er gekonnt und interessant), kommen endlich mal „Leute vom Bau“ in Musiktheater – Leitung.

Beide stammen aus der prominenter Mitte praktischer Theaterarbeit, der Tiefe dieser dramatischen Kunst. Nur mit solcher Qualität in Erfahrung und Ausbildung wird Musiktheater adäquat heutiges Zeitgeschehen begleiten und sich angemessen entwickeln /überleben können.

Brüggemann mischt medial seit Jahren mit, ist kürzlich mit seinem Verleger Hanuschik mit dem Magazin „Crescendo“ untergegangen, mit seinem neuen oneline Portal bedient er in erster Linie mehr oder weniger wesentliche Boulevardthemen in und um Theater. Hackt gern auf ausgewählte Personen rum, durch Rücksichtnahmen aufgrund pekuniärer  Umstände ist er da eingeschränkt.

Selbst hat er nie praktische Theaterarbeit geleistet, auch keine passende Ausbildung (Geschichte, Kunstgeschichte, Musikwissenschaft). Durch oft gescheite Texte und große Eloquenz will er im Gespräch / Geschäft bleiben

Ich mache seit Jahren darauf aufmerksam, dass die Kultur der Musiktheater durch zu viele Quereinsteiger in Leitungspositionen immer schmalspuriger wird, dadurch z. B. eine eindimensionale Konzentration auf Regietheater entstanden ist, das als experimentale Sichtung eines Musikdramas im Laborformat ab und an durchaus Geltung finden könnte, deren Dominanz allerdings als Verirrung und Sackgasse zu erleben ist.

Aber was soll z. B. ein Manager (auch aus der Musikindustrie) als ungelernter, ohne bisherige Kunstaffinität bedachter Direktor anderes machen, als sich den aktuellen Umtrieben in seinem Qualitätsanspruch anzupassen, wenn ihm eigenständige Entwicklung zum Musiktheater – Kunstverständnis fehlt. Er kann es nicht besser wissen.

Völlig unbeleckt von Erfahrung oder Ausbildung (objektiv aufgrund Faktenlage) zu einer Musiktheater Inszenierung, damit Entwicklung einer Dramaturgie, Bühnenbild etc., sowie nötiger Regie, also der Umsetzung in Körpersprache, Bewegungschoreograpien im Raum der Protagonisten auf der Bühne etc.  wird er ja in diesem Jahr tatsächlich mal quer einsteigend Mozarts Entführung am Theater in Neustrelitz inszenieren! Welcher Verantwortung der zuständige Intendant dort entsagt hat, sollten sich seine Chefs aus der Politik in Neustrelitz überlegen. Braucht das Land solche Leute? Wenn man Musiktheater abschaffen will sicher, mglw. ist das auch Intention.

Ergebnisse fehlender Voraussetzungen zu verantwortlichen Theaterberufen, bzw. verirrten Gründen solcher Beauftragungen erdulden Missachtung jedes ehrlichen Verständnisses immanent orientierten Theaterpublikums, dem nur noch kognitives Unverständnis jenseits tiefer Kunstempfindung bleibt. Dazu ist sich auch Axel Brüggemann und der Neustrelitzer Theaterleiter  nicht zu schade.

Tim Theo Tinn 6.7.2025

 

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