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TTT:  zu „Musikfest Berlin: „Erbaulich“ soll und darf es nicht werden“ https://klassik-begeistert.de/rso-berlin-vladimir-jurowski-konzerthaus-berlin-11-september-2025/  

15.09.2025 | Themen Kultur

TTT:  zu „Musikfest Berlin: „Erbaulich“ soll und darf es nicht werden“ https://klassik-begeistert.de/rso-berlin-vladimir-jurowski-konzerthaus-berlin-11-september-2025/

 Missverstandene Geltung von „Erbaulich“! Ist klassische Musik auf dem Weg entseelter Musiktheater, weitet sich nun auch im auditiven Kosmos aus?

ttz

 Chefdirigent Vladimir Jurowski: „Musikalisches Aufbegehren gegen Unrecht und Gewalt im 20. Jahrhundert … nicht einfach ein erbauliches Konzert erklingen darf.“  …  Jurowski hat wie immer Kluges zu sagen ???

 Da ich Vladimir Jurowski schätze, gehe ich vom Übersetzungsfehler, falschem Wortverständnis oder fragwürdiger Textaufbereitung aus, mglw. ist „kulinarisch“ gemeint.

 Tatsächlich wird mit der Abwertung des Begriffes „erbaulich“ der immer noch erhofften, einst allgegenwärtigen metaphysischen, erbaulichen Seele jeglicher Kultur entgegengetreten, wenn es als pejorativ, also herabsetzend, diskriminierend betrachtet wird. 

 Hier ausgehend von Definition und Bedeutungsschwere von „Erbaulich“, wird befremdlich behauptet, der Begriff sei weder belebend“, „bereichernd“, „inspirierend“ oder „ermutigend“. Dabei leitet sich „erbaulich“  vom Verb „er-bauen“ ab und bedeutet ursprünglich „zum Aufbau beitragend“, im übertragenen Sinn „geistig oder moralisch förderlich“.

 Musik war und sollte immer erbaulich sein, weckt sie doch tiefe Empfindungen durch tiefgreifende, bereichernde Wirkung bei nötiger Qualität.

 „Kulinarisch“ kann leicht abwertend, leicht zu genießen, ohne geistige Anstrengung verständlich, nur dem Genuss dienend bedeuten, um anzudeuten, dass ein Werk unterhaltsam und leicht verständlich ist, mglw. aber an Tiefe oder Substanz mangelt.

 Tim Theo Tinn 15. Sept. 2025

 

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