TTT – Wertewandel + Theaterreform: Agenturen – „Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!“
Agenturen steuern die subventionierten Opern
https://www.welt.de/kultur/article3121419/Agenturen-steuern-die-subventionierten-Opern.html
Warum singt eigentlich welcher Sänger wo? … private Agenturen beliefern die subventionierten Häuser … vom Sänger bis zum Regisseur. … Das hat natürlich schnell einen Geruch. … Es bleibt abzuwarten wie das Business sich entwickelt, denn in der Oper galt es noch nie der Kunst allein und heilig war die sowieso nicht. ( Text 2009, Mechanismen sind unverändert)
TTT: Selbstverständlich ist diese Formierung mit „verdeckten Provisionen“ rein zufällig, reflektierend auf rd. 20 jährige Tätigkeit in der Industrie, insbesondere der ständigen Instrumentalisierung durch Banken und andere, auch im Zusammenwirken mit öffentlich-rechtlichen Institutionen, durch Pekuniäres .
Selbstverständlich nutzen inkludierte verdeckte Zahlung, „Kick backs“ zur Entscheidungshilfe. Nach „die Gedanken sind frei“ sind sie auch für äußere Einflüsse durchaus empfänglich – auch, wenn man ja eigentlich gar nicht will. Es ist halt menschlich, all zu Menschliches! Und da gibt es ja noch die Freiheit, die künstlerische z. B. des Intendanten – die schließt das wohl nicht aus.
Selbstverständlich nur rein ketzerisch: wenn Entscheidungsträger am Theater mit geringerem Einkommen als manche Gastkünstler auskommen müssen, Befugnis über hohe Einzelvergütungen haben …. und wenn unbekannte Protagonisten bislang deutlich unter dem Salär einer zu erwartenden Gage gearbeitet haben, auf Karriereschub hoffen, könnte man schon auf Ideen kommen, z. B. diese Vergütung auch zur eigenen Subvention für die Karriere … . Dann kööööönnte es ja einen verdeckten Geldfluss an die Entscheider geben.
So könnte sich z. B. manche erstaunliche Inszenierungsverpflichtung von „No Names“ (manchmal ohne Musiktheatererfahrung, derzeit nahezu üblich auch an prominenten Häusern mit 6stelligen Regiegagen) erklären (Qualitätsstandards bei Singenden leiden mglw. weniger, da Vorgesungen wird, aber bei der Inszenierung … ?) – aber, wie geketzert: „Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!“ Und warum sollten z. B. Agenturen solche, auch 6stelligen Beträge verteilen wollen!???
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt · Feuerschwanz 2016
https://www.youtube.com/watch?v=s0kLPLc5u3s 2,47 Min.
Textauszüge:
Des Knappen Latte so hart wie Holz
Bis ihr Herz im Sturme schmolz
Schneewittchen bei den Zwergen pennt
ein Schelm, wer Böses dabei denkt
Seemannsliebe, Seemannsgarn
Der geile Prinz mag’s mollig warm
Die Fee fühlt sich gar sehr bedrängt
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt
Ein Schelm, ein Schelm
Ein Schelm, wer dabei Böses denkt
Denn wenn du nur Gedanken denkst
Dann denkst du nur du denkst …
Denk‘ nicht zu viel und angestrengt;
Ein Schelm, wer Böses denkt
Wir sehnen uns die Pest herbei
Grölen sinnlos macht euch frei!
Schnaps ist ein Teufelsgeschenk
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt
Stets die gleiche blöde Frage
Niemals endet das Gelage
Metnotstand ein jeder kennt
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt …
Ein Schelm, wer zu viel denkt
Jetzt ham wir euch soweit gebracht
Ihr habt darüber nachgedacht
Was dieses Lied euch sagen will
Ihr seid versaut und denkt zu viel!
Ein Schelm, wer dabei Böses denkt …
Und fühlst du dich dabei gekränkt
Dann geh doch heim und flenn!
„Kick-Back“ (verdeckte Provision): wird im internationalen Gebrauch als Schmiergeld-, Rückvergütungs- oder Bestechungsgeldzahlung verstanden. … der Wettbewerb wird manipuliert.
Auszug aus: Schriftenreihe zum deutschen, europäischen und internationalen Wirtschaftsstrafrecht Strafbarkeit des Kick-back-Vorgangs in der öffentlichen Auftragsvergabe – D. Portner
„Die staatliche Beschaffungstätigkeit ist korruptionsanfällig. Eine Sonderform der Korruption ist das „Kick-back“. Dabei handelt es sich um eine in den Auftragspreis inkludierte Zuwendung eines Unternehmenshandelnden an einen Bediensteten des vergebenden öffentlichen Auftraggebers für eine Bevorzugung im Vergabeverfahren. Kick-backs schädigen sowohl das staatliche Vermögen als auch den Leistungswettbewerb. … öffentliche Auftragsvergabe muss … durch das Strafrecht vor Kick-backs geschützt werden. .. inwieweit werden das Vergabe- und das Strafrecht dieser Aufgabe gerecht?“.
Tim Theo Tinn 11.2.2023