TTT – Taumel genuiner Dramatik! Von Kulinarik bis zu psychosozialen Menschenbildern im Musiktheater!
Generisches Maskulinum gilt elementar geschlechtsneutral, ohne Diskriminierung Abinärer (diversgeschlechtlich) durch Gendersternchen: … *innen!
Innovative Kunst im Theater könnte erkennende Blicke auf die universale Welt und gekonnte, wissende Übertragung dieser Eindrücke auf Bühnen spiegeln, so wie man Menschheit, Mutter Erde und alles Kreatürliche noch nicht sah. Beispiele finden Sie in der Reihe „ Zur Kraft surrealer Inszenierungen“ 10 x hier im Onlinemerker.
Brüchig ist dies z. B. durch untergegangene Befähigungen von „Machern“ (auch Erkennen von Theaterleitern) und durch eingeschränkte Wahrnehmungen, z. B. in Rezensionen zu Tugenden theatralen Gestaltens (= Handwerk).
Solche Qualifikation fehlt oft bei Seiteneinsteigern, auffällig bei Film – oder Schauspielregisseuren, die immer mal allererste Schritte in Operninszenierungen an ersten Häusern machen, häufig in München.
Film und Schauspiel lebt in völlig anderen Produktionsbedingungen! Übrig bleibt daher ggf. eine Idee zum Inhalt / zur Dramaturgie vorgegebener Aufträge und „try and error“ beim Rest, auch bei den szenischen Einstudierungen, bzw. die Hoffnung auf ambitionierte und erfahrene Sängerdarsteller.
„Schau ma moi, dann seng mas scho!“ „Schauen wir mal, dann sehen wir‘ s schon“, entspricht durchaus Bayrischer Lebensart, auch dem französischen „laissez faire“ für positive Gelassenheit, bedeutet aber auch, dass man durch Defizite Ergebnisse von Beginn gefährdet, bei eingeschränktem Leistungsvermögen, wenn man Manches nicht beherrscht / kann.
Auszüge aus Dramaturgische Schriften Tim Theo Tinn Nr. 5 /2018
Schauspiel – und Musiktheaterinszenierungen können nur unterschiedlich erarbeitet werden. Mit Beginn der szenischen Proben zu einer Oper sind Worte und akustische Ausprägung durch Libretto und Komposition festgelegt, Gesang wird auswendig beherrscht. Der Regisseur hat mit diesen Vorgaben zu arbeiten – also Musik mit eingebundenem Text szenisches Leben zu geben. Die Charaktere sind schon durch die Stimmlagen eingeschränkt.
Im Schauspiel gibt es i.d.R. mit Probenbeginn noch nichts Auswendiges. Der Prozess der szenischen Realisierung ermöglicht größere Freiheiten, auch zu schlüssigen Veränderungen. Sukzessive wird Szene korrespondierend mit dem zu lernenden Text erarbeitet und festgelegt. Somit wird auch der gesamte akustische Rahmen erschlossen. Tatsächlich wird so auch akkurater auf Textschlüssigkeit geachtet, da ein Schauspieler seinen Gestus, den Charakter erst in der entstehenden Szene mit dem dann festgelegten Text aufnimmt. Ein Sänger hat vor szenischem Probenbeginn Text und Musik verinnerlicht, gelernt, die Szene muss – müsste – diesen Inhalten zugeordnet werden.
Also: Schauspiel schöpft die wachsende Inszenierung komplett aus der variablen Textgestaltung mit nahezu allen Freiheiten, Musiktheater muss im Korsett der Komposition erarbeitet werden, die Inszenierung muss in eine Partitur integriert werden. Wie das jemand ohne Vorkenntnisse beherrschen soll, erscheint äußerst diffus. Ich sehe nur „Flickschusterei“, von weiten Teilen insbesondere der Printmedien goutiert. Dazu Mozart: „So ist denn alles Heuchelei?“ Tamino /Zauberflöte.
Nicht alle Schauspielregisseure können sich daher darauf einstellen, dass eine wesentliche Dimension mit dem akustischen Rahmen in Gesang und Musik im Musiktheater nicht ihren Vorstellungen unterworfen werden kann. Gerade hier sollte Nachschöpfung bindend sein. Daher wirken eigenwillige missachtende Verballhornungen dann auch fragwürdig, sind häufig.
Tradiertes Regiehandwerk gab einmal den Unterschied von Stell- und Stückproben vor. Damit hat man zunächst die Ökonomie der Bühnenpräsenzen in Stellproben erarbeitet: Auf – und Abtritte, Bewegungen und Koordination auf der Bühne – choreografische Vitalität in dramaturgischer Schärfe. Mit Stückproben werden – wurden – dann die Charaktere und interpretativen Rahmen verdichtet, also Interpretationen, Inhalte werden zu vitalem Bühnenleben, Menschenbilder sollten entstehen.
Inszenieren mit Probieren und Proben bei Stell – und Stückproben war mal immanent. Man probiert eine interpretative oder nur szenisch optische Lösung aus und ……. manche probieren noch heute bis zur Premiere, statt sich für probierte Lösungen zu entscheiden und diese dann zu perfekten Ergebnissen kontinuierlich zu proben, einzustudieren – das sind berüchtigte unentschlossene Regiehandschriften. Um die Dinge fehlenden Handwerks wissend, erkennt man Unfertiges.
Und da sind natürlich viele Theaterfremde, wie z. B. Bildende Künstler, ehemalige Politiker, aber auch Uniabsolventen im Print, die munter über dramatische Kunst der Oper ohne Erfahrung, Kenntnisse, mit differenten Ausbildungen schwadronieren (hängt sicher mit der Verarmung der Printmedien durch Auflagenschwund zusammen, dem zufolge halt billig produziert werden muss).
Szenische Einstudierung (also Regie führen) mit Opernsängern oder Beurteilung möglicher Ergebnisse sind für diese i.d.R. „ In fernem Land, unnahbar euren Schritten, kein Streiter von Euch ist für Tugend Recht ernannt!“ (nach Gralserzählung, Lohengrin).
Es bleibt erstaunte Frage, warum Theaterleiter oder Herausgeber solche Konstellationen schaffen.
Ein Maurer ohne Kenntnis von Mörtel ist kein Maurer! Z. B. Kalkzementmörtel: zwei Teile Kalkhydrat, acht Teile Sand, einen Teil Zement, Wasser. Zementmörtel: vier Teile Sand, ein Teil Zement, Wasser. Beton: Kies der Körnung 0/16 statt Sand usw.. Ohne Wissen keine Befähigung!
Ein Dirigent ohne Notenkenntnisse wäre abwegig.
Und szenische Einrichter am Theater, die z. B. Varianten der Körpersprache, notwendige Darstellung von Grundbedürfnissen nach geistig – seelisch Anspruchsvollen nicht beherrschen, qualifizierte Personenführung im Raum (statt Rampengewusel), dramaturgisches Wissen zur Bühnengestaltung, der Farbdramaturgie u.s.w. nicht einbringen können?
Illustres Beispiel in solchen Inhalten nie ausgebildet worden zu sein, ist z. B. Kirill Serebrennikow. Mir dreht sich der Magen um, wenn fleißige Andiener immer wieder versuchen den glänzenden Selbstvermarkter mit dem Schicksal von Alexej Nawalny gleichzusetzen.
https://onlinemerker.com/fakten-zum-regisseur-kirill-serebrennikow-vom-april-2021-auszug-aus-plaedoyer-zur-kraft-werkimmanenter-surrealer-inszenierungen-teil-9/
Taumel genuiner Dramatik! Von Kulinarik bis zu psychosozialen Menschenbildern im Musiktheater!
Genuin als Merkmal wahrhaftigen Musiktheaters: von lateinisch genuinus = angeboren, natürlich, erblich, echt, glaubhaft, naturgemäß, natürlich, original, rein, unverfälscht, ursprünglich, urtümlich, wirklich, authentisch, gestanden, original, originär. Das alles taumelt, ist mglw. auch schon ausgetaumelt.
Kulinarik im Musiktheater bedeutet mühelosen, geistig–seelisch anspruchsvollen Genuss! Solche Empfindungen auf hohem Niveau sind menschliche Grund-Bedürfnisse, s. „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein“ 5. Buch Mose, Kapitel 8,3., fein, erlesen, zum Schwelgen, zum sinnlichen Erleben jenseits Kognitivem. Epikureismus / Epikureer, https://de.wikipedia.org/wiki/Epikureer
Diese ehemals einflussreiche philosophische Schule wird von heutigen Theatermachern gern als unzeitgemäß, altbacken verpönt und hat sich erstaunlicherweise etabliert. Dazu Oscar Wilde
„Der Kultiverte bedauert nie einen Genuss. Der Unkultivierte weiß überhaupt nicht, was ein Genuss ist.“
Peter Zadek (* 19. Mai 1926 † 30. Juli 2009) Intendant und Regisseur, Verfechter dieser Kultur, prägte dazu den Begriff: „Der nötige Schuss Entertainment“
Kulinarisches Erleben wird also nur noch sehr bedingt zugelassen, am ehesten musikalisch, wobei manche Tempi, Harmonien, Dynamik etc. Empfindungen empfindungsfähiger Wesen auch eher blockieren. Da nehme ich die eine oder andere Quotenfrau nicht aus.
Gesang wird auch immer mehr nach technischen Möglichkeiten beurteilt, nicht nach Stimmqualität / – schönheit / Kulinarik.
Als erschreckendes Beispiel sehe ich da, nach wiederholten Hörstrapazen, z. B. den Kalaf des südkoreanischen Tenors Yonghoon Lee. Er knödelt sich durch die unteren Register, schießt dann Spitzentöne mit schmerzender Schärfe ab. Jenseits jedes tatsächlichen Gesangs klingt vieles nach keifender Blechdose, seine Mimik ist bezeichnend, mit kulinarischen Erwartungen an Schöngesang unvereinbar. Er singt an ersten Häusern, zur Zeit an der Semperoper.
Yonghoon Lee – Nessun Dorma
https://www.youtube.com/watch?v=1QaokzEqOhg
Franco Corelli – Nessun Dorma
https://www.youtube.com/watch?v=8bvj6ML1xvM
Luciano Pavarotti – Nessun dorma
https://www.youtube.com/watch?v=cWc7vYjgnTs
Durch Synthesen mit degoutanten, minderwertigen, auch noch langweiligen Inszenierungen, bleibt verinnerlichendes Erleben auf der Strecke, sinnlicher Genuss sowieso. Vieles ist ärgerlich! So lockt man „keinen Hund hinter dem Ofen hervor“ (als Neupublikum), weckt bei keiner U-30 (unter 30jährigen) COMMUNITY Neugier.
Ob die Verrenkungen der Bayr. Staatsoper da statt Qualität helfen? Ausgegrenztes aktives Stamm- / Bestandspublikum Ü (über) – 30 stößt man jedenfalls damit gezielt vor den Kopf.
Können Lockmittel wie Freibier, DJ (Diskjockey für Rock/Pop), Freikarten (ggf. bis 10 €) wirken? S. Afterglows, Sneak Previews, Get Together, Open Stage im Kulturzentrum Backstage, U 30 Newsletter, alles nur für U 30, z. T. ohne Kontext zum Musiktheater, es bleibt schales Anbiedern. Wer zahlt? https://www.staatsoper.de/community/u30
Dabei lautete nicht nur mein Management – Credo in der Wirtschaft (fast 2 Jahrzehnte): „Investitionen in Kundenbindung sind in vieler Weise profitabler als Neukundenakquise!“
Stamm- / Bestandspublikum Ü – 30 sterben übrigens nicht aus (unkundig propagiert!)! Es wird nachgerückt, wenn gute Erfahrungen empfohlen werden können, könnten!
Aber auch da herrscht trüber Kenntnismangel: „Unter Empfehlungsmarketing (auch Mundpropaganda, engl. Word of Mouth) ist ein Instrument der Neukundengewinnung zu verstehen, das durch Mundpropaganda, Bewertungen und Referenzen von Kunden (Anmerkg.: nicht von unrelevanten „Kritikern“) erfolgt. Voraussetzung ist in der Regel, dass der Kunde mit den Leistungen des Anbieters zufrieden ist. Insofern sind eine adäquate Bestandskundenpflege und ein dementsprechendes Loyalitätsmarketing dem Empfehlungsmarketing vorgelagert. (Wikipedia) Nach meinen Erfahrungen ist dies wertvollstes Marketing – Instrument.
Musiktheater und ihre Leiter brüskieren, diskreditieren, beleidigen, grenzen auf diese Art aktives Publikum aus! Ü 30 werden gesperrt, bleiben ungeliebte Füllmenge der Sitzreihen vor Mangelhaftem! So hat schon mancher den letzten Ast, auf dem er saß, abgesägt, sein Grab geschaufelt.
Denn im Ergebnis kommen die Geköderten nicht. Da wusste schon Diogenes (404 – 323 v. Chr.): „Gehe in ein Bordell und lerne, dass zwischen teurem und billigem Vergnügen kein Unterschied ist.“
Übrigens: im Italienischen nennt man Bordell umgangssprachlich lax neben „Bordello“ restringiert (Puff) auch „Casino“, „Casino“ aber auch Theater: Redewendung: „c’è un bel casino“ – das ist ein …. !!!???
… bis zu psychosozialen Menschenbildern im Musiktheater!
Menschenbilder: Gesamtheit der Annahmen und Überzeugungen, was der Mensch von Natur aus ist, wie er in seinem sozialen und materiellen Umfeld lebt und welche Werte und Ziele sein Leben hat oder haben sollte. Es umfasst das Selbstbild und das Bild von anderen Personen oder von den Menschen im Allgemeinen. https://de.wikipedia.org/wiki/Menschenbild
Menschenbilder in Dramen zu Musiktheater – Inszenierungen waren mal unbedingt umzusetzende Essenzen aller Musikdramen, Substanz stimmigen Musiktheaters, als man nicht nur Bilder in Bühne und Kostümen mit oft uninspiriertem Rampenspiel der Protagonisten schuf, sondern dramatische Menschenbilder von befähigten Menschenbildnern erarbeitet wurden. Ich arbeitete z.B. mit Ponnelle, Otto Schenk, Herlischka, Reinhard, G. Strehler, Everding, U. Brecht, Düggelin, del Monaco, Dejmek, Lehnhoff, Bonnet u. a.! Tempi passati!
Individuell variierende Körpersprache und Personenführung im Raum (Personenregie), verinnerlichende Charakterstudienprägung wie auch nötige Kulinarik hat Musiktheater im inszenatorischen Handwerk weitgehend verloren, reziprok untergegangen mit Zunahme von Dekonstruktionen und Überschreibungen der Inhalte in letzten Jahrzehnten. Z. B. Tscherniakov mag hin und wieder eine Ausnahme sein.
- h.mit Zunahme egomanischer, völlig werkfremder Bildgebungen auf der Bühne ging substanzielles Inszenierungshandwerk, gingen auch ausgeprägte differenziert sich entwickelnde, sich verändernde Menschenbilder / Charaktere in jeweiligen Befindlichkeiten unter. Nicht selten erlebt man Protagonisten unverändert in Optik, Umgang und Bewegungskanon durchgehend.
Heute behaupten Theaterleiter und Co. epochal gesellschaftskritische Welten zu schaffen, vorgeblich „progressive Räume“! Das sind dann oft Bühnenbilder ohne Raumtiefe aus trashigem Alltag, schlampige Kleidung gegenwärtiger Jahrzehnte und einem Programmheft – Beitrag zur Bedeutungsschwere. Damit soll also schon die Brisanz von Inhalten, von vitalem Bühnenerleben erfüllt sein!
Menschen, Protagonisten auf der Bühne, werden nur noch als Staffage (i.d.R. an der Rampe) arrangiert, da wird nichts verinnerlichend inszeniert, Befindlichkeiten der Bühnenillusionen sind der Privatheit und mehr oder minderer Inspiration der Sing-Darsteller in Eigeninitiative anheim gegeben.
Es gab mal Tischproben, in denen Regisseure mit den Bühnen-Akteuren einzelne Rollenprofile zunächst am Tisch erarbeiteten. Mir wurden 2 Tischproben auf Kassette von und mit Felsenstein / Traviata vom Regisseur Horst Bonnet (Brecht / Felsenstein Schüler) vor über 30 Jahren geschenkt, anlässlich einer Pasquale /Donizetti Assistenz.
Mglw. kann ich die im Onlinemerker einbringen, wenn mir jemand dazu technische Tipps gibt.
Befähigungen entschwanden, lassen Tugenden theatralen Gestaltens vermissen, sind auch aus dem Fokus vieler Rezensenten verschwunden, nur wenige wissen noch um die Dinge.
Da sind z. B. die kompetenten Rezensenten vom „Onlinemerker“ und „Klassik begeistert“ mit jahrzehntelanger Erfahrung gefordert, um überhaupt noch akzeptabel Rezensionen mit Qualität vorzulegen. Print geht auch in diesem Rahmen unter.
Psychosozial bezieht sich vor allem auf lebenslange psychologische Entwicklungen des Individuums in der Beziehung zu seiner/ ihrer Umwelt (Erikson, 1950). „Die Psyche in sozialen Wechselbeziehungen im Leben mit Menschen, Umständen etc.“
Psychosoziale Entwicklung nach Erik Erikson
Psychosozialer Darstellungsansatz in einer Inszenierung soll / muss psychischen Zustand im aktuellen und sich wandelndem sozialen Umfeld zeigen, die psychologische Entwicklung zur / in der Umwelt einer Bühnenfigur!
https://deutsche-heilpraktikerschule.de/psychosoziale-entwicklung-nach-erik-erikson/
Psychosoziale Menschenbildern im Musiktheater
Menschen im Wandel von Zeit, Lebensgefühl, Atmosphäre, Schicksal und Milieu
bilden psychosoziale Menschenbilder, nonverbal illustriert auch durch Körpersprache, in Inszenierungen im Musiktheater oft verloren gegangen. Und das muss wider sichtbar werden, eben auch durch inszenierte nonverbale Kommunikation.
Kommunikation besteht nur zu 7 Prozent aus Worten, zu 38 Prozent aus der Stimme und zu 55 Prozent aus Körpersprache, das müsste man auch im Bühnengeschehen zeigen!
Körpersprache: Die wichtigste Form der nonverbalen Kommunikation
Definition: Körpersprache
Körpersprache umfasst alle bewussten und unbewussten Signale des Körpers, die Aufschluss über den Gefühlszustand oder die Absichten eines Menschen geben. Dazu zählen sämtliche nonverbale Äußerungen der Gestik, Mimik, Körperhaltung und Bewegung.
Sprache ist trügerisch. Ein Mensch kann eine Sache sagen und eine ganz andere meinen oder seine Gesprächspartner durch Lügen bewusst täuschen. Jemanden durch die Körpersprache zu täuschen ist dagegen wesentlich schwerer, denn ein großer Teil davon geschieht unbewusst. An Gesten, am Gesichtsausdruck und auch an der gesamten Haltung können Sie bei vielen Menschen deutlich ablesen, was sie gerade empfinden.
https://www.ionos.de/startupguide/produktivitaet/koerpersprache/
Die Körpersprache ist eine Form der nonverbalen Kommunikation, die sich in vielen bewussten und unbewussten Signalen des Körpers ausdrückt.
Der emotionale Zustand einer Person spiegelt sich in der Haltung des Körpers und der Bewegung wider. Eine gute und aufrechte Körperhaltung strahlt Selbstbewusstsein aus. Hingegen wird Trauer oder Unsicherheit durch hängende Schultern und ein in Richtung Boden gerichteter Blick signalisiert.
Zur Körpersprache zählen Mimik (Augen, Gesichtszüge, Blickrichtung …), Gestik (Bewegung der Hände, Arme usw.), Stimme (Tonlage, Sprechtempo usw.) (Anmerkung: Bedeutung und szenische Umsetzung muss insbesondere im Musiktheater aus der Komposition erkannt werden) und Haltung (im Sitzen, Stehen oder Gehen). Aus: https://mycompetence.de/blog/nonverbale-kommunikation-koerpersprache
Beispiele von Körpersprache zu Charakterzeichnung durch Personenregie:
So entschlüsseln Sie die Gestik Ihrer Mitmenschen – eine kleine Auswahl
Wie man z. B. so geht und läuft: gehen, marschieren,schreiten, spazieren, trippeln, rennen, sprinten, repräsentieren, eitel, gnädig, arrogant, aufgeblasen, hochmütig, elitär, überheblich, geschwollen, herablassend, anmaßend, selbstsicher, unsicher, blasiert.
Treppensteigen: mit ganzem Fuss auftreten, nur mit der Sohle, nur mit dem Absatz, usw.
Körperhaltung im Sitzen, Liegen , z. B. hängende Schulter, gesenkter Kopf, offener Mund und endlos weiter …
Blickkontakte, interpersonelle Distanzen (Abstand zueinander) auch ohne Verbalisierungen.
Zusammengepresste Lippen und nach unten gezogene Mundwinkel drücken Ablehnung und Misstrauen aus.
Anschaulicher Prototyp dieser Betrachtungen ist der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz, immer Trippelkanzler (in kurzen, zügigen Schritten gehen oder laufen, etwas tänzelnd). Mich erinnert Trippeln an den Wurm in „Lusia Miller, Kabale u. Liebe“ („allzeit dienstbeflissen und intrigant, skrupel- und gefühllos).
Nonverbal interpretierende Körpersprache inszeniert, macht menschliches Verhalten verständlicher, den Kontext einer Musiktheater – Inszenierung im Gesamteindruckes anschaulicher und zugänglicher.
Tim Theo Tinn 11.10.2023
TTT ‘s Musiktheaterverständnis ist subjektiv davon geprägt keine Reduktion auf heutige Konsens- Realitäten, Yellow-Press (Revolverpresse) – Wirklichkeiten in Auflösung aller konkreten Umstände in Ort, Zeit und Handlung zuzulassen. Es geht um Parallelwelten, die einen neuen Blick auf unserer Welt werfen, um visionäre Utopien, die über der alltäglichen Wirklichkeit stehen – also surreal (sur la réalité) sind. Dabei müssen Menschenbilder in ihrem psychsozialen Sein als dramatische Vorgabe belassen werden. Charaktere dürfen nicht verändert werden, sind schließlich musikalisch determiniert. Selbstredend kann auf Basis bestehender Schöpfungen Neues geschaffen werden, das muss aber expliziert gekennzeichnet sein.
Profil: 1,5 Jahrzehnte Festengagement Regie, Dramaturgie, Gesang, Schauspiel, auch international. Dann wirtsch./jurist. Tätigkeit, nun freiberuflich: Publizist, Inszenierung/Regie, Dramaturgie etc. Kernkompetenz: Eingrenzung feinstofflicher Elemente aus Archaischem, Metaphysik, Quantentheorie u. Fraktalem (Diskurs Natur/Kultur = Gegebenes/Gemachtes) für theatrale Arbeit. Metaphysik befragt sinnlich Erfahrbares als philosophische Grundlage schlüssiger Gedanken. Quantenphysik öffnet Fakten zur Funktion des Universums, auch zu bisher Unfassbarem aus feinstofflichem Raum. Glaube, Liebe, Hoffnung könnten definiert werden.