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TTT – Stream Tannhäuser – Mediokrer „Time Waster“, nicht besonders gut, wie ein Nieselpriem – langweilig, schlafmützig, einfältig!

TTT – Stream Tannhäuser WSTO 25.Mai 2025 –

Mediokrer „Time Waster“, nicht besonders gut, wie ein Nieselpriem – langweilig, schlafmützig, einfältig!

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Ohne große Inszenierungs – Erwartung überrascht dann doch noch nachrangiger Gesang der Solisten. Für eine behauptete Weltbühne indiskutabel!

Z. B. ein Tannhäuser, der seine exponierten Lagen „abschießt“, also stemmt, szenisch in Teddybär – Manier über die Runden kommt, vor lauter Mühe überhaupt nicht an Legato denken kann, ist also Messlatte gegenwärtigen Niveaus der Wiener Staatsoper.

Auffällig sind z. B. szenische Defizite bzgl. Farbdramaturgie und Personenregie. Alles bleibt düster und trist. Übliches Ausbildungsdefizit aktueller Inszenatoren. Da haben Farben und deren Psychologie halt keine Bedeutung oder Aussagen.

Ist ein Menschenleben so undifferenziert wie die Farbgebung im Tannhäuser der WSTO?

KI: „Tim Theo Tinn betont die Bedeutung guter Personenregie im Musiktheater. Er kritisiert, dass häufig inkompetente Bühnenbilder gebaut werden, die Bewegungsrahmen nur noch an der Rampe zulassen und die Bühnentiefe nicht nutzen können/wollen. Tinn bemängelt auch, dass Körpersprache als Interpretation einer Figur/Rolle heute i.d.R. im privaten Gestus der jeweiligen Protagonisten reduziert wird. Tinn betont, dass es gekonnte Personenregie selten gebe, die aus Bewegung im Raum und Körpersprache resultiert. Ausnahmen seien selten, wie bei Jonas Kaufmann, der aus eigenem Talent eine bemerkenswerte Körpersprache zeigt. “

Das 2. Bild baut z. B. die Bühnentiefe zu, so dass unbeholfene Aktionen zwangsläufig nur an der Rampe münden können.

Gesungen wird statuarisch – aus regelrechten Wartepositionen tritt man vor, singt. Einzig Günther Groissböck (Landgraf Hermann) macht Unterschied, auch sängerisch.

Regie erscheint mehr arrangiert als inszeniert – man wechselt Positionen, starkst privat über die Bühne, Körpersprache scheint den individuellen Vermögen der Protagonisten überlassen.

Letzte Tannhäuser Eindrücke sammelte ich bei den Inszenierungen von Kratzer in Bayreuth und Castellucci in München und Salzburg.

Castellucci hat mich beeindruckt durch phantastischen Surrealismus in Werkimmanenz. Kratzer hat mich verärgert durch deformierende Überschreibung, allerdings mit prima bildstarken Ausprägung interessiert.

Und nun die WSTO und Frau Steier – das Ergebnis erinnert an mathematische „Leere Menge“ (Menge, die keine immanenten Elemente enthält, inhaltslos ist). Man hat sich unambitioniert an der Partitur entlang gehangelt, ist dann im 1. Bild im Transvestiten – Puff für Arme gelandet, die tanzend immer mal ein wenig kopulieren wollten aber nicht konnten – also aufgezeigter Swingerclub oder Gruppensex für Arme in unfertigen Klischees. Die weiteren Szenen folgen auf diesem Niveau.

Tatsächlich hatte Frau Steier das im Interview auch schon angekündigt.

Zitat: „Wagner hat „Tannhäuser“ groß gedacht, und so setzt ihn Regisseurin Lydia Steier auch um. Inklusive Traumbesetzung, spektakulärer Bühnenbilder und Showeffekten, die alle lieben werden – ausgenommen die üblichen Verdächtigen“

Da bin ich also ein üblicher Verdächtiger! Ob solch miserabler,vorab meinungsbestimmend sein wollender Journalismus Zukunft hat?

Steier versucht in der Inszenierung die Thematik kognitiv zu ummanteln, nicht aus Gefühlsebenen zu entwickeln, durch erweckte Emotionen aus transformierender Musik (s. Anhang „Der Einfluss von Musik auf Körper, Geist und Seele“), aus einem tiefgründigen Musikdrama optische Universen zu erschließen. Erinnert alles an Zauberflöte in Salzburg, großkotziges Bühnenbild, großkotzig aufgesetzt erhofft Bedeutungsschwangeres mit handwerklichen Defiziten.

Es gibt Rezensenten, die sich mit wahren Kosmen erfundener Deutungsvarianten anbiedern, leider nur nicht in der Aufführung zu entdecken sind.

„Tannhäuser an der Staatsoper als Disput zwischen Sex und Enthaltsamkeit“, Standard /Ljubiša Tošić

Regisseurin Lydia Steier zeigt Richard Wagners Oper als bildstarke Reise durch eine Künstlerseele

https://www.derstandard.at/story/3000000270695/tannhaeuser-an-der-staatsoper-als-disput-zwischen-sex-und-enthaltsamkeit

Steier: „Ich glaube fest daran, dass in die Tiefe gehende Analysen unserer Zeit mit schlauer Unterhaltung kompatibel sind“

„Analyse unserer Zeit, schlaue Unterhaltung“ – klingt ja zunächst mal pseudo – tiefschürfend, aber wo bleibt die Analyse des Musikdramas Tannhäuser in seinen dramatischen Konflikten, manifestiert in unserer Zeit. Das klingt mal wieder nach Beliebigkeit.

Steieer „So werden wir die Spannung zwischen Leidenschaft und Pflicht unter die Lupe nehmen. Wir untersuchen moderne Themen durch den Filter des frühen 20. Jahrhunderts und bleiben bei dieser Suche bei der großen Show, den großen Bildern und Bühnenaktionen.“

Das beunruhigt, erinnert an die optische Aufblende der Salzburger Zauberflöte. Frau Steier spricht nicht davon, welche Dramaturgie sie für das Wagner – Musikdrama entwickelt hat. So bleibt man z. B. zur Exposition als Publikum völlig uninformiert, genauso wie bei allem anderen – es sollte eine große Show sein, Bilder wie am Brodway, es wurden hausbackene Klischees in tristen Bildern mit unfertiger Personenregie.

So wird auch Musiktheater halt immer mehr: „There’s no Business like show business“ z. B. im Gefälle von deutschem „ „Wetten dass“ zum  „Fernsehgarten“

Auch wenn man beim „Fernsehgarten – Niveau gelandet ist wird der Direktor der WSTO zumindest für die Zuschauer – Bataillone unkundiger Touristen alles richtig gemacht haben. https://www.youtube.com/watch?v=tMp4eMm2ABQ&list=OLAK5uy_lkiuW8ZlxALXVTyOPROHpZRwJF-BHSlsI 1.27 Min

Der WSTO – Direktor hat dem Online-Merker aufgrund unserer ehrlichen Berichte verboten (n.m.M. verfassungswidrig) Fotos aus seinen Haus zu verwenden, daher können wir diese hier nicht bieten. Ob die Fotos Anregung zum Besuch der WSTO bieten mag dahingestellt sein.

Tim Theo Tinn, 26. Mai 2025

 

Anhang: Der Einfluss von Musik auf Körper, Geist und Seele

Musik ist mächtig, weil sie als universelle Sprache Gefühle wecken und damit zielgerichtet eingesetzt werden kann. Unsere heutige Gesellschaft nutzt dieses Phänomen inzwischen in vielen Bereichen als Heilmittel: in der Pädagogik zum Beispiel oder in unterschiedlichen Bereichen der therapeutischen Medizin. So kann Musik beflügeln, glücklich stimmen, beruhigen, entspannen, Erinnerungen wachrufen und sogar Schmerzen lindern. Der Grund dafür liegt in der natürlichen Reaktion auf musikalische Klänge, die, in passender Harmonie, auf das limbische System einwirken – eben dort, wo Emotionen entstehen

https://www.hannoversche.de/wissenswert/einfluss-musik-wohlbefinden

 

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