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TTT „Plädoyer zur Kraft werkimmanenter surrealer Inszenierungen“ „Back to the roots?“ Untergegangene Werkzertrümmerer – etablierte Stereotype! Obsoleszenz, Energoinformatives! 

12.04.2025 | Themen Kultur

TTT „Plädoyer zur Kraft werkimmanenter surrealer Inszenierungen“

„Back to the roots?“ Untergegangene Werkzertrümmerer – etablierte Stereotype! Obsoleszenz, Energoinformatives! 

 Musiktheater: „Phantasmen möglicher Zukunft oder tagesaktueller Morast“?

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TTT‘s Musiktheaterverständnis ist subjektiv davon geprägt, keine Reduktion auf heutige Konsens- Realitäten, Yellow-Press (Revolverpresse), Trash–Wirklichkeiten in Auflösung aller konkreten Umstände in Ort, Zeit und Handlung zuzulassen.  Ebenso führen Multimedia-Effekte aus Bildkonserven u. a. auf oft bühnenbeherrschenden Projektionsflächen zum Antagonismus/Widerspruch der Bühnenwirklichkeit. Unter Vernachlässigung theatraler Qualitäten im einzigartigen „Jetzt und Hier“ (Live-Erleben) wird reproduzierbare Cinema/TV – Technik adaptiert, ohne deren Qualität zu erreichen. Mischung unterschiedlicher Vortagsmedien = Bastardisierung!

Obsoleszenz (sich abnutzen, alt werden, aus der Mode kommen, an Ansehen, an Wert verlieren) mutierte zumSoda-Musiktheater“ (nur noch „so da“) ist in die Jahre gekommen.

Bis vor 40 /50 Jahren bestand dynamische inszenatorische Vielfalt, bildende Kunst adaptierend:  Expressionismus, Impressionismus, Symbolismus, Surrealismus usw. begründeten schon damals Tendenzen gegen platten Naturalismus, Trash, bzw. auch uninspirierter Werktreue. Das waren i. d. R. zuträgliche Bildgebungen, ästhetischen über der Realität stehenden Maßgaben folgend. (s. dazu „Die Trias des Wahren, Schönen und Guten – aus der Zeit und aus dem Sinn?“ https://cultura-lista.de/die-trias-des-wahren-schonen-und-guten-aus-der-zeit-und-aus-dem-sinn/ 

 Keine Richtung dominierte, Zeit und Ort wurden vernachlässigt. Keine Werktreue sondern Werkimmanenz aus der Handlungdichte zu entwickeln war selbstverständlich.

Gewachsenes ging unter,  es wurde ordinär. Begriffe wie künstlerischer Terrorismus, Anarchismus waren inhaltslose Koketterie. Szenischer Impetus wurde impotent, der Weg zu neuer Omnipotenz ist aber noch nicht zerstört.

 Vor ca. 50 Jahren schlug die Stunde der Werkzertrümmerer. Ausgehend von gegenwärtigem Alltag/ Optik, Konsenswelten, Trash wurden dekonstruiert! Im Werkstatt-Charakter wurden die Kompositionen verbogen (z. B. Jahrhundertring Patrice Chéreau), die ob ihrer genialen Schöpfer in singulärem Erschaffen oft Begeisterung weckten.

 Daraus entwickelten sich über die Jahre Standards in Optik und schmalbrüstiger Sichtung, reduziert auf eindimensionale Perspektive. Vitale inszenatorische Vielfalt ging unter, Minderbegabungen übernahmen die Deutungshoheiten.

 „Bedeutungsloser Schnickschnack aus Deutungswüsten!“  ersetzte Sog auditiver und visueller Sinnlichkeit in Leidenschaft, betörender Initiierung, Identifizierung überbordenden Zaubers …   

Gründe liegen im Unvermögen und schwindendem, bzw. untergegangenem Anspruchsdenken.

Wesentlich sind aber auch gewachsene Selbstbestätigungsfilter.

Akademisch formuliert hat man „revolvierende Autogamie“ als geschlossene Systeme eingerichtet = rückdrehende Selbstbefruchtung. Vulgo: da lügt einer dem andern so lange „in die Tasche“, damit Alle Anspruchsvolles erkennen /wittern sollen, erkenntnisfern als Anpassungsleistung.

Der Kreislauf: unkundige, diesem System erlegene Politiker ernennen Intendanten,

die gleichgeschaltete Regisseure engagieren, denen systemimmanente Presseleute, (selbst am System orientierent) o.a. Autogamie liefern. Das ermutigt weitere Intendanten und Regisseure und beeinflusst Politiker, die sich keine Blöße geben wollen (s. „Kaisers neue Kleider“).

Detail: i.d.R. kenntnisfreie Politiker schließen undurchsichtig Kontrakte mit Intendanten als Theaterleiter, die damit in ihren Wirkungskreis Menschen und Gestaltungen autokratisch  beherrschen.  Was bedeutet Kunst und Kultur in diesem Kontext??? In diesen Verträgen existiert kein ausformulierter, definierter Kultur/Kunst-Begriff, stattdessen die „Katze im Sack“…!“

Werkzertrümmerung entwickelte sich aus der Lust am Experiment in immer gleicher Ausprägung über die Jahre zum etablierten Stereotyp (im Alltagswissen präsente Beschreibung als typisch behaupteter Sachverhalt), zum angepassten gesellschaftlichen Phänomen!

Sturm erschlaffte zum lauen Lüftchen, zur Flaute. Bald sprach man von Regietheater statt Werkzertrümmerung als etabliertem Stereotyp.

1922 Walter Lippmann zum Stereotyp: „erkenntnis-ökonomische Abwehreinrichtung gegen notwendige Aufwendungen einer umfassenden Detailerfahrung, …verfestigte, schematische, objektiv weitgehend unrichtige kognitive Formeln, die zentral entscheidungserleichternde Funktion in Prozessen der Um- und Mitweltbewältigung haben“

In den letzten bald 50 Jahren erleben wir konstante Stagnation auf diesem Niveau, mglw. kann man die zunehmende Multi-Media – Überfrachtung hier noch erwähnen, bedeutet auch weitere Entfremdung von theatralen Wurzeln (dazu auch: „Was sind (digitale) Medien?“ https://lernendigital.blog.uni-hildesheim.de/2020/01/14/was-sind-digitale-medien/  ).

Heutige Pflege dieser kulturellen Verirrungen im Zertrümmern der Konturen gegebener dramatischer Inhalte führt zu entkernten, seichten, unkenntlich dekonstruierten Aufführungen, die keine Beziehung zur Musik und dramatischen Konflikten der Ursprünge haben. Hinzu kommt oft dilettantisches Regie- und Inszenierungshandwerk.

Dramaturgische Sichtung findet nicht statt, immanente dramatische Konflikte werden ignoriert. Auch der dramatische/dramaturgische Aufbau einer Inszenierung wird kaum beherrscht.

Da ist nun mal immerwährend Exposition nötig, (um überhaupt zu wissen, worum es geht), usw.    s. z. B. „Der klassische Dramenaufbau“ 

https://checkpointdeutsch.files.wordpress.com/2009/08/klassischer-dramenaufbau.pdf

Es sind keine zwingenden Voraussetzungen, aber narrative Grundlagen  müssen eingerichtet sein, um einer Geschichte Verständnis zu geben.

Ebenso selten findet man gekonnte Personenregie, die aus Bewegung im Raum und (!) Körpersprache resultiert. Oft werden inkompetente Bühnenbilder gebaut, die Bewegungsräume nur noch an der Rampe zulassen, Bühnentiefe existiert nicht mehr.

Körpersprache als Interpretation einer Figur/Rolle reduziert sich heute i.d.R. im privaten Gestus der jeweiligen Protagonisten. Ausbildungsdefizite???!!

Bestes Beispiel sind Duette in aneinandergeklammerter Rampensingerei! Ausnahmen wie Jonas Kaufmann, aus talentiertem Eigenantrieb sind selten. Mlgw. werden durch seine aktuelle Intendanz in Erl theatrale Urgründe beschworen und reaktiviert.

Seit ca. 50 Jahren unterliegen die Ansprüche vieler Menschen dieser Musiktheater – Verödung! Und da sind große Mehrheiten vor und hinter der Bühne (die müssen halt vorsichtig sein, sonst…). Warum unterlassen Theater die allerorten sonst übliche Befragung ihrer Kunden (ihres Publikums)?

Ergo: was Musiktheater inszenatorisch aktuell bieten, ist nach 50 Jahren neben aller Eindimensionalität und Ödnis museal, altmodisch. Sie verweigern sich moderner Diversität entwickelt aus Jahrhunderte alten Wurzeln, deren Entwicklung radikal unterbrochen wurde. Vormals als „Boutiquen-Stil, Design-Theater“ tituliert, entwickeln sich „Altkleidersammlungen bis zu Lumpenbällen im häufigen Trash“. So will man neues Publikum begeistern?

Inszenierungen sollten nicht werktreu aber können z. B. immanent auf gewachsenen Grundlagen  ästhetisch surreal werkimmanent sein.

Und nicht, um es plakativ zu machen (Synonyme): abgedroschen, abgegriffen, abgenudelt, altväterlich, hat seine (beste) Zeit hinter sich, hat seine Zeit gehabt, nicht mehr angesagt, veraltend, veraltet, überholt, überkommen, out, passe´, Schnee von gestern, abgelutscht, obsolet, vernutzt, gestrig, unmodern, ohne Schick, angestaubt, hinterwäldlerisch, muffig, provinziell, rückständig, verschlafen, verschnarcht, zurückgeblieben, überholt, verstaubt, hinterm Mond. Das alles als rein deskriptive Würdigung.

Das Thema erwuchs aus  Zeitreisen –  Überlegungen aus der Quanten -Mechanik: 

https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=zeitreise+quanten.   

„Den Berg trägt man ab, indem erste Steine in die Hand genommen werden!“

Bei unterschiedlichen Auffassungen besteht das Gefühl der Unmöglichkeit eines temporären Wechsels aktueller Wirklichkeit, da es gegen die Naturgesetze erscheint. Quantenenergien sind natürliche Möglichkeiten, keine Science-Fiction – Wunschträume.

Es ist möglich im Heute frühere Zeitschienen zu reaktivieren, diese in die Zukunft zu führen. So fände sich auch neue Idealisierung des Musiktheaters.

Energoinformatives:

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Mysteriöses, unergründliches Lächeln: Mona Lisa und Buddha. Was ist das?

TTT 3/2025:“ 5 + 1 menschliche Sinne: Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten und rational nicht fassbare Intuition, Bauchgefühl, Ahnung, Empfinden: außersinnliche Wahrnehmung ist der 6. Sinn (Extrasensorisches). Kennt eigentlich Jeder, wird unterschiedlich bewertet und erlebt. Tatsächlich liegt dies im Menschenursprung, Jedem verfügbar, Viele lassen diese Seelensprache nicht mehr zu.

Es sollen sich nun schon technokratischen Wesen entwickelt haben, denen der 6. Sinn gem. DNS gänzlich fehlt. Technokraten finden sich immer häufiger bei Entscheidungs-Trägern und -Beeinflussern im/am Theater.“

Falls das mysteriöse, unergründliche gleiche Lächeln von Buddha und Mopna Lisa dem Betrachter Empfinden eröffnet, gehört er zu den Sensitiven, dem 6. Sinn nahe. Mit Quantenenergien hat man dieser Empfindung einen „akademisches“ Titel gegeben: „Energoinformatives“

Verstand wird vielfach vereinnahmt: minimales Denken fließt unmerklich in maximales Empfinden, Fühlen, (6.Sinn) durch Mentales, Emotionales, Energetisches/Energoinformatives. Altbekannt sind Menschen von geringer Ratio und überwiegender Emotio bestimmt.

Dieses tiefste Innerste (Emotio) weiß zwar oft nicht was es konkret will, aber immer was es nicht will. Beim überwiegenden Musiktheater-Publikum führt das zur beschädigten, mangelnden energoinformativen Aufnahme hier erörterter Aufführungspraxis.

Simplifiziertes zu Energoinformativem:

„Energo In formatio“ – bedeutet: Energien, Energetisches in Gestalt bringen. Deformationen durch Konfusionen im Erleben begegnen.

Ein Mensch mit geistigen, psychischen, somatischen (körperlichen) Dimensionen ist in untrennbarem Ganzen vereint, lebt, denkt, erkennt, erlebt, begehrt, handelt, ist Persönlichkeit/Ego.

Betrachten wir den Menschen in seiner Komplexität als multidimensionales Ganzes mit 3 Sphären, das durch rationales, emotionales Begreifen und Reagieren geprägt ist. Die psychische Empfindungsfähigkeit bei unstimmigem Erleben einer Musiktheateraufführung im auditiven und visuellen Erfassen durch Unverständliches/Falsches/Störendes führt zur Konfusion im Erleben, zerstört mögliche Hingabe, weckt ohnehin nur rationales Irritieren oder Achselzucken!

Es wird allerdings auch die physiologisch funktionierende Struktur beansprucht, da biochemische Prozesse aus Psyche und Empfinden im Unterbewusstsein ausgelöst werden, biologisches Gleichgewicht wird gestört.

Harmonie in stimmigem Erleben, die Wohlgefühl auslösen kann, wird marodiert. Energoinformativer Terror entsteht. Menschliche Psyche erfährt Stress bis zum Unwohlsein, Leiden. Somit entstehen geistig, psychisch, somatische Missklänge und mglw. auch mehr. Möglichkeiten durch eine Aufführung Glücksgefühle, Lebensfreude zu erreichen wandeln sich ins Gegenteil.

Glücksforschungs-Untersuchungen ergaben, dass vor etwa 50 Jahren dreimal mehr gelacht wurde.

 Warum sanken die TV-Zahlen der EM ?

 https://www.faz.net/aktuell/sport/fussball-em/tv-quoten-bei-fussball-em-bei-ard-und-zdf-sinken-deutlich-17406964.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Es waren einmal emotionale Aufnahme einer Opernaufführung und eines Fußballspiels im gleichen menschlichen Empfindens, der mentalen Aufnahme. Man konnte sich seinen Gefühlen hingeben, hier wie dort.

Man gab sich hin, war im Flow und verinnerlichte im emotionalen Empfinden, erreichte Gefühle und Intentionen. Das hat sich geändert, da man dieses tiefe Empfinden kaum noch erreichen kann. Kanäle menschlichen Verstehens, mentaler Aufnahme und der Hingabe werden  ständig  durch kognitive, oft unverständliche Informationen im werkzertrümmernden Regietheater blockiert, die im Unterbewusstsein sofort als unstimmig empfunden werden. Man muss ständig intellektuell hinterfragen oder resignierend Achselzucken.

Somit zerstören die Umtriebe im Regietheater, historisch aus den „Werkzertrümmerungen“ der 80’er des letzten Jahrhunderts entstanden, tiefe (durch alle menschlichen Empfindungen gehende Partizipation) sämtlicher menschlichen Gefühlswelten in einer Musiktheater – Aufführung.

Das war einmal einzigartige „Droge“ und wichtigster Teil der Musiktheaterbegeisterung für empathische Menschen. Diese „Begeisterungs-Droge“ gibt/gab es auch im Fußball.

Dort scheinen ähnliche Entwicklung die emotionale Anteilnahme der Zuschauer nun auch zu reduzieren.

Tim Theo Tinn, 12.4.2025

 

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