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TTT – Literarisches Sentiment versus blasser Theaterseele 12: „Böse, besoffen, aber gescheit“ –  Joseph Roth

23.04.2024 | Themen Kultur

TTT – Literarisches Sentiment versus blasser Theaterseele 12: „Böse, besoffen, aber gescheit“ –  Joseph Roth

„Es ist viel leichter, mit einer Frau als aus ihr einen Menschen zu machen.“

Alternativen zur fehlenden Gefühlstiefe der Inszenierungs – Miseren im Musiktheater!

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Generisches Maskulinum gilt elementar geschlechtsneutral, ohne Diskriminierung Abinärer (diversgeschlechtlich) durch Gendersternchen: … *innen!

 Moses Joseph Roth * 1894 Österreich – Ungarn, † 1939 Paris, Schriftsteller + Journalist.

Roth stammte aus einem bürgerlichen Elternhaus galizischer Juden. Während seines Studiums der Germanistik an der in Lemberg  und später in Wien verfasste er seine ersten literarischen Arbeiten. Roth, der am Ersten Weltkrieg als Soldat teilnahm, wandte sich zum Ende seiner Militärzeit dem Journalismus zu. 1923 erreichte er eine Anstellung bei der Frankfurter Zeitung. Er starb im Alter von 44 Jahren in Paris an seiner Alkoholkrankheit.

 https://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Roth

„Böse, besoffen, aber gescheit“

 Seine Romane handeln von Kriegsheimkehrern, Intriganten und Schmugglern, von verliebten Eisenbahnern, Gräfinnen und Offizieren. In seinen Meisterwerken „Hiob“ und „Radetzkymarsch“ schilderte er so melancholisch wie ironisch die untergehenden Welten des Ostjudentums und der Habsburger Monarchie: Welten, die er kritisiert und verlassen hatte – und denen er doch als verlorener Heimat nachtrauerte. Unter eine Zeichnung, die ihn mit Zigarette und Gläsern am Bistrotisch zeigt, schrieb er im November 1938: „Das bin ich wirklich; böse, besoffen, aber gescheit.“

Im Exil ergab sich Joseph Roth immer mehr dem Alkohol und schrieb doch bis zu seinem Tod im Mai 1939 wütend und klarsichtig gegen die nationalsozialistische Barbarei an. Unter eine Zeichnung, die ihn am Bistrotisch zeigt, schrieb er im November 1938: „Das bin ich wirklich; böse, besoffen, aber gescheit.“

 

https://www.deutschlandfunkkultur.de/schriftsteller-joseph-roth-boese-besoffen-aber-gescheit-100.html

 

Joseph Roth im Porträt: Das bin ich wirklich; böse, besoffen aber gescheit, 33 Min.

https://www.youtube.com/watch?v=08cjkYHKOCc      

 

Der sterbende Gaul • Illustrierte Kriegszeitung 10.1.1917

 

Vor Tag im feuchten Graben

Liegt ein verendendes Pferd.

Die Kanoniere haben

Es von der Straße gezerrt . . .

 

Die Batterie trabt vorüber,

Die Kanonen, Stück für Stück –

Den sterbenden Kameraden

Lassen die Gäule zurück.

 

Der wiehert noch einmal so traurig

Und hebt den Kopf so bang.

Der Lärm der Räder und Hufe

Den Abschiedsgruß verschlang . . .

 

Sehnsüchtig bläht er die Nüstern,

Dann sinkt er zurück und ist tot.

In den verglasten Augen

Bricht sich das Morgenrot.

 

Gedichte Joseph Roth

Joseph Roths Weg in die Feuilletons der Wiener Zeitungen führte über Lyrik. In der Zeit vor und während des Krieges verfasste Roth eine Vielzahl Gedichte, teils gefühlsbetont-impressionistisch, teils grob-expressionistisch. Die meisten dieser Texte blieben unveröffentlicht – mit gutem Grund, wie Roth später selbst meinte. Ein Großteil der Manuskripte, die Roth seinem polnischen Freund Jozef Wittlin anvertraut hatte, verbrannte bei einem Bombenangriff während des Zweiten Weltkriegs. Ein kleiner Teil gelangte später ins New Yorker Leo Baeck Institute (Joseph Bornstein Collection). Die folgenden, in Wien und Prag veröffentlichten Gedichte vermitteln einen repräsentativen Eindruck von Roth früher Lyrik.

https://lifedays-seite.de/literatur2_inhalt_gedichte_roth.html

 

Zitate

 

Die Wohltätigkeit befriedigt in erster Linie die Wohltäter.

 

Vielleicht brauchen Segen eine längere Zeit zu ihrer Erfüllung als Flüche.

 

Der Begriff „Fortschritt“ allein setzt bereits die Horizontale voraus. Er bedeutet ein Weiterkommen und kein Höherkommen.

 

Ich kenne die süße Freiheit, nicht mehr darzustellen als mich selbst.

 

Nicht nur Siegesalleen – auch Bedürnisanstalten können die Gesinnung eines Volkes charakterisieren.

 

Er übertraf die Erwartungen, die er niemals auf sich gesetzt hatte.

 

Hitler hat das Antlitz einer banalen Meduse und einen panoptikalen Basiliskenblick. Wer ihn sieht, wählt ihn. Immer hat er Mehrheiten und niemals Qualität.

 

Die Seligkeit, einmal für eine große Idee gelitten zu haben, bestimmt unsere Entschlüsse auch lange noch, nachdem der Zweifel uns hellsichtig gemacht hat.

 

Der Mangel an geistigem Lebensgehalt bedingt den Mangel an Humanität.

 

Ich kam nach Hollywood, nach Hölle-Wut, nach dem Orte, wo die Hölle wütet, das heißt, wo die Menschen die Doppelgänger ihrer eigenen Schatten sind.

 

Österreichisches repräsentieren heißt: zu Lebzeiten mißverstanden und mißhandelt, nach dem Tod verkannt und durch Gedenkfeiern gelegentlich zur Vergessenheit emporgehoben zu werden.

 

Österreich ist kein Staat, keine Heimat, keine Nation. Es ist eine Religion. Die Klerikalen und klerikalen Trottel, die jetzt regieren, machen eine sogenannte Nation aus uns; aus uns, die wir eine Übernation sind, die einzige Übernation, die in der Welt existiert hat.

 

Die Tränen sind die einzige Waffe der Wehrlosen.

 

Das Gericht des Herrn tagt zu jeder Stunde – Joseph Roth und sein Glaube

Der Glaube kann uns nicht enttäuschen, da er uns nichts auf Erden verspricht. Der wahre Gläubige enttäuscht uns nicht, weil er auf Erden keinen Vorteil sucht. Ich haßte den Teufel. Aber an Gott glaubte ich nur schüchtern und während ich genau wußte, daß er nicht existierte, betete ich dennoch zu ihm. Zwei Jahre lang, von meinem 14. bis zum 16. Lebensjahr, war ich ein Atheist. Ich sah zum Himmel empor und wußte, daß er aus blauer Luft bestand. Ich hatte aber gar nicht gemerkt, daß Gott nicht verschwunden, sondern gleichsam nur übergesiedelt war, aus dem Himmel irgendwohin anders, ich wußte nicht wohin, wahrscheinlich aber in meine Nähe. Daß niemand die Welt regierte, war mir offenbar. Daß aber Jemand meine eigenen Wege überwachte, fühlte ich. Aus: Roths Notizbucheintragung, 1919

 

So beschreibt Joseph Roth, der große Feuilletonist und Romancier, fünfundzwanzigjährig, sein Verhältnis zu Gott als Kind und Jugendlicher. Was hier leicht kokett klingt, bestimmte seine Gottesbeziehung sein Leben lang: Die Spannung zwischen Nähe und Ferne, Glaube und Skepsis, Geborgenheit und Verlassenheit. Und die zwischen Juden- und Christentum. Er äußerte sich auch weniger spielerisch dazu, durchaus ernst, ja geradezu pathetisch.

https://rundfunk.evangelisch.de/kirche-im-radio/feiertag/gericht-des-herrn-tagt-zu-jeder-stunde-12653

Von links nach rechts – Spiegel 19.02.1957

Ich könnte vielleicht Puppen herstellen, die Herz, Gewissen, Leidenschaft, Gefühl, Sittlichkeit haben. Aber nach dergleichen fragt in der ganzen Welt niemand. Sie wollen nur Kuriositäten in der Welt, sie wollen Ungeheuer, Ungeheuer wollen sie! 

Die resignierte Anmerkung des Wachsfiguren-Herstellers, der in einer Welt, die nach Ungeheuern verlangt, seine Puppen mit Herz und Gefühl nicht absetzen kann, entsprach durchaus der Situation des Schriftstellers Roth. Der Autor, der am 27. Mai 1939 in einem Pariser Armenhospital starb, wird zwar noch heute von respektablen Kritikern zu den begabtesten Prosaisten der deutschsprachigen Literatur dieses Jahrhunderts gezählt, aber er ist dennoch einem großen Teil sogar des literarisch interessierten Publikums kaum bekannt:

»Joseph Roth«, so formulierte es der Philosophie-Professor Ludwig Marcuse, der in Kalifornien lebt, »war nie aktuell. Es gab nie den neuesten Roth, die Sensation des Winters. Er wurde nie umkämpft. Er wurde nicht einmal übersehen . . . Die Kritiker brachten ihn weder mit (dem deutschen Philosophen Edmund) Husserl noch mit der Quantentheorie (des Physikers Max Planck) in Verbindung, auch nicht mit irgendeiner Soziologie. Er schrieb, trank und wurde vergessen. Jetzt ist er wieder da . . . einer der blühendsten Kontinente im poetischen Universum dieser Zeit.«

Der Kunsthistoriker Gotthard Jedlicka in der »Neuen Zürcher Zeitung«. seine Prosa sei »wacher und korrekter, meisterlicher als fast jedes andere Deutsch seiner Generationsgenossen«.

« Die »Frankfurter Allgemeine Zeitung« nannte die Roth-Ausgabe bündig eine »reine Freude«, der »Rheinische Merkur« begrüßte das Sammelwerk sogar mit der Vermutung, Roth sei wahrscheinlich »der größte deutsche Prosaist seiner Epoche, auch größer als Thomas Mann und der Autor des ‚Malte’« – Rainer Maria Rilke. Süddeutschen Zeitung«  Max von Brück: »Was sie mit diesem Werk in Händen halten, ist das vorläufig letzte blühende Abenteuer unserer Literatur.

Der Schriftsteller Hermann Kesten schildert Roth so: »Er trug die Maske des österreichischen Leutnants, des Legitimisten, des Freundes der Habsburger, des Katholiken (er war ein Jude und nie getauft), des Spötters und des Leidenden, des Propheten und des Romantikers, des Neuerers und des Erben, des Weisen und des Leidenschaftlichen, ja manchmal sogar nur die Maske des Trinkers.«

https://www.spiegel.de/politik/von-links-nach-rechts-a-14e23766-0002-0001-0000-000041120538

DIE DARSTELLUNG DER FRAU BEI JOSEPH ROTH  (273 Seiten, ab S. 4 Deutsch)

UNIVERSITÄT VON SÜDAFRIKA

Die vorliegende Untersuchung stellt sich die Aufgabe, die Darstellung der fiktiven Frau bei Joseph Roth herauszuarbeiten und gleichzeitig das herkömmliche Bild des Autors als misogynen Schriftsteller zu revidieren. Bisweilen werden die Frauenfiguren in Roths
Werk fast ausnahmslos negativ gewertet, was dem Autor das Prädikat des Frauenverachters eingebracht hat. …    Oft geht es in seinem Werk um die in sich zerbrochene Zwischenkriegsgeneration in den 1920er und 30er Jahren, den Menschen der buchstäblich und metaphorisch heimatlos geworden ist. … Die Welten, die er porträtiert, werden von Männern dominiert, die weder Ganzheit noch Stärke aufweisen. Obwohl es von den wenigen Frauen heißt, sie würden nur in krassen Stereotypisierungen dargestellt, nimmt Roth ihre zweitrangige Stellung
in der Gesellschaft wohl wahr. Indem sie in der Analyse nach bestimmten Typenuntergliedert werden, wobei die zeitgenössisch moderne Frau ebenso zum Zuge kommt wie die traditionelle, zeigt sich ihre Differenzierung. Auch bei Frauen geht es ihm um die Darstellung ihrer conditio humana. Es ist die Menschlichkeit, die Roths Männer und Frauen ebenbürtig werden lässt. Sein Verständnis für die zeitgenössische Stellung der Frau zeigt sich oft erst durch eine kritische Beobachtung derErzählperspektive.

https://uir.unisa.ac.za/bitstream/handle/10500/3307/thesis_dos_santos.pdf?sequence=4&isAllowed=y

 

Die besten Bücher von Joseph Roth

„Der Erzähler ist ein Beobachter und ein Sachverständiger. Sein Werk ist niemals von der Realität gelöst, sondern in Wahrheit (durch das Mittel der Sprache) umgewandelte Realität.“

Dieser Satz des österreichischen Schriftstellers ist programmatisch für das Werk des Autors. Zu Lebzeiten war Roth vor allem als Journalist bekannt. Und der journalistische Stil ist auch in seinen Romanen zu finden. Das macht es schwer, den Autor einer bestimmten Literaturgattung zuzuordnen.

Seine frühen Werke kann man wohl am ehesten zur neuen Sachlichkeit zählen. Schreiben war für Roth ein Handwerk. Sprachliche Experimente waren seine Sache nicht. Sein Werk ist geprägt von seiner genauen Beobachtungsgabe und konkreten Beschreibungen. Inhaltlich sind seine Bücher beeinflusst von Roths Wandlung vom Sozialisten zum Monarchisten.

Sind die ersten Bücher seiner Zeit als Schriftsteller sozialkritisch, so erscheint Roth mit seinen späteren Werken als Nostalgiker der Habsburgermonarchie. Doch gerade diese Werke bestechen mit einer größeren Emotionalität und Dichte, die man bei den frühen Romane manches Mal vermisst.

  1. Radetzkymarsch – Joseph Roths bedeutendstes Werk
  2. Hiob – ein Buch für Jedermann
  3. Das falsche Gewicht
  4. Hotel Savoy – Roman einer Epoche
  5. . Die Legende vom heiligen Trinker – eine etwas andere Heiligengeschichte

Was sind die Hauptthemen in Joseph Roths Werken?

Joseph Roths Werke behandeln häufig Themen wie den Untergang der österreichisch-ungarischen Monarchie, das Schicksal von Vertriebenen und Flüchtlingen, jüdische Identität und die Suche nach Heimat. Sein Schreiben ist geprägt von einer tiefen Melancholie und einem kritischen Blick auf die sozialen und politischen Verhältnisse seiner Zeit.

Wie wird Joseph Roth heute wahrgenommen?

Joseph Roth gilt als einer der bedeutendsten österreichischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Seine Werke werden für ihre literarische Qualität, ihre historische Tiefe und ihre menschliche Wärme geschätzt. Roths kritische Auseinandersetzung mit Nationalismus, Krieg und Exil macht seine Literatur auch heute noch relevant und lesenswert.

War Joseph Roth politisch engagiert?

Joseph Roth war ein scharfer Beobachter seiner Zeit und nutzte seine journalistische und literarische Arbeit, um sich gegen Nationalismus, Faschismus und Antisemitismus zu positionieren. Seine politischen Ansichten, insbesondere seine kritische Haltung gegenüber dem aufkommenden Nationalsozialismus und sein Eintreten für die Rechte von Minderheiten und Vertriebenen, spiegeln sich in vielen seiner Werke wider.

Welche literarischen Einflüsse hatte Joseph Roth?

Joseph Roth wurde von einer Vielzahl literarischer Strömungen und Autoren beeinflusst, darunter die russischen Klassiker wie Dostojewski und Tolstoi sowie zeitgenössische deutschsprachige Schriftsteller wie Thomas Mann und Stefan Zweig. Roths literarische Arbeit ist jedoch einzigartig in ihrer Synthese verschiedener Einflüsse, die sich in einem tiefgründigen Realismus, lyrischer Prosa und einer starken moralischen Sensibilität niederschlagen.

https://liwi-verlag.de/die-5-besten-buecher-von-joseph-roth/

„Sie haben die Gnade der Vernunft und ich die des Unglücks“

Der Briefwechsel zwischen Stefan Zweig und Joseph Roth dokumentiert eines der großen und besonders ergreifenden Freundschaftsdramen zweier Schriftsteller. … Stefan Zweig setzte auf die humane Vernunft, Joseph Roth vertraute auf die impulsiven Eingebungen seiner oft bitteren Erfahrungen und seines lebhaften, stark entflammbaren Empfindens. … analysierte Joseph Roth ihrer beider entgegengesetzte Mentalitäten

„Sie sind klug. Ich bin es nicht. Aber ich sehe, was Sie nicht sehen können, weil Ihre Klugheit eben Ihnen erspart, zu sehen. Sie haben die Gnade der Vernunft und ich die des Unglücks. Geben Sie mir keine Ratschläge mehr, helfen Sie mir, oder handeln Sie für mich. Ich gehe unter.“

Wahre Anhänglichkeit und Zuneigung mischte sich mit Abhängigkeit auf der einen und großer Noblesse auf der anderen Seite. Nicht zu vergessen natürlich der gemeinsame jüdische Hintergrund, der sich jedoch ebenfalls in polarisierter Form darstellte: Zweig gehörte dem assimilierten bürgerlichen Judentum an, während Roth sich als der arme ostjüdische Zuwanderer sah, der nichts anderes hatte als seine Klugheit und sein Talent. … Denn trotz der wechselseitigen Anhänglichkeit war diese Freundschaft harten Belastungsproben ausgesetzt, über die sich Zweig mit anderen austauschte.

„Roth ist jetzt für mich ein Alptraum. Ich sehe nicht, wie man ihn menschlich, materiell und künstlerisch über Wasser halten kann, wenn er so weiter macht. Der Alkohol unterhöhlt ihn ganz, er sieht überall Feinde, Betrüger – ohne eine Entziehungskur weiß ich keine Rettung.“

Joseph Roth: „Es ist so: mein Tag:
ich arbeite im Café jeden Nachmittag von 3-8 Uhr. Hierauf gehe ich in’s andere Cafe. Um 12 Uhr komme ich heim. Ich lege mich hin. Ich habe fürchterliche Träume. Ich erwache zwischen 6-7. Ich breche Galle. Ich lege mich hin. Ich schlafe nicht. Mein Herz zittert. Ich erhebe mich. Ich sitze, wie ein Gelähmter, im Lehnstuhl, zwei Stunden, dumm und gedankenlos. Ich fange langsam an, zu denken. Ich ziehe mich an. Ich gehe hinunter und vermeide den Hotel-Inhaber. Ist er weg, atme ich auf. Ich gehe ins Bistro. Ich trinke, um zu mir zu kommen. Ich fange langsam an, zu schreiben. So ist mein Leben.“

https://www.deutschlandfunk.de/sie-haben-die-gnade-der-vernunft-und-ich-die-des-ungluecks-100.

Bisher in der Reihe „Literarisches Sentiment versus blasser Theaterseele“:

  1. Hermann Hesse „Wie jede Blüte welkt und jede Jugend“ u. a.

 

  1. Gustav Freytag – „Die Dirne“ u. a.

 

  1. „For sale: Baby shoes. Never worn.“ – Ernest Hemingway

 

  1. Balzac’s erschütternde Gräuel versus stoisch lahmer Theater – Petitessen

 

  1. Alternativen zur fehlenden Gefühlstiefe der Inszenierungsmiseren im Musiktheater!

 

  1. Böll, sanfter Rebell

 

  1. Düsternis von – in – um Theodor Storm – Werk – Wesen – Wirkung

 

8 a. Stefan Zweig – Schriftsteller, Exhibitionist, Suizident, Librettist                                                  

 

8 b. Musik / Text – Synthese bestimmt Identiät,  „Der Glaube lebt, die Taube schwebt?“, Was bedeutet in Wagners Parsifal die Unendlichkeit vom Mikro- Makro- Kosmos?

 

  1. Virginia Woolf – Prägen Penetrationen in Kindheit durch Brüder / Vater über Jahrzehnte Irrelevanz einer Feminismus – Ikone?

 

  1. Gottfried Benn – bizarre kulturelle Verschiebung!?

 

  1. Andreas Gryphius „Was nach uns kommt, zieht uns ins Grab, lässt uns vergehn, …!“

 

  1. „Böse, besoffen, aber gescheit“ – Joseph Roth

 

Tim Theo Tinn, 23. April 2024A

ttt

 

TTT ‘s Musiktheaterverständnis besteht ohne Dekonstruktionen, Überschreibungen („Regietheater“), fabuliertem Sozialrealismus heutiger Alltagswirklichkeiten und Konsens – Realitäten  in der Optik trüber gegenwärtiger Alltage, ohne klassischen Realismus                                                                                                                                                                                                                          in Auflösung aller konkreten Umstände der Handlung. Zeit und Ort bleiben variabel. Geistfeindliches ist auszugrenzen.

Es geht um Parallelwelten, die einen neuen Blick auf unserer Welt werfen, um visionäre Utopien, die über der alltäglichen Wirklichkeit stehen – also z. B. surreal (sur la réalité) sind. Immanent sind Menschenbilder in ihrem psychosozialen Sein. Charaktere sind durch musikalische Determinanten irreversibel. 

Profil: 1,5 Jahrzehnte Festengagement Regie, Dramaturgie, Gesang, Schauspiel, auch international. Dann wirtsch./jurist. Tätigkeit, nun freiberuflich: Publizist, Inszenierung/Regie, Dramaturgie etc. Kernkompetenz: Eingrenzung feinstofflicher Elemente aus Archaischem, Metaphysik, Quantentheorie u. Fraktalem (Diskurs Natur/Kultur = Gegebenes/Gemachtes) für theatrale Arbeit.

Metaphysik befragt sinnlich Erfahrbares als philosophische Grundlage schlüssiger Gedanken. Quantenphysik öffnet Fakten zur Funktion des Universums, auch zu bisher Unfassbarem aus feinstofflichem Raum, Zeit, Glaube, Liebe, Hoffnung in möglichen Definitionen.

 

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