Das, was wahr ist und wie das Leben eigentlich eingerichtet ist, das muss ein jeder sich selber ausdenken und kann es aus keinem Buch lernen.“
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.“ Hermann Hesse, Vorfrühling
Neue Reihe unter o. a. Titel: nach Jahrzehnten lese ich noch einmal die „Liebesgeschichten“ von Hesse , heute 2 Kurzgeschichten, die mich tatsächlich tief bewegen, bin wehmütig, aber mit positivem Anker (altmodisch eine Form von Erbauung), so wie früher viele Opernaufführungen mein tiefes Inneres erreichten und meinem emotionalen Spektrum zusätzliche Weiten/Welten eröffnete!
… und heute soll man über Unsinn nachdenken – nach H. P. Kerkeling „möchte ich das nicht“, deshalb schreib ich auch kaum noch Rezensionen.! Früher musste man nie über Inszenierungen nachdenken die Pralles stimmig boten – da haben sich Gefühlsregungen ohne kognitive Anstrengungen eingestellt – ich war akustisch visuell gefangen, aufgenommen …
Oft wird Erkenntnisfähigkeit beleidigt – man geht raus, verlustig des akustischen Gewinns der Harmonien/ musikalischen Dramatik durch überlagernde irritierend fragwürdige Szene, … und dann soll ich mir noch die Mühe machen, Gedanken, Bewertungen zu sammeln und schriftlich niederzulegen?
Defizitäre Emotionalisierung im Theater: das waren mal keine Lehrstunden für pseudo-psychosozial schräge Betrachtungen sozialer Unterschichtsstudien, Trash, von Scharmützeln u.a. in Auslegungen schmalhirniger Dramaturgen und Regisseure, getragen von Intendanten, die wiederum von unkundigen, desinteressierten Politikern protegiert werden.
Auch wenn die Regeln der Einheit von Ort, Zeit und Handlung aus der Mode sind, reicht es nicht statt einer (wenn auch veränderten) Handlungsstruktur eine Haufen kruder Ideen auf die Bühne zu werfen, in der Hoffnung auf allfällige Feuilleton – Verkleisterungen bzgl. Intellektualität. Siehe „Rübenrauschtheater“ (FAZ), weil darin „alles, was dem Regisseur während der Proben durch die Rübe rauscht,“ auf der Bühne umgesetzt werde. ( TTT – Wertewandel + Theaterreform: „Regietheater“ https://onlinemerker.com/ttt-wertewandel-theaterreform-regietheater-postulate-pro-contra-kunst-und-kappes/ )
… , falls Sie einen Eindruck gewinnen wollen, auf welche Gefühlstiefe ich mit den Beiträgen abziele:
Hermann Hesse: Das erste Abenteuer, 1905, 13 Min.
Anspruchsvoll, für methodisch Interessierte: „Sprache und Emotionen in literarischen Texten“ Sentiment- und Emotionsanalysen https://msternchenw.de/sprache-und-emotionen-in-literarischen-texten/
HERMANN HESSE – STUFEN 4. Mai 1941 nach langer Krankheit; ursprünglicher Titel „Transzendieren!
In Memoriam Gottfried John https://www.youtube.com/watch?v=cQWNEQVrGT0 4,12 Min.
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf´ um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen;
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden,
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
Tim Theo Tinn 6. Juni 2023