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TTT: Kulturstaatsministerin Claudia Roth und Mozarts „Leck mich am Arsch“ Neigung zur Modifizierung der Bayreuther Festspiele versus kaiserlichem Notenkahlschlag

20.07.2024 | Themen Kultur

TTT: Kulturstaatsministerin Claudia Roth und Mozarts „Leck mich am Arsch“

Neigung zur Modifizierung der Bayreuther Festspiele versus kaiserlichem Notenkahlschlag

Es haben ja schon ganz andere, wohl auch vor Kulturstaatsministerin Claudia Roth, erkannt: gerade in Wagners Œuvre  sind ja einfach zu viele Noten. Mozart  hat mal geantwortet, es seien gerade so viel wie nötig – aber Frau Roth wird es besser wissen. Sein wir froh, dass sie nicht dem Kaiser Joseph II. folgt, der wollte sogar ganze Notationen beseitigen, da sind wir ja noch moderat unterwegs.

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Foto aus: Amadeus, ein US-amerikanisches biografisches Historiendrama aus dem Jahr 1984. Regie führte Miloš Forman, die Adaption seines Bühnenstücks Amadeus aus dem Jahr 1979 durch Peter Shaffer.

 Amadeus von Peter Shaffer ist eines der erfolgreichsten Theaterstücke des 20.Jahrhunderts und spätestens seit der mit mehreren Oscars ausgezeichneten Verfilmung von Milos Forman aus dem Jahr 1983 weltbekannt.

Der Theaterkrimi beleuchtet das Leben des musikalischen Genies Wolfgang Amadeus Mozart aus den Augen seines Konkurrenten, des Wiener Hofkomponisten Antonio Salieri.
Effektvoll verbindet Shaffer Fiktion und historische Realität, indem er die in Beethovens Konversationsheften belegte These, Salieri sei für Mozarts frühen Tod verantwortlich, konsequent verfolgt. (aus https://www.contra-kreis-theater.de/theater-archiv/amadeus/  )

Textauszug aus Amadeus, Peter Shaffer, Mozart u.a. im Dialog mit JOSEPH II., Kaiser von Österreich

„Das brillante Türkische Finale aus der »Entführung« erklingt laut. Starker Applaus

von den Zuschauern auf der Bühne. Mozart springt auf und nimmt ihn entgegen.

Der Kaiser erhebt sich – wie alle anderen – und macht huldvoll eine einladende

Geste zur »Bühne«. …

 

JOSEPH Also, Mozart – Er hat brav gearbeitet. Ja entschieden. Er hat brav gearbeitet.

MOZART Hat es Euer Majestät wirklich gefallen?

JOSEPH Ich fand es hochinteressant. Ja, wirklich. Vielleicht eine Spur – wie soll man sagen.

(Zu Rosenberg) Wie soll man sagen, Herr Direktor?

ROSENBERG

(unterwürfig) Zu viele Noten, Euer Majestät?

JOSEPH Sehr gut gesagt. Reichlich viele Noten, Mozart.

MOZART Ich verstehe nicht, Euer Majestät.

JOSEPH Nehm’ Er es nicht tragisch, mein Lieber. Aber es gibt nun einmal Grenzen für das,

was das Ohr an einem einzigen Abend aufnehmen kann. Ich glaube, ich habe doch

recht mit dem, was ich sage, nicht wahr, Herr Hofkompositeur?

SALIERI

(zögernd) Nun ja. Ich würde sagen, ja. Im großen Ganzen schon, Euer Majestät.

JOSEPH Da haben wir’s. Die Oper ist geschickt gemacht; ist deutsch, ist gute Arbeit – sie

enthält nur eben einfach reichlich viele Noten. Versteht Er?

MOZART Genau so viel, wie nötig sind, Euer Majestät. Nicht mehr und nicht weniger.

Eine Pause.

JOSEPH Tja also… das wär’s denn wohl.Er geht abrupt ab. Rosenberg und Strack folgen ihm.

mozt

Nehmen wir es mit Mozart.

„Leck mich im Arsch“  sechsstimmiger Kanon, von Mozart 1782 komponiert. Er schrieb  1783: „Ich hoffe nicht, daß es nötig ist zu sagen, dass mir an Salzburg sehr wenig und am Erzbischof gar nichts gelegen ist und ich auf beides scheiße.“

https://www.youtube.com/watch?v=0doaB5T9kzQ&t=40s    2,12 Minuten

 

Tim The Tinn 20. Juli 2024

 

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