TTT: Ergänzungen zum aktuellen Thema: „Aufgefallen / Nachgehakt 4: BRD – 10 Milliarden Theater – Subventionen p. a. kann man leicht halbieren!
So (zu) viele BRD – Theater? = Vermächtnis ausgedienter deutscher Kleinstaaterei kostet 10 Milliarden € p. a.!
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Ergänzung 2 zu Teil 3: Alle Steuerbürger (57 %) alimentieren < 3 % solvente „Haute – Volée“! Von > 9oo Neuinszenierungen p. a. sind > 90 % nach 2 Jahren Abfall!“
Folgender Text polarisiert zur Abgrenzung und Prägnanz!
Der Kleinstaaterei folgende deutsche Föderalismus ist schuld!
140 Theater 2024 sind strukturelle „Dinosaurier“, mumifiziert in Wurzeln von autokratisch anachronistischem Föderalismus als überkommenes Erbe deutscher Kleinstaaterei.
Tatsächlich besseres Theater, kreative, werkadäquate Entfaltungen, stimmige höhere Produkt – Qualität trotz erheblicher Einsparungen gem. „BRD – 10 Milliarden Theater – Subventionen p. a. kann man leicht halbieren!“, sind keine Kreisquadratur.
Mit Abkehr von überkommenen Strukturen im Innen und nach Außen sind Milliarden € zu sparen, bei gleichzeitig wertschätzender intensivierter Qualität. (Details folgen neben diesen Ergänzungen im Teil 3 in Kürze.)
Stichworte: einheitliche Steuerung und Austausch der Angebote zumindest landesweit, reduzierte Quantität von Häusern und Inszenierungen (von > 4000 auf einige Hundert, auszutauschen bundesweit) konsequenter bundesweiter Austausch gelungener Arbeiten bei „Leuchtturm“ – Theatern und Festspielen.
Zusammenlegung und Ausdünnung, hin zu weniger Führungsstrukturen z. B. ein Generalintendant / Bundesland, künstlerische Arbeit kann durch Strukturierung jenseits „Einzeltänzer“ – Überforderungen optimiert werden, Rübenrausch – Inszenierungen (was bei Proben so durch die Rüben rauschte) müssen untersagt werden, zur Reduzierung auf z. B. 4wöchige Operninszenierungen sind detaillierte Konzepte der Inszenierungen vorzubereiten, wie es auch in der Cineastik (Drehbuch) weitgehend üblich ist, usw.
Wie soll ewige Stagnation den Blick und Aktivitäten für emanzipierte Schöpfungen etablieren, öffnen aus Agonie in Produktionen und Strukturen (vor dem Sterben auftretende Verhaltensformen und Lebensäußerungen), in heillosem Rumpeln auch eines auf ewig verödeten szenischen Pseudo – Avantgardismus‘, somit den Ansprüchen eines Theater- Aufkommens noch genügen?
So entsteht z. B.: „Tosca“- Die überflüssigste Neuinszenierung seit Jahren!“
Beim Vergleich der Charakteristika deutscher Kleinstaaterei bis 1871 und deren Föderalismus – Wurmfortsatz im „Hier und Jetzt“ der Theater überlagern sich Parallelen oder eher Synchronizitäten nach Carl G. Jung auffällig.
In diesem Urgrund sind Strukturen rd. 140 öffentlich – rechtlicher, unbeweglich rigider autokratischer Theater versackt, ewig „ festgemauert in der Erden …“ ohne jeden Impetus antiquierte statische staatliche Verwaltungs – Historien zu überwinden.
Klassische Kunst wurden niemals dafür geschaffen, öffentlich – rechtlich verwaltet zu werden, auch wenn man dies seit über 100 Jahren mangels Alternativen annehmen könnte und im höfischen Theater mit anderen Vorzeichen teils ähnlich war. S. Teil 1 „ Geschichte und Politökonomie deutscher Theatersubventionen“.
Es sind ja nicht nur äußere Strukturen, sondern auch mentale Gefüge in den Köpfen von Machern und z. B. Feuilletons, die vertiefende Aufarbeitung darstellender Künste brach liegen lassen, verhindern. Und das bezieht sich nicht nur auf „Regietheater“!
Die Fortsetzung dieser Umstände erkennt man auch am Gärtnerplatztheater, wo offensichtlich auf Minister- Geheiß eine Juristin aus dem Ministerium in das Direktorium beordert wurde, ohne künstlerischen Hintergrund. Was macht die Dame dort? Ob wir hierzu eine Antwort erhalten?
In folgenden Textauszügen lässt sich deutscher Föderalismus als „nicht klein zu kriegende“, überlebte Kleinstaaterei, als Damoklesschwert emanzipierter Erarbeitung klassischer (Musik- ) Dramatik der Theater unserer Zeit erkennen, als leidvoller Brückenschlag zu Todgeweihten (in der Mythologie fungieren Brücken als Übergang zwischen den Daseinssphären), wenn man öffentlich rechtliche Theater zur Problematik hinzufügt. Hier wie dort tut sich innovativ nichts.
So stellen sich Strukturen (z. B. Leitung von Theatern oder Inszenierungen, selten der Musik) als Antipoden kompositorischer Intentionen, Gegner von z. B. aufgeklärtem Musiktheater – Verständnis, Barrikaden zeitgemäßer Präsentation und Erläuterungen unsäglicher Verirrungen und Sackgassen an deutschen Theatern dar. Ob das nur in der BRD zutrifft, möge der geneigte Leser entscheiden. Seelennahrung ist entschwunden.
Dazu Lenski / Onegin im Nachsinnen:
Wohin, wohin seid ihr entschwunden,
Was wird der nächste Tag mir bringen?
Mein Blick vermag nicht zu durchdringen,
Was mir verbirgt der Zukunft Schoß,
Wo der Vergessenheit zum Raube,
Die Liebe einer Jugendzeit.
O welche Seligkeit doch gibt
Ein Strahl des Glücks nach dunklen Tagen.
O komm, o komm!
Wohin, wohin seid ihr entschwunden.
Wesentlich wäre auch ein Anspruch, jenseits üblicher Behauptungsrethorik erfolgreicher Versicherungsvertreter und Politiker, auf reale Argumentation mit recherchierten Nachweisen der Macher jeglicher Theaterarbeit. So sollte z. B. jeder Inszenator in der Lage sein, seine szenischen Umsetzungen mit Inhalten der Partitur zu belegen. Das kann sich dann auf Qualität und wirtschaftliche Vermarktung einer Inszenierung auswirken, über ein einzelnes Theater hinaus (s. bundesweite Präsentation).
- B. musikalische Stimmungsbilder haben mit Immanenz, nichts mit Werktreue, zu tun! Dazu benötigt man sogar nur Ohren, keine Notenkenntnisse. Immanenzfreie Inszenierungen sind weder kognitiv noch mit Gefühlen fassbar und damit „Bullshit“.
Wikipedia: Kleinstaaterei ist ein in der Regel abwertendes, deutschsprachiges Schlagwort für eine als besonders ausgeprägt wahrgenommene föderale Struktur, insbesondere in Bezug auf die Territorialisierung und den Föderalismus in Deutschland.
Schon zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde vereinzelt in der Literatur der Frühaufklärung Kritik an der deutschen Kleinstaaterei geübt und öffentlich der Wunsch nach einem Nationalstaat geäußert.
Aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Kleinstaaterei
Anmerkung: Folgend Texte gelten gedanklich auch für Theater – Entsprechungen, an Theaterproblematik angepasst, da dazu wohl noch nichts überdacht wurde. Auch wenn nicht explizit auf Theaterrelevanz ausgeweitet wird, treffen die aufgeführten Ausprägungen auch Theater als Teil deutscher Behörden.
Auszüge aus: Gute alte Zeit „Diese deutsche Kleinstaaterei war segensreich“
„Aus 300 deutschen Staaten bestand das Heilige Römische Reich im 17. Jahrhundert. Doch die Kleinstaaterei bedeutete mehr als ein Bürokratie-Chaos. …
Anmerkung: so z. B. auch für spätere Einrichtung von rd. 140 Behörden – Theatern – zur Aufführung von Kunst als (Musik –) Dramatik.
… allein schon Preußen kannte viele Grafschaften, Fürstentümer, Herzogtümer. Ganz zu schweigen von den unzähligen souveränen Staaten im übrigen Deutschland, das ja 1806, im Zuge der napoleonischen Kriege, auch noch seine lose Hülle des Kaiserreiches verloren hatte. 80 Zollstationen, und an jeder kam ein Kleinstaatsdiener, nahm alles unter die Lupe, kassierte die eine oder andere Gebühr.
Anmerkung: mit Einrichtung des Nationalstaats 1871 und schwindender Macht der ehemals kleinen selbstständigen Staaten entstand erhöhtes Reputationsbedürfnis und dazu die Schaffung der Theaterprunk – und protzbauten 140fach, s. Teil 1 „ Geschichte und Politökonomie deutscher Theatersubventionen“.
…auch wenn es reizvoll wäre, sich das Chaos einmal auszumalen. Wir schmunzeln heute, wenn die Debatte auf das Thema kommt. Was war das skurril, damals, hierzulande. Wie außergewöhnlich es hier zuging im europäischen Vergleich, zeigt sich schon daran, dass Kleinstaaterei zu den ganz wenigen deutschen Wörtern zählt, die unverfälscht Einzug in die englische Sprache hielten. Woher sollte auch die Übersetzung kommen? So etwas gab es nirgendwo sonst.
Anmerkung: genauso wie nirgendwo auf der Welt so eine wirtschaftlich unverantwortliche Theaterdichte existiert, angesichts desolater Infrastrukturen an Autobahnen, Brücken, Schulen, massiver humanitärer Kostenstellen, der Bürgergeld – Problematik usw. Mit 2 Theaterbesuchen erhält der solvent Etablierte i.d.R. die Subvention, von der eine Bürgergeld – Empfänger einen Monat leben muss. Bürgergeld wollen manche kürzen.
Finstere Zeiten also? Grund genug für die Dichter und Denker, vom einigen Nationalstaat zu träumen? Wer hier auf den Zeitgenossen und Weltbürger Goethe hätte setzen wollen, wäre enttäuscht worden: „Zur Nation euch zu bilden, ihr hoffet es, Deutsche, vergebens; bildet, ihr könnt es, dafür freier zu Menschen euch aus“, sagte er dazu. …
Doch auch seinem Dichterfreund Friedrich Schiller galt die nationale Einheit wenig: „Stürzte auch in Kriegesflammen Deutschlands Kaiserreich zusammen, Deutsche Größe bleibt bestehen.“ Goethe und Schiller blieben in ihrem patriotischen Sturm und Drang zurück hinter dem später geborenen Helmut Kohl.
Kleinstaaterei: „Kulturelle Blüte und Diversität“
Aber auch die moderne Geschichtswissenschaft sieht die vielen Jahrhunderte der Kleinstaaterei beileibe nicht nur als verlorene Zeit.
… Der Zentralismus Frankreichs mag diesem Land zu Zeiten des Sonnenkönigs viel Macht beschieden haben, mit einem riesigen Versailles. Deutschland aber hat heute viele Versailles aus dieser Zeit, manche nicht viel kleiner als das Original und vor allem: verstreut über das ganze Land. Viele Hundert Residenzen gibt es zu entdecken, …
Anmerkung: 140 mal in Form der Theater – Prunk- und Protzbauten.
Wer kennt noch das Theater Meiningen in Thüringen, ein klassizistischer Prachtbau? …
Grausame Grafen, furchtbare Fürsten, hartherzige Herzöge oder mätressengierige Monarchen – all das hat es gegeben, vielhundertfach. Doch es gab auch unzählige Landesherren mit hohen kulturellen Ambitionen. Ihre Hinterlassenschaften können wir heute bestaunen.
Anmerkung: Stimmt, die haben sich sogar ins 140fache potenziert.
Auszüge aus: Föderalismus-Kritik – „Warum das Alte Reich so verteufelt wurde“
Noch nicht einmal auf einen einheitlichen Fluch könnten sich die Deutschen einigen, … : In Schwaben sei es „Potzblitz“, in Bayern „Sauschwanz“ und in Preußen „Gott straf mir“.
Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation als vielfarbiges Sammelsurium von Königreichen, Herzogtümern, Grafschaften und irrwitzigen Mini-Territorien im Stil von Lummerland, regiert von König Alfons dem Viertelvorzwölften. ein „Flickenteppich“ eben….
Das soll nicht heißen, dass die vielen Einzelstaaten mit eigenen Souveränitätsrechten nicht existiert hätten. Aber sie waren eben doch miteinander verbunden, sie kooperierten auf dem Reichstag in Regensburg. „Dort hat man vereinfacht gesagt eine Mischung aus Bundestag und Bundesrat gehabt.
Anmerkung: So wie heute ca. 140 Theater aus diesen Souveränitätsrechten gefühlt resultierend, unabgestimmt vor für sich her künstlern.
Der abwertende Begriff „Flickenteppich“ und die berühmte Karte mit dem in zahllose Farbfleckchen zerfallenen Deutschland kamen erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf: Damals schmiedete Otto von Bismarck (1815–1898) das von Preußen dominierte Kaiserreich – und musste dafür den bisherigen Zustand als „das pure Grauen“ diskreditieren, … „,Flickenteppich‘ ist ein politischer Kampfbegriff.“
Auszüge aus: Überbordende Bürokratie – Föderalismus ist nur noch ein Euphemismus für Kleinstaaterei (Überlegungen zum Fortbestehen deutscher Kleinstaaterei)
Anmerkung: hier finden sich Gründe für altehrwürdiges Fortbestehen antiquierter Behausungen in überlebtem Prunk-, Protz und Pomp deutscher Theater zur Pflege neuer und bestehender dramatischer (Musik-) Kultur darstellender Künste.
Föderalismus ist ein Metaproblem
ist ein Satz, den man häufig liest und deshalb für normal hält. Das ist er aber gar nicht, der Satz und die Art, wie er zustande kommt, verweisen auf eines der größten Probleme Deutschlands im 21. Jahrhundert. Es handelt sich dazu auch noch um eine Art Metaproblem, weil es die Lösung vieler anderer Probleme erschwert: Föderalismus.
Föderalismus gehört zusammen mit der urdeutschen Regelungswut – ALLES MUSS GEREGELT SEIN BIS INS DETAIL UND DARÜBER HINAUS! – zu den wichtigsten Treibern der erstickenden deutschen Überbürokratie. Föderalismus ist in Deutschland im Jahr 2023 nichts anderes als ein Euphemismus für Kleinstaaterei und Bürokratie.
Anmerkung: … und führt um „Rühr mich nicht an – Syndrom“ deutscher Theater und Inszenierungskultur. Denn das war schon immer so, der deutsche Verwaltungsbürokratismus zeichnet sich durch unbeeinflussbares Beharrungsvermögen aus, damit auch die Fortschrittlichkeit deutscher Theater im Behörden – Mantel.
… Zugleich ist der Föderalismus eine heilige Kuh. Man erkennt das gut daran, dass selbst die heftigsten Kritiker des Föderalismus betonen, dass die Idee, das Konzept ganz grundsätzlich eine supergroßartige Angelegenheit sei, nur die konkrete Ausprägung eben nicht. Tatsächlich ist der Föderalismus in Deutschland der Hauptgrund für die Langsamkeit des Staates insgesamt …
Während der Pandemie etwa konnte Deutschland nicht zentral auf eine nationale Notlage reagieren, die Notlage der Schülerinnen und Schüler, was schulisches Lernen angeht. Weil: Föderalismus, Zuständigkeit der Länder. Eine Fülle von Reformen, die Deutschland dringend bräuchte, um überhaupt wirtschaftlich erfolgreich zu bleiben, scheitert daran, dass aberwitzig viele Zuständige mitsprechen können und dürfen und müssen.
Ideologie der Klein- und Kleinstteiligkeit
Die niedersächsische Landesregierung zum Beispiel bekam den Vorschlag, einen unter anderem in Schweden sehr erfolgreichen Trick für den Ausbau des Glasfasernetzes zu verwenden. Dort hatte der Staat mit einer simplen Verordnung dafür gesorgt, dass Glasfaserleitungen auch in bestimmten Abwasserrohren verlegt werden dürfen. Was den Ausbau extrem beschleunigte und verbilligte. Die Antwort eines Staatssekretärs: Das geht bei uns nicht, denn die Abwasserrohre sind in der Verantwortung der Kommunen, da dürfen wir uns als Landesregierung gar nicht einmischen!
Anmerkung: Bei Mitarbeit am Stadttheater Essen zu Labiche „ Das Sparschwein“, Inszenierung Fassbender – Clan, wurden Eiffelturm – Miniaturen benötigt. Das war eine Aufgabe für div. Verwaltungsabteilungen, die dann entschieden, das eine Abordnung von 5 Personen nach Paris fuhr, statt die Miniaturen zu bestellen oder im stationären Handel zu kaufen.
Denn Föderalismus hört ja nicht auf Landesebene auf, vielmehr handelt es sich um eine Ideologie der Klein- und Kleinstteiligkeit, auch dort, wo die dafür stehenden Konzepte wie Dezentralität überhaupt nicht hineinpassen. Die immer wieder schauerliche Dysfunktionalität der Stadt Berlin etwa ist nach Ansicht der meisten Fachleute auch darauf zurückzuführen, dass ein innerstädtischer Föderalismus errichtet wurde – die Bezirke haben in Berlin extrem viel Macht. …
Anmerkung: ganz absurdes Beispiel sind 2 komplette 16stündige Ringinszenierungen in vier Teilen: „Das Rheingold“, „Die Walküre“, „Siegfried“ und „Götterdämmerung“ in 2023 in wenige Kilometer entfernten Häusern: Deutsche Oper Berlin + Staatsoper Unter den Linden mit jeweils 7stelligen Kosten. Bisher gab es dazu noch keine kritischen Stimmen! Soviel Abstimmung lässt erschauern!
… große Föderalismusreform von 2006 …. Ihr Ziel hat sie offensichtlich kaum erreicht. Föderalismus ist leider zur Chiffre für Regionalismus geworden, denn niemand möchte, dass alle Bundesländer gleich sein sollen und keine kulturellen Eigenarten mehr bestehen dürfen. …
Anmerkung: Gleiches gilt auch für historischen Bürokratismus, warum sollte man diese Eigenpamperung aufgeben, die für Involvierte sowie zahlreiche Politiker aus diesem Dunstkreis nur Vorteile bietet. Turnusgemäß wird Bürokratie – Abbau propagiert, als Hohlfloskel, so auch in Theaterverwaltungen.
Aber es ist einfach Quark, dass jedes Bundesland seinen eigenen Lehrplan in Mathematik aufstellen kann und muss, damit die Regionalität gewahrt bleibt. Es ist Unfug, dass in Deutschland sechzehn Landesverfassungsschutzämter bestehen, zugleich aber die Strafverfolgungsbehörden mit dem Verweis auf die Landesangelegenheit Innere Sicherheit miserabel vernetzt sind. … Während der Coronapandemie sind viele Absurditäten der Gegenmaßnahmen letztlich durch das föderale Dickicht der Zuständigkeiten und Mehrfachstrukturen entstanden. …
… Effizienz der Verwaltung, Einheitlichkeit und Verlässlichkeit des Staates – fast überall wirkt der übertriebene, erstarrte und bürokratisierende Föderalismus extrem kontraproduktiv. Es ist Zeit, eine neue, offensive, nein: aggressive Föderalismusreform anzugehen.
Anmerkung: Analoges gilt für alle deutschen Theater.
Auszüge aus: Überbordende Bürokratie – Föderalismus ist nur noch ein Euphemismus für Kleinstaaterei
Föderale Kleinstaaterei – Höchste Zeit, den Streit für Änderungen zu beginnen – das Thema darf kein Tabu bleiben.
… sollten wir allerdings sicher sein, unsere eigenen Hausaufgaben gemacht zu haben. Auch das trifft leider nicht zu: Denn nicht einmal innerhalb Deutschlands haben wir immer eine einheitliche Auslegung der einschlägigen Gesetze und Richtlinien. Unternehmen, die bundesweit unterwegs sind, müssen mit 16 Landesbeauftragten für den Datenschutz reden, wenn sie ihre Produkte und Dienstleistungen in dem jeweiligen Land anbieten wollen, und zur Sicherheit vielleicht auch noch mit der Bundesbeauftragten. Dass alle zu der gleichen Bewertung kommen, ist dabei keineswegs gesagt. In dieser Form kommt das zwar selten vor, aber potenziell muss man mit 17 Interpretationen der Rechtslage rechnen, die sich mehr oder weniger deutlich unterscheiden.
Wer aber gar nicht messen kann, ob er erfolgreich arbeitet, kann auch nicht besser werden. … Das läge aber nur daran, dass die eigenen Ressourcen nicht ausreichen würden, bessere Arbeit abzuliefern, heißt es. Mehr Ressourcen in ein System zu stecken, das offenkundig ineffektiv und ineffizient ist, wäre jedoch nicht sinnvoll. …
Wer an der Fähigkeit des deutschen Föderalismus zu solch radikalen Reformen zweifelt, obwohl sie im globalen Wettbewerb dringend erforderlich sind, könnte auch daran denken, dass die Landesbehörden sich untereinander darauf verständigen, Vorgänge nicht erneut zu prüfen, sondern regelmäßig deren rechtliche Einschätzung zu übernehmen, wenn eine Schwesterbehörde das Produkt oder die Dienstleistung bereits geprüft und abgesegnet hat. Schon eine solche Vereinbarung könnte mehr Rechtssicherheit schaffen und unnötige Mehrfacharbeit in den Behörden und in den Unternehmen deutlich verringern. Solche Beschlüsse, die darauf zielen, die eigenen Aufgaben besser zu erfüllen, … als die politischen Resolutionen, die dort sehr beliebt sind, aber weitgehend folgenlos bleiben.
Wolkenkuckucksheim – und rechte Opposition statt rechter
Anmerkung als Fazit: Deutsche Theater leben offensichtlich noch im „Wolkenkukuksheim“ verschwenderischer staatlicher Fürsorge. Durch Ressourcen – Knappheit und rechter Opposition (s. z. B. Brüggemann „Das Ende der Kultur, wie die AfD es plant“) dürfte jedoch durch wachsende Bewusstheit weiter Kreise Gefährdung eintreten, die dem Ganzen sogar den Garaus bereiten könnten, wenn nicht eigene Korrekturen entwickelt werden.
Tim Theo Tinn 8.6..2024