TTT: Eine Polemik zur Misere am Beispiel der Frankfurter Kulturpolitik. Beurteilen Sie liebe Leser und Theaterfreunde, ob dieses Beispiel in Gänze nach 26 Jahren Bedeutung gewonnen oder verloren hat.
Wo nicht einmal Brandstiftung hilft                                          Marcel Reich-Ranicki, 1997
Oper ist die kulinarischste aller musikalischen Gattungen – und wer das Kulinarische in der Oper für ein eher bedauerliches, wenn nicht gar störendes Element hält, der ist an der Spitze eines Opernhauses fehl am Platz.

Von der Kritik wurde Gielen goutiert und oft gerühmt, doch ein Teil des Publikums zeigte sich enttäuscht und blieb den Aufführungen fern. Wer hatte sich hier von wem abgewandt – das Publikum vom Dirigenten und Intendanten Gielen oder vielleicht doch der Dirigent und Intendant vom Publikum? Unsere Intendanten, unsere Regisseure und Bühnenbildner rufen unentwegt: »Mehr Geld!« Wir sollten ihnen antworten: Mehr Phantasie, meine Damen und Herren! Ich wage die Behauptung: Mit viel Geld kann auch ein mittelmäßiger Künstler zwar keine große Kunst, aber …„Wer eine Ware verkaufen will, muß den Markt studieren.“
Schlußbild des »Figaro« … in einem Kohlenkeller. Das kann man schon machen, nur sollten der Intendant und der Regisseur dann konsequent genug sein, um auf Mozarts Musik zu verzichten. … wenn wir nicht scharf aufpassen, wird sich dieser Unsinn wiederholen.
DerSpiegel.de.kultur

TTT