TTT: Die Zweite: „Schamgefühl ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr!“
Wie schon zu Frankfurts potenzierter Opernwelt – Preiswut seit Jahren, initiiert vom Intendanten gilt Gleiches für Intendant Dorny in München: Opernwelt Preisträger zum neunten Mal in Folge! Es gelingt eine Handvoll der Jubelperser Kritiker – Claque (kürzlich mit Brüggemanns untergegangenem Boulevard Niveau als einzige Profis der Musiktheater Rezensionen hochgejubelt) von der Fulminanz, Superlative seines Musiktheaters im Verhältnis zu rd. 130 anderen Häusern zu überzeugen. Wo ist da das Talent? Bei der Kunst oder der Schieberei?
Dazu Shakespeare, Rede des Mark Anton: „Was Menschen Übles tun, das überlebt sie; … ein ehrenwerter Mann, das sind sie alle, alle ehrenwert. … O Urteil, du entflohst zum blöden Vieh, der Mensch ward unvernünftig! –
Dornys Ankündigungen klingen durchaus verheißungsvoll, allerdings Oper als Polit – Magazin- Ergänzung setzt Alltags – Strapazen fort. Wir Menschen brauchen auch Orte unsere problembehafteten Schädel durch Politik mal zu befreien /durchrauschen zu lassen. Dass ihn die unglaubliche Bandbreite der Musik interessiert, hätte bei einem Musiktheater – Intendanten ja wohl niemand erwartet (Textfehler)! Dass er mit Kornél Mundruczó, Benedict Andrews erneut Opern-Regie – Novizen engagiert, die gerade am Münchener Nationaltheater Lohengrin und Cosi, in den Sand gesetzt haben, ist ärgerlich. Warum deren Arbeit als Filmregisseur besondere Qualifikation für Oper bedeuten soll, erschließt sich nicht.
Tim Theo Tinn, 1.10.2023