TTT – Aufgefallen / Nachgehakt 4, Teil 2: BRD – ca. 10 Milliarden Theater – Subventionen p. a. kann man leicht halbieren!
Rahmenbedingungen – Perspektiven der Digitalität – Gewachsenes, vital ephemeres (vergängliches) Bühnenschaffen, live versus Hybriden (Gemisch, Bastard, Vermengung, Zwischending) mit aufgesattelten Konserven überdimensionierter Filme gegen verzwergte Bühnenwelten?
Sämtliche Haftung und Verantwortung liegt bei TTT. Keine Haftung des Herausgebers!
Prolog: Betrachtungen zu 142 Staatstheatern, Stadttheatern und Landesbühnen sowie 128 Orchestern, 199 Privattheatern und 85 Festspielen in der BRD. Das sind mehr als ein Drittel aller weltweiten Einrichtungen!
Eine BRD im Verhältnis zu 195 selbständigen Staaten dieser Erde „riecht“ so nach Gigantomanie!
Um Kunst, Kultur im Gesamtkunstwerk expressiver Emotionen zu erfassen, zu erleben, hat die Schöpfung den Menschen überkommenes (von Empfindungen, Gefühlen plötzlich und mit großer Intensität ergriffen sein) Musiktheater gegeben. Es geht hier nicht um Für und Wider, sondern um Korrektive verkommener aufgesetzter Fehlentwicklungen. Es geht um Belebung, Ökonomie, Besonnenheit, Entschlackung und Vernunft zur Kunst in Pflege und Nutzung einzigartiger Kultur: zum Sichern, Bewahren, Verbessern! Seelenpflege in Vielfalt singulär möglichen künstlerischen Erlebens eines Gesamtkunstwerk (!) ist ohne Alternative.
Bisherige Texte dieser Reihe:
TTT – Aufgefallen / Nachgehakt 4, Teil 1, 16. 7.2024
„Vermächtnis ausgedienter deutscher Kleinstaaterei kostet 10 Milliarden € p. a.!“(6. 6. 2024) https://onlinemerker.com/ttt-ergaenzungen-zum-aktuellen-thema-aufgefallen-nachgehakt-4-brd-10-milliarden-theater-subventionen-p-a-kann-man-leicht-halbieren/
Kommentar zu „Übergaben sich die Römer, um mehr essen zu können?“ (v. 5. 6. 2024)
BRD – Finanzminister Lindner (FDP) sucht Milliarden für Bundeshaushalt! Milliardengräber der Theater bleiben unangetastet! Pro FDP Klientel!
Bei polemisch wahltaktischen Positionsbestimmungen macht FDP Chef Linder, sich selbst demontierend, inhaltsleeren Wind, derzeit auch mit Überlegungen Bürgergeld (Sozialhilfe) zu kürzen (Lebensunterhalt von 563 €/ Monat), während er seinem Klientel für jeden Theaterbesuch unverändert ca. 260 bis über 500 € je Platz/Abend aus Steuermitteln spendiert. Von dieser Subvention (subvenire: zu Hilfe kommen, Unterstützung) z. B. zweier Theaterbesuche müssen also andere einen Monat leben. Weniger als 3 % der Bevölkerung sind regelmäßiges Theaterpublikum die also „bedürftig für Hilfe, Unterstützung zum Theaterbesuch sind“.
„Selbstständige, Freiberufler, leitende Angestellte und Beamte sind in der FDP-Wählerschaft überproportional vertreten.“ (Wählerschaft FDP 12/2022) https://www.bpb.de/themen/parteien/parteien-in-deutschland/fdp/273480/wahlergebnisse-und-waehlerschaft-der-fdp/
„72 % verfügten über ein Studium, 17 % über das Abitur und nur eine kleine Minderheit war ohne gehobene formale Bildung.“ (Merkmale Bühnenpublikum)
„Die sogenannte Hochkultur ist hoch subventioniert. In 2020 gab der Staat lt. Kulturfinanzbericht dafür 14,5 Milliarden € (Unterhalt, Investitionen in Immobilen u. a., Multi – Media etc.) aus“. Dem stehen kaum Einnahmen gegenüber.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/hochkultur-theater-bedeutung-publikum-100.html
Sind Theater im Wettbewerb am Markt bewegter Bilder noch zeitgemäß? Immerhin bewegen sich die öffentlich – rechtlichen Theater noch in den Strukturen ihrer Entstehungen vor über 100 Jahren, als es neben holprigen Stummfilmen nichts anderes gab. Kino, TV, Internet, Audiotechnik, neue Digitalität, usw. haben dem Theater als Infotainment reinrassig längst den Rang abgelaufen und entsprechen jeweiligen Bedürfnissen originärer, weil sie publikumsorientiert sind. Theater dümpeln im Muff von über 100 Jahren für Steuermilliarden vor sich hin, als Auslaufmodell in autokratischen Strukturen und Misswirtschaft.
Es gibt seltsame Verflechtungen als Folgen falscher Personalentscheidungen z. B. bei Theaterleitungen und Inszenierungen. Vermehrt finden Fachfremde Zugang zu Chefpositionen, durch fehlende Kriterien dann auch Fachfremde und / oder einfach Unfähige mit Inszenierungen betrauend, die medienwirksam lediglich eloquente beliebige Geistesblitze erstaunlicher, oft seltsamer Qualitäten bieten.
Verbal ist man da also zu Allem fähig, zu geeigneten, tatsächlich adäquaten Umsetzungen aber selten in der Lage. Zu oft fehlt Handwerk, u. a. Kenntnis von Gestaltung eines dramaturgischen Aufbaus / Durchleuchtung der Vorlage, Personenführung, Talent usw. (zuletzt s. Tristan in Bayreuth, Hoffmann, Spieler in Salzburg usw.)
Auch Schauspiel ist übrigens kein Musiktheater (s. Schauspielregisseure in der Oper). S. Dorny (Intendant Staatsoper München) München hält Filmregisseure sogar für geeigneter und qualifizierter, obwohl selbst Wim Wenders (Vorreiter des Neuen Deutschen Films, 1970er international bekannt geworden, einer der wichtigsten Vertreter deutschen Gegenwarts-Kinos) scheiterte (Perlenfischer in Berlin 2017, Kritik BR „Irritierend dilettantisch“).
Ohne Handwerk, bestenfalls mit diffusen Ideen, bleiben Inszenierungen zu oft in Darlegung, Charakterisierung und Regie hanebüchen. Hilflos vernebeln die Schöpfer eigenen Dilettantismus und verlagern ihr Erzeugnis in andere Formen darstellender Kunst, jenseits der gewachsenen Bühnenmöglichkeiten z. B. in Kinoeffekten, digitalen Techniken usw., bestimmen damit den Untergang ephemer Wahrhaftigem der Theaterbühne.
„Die Folgen bestehen schon heute darin, dass solche künstlerischen Mittel immer einfacher und undialektischer werden und jeder kritische Einspruch zurückgewiesen wird, indem man solche grobe Vereinfachung zur Herausforderung an die Zuschauenden deklariert!
Durch Ausfall authentischer Darstellung und Präsenz auf der Bühne können keine tieferen Verbindungen zum Publikum hergestellt und Zuschauer begeistert werden.“ (nach B. Stegemann, Dramaturgie – Professor, 2017, SZ).
Musiktheater sollte eine Form des Theaters betreiben, die Musik als integralen Bestandteil der Inszenierung einbezieht und nicht Beiwerk gem. Regietheater ist. Es kann nur Synthesen aus Musik, Artikulation, Schauspiel ggf. Tanz geben, die gemeinsam eine dramatische Handlung erschaffen, die niemals jenseits jeglicher Werkimmanenz bestehen kann, wenn man ernsthaft Inhalte der Vorgabe verständnisprägend aufführen will.
Mit technisierten Wiedergaben von Konserven (haltbar gemachte Aufzeichnung auf einem Bild- oder Tonträger, früher Lagerung in Weißblechdosen) schleicht man sich also aus der Verantwortung Theaterbühnen mit Leben zu erfüllen und rüstet mit Millionen – (BRD – weit Milliarden?) Aufwand die Theater mit modernster Kino -, Digitaltechnik aus. Obwohl viele Kandidaten Film genauso wenig beherrschen wie z. B. die Bühnensprache der Körperlichkeiten in Ausdruck und Bewegung im Raum! (s. Habemus Theatrum – „Flatulenz und Kakophonie“?). Es bleiben nur schale Ideen!
Für dazu nötige High – Tech – Aufrüstungen i.d.R. historischer Theater – Gebäude werden zunehmend zig Millionen von meist auch unkundigen politischen Entscheidern gefordert und gewährt, unter der Maßgabe angeblicher Kunstfreiheit, die tatsächlich zur Narrenfreiheit verkommen, somit bei des „Kaisers neuen Kleidern“ (Keiner will sich Blöße geben!) gelandet ist!
Kinematografische Einschübe trüben künstlerischen Gehalt durch Verwässerung der Empfindungen mit synthetischen Retorten, als aufkommende hybride (Gemisch, Bastard, Vermengung, Zwischending) Aufführungen. Durch die Konserven werden Empfindungsantennen des Publikums gesprengt, man verliert feingeistige Kosmen (empfindsame, schöngeistige Dinge) im Live – Drama, durch ganz andere, plötzlich kognitive Ernüchterung. Irritiert aus dem Entschweben künstlerischer Spähren, dem empfundenen immanenten Bühnengeschehen gerissen, ist jeglicher schöngeistige oder erschütternd dramatische Impetus zu ernüchterter Registrierung der Umstände zerplatzt.
Für ca. 16 % der Menschheit, die zu keiner empathischen Empfindung fähig sind, gilt das nicht, da sie in emotionaler Blindheit / Unfähigkeit leben. Ob diese 16 % vornehmlich die Theater beherrschen?
Empathielose Menschen: Wenn die Gefühle anderer egal sind
„Warum sind manche Menschen egoistisch und gefühlskalt? Hinter diesem Verhaltensmuster können sich auch verschiedene psychische Störungen verbergen. Empathielose Menschen kennen kein Mitgefühl. “
https://gedankenwelt.de/empathielose-menschen-wenn-einem-die-gefuehle-anderer-egal-sind/
Und wer hat’s erfunden?
Sicher nicht Ricola☺️! Ricola Finnen Spot https://www.youtube.com/watch?v=zAoDzIsx03E 22 Sec.
Grundlage der Empathie ist die Selbstwahrnehmung … https://de.wikipedia.org/wiki/Empathie
Schauspielerische Erkundungen: „ Das Wortpaar »ephemer und leibhaftig« steht für Besonderheit und Substanz einer jeden theatralen Aufführung. Wenn wir ins Theater gehen, uns eine Aufführung unter dem Aspekt der Vergänglichkeit (des Ephemeren) des Physischen (Leibhaftigen) ansehen und uns darauf einlassen, dem Sterben und dem Tod zuzuschauen, überwinden wir gleichsam die körperlichen Grenzen. Wir sind, ebenso wie eine Theateraufführung, vergänglich in unserer physischen Präsenz.“ (Buch: Ephemer und leibhaftig – Schauspielerische Erkundungen)
Theater haben ephemere Substanz verloren: Transitorik = unwiederholbare Momente von Theaterereignissen, die sich nicht festhalten lassen, ist Natur eines jeden theatralen Ereignisses, Ausdruck der Substanz und des Charakters des Theaters in einmaliger und unvergleichlicher Präsenz. Flüchtige Vergänglichkeit einzigartiger Substanz, die Theater als Medium mit besonderer, unwiederholbarer Natur auszeichnet, wurden minimiert / eliminiert, Theater ihrer Seele beraubt!
… und das führt seit mind. 15 Jahren zunehmend zu verwässerter bis aufgelöster Substanz und Inhalten von Theater / Musiktheater. Eben auch durch laienhaft – hilflose Instrumentalisierung fremder Genre: Film-, Fernseh-, digitale Formate aus „Konserven“ , mit Augmented Reality, Virtual Reality usw.
… und man ist sowieso meilenweit von gewohnter Qualität der Lichtspielhäuser entfernt! Gibt es Qualitäten im Theater, z. B. vergleichbar mit der Avatar – Reihe? Da will man in Theatern das „Rad offensichtlich neu erfinden“, obwohl ausgereifte Lösungen andernorts (s. Kino) bestehen. Und wer zahlt für diesen unprofessionellen Eifer, der Profis für optimale Lösungen ablehnt?
Qualität muss Maßstab sein! Wer mit „großen Hunden pinkeln“ will, sollte auch das Bein heben können, nicht auf dem Niveau von z. B. alten 8 mm Schmalfilmen mit Millionen € Hilfen, Unterstützungen „aasen“.
Kleine Ketzerei: durch Konserven benötigt man zukünftig keine vital ephemeren Musiktheater. Anfänge sind mit TV – , Kino – Übertragungen und alternativer Multi Media in Theateraufführungen gemacht, sowie mit technisch veränderten (synthetischen?) Stimmen durch Mikro – Tontechnik, wobei ja völliges Play – back bei Live Auftritten in der Oper wie bei Schlager-Konzerten auch im Gespräch ist. Die unauffällige Technik gibt es längst! Wird die niemand nutzen? Mikros sind schon oft in Kostümen/ Perücken verborgen (Insider – Info durch Maskenbildner eines prominentesten Opernhaus‘). Qualität verschiebt sich vom Können zum Marketing.
Erinnert sei hier z. B. auch an die TV – Parsifal – Übertragung der Wiener Staatsoper 2021, die augenscheinlich technisch aufgepäppelt wurde, nachdem die angekündigte Übertragung verschoben wurde.
Im Ergebnis wird man Milliarden sparen! Kino und TV können nur mit Erträgen leben! Theater kosten den Steuerzahlern (von denen weniger als 3 % Theater regelmäßig nutzen) 2stellige Milliarden € p.a.. Grundsätzlich sind solche sogen. negativen Erträge ja einfache Verluste. Ende Ketzerei!
Leider weckt man mit ruinösem Wildwuchs in Narren – statt Kunstfreiheit, künstlerisch unergiebiger „Kulturpflege“, aktuell z. B. rechtsextreme Umtriebe, öffnet „Tür und Tor“ für populistische Propaganda gegen darstellende Kunst, da derzeit nötige Qualität fehlt. Das ist Suizid auf Raten durch Fachfremde und sonstige Unkundige / Nichtwissende!
Auch hier sollte fachkundige Expertise finanzierender Politiker gegen Narrenfreiheit eingreifen, um geeignete Korrelate gegen Rechtsextreme vortragen zu können. Derzeit fehlen Argumente!
Dabei bietet z. B. Wagners “Parsifal” die nötige Erkenntnis zur Entfaltung, um Nichtwissen als Voraussetzung für Weisheit durch Entdeckung, Erlösung zu verstehen. Solche Unwissenheit könnte somit Basis zu findenden Wahrheiten, Erkenntnissen tatsächlicher Umstände bieten, um Sünden zu überwinden, um sich kundig in immanente Theaterarbeit einbringen zu können.
Und dann sind da noch die Beratungsresistenten, Lernunwilligen in Hybris und Selbstüberschätzung, die sich wohl eher an Nichtssagendem des dekonstruierten Parsifal im Schwulenknast (Wien) orientieren.
Denn Musiktheater der Gegenwart bedeutet nun mal Dekonstruktion und Überschreibung, impliziert so Parsifals anfängliche Torheit als Aggregatzustand der Entscheider, die sich mit Horizonten und Weisheiten der Werke offensichtlich gar nicht erst befassen. Musiktheater versinken!
Am Theater träumen die Spitzen nicht nur weiterhin in alten, für wenige bewährte autokratische Denkmuster: sie werden auch durch die Politik maßlos alimentiert und fordern erfolgreich z. B. drakonisch weiter Geld u.a. für technisch /digitale Aufrüstung. Die politischen Geldgeber müssen endlich lernen zwischen Narren – und Kunstfreiheit zu unterscheiden und nötige ökonomische Regeln einführen.
Zur Narrenfreiheit mutiert durfte Kunst noch nie alles! Wenn dann Chöre reduziert werden, bei gleichzeitig erstaunlichen finanziellen Experimenten (z. B. gemäß dieser Ausführungen) könnte man den Eindruck gewinnen, geldgebende Politiker mit kosmetischen Maßnahmen auf den Arm nehmen zu wollen, solange diese unkundig sind.
Peter Brook veröffentlichte 1968 sein Buch “Der leere Raum” (Originaltitel: “The Empty Space”), das sich mit den Grundlagen und Formen des Theaters auseinandersetzt. Gem. seinen Ausführungen hätte er derzeitiges Theater als „tödlich“ bezeichnet.
Er analysiert verschiedenen Formen und ihre Bedeutung für modernes Theater. “Der leere Raum” gilt als Klassiker der Theaterliteratur und ist bis heute ein wichtiger Bezugspunkt für Theatertheoretiker und -praktiker. (Sollte!)
- Der leere Raum , Peter Brook, Kommentar https://blog.der-leere-raum.de/philosophie__trashed/
Unvergessen bleibt seine Carmen – Inszenierung 1983!
Der Tod als zentrales Thema in Peter Brooks „La Tragédie de Carmen“
Die Zigeunerin Carmen gilt als eine der schwer zu fassendsten Figuren der Operngeschichte. Obwohl Bizets Partitur sich auf den ersten Blick aus beschwingten, leicht zugänglichen Stücken zusammensetzt, sind die inneren Vorgänge der Titelfigur sehr undurchsichtig und nur sehr schwer zu verstehen. Carmens Handlungsweise wirkt unrealistisch, unlogisch und dadurch nicht nachvollziehbar: es fällt schwer, sich in sie hineinzuversetzen und ihre Gefühle nachzuempfinden. Man mag sie als flatterhafte, bunte und amüsierende Gestalt verstehen, doch einem tieferen Blick hält dieses Bild nicht Stand. Eine Inszenierung der „Carmen“ reicht in der Regel nicht, um Handlung und Titelfigur vollends zu erfassen. Es gab und gibt in Vergangenheit und Gegenwart die verschiedensten Ansätze, sich diesem Ziel zu nähern. Peter Brook hat dabei einen sehr eigenwilligen Weg eingeschlagen. Er entfernt sich von der Carmen als einem Massenereignis mit Chor, Statisten und großem Orchester. Er lässt weniger sehen und dafür mehr spüren, wobei er besonderen Wert auf eine individuelle und präzise Personenregie legt. Carmen und die anderen Hauptfiguren treten aus dem „Schutz“ einer menschenüberfüllten Bühne hervor, es gibt nichts mehr, wohinter sie sich verstecken könnten. Somit trifft der Operbesucher auf eine Carmen, die für sich steht – ohne Gesellschaft die sie umgibt, eine Carmen, die alleine mit sich ihre Tragödie erlebt bis zum bitteren Ende, und die gerade deshalb jeden ganz persönlich etwas angeht. Da in dieser Arbeit der Weg zur Analyse hauptsächlich über die Beschäftigung mit dem Theatertext und dessen Vorlage geht, ist die Vorgehensweise überwiegend die einer Transformationsanalyse.
https://www.grin.com/document/55813
Carmen (La tragedie de Carmen) Movie Paris 1983 Peter Brook Youtube 1,22 Std.
https://www.operaonvideo.com/carmen-la-tragedie-de-carmen-movie-paris-1983-peter-brook/
(schlechte Qualität, für Eindrücke geeignet)
Tatsächlich werden Kriterien vital – kreativer Kunst + Kultur aktuell von Theaterleitern, Inszenatoren und lobhudelnden Rezensenten geprägt. Man gewinnt den Eindruck, dass da niemand den „Leeren Raum“ berücksichtigen will, aus Unkenntnis (?). … „und auf Bühnen ist sowieso alles bedeutungsvoll, kommt das doch von „begnadeten Theatermachern“. Ich allerdings, …
„Ich weiß nicht was soll es bedeuten!“ 2,16 Min.
Gedicht von Heinrich Heine, Musik Friedrich Silcher, 1837, Gesang Fritz Wunderlich
https://www.youtube.com/watch?v=3DX_aykzT9Q
Schließlich bedeutet die Hinwendung zum lupenreinen ephemeren Theater keine Verleugnung zukünftiger Entwicklung anderer Medien!
Theater darf sich in fortschrittlichen technischen Abläufen z. B. über Inspizienten – Pulte nicht der Digitalität entziehen, als Ersatz für darstellende Bühnenkünste muss man sich verweigern, wenn sich Theater nicht weiter zum Multi – Media – Klamauk degradieren will.
„Die Digitalität ist ein umfassender Begriff, der die technischen, kulturellen und sozialen Aspekte der Verwendung digitaler Infrastrukturen und Technologien beschreibt. Sie ist ein Prozess, der neue Formen der Kommunikation, Kooperation und Identitätsbildung hervorbringt und sich auf die gesamte Gesellschaft auswirkt.
Die Digitalität beschreibt die Kultur und die Praxis, die sich aus der Verwendung digitaler Infrastrukturen und Technologien entwickelt hat. Sie umfasst die Beziehungen zwischen Menschen, zwischen Menschen und Objekten und zwischen Objekten selbst, die durch digitale Medien und Technologien vermittelt werden.
Digitalität ist nicht nur ein technischer Begriff, sondern auch ein kultureller und sozialer. Sie bezieht die Produktion, Nutzung und Transformation von materiellen und immateriellen Gütern mit Hilfe von digitalen Infrastrukturen ein und beschreibt den kulturellen und sozialen Niederschlag eines Wandels, der neue Handlungsroutinen, Kommunikationsnormen, soziale Strukturen, Identitätsmodelle und Raumvorstellungen hervorbringt.“KI
Selbstverständlich kann Bühnenbildprojektion in passenden statischen Bildgebungen zu rasantem Szenenwechsel beitragen. Wenn sich allerdings die dramatische Darstellung in digitale Welten verlagert, sind wir in neuem Medium, nicht mehr im theatralen Spiel. Und dieses Medium wäre im eigenen, noch nicht existenten Rahmen besser und professionell aufgehoben, während Theaterbühnen nur Halbheiten kreieren können, selbst wenn hier professionelle Macher am Werk wären.
Es bleibt allerdings zu hinterfragen, warum man den neuen Medien öffentlich rechtlich nicht gebotene Spielräume in eigenständigen Einrichtungen einräumt, statt der hybriden Bastardisierung auf Theaterbühnen. Da liegt sichere Zukunft, ebenso wie im Theater hier dargestellter Provenienz.
Thema „Subventionen p. a. kann man leicht halbieren!“ bedeutet keine Kreisquadratur. Mit Abkehr und Neukonzeption überkommener Strukturen im Innen und nach Außen sind Milliarden € zu sparen, bei gleichzeitig wertschätzender, intensivierter Qualität. Beim Vergleich der Charakteristika deutscher Kleinstaaterei bis 1871 und deren Föderalismus – Wurmfortsatz der Theater überlagern sich Parallelen bis ins Hier und Jetzt.
Demnächst: Überlegungen zur Masse der BRD – Theater, Inszenierungen gleicher Werke benachbarter Theater, abgestimmte Spielpläne bundesweit und strukturierter Austausch von Inszenierungen und Personal, Reduzierung autokratischer Leitungsebenen auf zentrale Gremien von Kompetenzträgern z. B. je Bundesland, prominente Festival – Spielpläne als Leistungsschau bundesweiter Erfolge oder oft holprige Neuproduktionen und noch so Einiges! Auch in diesem Jahr haben z. B. Bayreuth und Salzburg zu viele Misserfolge.
Tim Theo Tinn 25. Aug. 2024
TTT ‘s Musiktheaterverständnis besteht ohne Dekonstruktionen, Überschreibungen („Regietheater“), fabuliertem Sozialrealismus heutiger Alltagswirklichkeiten und Konsens – Realitäten in der Optik trüber gegenwärtiger Alltage, ohne klassischen Realismus in Auflösung aller konkreten Umstände der Handlung. Zeit und Ort bleiben variabel.
Es geht um Parallelwelten, die einen neuen Blick auf unserer Welt werfen, um visionäre Utopien, die über der alltäglichen Wirklichkeit stehen – also z. B. Surreal (sur la réalité) sind. Immanent sind Menschenbilder in ihrem psychosozialen Sein. Charaktere sind durch musikalische Determinanten irreversibel.
Profil: 1,5 Jahrzehnte Festengagement Regie, Dramaturgie, Gesang, Schauspiel, auch international. Dann wirtsch./jurist. Tätigkeit, nun freiberuflich: Publizist, Inszenierung/Regie, Dramaturgie etc. Kernkompetenz: Eingrenzung feinstofflicher Elemente aus Archaischem, Metaphysik, Quantentheorie u. Fraktalem (Diskurs Natur/Kultur = Gegebenes/Gemachtes) für theatrale Arbeit.
Metaphysik befragt sinnlich Erfahrbares als philosophische Grundlage schlüssiger Gedanken. Quantenenergien öffnen Fakten zur Funktion des Universums, auch zu bisher Unfassbarem aus feinstofflichem Raum, Zeit, Glaube, Liebe, Hoffnung in möglichen Definitionen.