Online Merker Logo

Die internationale Kulturplattform

TODESFÄLLE. STAND SEPTEMBER 2023

09.09.2023 | Todestage

TODESFÄLLE – Stand September 2023

Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny

TODESMELDUNGEN

 

Elisabeth LÖW-SZÖKY ist am 17.7.2023 im Alter von 101 Jahren verstorben

 Geboren am 21. August 1921 in Pottendorf (Niederösterreich);  nach ihrer Ausbildung durch Stoja von Milinkovic in Graz fand sie 1954-58 ihr erstes Bühnenengagement am Stadttheater von Augsburg. 1958 wurde sie an die Staatsoper von Stuttgart berufen und blieb bis 1981 eines der führenden Mitglieder dieses Opernhauses. Sie entfaltete eine ausgedehnte Gastspieltätigkeit. Seit 1964 gastierte sie oft am Stadttheater der Schweizer Bundeshauptstadt Bern, seit 1966 ebenso am Opernhaus von Frankfurt a.M. Weitere Gastspiele führten sie an die Staatsoper von München (1967), an das Staatstheater Karlsruhe (1968), an die Deutsche Oper Berlin (1970), an die Königliche Oper Stockholm (1968), an das Teatro San Carlos Lissabon (1966), an die Oper von Philadelphia (1968) und zu den Münchener Festspielen (1967). Mit dem Ensemble der Stuttgarter Oper war sie bei den Festspielen von Edinburgh (1966 als Elsa in »Lohengrin« und als 1. Dame in der »Zauberflöte«) und Athen (1971) zu Gast. Aus ihrem umfangreichen Bühnenrepertoire ragte die Elsa als besondere Glanzrolle heraus; dazu sang sie Partien wie die Gräfin in »Die Hochzeit des Figaro«, die Donna Elvira in »Don Giovanni«, die Agathe im »Freischütz«, die Rezia in »Oberon« von Weber, die Irene in R. Wagners »Rienzi«, die Senta in »Der fliegende Holländer«, die Elisabeth in »Tannhäuser«, die Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«, die Titelheldin in »Arabella« von R. Strauss, die Ninabella in »Die Zaubergeige« von W. Egk, die Leonore im »Troubadour« wie in der »Macht des Schicksals« von Verdi, die Elisabeth in dessen »Don Carlos«, die Desdemona in »Otello«, die Giulietta in »Hoffmanns Erzählungen« und die Saffi in der Johann Strauß-Operette »Der Zigeunerbaron«. Auch als Konzertsängerin bekannt geworden.

 

Mariana SÎRBU ist am 1.8.2023 verstorben

 Geboren am 12. September 1949 in Iași (Rumänien); sie erhielt ersten Violinunterricht bei ihren Eltern. Anschließend studierte sie bei Stefan Gheorghiu an der Academia Națională de Muzică in Bukarest. Schon bald nach Beginn ihrer Konzertkarriere wurde sie mit mehreren internationalen Preisen ausgezeichnet. Sie trat als Solistin u. a. in der Berliner Philharmonie, dem Teatro Colón (Buenos Aires), dem Sydney Opera House, dem Wiener Musikverein, dem Concertgebouw (Amsterdam), der Carmegie Hall und dem Lincoln Center (New York), dem Teatro alla Scala (Mailand) und der Suntoy Hall (Tokio) auf und gastierte bei zahlreichen internationalen Musikfestivals. 1968 gründete sie das Quartetto Academica, 1985 wurde sie Mitglied des Trio di Milano (mit dem Pianisten Bruno Canino und dem Cellisten Rocco Filippini), 1994 gehörte sie zu den Gründern des Quartetto Stradivari. 1992-2003 war sie Konzertmeisterin des Kammerorchesters I Musici. Mariana Sîrbu spielte auf einer Violine von Stradivari („Conte di Fontana“, 1702), die früher David Oistrach gehört hatte. Bereits kurz nach ihrem Hochschulabschluss wirkte Mariana Sîrbu einige Zeit als Assistentin ihres Lehrers Ștefan Gheorghiu in Bukarest; später unterrichtete sie an der Scuola di Musica di Fiesole in Florenz und gab Meisterkurse in Spanien, Italien, Frankreich, den Neiderlanden, Deutschland, der Schweiz, Irland, Kanada, China und Japan. Ab 2002 war sie Professorin für Violine an der Hochschule für Musik uind Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig. Mariana Sîrbu war Mitglied verschiedener internationaler Wettbewerbsjurys wie z. B. des Concorso Internazionale Triennale di Liuteria (Cremona), des Concorso Vittorio Gui (Florenz), des Kammermusikwettbewerbs Concorso Lorenzi (Triest), der Streichquartettwettbewerbe in Évian-les-Bains und Bordeaux und des Violinwettbewerbs George Enescu (Bukarest). Sowohl als Solistin als auch als Kammermusikerin hat Mariana Sîrbu Schallplatten bzw. CDs eingespielt, darunter die Violinsonaten und das Tripelkonzert von Beethoven, die Violinsonaten von Enescu, die 12 Concerti L’arte del Violino op. 3 von Locatelli, die 12 Concerti op. 8 und weitere Violinkonzerte von Vivaldi sowie die Klaviertrios von Mendelssohn.

 

Carl DAVIS ist am 3.8.2023 in Oxford (UK) verstorben

 Geboren am 28. Oktober 1936 in New York City; er wuchs in New York auf. Er studierte Komposition u. a. am Bard College bei Paul Nordoff, Hugo Kauder und später in Kopenhagen bei Per Nørgård. 1959 erzielte er als Mitkomponist der Broadway-Revue Diversions erste Aufmerksamkeit. Nach seinem Besuch des Edinburgh Festivals im Jahr 1961 entschloss er sich, Großbritannien zu seiner Wahlheimat zu machen, und hatte dort anschließend seinen Lebensmittelpunkt. Er zog bald nach London und komponierte für Theater, Film und Fernsehen. Zu Beginn seiner Karriere in den 1960er-Jahren komponierte er Musik für die Satiresendung That Was The Week That Was. Ab den 1970er-Jahren etablierte er sich als Komponist für Kinofilme. Für seine Filmmusik zu Karel Reisz‘ Filmdrama Die Geliebte des französischen Leutnants wurde er 1981 mit einem British Academy Film Award und einem Ivor Novello Award ausgezeichnet, außerdem mit einer Grammy-Nominierung bedacht. Neben der Musik für Kinofilme schrieb er Musik zu über 100 (größtenteils britische) Fernsehserien, zum Beispiel für die preisgekrönte Jane Austen-Fernsehverfilmung Stolz und Vorurteil (1995) oder den deutschen Rosamunde-Pilcher-Film Das große Erbe (1999). Besonders bekannt wurde er für seine Nachvertonung von insgesamt annähernd 60 Stummfilmen. So konnte er 1979 einen großen Erfolg mit der Nachvertonung des lange verschollen geglaubten Filmepos Napoléon von Abel Gance feiern. Später komponierte er Filmmusiken für jeweils einige Stummfilmkomödien mit Buster Keaton sowie Harold Lloyd. Mehrfach arbeitete er bei Restaurationen von Stummfilmen mit den Filmhistorikern Kevin Brownlow und David Gill zusammen. 1993-2001 war er künstlerischer Direktor und Dirigent der Summer Pops Season des Royal Liverpool Philharmonic Orchestra. Anlässlich des 150. Jahrestages der Gründung des Orchesters schrieb er zusammen mit Paul McCartney das 1991 auf dem Album Paul McCartney’s Liverpool Oratorio veröffentlichte Liverpool Oratorio zu Ehren von Liverpool. Neben seiner Arbeit als Komponist für Film und Fernsehen komponierte Davis auch fürs Ballett und für Hörspiele. So wurde am 17. Juni 2012 der Liederzyklus Last Train to Tomorrow in Manchester uraufgeführt, ein Auftragswerk des Hallé-Orchesters, gewidmet den Kindertransporten. 2003 erhielt er den British Academy Film Award für sein Lebenswerk und im Juli 2005 wurde er von der britischen Königin Elisabeth II. zum Commander of the British Empire ehrenhalber ernannt. Obwohl er seine US-amerikanische Staatsbürgerschaft behalten hat, lebte er über 20 Jahre in London (im Stadtteil Barnes). Er war ab 1970 mit der britischen Schauspielerin Jean Boht verheiratet. Aus der Ehe gingen zwei Töchter (* 1972 und 1974) hervor. Carl Davis starb im Alter von 86 Jahren an einer Hirnblutung.

 

Jessica CASH ist am 4.8.2023 in Derbyshire verstorben

 Informationen über die 1939 geborene englische Sopranistin auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Jessica_Cash

 

Florence MALGOIRE ist am 11.8.2023 in Avignon verstorben

 Geboren am 9. März 1960 in Dugny; ihr Vater, der Musiker Jean-Claude Malgoire, beeinflusste ihren Werdegang erheblich. Malgoire studierte am Konservatorium (CRR) Courneuve und besuchte Kurse bei Marie Leonhardt, danach wurde sie in die Klasse für Barockgeige von Sigiswald Kuijken in Den Haag aufgenommen. Sie spielte mit den Ensembles La Petite Bande (S. Kuijken), La Chapelle Royale (Philippe Herreweghe), Il seminario (Gérard Lesne), Les Arts Florissants (William Christie), Les Musiciens du Louvre (Marc Minkowski), Les Talents Lyriques (Christophe Rousset) und bereits als 17-Jährige mit der Grande Écurie unter ihrem Vater. Als Solistin trat sie mit den Arts Florissants und der Grande Ecurie et la Chambre du Roy auf. Meisterkurse und Sommerkurse hielt sie in Rio de Janeiro, beim Festival von Sablé-sur-Sarthe, in Vielsalm, in Dieppe, in Paris und in Reims ab. 1991 war sie Mitbegründerin des Ensembles Les Nièces de Rameau. 2003 gründete sie Les Dominos, ein Ensemble in unterschiedlichen Zusammensetzungen, das auf zahlreichen renommierten Festivals präsent war: in Beaune, Agapé in genf, beim Festival du Haut-Jura, dem Festival de Sablé, Theatro de San-Carlo in Neapel und anderen. Ab 2000 unterrichtete Florence Malgoire Barockvioline und Kammermusik an der Abteilung Alte Musik am Genfer Konservatorium und im September 2015 übernahm sie eine Klasse für Barockvioline an der Schola Cantorum de Paris. Parallel zu ihrer Solistenlaufbahn trat sie als Dirigentin in Erscheinung. So leitete sie beispielsweise im Auftrag von Radio Suisse Romande die Aufführung der Grands motets von Jean-Philippe Rameau. 2008 erhielt sie von William Christie die Einladung, am Aufbau der neuen Abteilung für historische Aufführungspraxis an der Juilliard School mitzuwirken. Im August 2023 verstarb sie an den Folgen eines Krebsleidens.

 

Georg KLÜTSCH ist am 11.8.2023 in Bamberg verstorben

 Geboren am 7. Oktober 1951 in Düren; er studierte zunächst Schulmusik in an den Musikhochschulen in Mainz und Detmold. Seine künstlerisch-instrumentale Ausbildung absolvierte er bei Helman Jung an der Nordwestdeutschen Musikakademie. 1978-95 war Klütsch Solofagottist der Bamberger Symphoniker. Außerdem war er lange Jahre Mitglied im „Sabine Meyer Bläser Ensemble“ und gern gesehener Gast beim Linos-Ensemble, Voglerquartett, Mito Chamber Orchestra, Ensemble Kontraste, Ensemble Berlin oder den Bamberger Bläsersolisten. Als Professor an der Franz-Liszt-Musikhochschule in Weimar gelang es ihm in kurzer Zeit, eine sehr erfolgreiche Fagott-Klasse aufzubauen. 2001 erhielt Georg Klütsch einen Ruf als Professor für Fagott und Kammermusik an die Musikhochschule Köln. Viele seiner ehemaligen Studenten spielen heute in so bekannten Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, der Staatskapelle Dresden, der Dresdner Philharmonie, dem WDR Sinfonieorchester, am Royal Opera House Stockholm (Königliche Oper Stockholm), im Orchestre de Paris, an der Mailänder Scala, im NDR Sinfonieorchester, bei der NDR Radiophilharmonie, den Bamberger Symphonikern, den Düsseldorfer Sinfonikern, dem Gürzenich-Orchester Köln, dem Niedersächsischen Staatsorchester Hannover, dem Nationalorchester Mannheim, dem Malaysia Sinfonie Orchestra, dem Orchester der Normandie, dem Tiroler Symphonieorchester, der Meininger Hofkapelle, den Städtischen Orchestern in Heidelberg, Ulm, Hof, Halle und Augsburg, dem Radio Orchester Athen, den Staatsorchestern in Wiesbaden und Darmstadt und der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen.

 

Berit LINDHOLM ist am 12.8.2023 in Stockholm verstorben

 Geboren am 18. Oktober 1934 in Stockholm; sie trat schon ganz jung in einer Schüleraufführung einer Oper von Gluck auf, legte aber zunächst ihr Examen als Volksschullehrerin ab. Dann besuchte sie die Königliche Schwedische Opernschule in Stockholm, wo sie Schülerin von Britta von Vegesack und von Käthe Sundström war. Sie debütierte bereits 1954 bei den Festspielen von Drottningholm in der Titelrolle der Oper »Iphigénie en Aulide« von Gluck. Im Mai 1963 gab sie ihr Debüt an der Stockholmer Oper als Gräfin in »Le nozze di Figaro«. Sie sang dort bis 1972 Partien wie die Elisabeth in »Tannhäuser«, die Aida, die Tosca, die Leonore in »Fidelio«, 1965 als Partnerin der berühmten schwedischen Sängerin Birgit Nilsson die Chrysothemis in »Elektra« von R. Strauss. 1966 debütierte sie als Chrysothemis an der Covent Garden Oper London, an der sie dann auch bis 1980 die Isolde in »Tristan und Isolde« und die Brünnhilde im Nibelungenring sang. Birgit Nilsson empfahl sie an die Staatsoper Wien, an der sie 1967-76 mit großem Erfolg als Elsa in »Lohengrin«, als Leonore in »Fidelio«, als Chrysothemis, als Tosca, als Brünnhilde im Ring-Zyklus und als Isolde in insgesamt 28 Vorstellungen gastierte. 1967 übernahm sie als Antrittsrolle an der Münchner Staatsoper die Brünnhilde in der »Walküre«, 1967 am Opernhaus von Zürich die Kundry in »Parsifal«. Sie wurde jetzt eine der bedeutendsten Wagner-Sängerinnen ihrer Generation. 1967 erschien sie erstmalig bei den Bayreuther Festspielen, und zwar als Venus in »Tannhäuser«. Sie trat dort auch 1968-71 und 1973 als Brünnhilde in der »Walküre«, 1968-71 als Brünnhilde in »Siegfried«, 1968-69 als 3. Norn sowie 1970-71 und 1973 als Brünnhilde in »Götterdämmerung« auf. 1972 sang sie am Gran Teatre del Liceu in Barcelona sowie an der Grand Opéra Paris, 1974 in Amsterdam (und bereits 1967 in Stockholm) die Isolde. 1973-74 und seit 1977 war sie an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg engagiert. 1975 sang sie an der Metropolitan Oper New York die Brünnhilde im Ring-Zyklus. 1983 hörte man sie in Düsseldorf wie an der Oper von Marseille als Elektra von R. Strauss, 1985 am Stadttheater von Duisburg in der Uraufführung der Oper »Die Wiedertäufer« von Alexander Goehr. 1991 gastierte sie in Bremen als Färberin in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss; 1991 nahm sie in Stockholm an der Uraufführung der Oper »Backenterna« von Daniel Börtz teil. 1976 wurde sie zur schwedischen Hofsängerin ernannt, 1984 wurde sie Mitglied der Schwedischen Musikakademie Stockholm, 1988 mit dem Orden »Litteris et artibus« ausgezeichnet.

Schallplatten: Ihre erste Aufnahme erschien bereits 1966 (»Die Walküre« unter G. Solti); auf Philips sang sie die Cassandre in »Les Troyens« von Berlioz; auf Sterling ist sie in »Den Bergtagna« von I. Hallström als Bergadrottningen zu hören, auf Bella Voce als Isolde in »Tristan und Isolde« (Amsterdam 1974).

 

Rachel LAURIN ist am 13.8.2023 in Ottawa verstorben

 Geboren am 11. August 1961 in St. Benoit; sie war 1978-80 Orgelschülerin von Lucienne L’Heureux-Arel und studierte dann bis 1986 am Conservatoire de musique de Montréal (CMM) Orgel bei Gaston Arel und Raymond Develuy und Klavier bei Raoul Sosa. Während des Studiums wurde sie mit einem Stipendium der McAbbie Foundation (1985) und der Bourse d’excellence Wilfrid-Pelletier (1986) ausgezeichnet. 1986 wurde sie Organistin am Saint Joseph’s Oratory in Montreal, wo ihr eine fünfmanualige Orgel des deutschen Orgelbauers Rudolf von Beckerath zur Verfügung stand. Ab 1988 unterrichtete sie Improvisation am CMM, ab 1989 gab sie Kurse für Orgelimprovisation bei den Sommerschulen für Kirchenmusik in Épinal. Laurin war Associate Composer des Canadian Music Centre und seit 2006 House Composer der Wayne Leupold Editions. 2009-10 war sie Distinguished Guest Artist der Yale University. Außerdem gab sie Kurse u. a. am Mount Royal College in Calgary, der University of Alberta in Edmonton, der Baylor University in Waco, der Syracuse University, der Kansas City University und der St. Thomas University. Sie hat mehr als ein Dutzend Alben mit Orgelmusik aufgenommen und über 100 Werke komponiert. Rachel Laurin starb am 13. August 2023 zwei Tage nach Vollendung ihres 62. Lebensjahres im St. Vincent Hospital in Ottawa.

 

Arnold ÖSTMAN ist am 15.8.2023 in Stockholm verstorben

 Geboren am 24. Dezember 1939 in Malmö; er besuchte das Konservatorium in Vadstena, dessen künstlerischer Leiter er ab 1970 war. 1974 wechselte er als künstlerischer Leiter zur NorrlandsOperan, die er bis 1978 leitete. 1979-92 war er als Musikmanager und Dirigent am Schlosstheater Drottningholm tätig. Bekannt ist Östman vornehmlich für seine Verdienste um die Opern Mozarts. Darüber hinaus erwies er sich als verdienstvoller Sachwalter der Werke Mendelssohns. Außerhalb seiner Heimat leitete er diverse Orchester, darunter in London jenes von Covent Garden (1984 Don Giovanni), verschiedene auch in Wien (Volksoper 1997 La clemenza di Tito), Parma, Paris (Grand Opéra 1985 Le Siège de Corinthe; Opéra Bastille 1992 Le nozze di Figaro), Triest, Köln, Bonn, Toulouse, Nizza, Wexford, Madrid, Washington D.C. und Lausanne.

 

Taijirō IIMORI ist am 15.8.2023 verstorben

 Geboren am 30. September 1940 in Hsinking (China); ein hoch angesehener Dirigent und Spezialist für Wagner und Bruckner, hat zahlreiche Opern in Europa und insbesondere in Deutschland (einschließlich des Rings) dirigiert. 1970-92 gehörte er zum künstlerischen Team der Bayreuther Festspiele. Taijiro Iimori war Chefdirigent des Nagoya Philharmonic Orchestra (1993–98), Dirigent des Tokyo City Philharmonic Orchestra (1997–2012) und des Kansai Philharmonic Orchestra (2001-10). 2014-18 war er künstlerischer Leiter des New National Theatre in Tokio. Er war bis zu seinem Tod Chefdirigent des Sendai Philharmonic Orchestra und Ehrendirigent des Tokyo City Philharmonic Orchestra und des Kansai Philharmonic Orchestra. Taijiro Iimori hinterlässt zahlreiche Aufnahmen für das Label Fontec (Wagner, Bruckner, Tschaikowsky, Beethoven, Strauss, Mahler, Schostakowitsch…)

 

Renata SCOTTO ist am 16.8.2023 in Savona verstorben

 Geboren am 24. Februar 1934 in Savona; Studium am Conservatorio Giuseppe Verdi in Mailand bei Ghirardini. Sie begann als Mezzosopran, wurde aber durch Mercedes Llopart in Mailand zum Sopran umgeschult. Sie debütierte 1952 am Stadttheater von Savona als Violetta in »La Traviata« und hatte in der gleichen Partie 1954 einen aufsehenerregenden Erfolg am Teatro Nuovo in Mailand. Sie entwickelte dann eine schnelle Karriere an den großen italienischen Operntheatern. Bereits 1953 debütierte sie als Walter in »La Wally« von Catalani an der Mailänder Scala. Beim Gastspiel der Mailänder Scala beim Edinburgh Festival 1957 sang sie die Adina in »L’Elisir d‘amore«; während dieses Gastspiels ersetzte sie in einer Vorstellung kurzfristig Maria Callas als Amina in Bellinis »La Sonnambula« und hatte dabei einen sensationellen Erfolg. Sie wurde nun eine der großen Primadonnen der Scala und sang an diesem Haus 1958 die Adina, 1959 die Mimì in »La Bohème«, die Antonida in Glinkas »Ein Leben für den Zaren«, die Micaela in »Carmen« und das Sopran-Solo im Stabat mater von A. Dvorák, 1959 und 1962 die Lauretta in »Gianni Schicchi«, 1959-60 die Amina und die Gretel in »Hänsel und Gretel«, 1961 die Elvira in Bellinis »I Puritani« und die Nannetta in »Falstaff« von Verdi, 1962 die Marguerite in »Faust« von Gounod und (konzertant) die Titelrolle in »Ifigenia« von I. Pizzetti, 1962-63 die Gilda in »Rigoletto«,  1963 die Titelpartie in »Madame Butterfly«, 1964 und 1967 die Titelpartie in »Lucia di Lammermoor«, 1965 das Sopran-Solo im Mozart-Requiem, 1966 und 1968 (sowie 1967 beim Gastspiel der Scala in Montréal) die Giulietta in Bellinis »I Capuleti e i Montecchi«, 1968 das Sopran-Solo in Rossinis Petite Messe Solemnelle und in einem weiteren Rossini-Konzert, 1969 die Euridice in »Orfeo ed Euridice« von Gluck, 1970 die Elena in Verdis »I Vespri Siciliani« und 1983 in einem Galakonzert; 1985 trat sie dort mit einem Liederabend auf. 1956 sang sie sehr erfolgreich am Teatro Fenice Venedig die Micaela. 1957 sang sie am Londoner Stoll Theatre die Mimi, die Adina, die Violetta und die Donna Elvira in »Don Giovanni«. Nach ihren Erfolgen in Italien gastierte sie bald an den großen Opernbühnen in aller Welt. Auch an der Staatsoper von Wien (Debüt 1958 als Gilda, bis 1983 in insgesamt 14 Vorstellungen außerdem noch als Butterfly, als Norma und als Tosca), an der Grand Opéra Paris (1974-75 als Leonore im »Troubadour«), in Chicago (Debüt 1960 als Mimi) und San Francisco (1974 als Butterfly, 1975 als Leonore im »Troubadour«, 1977 in der Titelrolle in »Adriana Lecouvreur« von Cilea, 1979 in der Titelrolle in »La Gioconda« von Ponchielli, 1985 als Charlotte in »Werther« von Massenet) feierte man die Künstlerin in den lyrischen wie den Koloraturpartien der italienischen Opernliteratur. Seit 1961 trat sie oft bei den Festspielen in der Arena von Verona auf (1964-68, 1970, 1973-74 und nochmals 1981 als Butterfly, wobei sie gleichzeitig Regie führte). 1965 kam sie für viele Jahre an die New Yorker Metropolitan Oper, wo sie zumal als Madame Butterfly (ihre Antrittspartie) gefeiert wurde. Sie sang an der Metropolitan Oper die Lucia di Lammermoor, die Adina, die Traviata, die Gilda, die Marguerite in »Faust« von Gounod, die Amina, die Mimì wie die Musetta in Puccinis »La Bohème«, die Elena in Verdis »I Vespri Siciliani«, die drei Hauptrollen in Puccinis »Il Trittico« (Giorgetta, Suor Angelica und Lauretta) an einem Abend, die Leonore im »Troubadour«, die Berthe in Meyerbeers »Le Prophète«, die Adriana Lecouvreur, die Desdemona in »Otello« von Verdi, die Titelrolle in Verdis »Luisa Miller«, die Elisabeth in »Don Carlos«, die Gioconda, die Titelrolle in »Manon Lescaut« von Puccini, die Tosca, die Norma, die Lady Macbeth in Verdis »Macbeth«, die Titelrolle in »Francesca da Rimini« von Zandonai und die Vitellia in »La clemenza di Tito« von Mozart. 1987 verabschiedete sie sich als Butterfly vom Publikum der Metropolitan Oper New York, wo sie inzwischen auch ihren Wohnsitz hatte. Sie hat an diesem Haus insgesamt 23 Partien in 314 Vorstellungen gesungen. Gastspiele an der Deutschen Oper Berlin, an den Staatsopern von Hamburg, Stuttgart und München, am Bolschoi Theater Moskau, an den Nationalopern Prag, Budapest und Belgrad, in Zürich, Basel und Genf (1963 als Traviata und 1964 als Butterfly). 1972 sang sie als erste Partie an der Covent Garden Oper London die Butterfly und kam auch an diesem Haus zu einer großen Karriere (1962 als Mimì, 1963 wieder als Butterfly und als Manon in der gleichnamigen Oper von Massenet, 1965 als Traviata, 1971 als Amina und 1981 als Lady Macbeth in Verdis »Macbeth«). Nach 1970 sang sie schwerere dramatische Partien, ohne darum ihr lyrisches Repertoire aufzugeben. Die Künstlerin, die auch erfolgreich in Opernaufführungen Regie führte, setzte lange ihre weltweite Gastspieltätigkeit fort. 1992 sang sie am Teatro Bellini Catania erstmals die Marschallin im »Rosenkavalier«, 1993 beim Maggio Musicale Fiorentino in dem Monodrama »La Voix humaine« von Poulenc, 1995 in Schwerin in einer konzertanten Aufführung die Kundry in »Parsifal«, 1995 in Graz wieder die Marschallin. 1999 sang sie am Teatro Regio Turin die Mme. Flora in »The Medium« von G.C. Menotti und in »La Voix humaine« von Fr. Poulenc. Seit 1997 unterrichtete sie in der von ihr eingerichteten Opera Academy in ihrem Heimatort Abissola Marina bei Savona. Am 16.6.2018 wurde sie in einer Galaveranstaltung an der Mailänder Scala geehrt. Sie war verheiratet mit dem ersten Geiger des Scala-Orchesters Lorenzo Anselmi (1934-2021). – In ihrer Stimme paarten sich lyrische Tonschönheit, intensive Charakterisierungskunst und technische Perfektion in besonderer Vollendung.

Lit: F. Gara: Renata Scotto (in »Opera«, 1971); R. Scotto & O. Roca: »Scotto; More Than a Diva« (New York, 1984).

Schallplatten der Marken Cetra, Columbia, Ricordi, HMV (»I Pagliacci«, »Cavalleria rusticana«, »La Bohème«, »La Traviata«), DGG (»Lucia di Lammermoor«, »La Traviata«, »La Bohème«, »Rigoletto«), CBS (»Edgar« von Puccini, »Adriana Lecouvreur« von Cilea, »Norma«, Il segreto di Susanna, »Le Prophète« von Meyerbeer), RCA (»Andrea Chénier«, »L’Amore dei tre Re« von Montemezzi), MRF (»Robert le Diable« von Meyerbeer, »La Straniera« von Bellini, »I Lombardi« von Verdi, »I Capuleti e i Montecchi« von Bellini), HRE (»La Sonnambula« von Bellini), Edition Schwann (Opern-Recital), Melodram (»Fra Diavolo« von Auber), JPC (»Rigoletto«, »Lucia di Lammermoor«), BJR (»Zaira« von Bellini), Mondo Musica (Titelrolle in »Maria di Rohan« von Donizetti, Teatro Fenice Venedig, 1974; Titelrolle in »Lucia di Lammermoor«, Teatro Fenice Venedig, 1973), Gala (Titelrolle in »La Gioconda« von Ponchielli, San Francisco, 1979; Titelrolle in Verdis »Luisa Miller«, Metropolitan Oper New York), Movimento musica (»L’Elisir d’amore«, »Faust« von Gounod), Nuova era (»Lucia di Lammermoor«), Myto (»La Sonnambula«); Artists International-Video (Renata Scotto in Concert).

 

Alberto RINALDI ist am 17.8.2023 in Rom verstorben

 Geboren am 6. Juni 1939 in Rom; sein Vater war ein angesehener Musiklehrer. Studium an der römischen Accademia di Santa Cecilia bei Armando Piervenanzi. Er gewann 1963 den Gesangwettbewerb von Spoleto und debütierte dort als Titelheld in Verdis »Simon Boccanegra«. Er sang dann an den führenden italienischen Theatern, zumal an der Oper von Rom und am Teatro San Carlo von Neapel. Seit 1965 trat er immer wieder am Teatro Comunale Bologna auf, u.a. als Ford in Verdis »Falstaff«, als Billy Budd in der gleichnamigen Oper von Giorgio Federico Ghedini und als Amonasro in »Aida«. Seit 1964 gastierte er am Teatro Fenice Venedig (u.a. 1970 als Figaro im »Barbier von Sevilla«), seit 1965 auch am Teatro Massimo Palermo (u.a. als Gianni Schicci von Puccini, als Enrico in »Lucia di Lammermoor« und in »Il Campanello« von Donizetti). Beim Maggio Musicale von Florenz sang er 1965 den Billy Budd von Ghedini, 1970 den Ford, am Teatro Comunale Florenz 1970 den Prosdocimo in Rossinis »Il Turco in Italia«. An der Mailänder Scala war er 1967 als Ottono in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea« zu hören, 1970 als Lescaut in »Manon« von Massenet, 1970 und 1988 als Belcore in »L’Elisir d’amore«, 1971 und 1984 als Figaro im »Barbier von Sevilla«, 1975 als Haly in Rossinis »L’Italiana in Algeri«, 1976 als Albert in »Werther« von Massenet, 1981 und 1984 als Silvio im »Bajazzo«, an der Piccola Scala 1973 als Slook wie als Tobia Mill in »La Cambiale di matrimonio« von Rossini, 1975 als Carbolone in »Il marito disperato« von Cimarosa. 1987 war er mit dem Ensemble der Scala an der Berliner Staatsoper als Dandini zu Gast. Bei den Festspielen von Aix-en-Provence hatte er 1967 einen großen Erfolg als Guglielmo in »Così fan tutte«. 1970 gastierte er an der Oper von San Francisco als Guglielmo. Am Grand Théâtre in Genf gastierte er 1970 als Dandini, 1986 als Ford, 2010 und 2012 als Bartolo im  »Barbier von Sevilla«. Am Teatro Regio Turin gastierte er in den Jahren 1971-2000 u.a. als Ford, als Graf Robinson in Cimarosas »Il matrimonio segreto«, als Graf in »Le nozze di Figaro«, als Taddeo in »L’Italiana in Algeri« von Rossini und als Jupiter in der Offenbach-Operette »Orphée aux enfers«. 1971 sang er an der Oper von Monte Carlo den Masetto in »Don Giovanni«, 1974 den Ford. In den Jahren 1972-88 trat er häufig als Gast am Teatro Margherita in Genua auf. 1973-74 wirkte er bei den Festspielen von Edinburgh als Masetto mit. 1975 erschien er bei den Festspielen von Bregenz als Malatesta in »Don Pasquale«. Beim Glyndebourne Festival sang er 1980 den Ford, 1981 und 1984 den Figaro in »Le nozze di Figaro« sowie 1983 den Dandini. An der Londoner Covent Garden Oper gastierte er 1981 und 1997 als Belcore sowie 1986 als Enrico in »Lucia di Lammermoor«. An der Wiener Staatsoper debütierte er 1982 als Enrico und trat bis 2009 hier außerdem noch als Belcore wie als Dulcamara in »L’Elisir d’amore«, als Dandini in »La Cenerentola«, als Sharpless in »Madame Butterfly«, als Figaro wie als Bartolo im »Barbier von Sevilla«, als Figaro in »Le nozze di Figaro«, als Germont-père in »La Traviata«, als Lescaut sowohl in Puccinis »Manon Lescaut« als auch in Massenets »Manon«, als Silvio, als Marcello in »La Bohème«, als Taddeo, als Marchese in Donizettis »Linda di Chamounix« und als Gianni Schicchi auf. 1986 nahm er an der Japan-Tournee der Wiener Staatsoper teil, bei der er den Titelhelden in »Le nozze di Figaro« vortrug. Sehr erfolgreich gastierte er an der Opéra-Comique Paris (1984 als Graf Robinson), am Théâtre des Champs-Élysées Paris (1988 als Gottardo in Rossinis »La Gazza ladra«) und an der Opéra Bastille Paris (2005 und 2009-10 als Bartolo im »Barbier von Sevilla«, 2006 als Dulcamara), in Prag, Leningrad, Chicago und Rio de Janeiro. Beim Maggio Musicale von Florenz und bei den Festspielen von Aix-les-Bains bewunderte man seine Interpretation von Mozart- und Rossini-Partien. 1987 sang er am Opernhaus von Köln in Rossinis »L’Italiana in Algeri«, 1988 bei seinem einzigen Auftritt an der Metropolitan Oper New York den Belcore und bei den Rossini-Festspielen von Pesaro in »Il Signor Bruschino«, 1989 in Köln und bei den Festspielen von Schwetzingen in »La cambiale di matrimonio«, wiederum von Rossini; 1990 trat er bei diesen Festspielen in »La scala di seta« von Rossini auf. 1991 Gastspiel am Opernhaus von Bonn als Figaro im »Barbier von Sevilla«, an der Opéra de Wallonie Lüttich als Nabucco von Verdi, 1993 am Teatro San Carlos Lissabon als Podestà in Rossinis »La gazza ladra«. 1993 gastierte er an der Staatsoper München als Leporello in »Don Giovanni«, 1994 als Dandini, 1995 als Figaro in »Le nozze di Figaro«, ebenso 1995 am Théâtre de la Monnaie Brüssel als Geronio in Rossinis »Il Turco in Italia«. 1997 sang er an der Staatsoper von Dresden die Titelrolle in der Oper »Il Re Teodoro in Venezia« von Paisiello, 1998 am Staatstheater Wiesbaden den Falstaff von Verdi, in Brüssel den Don Pasquale von Donizetti. 2000 gastierte er an der Münchner Staatsoper als Dandini, 2001 am Teatro Costanzi in Rom als Rambaldo in Puccinis »La Rondine«. Sein lyrischer Bariton wurde besonders in Mozart- und Rossini, allgemein in Belcanto-Partien, geschätzt. Er übernahm in einem späteren Abschnitt seiner Karriere auch Bassbuffo-Rollen.

Schallplatten: HMV (Masetto in »Don Giovanni«), DGG (»Il matrimonio segreto« von Cimarosa, »Il Campanello« von Donizetti), Philips (»I Pagliacci«), Capriccio (»Madame Butterfly«), Melodram (»L’Africaine« von Meyerbeer), Fonit-Cetra (»La gazza ladra« von Rossini, »La Rondine« von Puccini), Ricordi/BMG (Rospolone in »La Molinara« von G. Paisiello), Frequenz (»Madame Butterfly«); Warner-Video (»La cambiale di matrimonio«, »Il Signor Bruschino« und »La scala di seta« von Rossini).

 

Gloria COATES ist am 19.8.2023 in München verstorben

 Sie wurde nach den meisten Angaben am 10. Oktober 1933 in Wasau (Wisconsin) geboren. Nach anderen Angaben ist ihr Geburtsjahr 1938. Sie begann früh zu komponieren und gewann bereits mit vierzehn Jahren in einem nationalen Kompositionswettbewerb. Nach Abschluss ihres Kompositionsstudiums bildete sie sich weiter an der Louisiana State University und der Columbia University in New York bei Otto Luening, am Mozarteum in Salzburg sowie bei Alexandere Tscherepnin. 1969 zog sie nach München. Ihre Music on Open Strings (Symphonie Nr. 1), 1973 entstanden, war 1978 beim Warschauer Herbst das meistdiskutierte Werk; es wurde 1986 als Finalist beim Koussevitzky-Preis ausgezeichnet und im Rahmen der Musica Viva-Konzerte des Bayerischen Rundfunks 1980 als erste Orchesterkomposition einer Komponistin in den 35 Jahren des Bestehens der Serie aufgeführt. Ihre Werke wurden unter anderem auch bei den Dresdner Musikfestspielen, bei New Music America sowie 1972 bei den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik aufgeführt. Aus ihrem Werk ragt besonders die hohe Anzahl von 16 Symphonien heraus, die häufig von namhaften Orchestern aufgeführt werden. Daneben komponierte sie Streichquartette, kammermusikalische und Vokalkompositionen, Werke für Soloinstrumente, elektronische Musik und Werke für die Bühne, wie Everyman. Morality Play (Bühnenmusik zu Jedermann) 1962. Zwischen 1971 und 1984 organisierte sie Konzertreihen mit deutsch-amerikanischer Musik in Deutschland.

 

Robert HALE ist am 23.8.2023 in Kalifornien verstorben

Geboren am 22. August 1933 in Kerrville (Texas); sein Musik- und Gesangstudium fand an der Boston University bei Ludwig Bergmann, an der Oklahoma University und am New England Conservatory statt, wo er Schüler von Gladys Miller, Cloë Owen und Léopold Simoneau war. Er wurde auch durch Boris Goldovsky in New York unterrichtet. Nachdem er anfänglich die Laufbahn eines Gesangpädagogen einschlagen wollte, entschloss er sich zur Bühnenkarriere und debütierte 1965 an der Oper von Denver als Figaro in »Le nozze di Figaro«. Er trat dann an der New York City Opera auf, an der er eine erfolgreiche Karriere entwickeln konnte und besonders als Partner der großen Primadonna Beverly Sills geschätzt wurde. Er trat an diesem Haus u.a. als Don Giovanni, als Figaro wie als Graf in »Le nozze di Figaro«, als Titelheld in »Mefistofele« von Boito, als Raimondo in »Lucia di Lammermoor«, als Enrico in Donizettis »Anna Bolena«, als Oroveso in Norma« und als Giorgio in »I Puritani« von Bellini, als Escamillo in »Carmen«, auch als Vater in »Louise« von Charpentier, auf. An der Oper von San Diego sang er 1978 den Claudius in »Hamlet« von A. Thomas, am Teatro Colón Buenos Aires 1980 die vier Dämonen in »Hoffmanns Erzählungen«. Weitere Gastspiele an den Opern von Denver, Philadelphia, Pittsburgh, San Antonio und beim Festival von Las Palmas (auf den Kanarischen Inseln). Er verlegte dann seine Tätigkeit nach Europa. Nachdem er 1978 am Opernhaus von Wuppertal einen sensationellen Erfolg als Fliegender Holländer gehabt hatte, wandte er sich mehr und mehr dem Wagner-Gesang zu. Gastspiele an den Staatsopern von München, Hamburg und Stuttgart, am Opernhaus von Zürich, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an der Deutschen Oper Berlin, an der Oper von Frankfurt a.M., am Staatstheater Wiesbaden und an vielen weiteren führenden Bühnen bestätigten seinen Ruf als Wagner-Interpret. Neben dem Wagner-Repertoire behielt er jedoch sein vielseitiges Rollenrepertoire bei; so gastierte er 1983 an der Oper von Köln als Escamillo. Zu seinen großen dramatischen Partien gehörten weiter der Mephisto in »Faust« von Gounod, der Jago in »Otello« von Verdi, der Scarpia in »Tosca« und der Don Pizarro in »Fidelio«. Seine große Glanzrolle wurde der Wotan in den Opern des Ring-Zyklus, den er erstmalig in Wiesbaden, dann an weiteren Theatern sang, und den er 1987 bei einer Tournee der Deutschen Oper Berlin in Japan in den ersten dort gegebenen vollständigen Aufführungen des Nibelungenrings zum Vortrag brachte. 1989 wiederholte er diese Partie bei einem Gastspiel der Deutschen Oper Berlin in Washington. Ebenfalls 1987 hörte man ihn an der Deutschen Oper Berlin als Scarpia, am Teatro Massimo Palermo als Mephisto in »Faust« von Gounod, am Grand Théâtre Genf als Wotan in der »Walküre«. Am Royal Opera House Covent Garden gastierte er 1988 und 1997 als Jochanaan in »Salome« von R. Strauss, 1990, 1994 und 1997 als Orest in »Elektra« sowie 2005 als Wotan in der »Walküre«. An der San Francisco Opera gastierte er 1990 als Wotan im Nibelungenring und 1991 als Escamillo. 1990-91 hörte man ihn auch an der Oper von Köln als Wotan im Nibelungenring. Bei den Festspielen von Salzburg hörte man ihn 1990 als Don Pizarro in »Fidelio« und mit dem Bass-Solo in Beethovens 9. Sinfonie, 1992 als Barak in der »Frau ohne Schatten« von Richard Strauss, 1995 in der Titelrolle von »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók, 2000 als Saul in einer konzertanten Aufführung der Oper »Saul und David« von Carl Nielsen und 2005 als Herzog Adorno in »Die Gezeichneten« von Fr. Schreker. An der Wiener Staatsoper gastierte er 1987-2002 in insgesamt 45 Vorstellungen als Wotan im Ring-Zyklus, als Scarpia, als Fliegender Holländer, als Don Pizarro und als Escamillo. Am Théâtre Châtelet Paris gastierte er 1994 wieder als Wotan im Ring-Zyklus, 1995 an der Staatsoper Hamburg als Titelheld in »Herzog Blaubarts Burg«, am Théâtre de la Monnaie Brüssel als Jochanaan, am Teatro Colón Buenos Aires als Wotan im »Rheingold«. Er trat bei den Festspielen von Ravinia, Tanglewood, Cincinnati, Lausanne, Bordeaux, Bregenz (1989 als Fliegender Holländer) und Wiesbaden (1995 als Wotan im Nibelungenring) auf und war ein international angesehener Konzert- und Oratoriensänger. 1990 debütierte er an der Metropolitan Oper New York als Fliegender Holländer. Bis 1996 trat er dort in insgesamt 20 Vorstellungen auch als Wotan im Nibelungenring, als Don Pizarro und als Orest in »Elektra« von R. Strauss auf. An der Mailänder Scala gastierte er 1994 als Wotan in der »Walküre« und 1995 als Jochanaan. 1996 trat er in München als Amonasro in »Aida« auf, an der Deutschen Oper Berlin als Mephisto in »Faust« von Gounod, an der Deutschen Oper Berlin 1997-98 wieder als Wotan im Nibelungenring, 1998-99 als Mephisto in »Faust« von Gounod, 1998 am Opernhaus von Köln als Wotan im »Rheingold«, an der Nationaloper Helsinki als Wanderer in »Siegfried«, in Barcelona als Jochanaan in einer konzertanten Aufführung von »Salome« von R. Strauss. 1999 gastierte er in Sydney (konzertant) als Wanderer in »Siegfried«, bei den Festspielen von Savonlinna als Mephisto in »Faust« von Gounod, 2000 an den Opernhäusern von Gent/Antwerpen als Fliegender Holländer, bei den Festspielen von Ludwigsburg als Saul in einer konzertanten Aufführung von Carl Nielsens »Saul og David«, an der Staatsoper Hamburg als Blaubart in »Herzog Blaubarts Burg«. 2000 sang er an der Deutschen Oper Berlin in einer konzertanten Aufführung der Richard-Strauss-Oper »Die ägyptische Helena« den Altair, ebenfalls 2000 an der Oper von Dallas den Wanderer in »Siegfried«, 2001 am Opernhaus von Toulouse den Wotan im »Rheingold«, an der Deutschen Oper Berlin den Fliegenden Holländer. Seine Konzerte, die u.a. in San Francisco, Boston, Philadelphia, in der New Yorker Carnegie Hall wie im Kennedy Center Washington, in Berlin, Wien und London stattfanden, trugen ihm die gleichen Erfolge ein, die auch seine Bühnenlaufbahn kennzeichneten. Er war verheiratet mit der bekannten dänischen Sopranistin Inga Nielsen (1946-2008), von der er sich jedoch 2005 trennte. Seit 2006 war er zeitweilig mit der russischen Sopranistin Marina Poplavskaya (* 1977) verheiratet. Seit 2012 war er mit der amerikanischen Sopranistin Julie Davis (* 1982) verheiratet.

Schallplatten: CRI, OPR (Requiem für Bellini von Donizetti), Philips (»Der Messias« von Händel), Decca (Wotan im »Rheingold« und in der »Walküre«; »Der fliegende Holländer«, auch als Video), Obligat (Verdi-Requiem), EMI (»Der fliegende Holländer«, Wotan in vollständigem Ring-Zyklus, München 1989), DGG (»Das Paradies und die Peri« von R. Schumann), Chandos (Jochanaan in »Salome« von R. Strauss).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://web.archive.org/web/20120301203340/http://haledavis.com:80/index.htm

 

 

Diese Seite drucken