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TODESFÄLLE – STAND SEPTEMBER 2019

28.08.2019 | Todestage

TODESFÄLLE – STAND SEPTEMBER 2019

Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny

 

Jan BUCHWALD ist am 10. oder 11.8.2019 verstorben

 Geboren am 29. März 1974 in Solingen; er nahm schon während seiner Schulzeit als Jungstudent Gesangsunterricht in Freiburg i.B. und studierte dann ab 1995 bei Carl–Heinz Müller in Hannover. Es folgten weitere Studien bei Klesie Kelly in Köln und privat bei Alois Orth in Berlin sowie zahlreiche Meisterkurse bei Norman Shetler, Irwin Gage, Hans Hotter und Dietrich Fischer-Dieskau. Sein Operndebüt gab der Bariton in Brittens »Billy Budd« am Niedersächsischen Staatstheater Hannover. Vom Herbst 2000 bis zum Sommer 2002 gehörte er dem Internationalen Opernstudio der Hamburgischen Staatsoper an und ist dort neben weiteren Rollen als Pantalone in »Die Liebe zu den drei Orangen«, und als Dancaïro in »Carmen« aufgetreten. Mit der Spielzeit 2002/03 wurde er fest in das Ensemble der renommierten Bühne in der Hansestadt übernommen. Im Bereich Konzert und Lied ist der Bariton in Berlin, Hannover, Köln, Frankfurt an der Oder, Heidelberg und Hamburg aufgetreten. Zu seinem Konzertrepertoire gehören unter allen anderen großen klassischen Werken das »Deutsche Requiem« von Johannes Brahms, Orffs »Carmina Burana« und der »Elias« von Mendelssohn-Bartholdy. Zuletzt war er in den Neuproduktionen von »Der Rosenkavalier« und »Das Rheingold« zu hören. Ebenso hat  Jan Buchwald bei Rundfunk, Fernseh- und CD-Aufnahmen für den NDR, DeutschlandRadio, ARTE und ZDF mitgewirkt, darunter die bedeutende Einspielung der Kurt Weill Einaktoper »Der Protagonist«. Beim Fernsehevent „SCHILLER 24“ in der neuerbauten Akademie der Künste (Berlin) sang er Lieder von Schubert und Schumann. 2008 erschien seine eigene Portrait CD „HOMMAGE  – Lieder der Romantik“. Bei den Münchener Opernfestspielen sang Jan Buchwald den Kothner in »Die Meistersinger von Nürnberg« und bei den Festspielen in Bregenz war er in einer Inszenierung der Operette »Der lustige Krieg« zu erleben. Sein größter Erfolg jedoch war die Gestaltung der Titelrolle in der Hamburger Barock-Komödie »Der lächerliche Prinz Jodelet« von Reinhard Keiser, die vom Norddeutschen Rundfunk als erste vollständige Gesamtaufnahme dieser Oper aufgezeichnet wurde. Die Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper verlieh ihm für diese Leistung den Dr. Wilhelm Oberdörfer-Preis. Jan Buchwald debütierte 2005 bei den Salzburger Festspielen (in Robert Schumanns »Manfred«). 2006 gastierte er erstmals in Spanien (Sevilla) und den USA. 2007 debütierte er an der Staatsoper Hamburg als Faninal im »Rosenkavalier« und als Wolfram in »Tannhäuser«. 2008 gastierte er vielbeachtet in Alban Bergs »Lulu« an der Lyric Opera of Chicago. Er gestaltete die Partie des Donner im »Rheingold« an der Mailänder Scala und in Berlin unter der Leitung von Daniel Barenboim. Im Jahr 2013 hat er bei Aufführungen des Ring-Zyklus an beiden Häuser sowie bei den Londoner Proms mitgewirkt.

Weitere Informationen auf seiner Homepage:

http://www.jan-buchwald.de/core/cms/front_content.php?idart=1&idcat=2&lang=1

 

Leo DRIHUYS ist am 14.8.2019 in Midlothian (Virginia) verstorben

 Geboren am 25. März 1932 in Den Haag; Nachruf auf den niederländischen Dirigenten auf Englisch:

https://www.charlotteobserver.com/entertainment/arts-culture/article234253652.html

 

Adelaide NEGRI ist am 17.8.2019 in Buenos Aires verstorben

 Geboren am 12. Dezember 1943 in Buenos Aires; sie studierte Rechtswissenschaften, darauf Gesang und dramatische Darstellung am Instituto Superior del Teatro Colón Buenos Aires, bei Bernardo Toscano, ebenfalls in der argentinischen Hauptstadt, dann bei Maria Teresa Pediconi in Rom und am London Opera Centre. 1972 kam es zu ihrem Bühnendebüt als Violetta in Verdis »La Traviata«. Sie war dann für viele Jahre als erste lyrische und Koloratursopranistin am Teatro Colón Buenos Aires verpflichtet und sang dort Partien wie die Donna Anna und die Donna Elvira im »Don Giovanni«, die Lucia di Lammermoor von Donizetti (1984), die Butterfly, die Liu in Puccinis »Turandot«, die Elisabetta in Verdis »Don Carlos«, die Leonore im »Troubadour«, die Amelia in Verdis »Un nallo in maschera«, die Titelrollen in Bellinis »Beatrice di Tenda« (1986) und in der Donizetti-Oper »Rita« (von der letztgenannten Aufführung wurde auch eine Aufnahme im argentinischen Fernsehen gebracht). 1979 gastierte sie an der Hamburger wie an der Wiener Staatsoper als Lucia di Lammermoor, in der Arena von Verona als Margherita in »Mefistofele« von Boito, am Gran Teatre del Liceu in Barcelona 1980 als Norma von Bellini und als Donna Elvira, 1989 als Königin Isabel de Castilla in »Cristobal Colón« von Leonardo Balada, 1980 an der Staatsoper Stuttgart als Traviata, 1980 an der Nationaloper Budapest als Norma; im gleichen Jahr auch in Genua zu Gast. 1982 hörte man sie am Opernhaus von Bonn als Armida in der gleichnamigen Oper von Gluck. 1982 debütierte sie an der Metropolitan Oper New York als Norma und sang hier bis 1984 außerdem noch die Leonore im »Troubadour«, die Lucia di Lammermoor, die Elvira in »Ernani« und die Lady Macbeth von Verdi in insgesamt neun Vorstellungen. 1988 sang sie am Teatro Colón Buenos Aires die Abigaille in Verdis »Nabucco«. 1985 sang sie in Washington die Amelia in Verdis »Un Ballo in maschera«, 1991 am Teatro Argentina La Plata die Titelrolle in Puccinis »Turandot«, die sie dann auch 1992 beim Festival von Szeged in Ungarn vortrug. (Am Teatro Argentina war sie auch 1994 als Traviata erfolgreich). Am 17.11.1991 sang sie am Teatro Colón die Titelrolle in der Uraufführung der Oper »Antigona Vélez« von J.C. Zorzi. 1998 sang sie (in einer konzertanten Aufführung) am Teatro Avenida Buenos Aires die Titelrolle in Bellinis »Norma«. 2000 hörte man sie am Teatro Avenida in Buenos Aires als Elisabetta in Donizettis »Roberto Devereux«. Zu ihren Bühnenrollen gehörten des Weiteren die Amazili in »Fernand Cortez« von Spontini, die Mathilde in Rossinis »Wilhelm Tell«, die Gilda im »Rigoletto«, die Königin der Nacht in der »Zauberflöte«, die Anna Bolena wie die Maria Stuarda in den gleichnamigen Opern von Donizetti, die Amina in Bellinis »La Sonnambula«, die Titelrolle in Rossinis »Mathilde di Shabran«, die Aida, die Fedora von Giordano und die Titelpartie in »La Gioconda« von Ponchielli. Neben ihrem Wirken auf der Bühne als Konzertsopranistin geschätzt. Sie betätigte sich auch als Regisseurin und Opernproduzentin.

Schallplatten: Bongiovanni (vollständige Oper »Jone« von Petrella aus Caracas), Opera Live (Mitschnitte von Arien 1979-91).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.adelaidanegri.com/

 

Helmuth FROSCHAUER ist am 18.8.2019 verstorben

 Geboren am 22. September 1933 in Wien; seine musikalische Ausbildung erhielt er u. a. bei den Wiener Sängerknaben und im Studium an der Wiener Musikakademie in den Fächern Klavier, Horn, Komposition und Dirigieren. 1953-65 leitete er einen der Chöre der Wiener Sängerknaben. Als Kapellmeister führte er dieses Ensemble auf Tourneen durch die ganze Welt. Parallel dazu betreute er Anfang der 1960er Jahre als musikalischer Leiter der Walt Disney Productions in Wien mehrere Musikfilme mit den Wiener Sängerknaben. 1968-91 war Froschauer nacheinander – und über lange Jahre hinweg auch gleichzeitig – Solokorrepetitor und Chordirektor an der Wiener Staatsoper sowie Chordirektor des Singvereins der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, der Bregenzer und der Salzburger Festspiele in Personalunion. Als enger Mitarbeiter von Herbert von Karajan war er an der Vorbereitung zahlreicher Konzerte, Schallplattenaufnahmen und Fernsehaufzeichnungen bei den Salzburger Festspielen, den Berliner und Wiener Festwochen beteiligt. Froschauer war seit 1992 beim Westdeutschen Rundfunk, zunächst als Chordirektor, dann von 1997/99 bis 2003 als Chefdirigent des WDR Rundfunkorchesters Köln, dessen Ehrendirigent er war. Froschauer dirigierte außerdem mit zwei weiteren Kollegen seit vielen Jahren die Sonntagsmessen in der Wiener Hofburgkapelle, in denen auch die Sängerknaben mitwirken. Froschauers Sohn ist der Geiger Daniel Froschauer, Vorstand der Wiener Philharmoniker.

 Richard CONRAD ist am 26.8.2019 in Eliot (Maine) verstorben

 Geboren am 12. August 1935 in New York; Biographie des amerikanischen Baritons auf seiner Homepage: https://www.richardconradbaritone.com/

 

 

 

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