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TODESFÄLLE – STAND OKTOBER 2017

30.09.2017 | Todestage

TODESFÄLLE – Stand Oktober 2017

Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny

Ottokar SCHÖFER ist am 12.7.2017 verstorben

Geboren am 18. März 1930 in Feldkirch (Vorarlberg); nachdem er zunächst Medizin studiert hatte, entschloss er sich zur Ausbildung seiner Stimme, die durch den berühmten Wagner-Tenor Max Lorenz und durch die Wiener Pädagogin Elfriede Sindel unternommen wurde. Er debütierte 1955 an der Wiener Volksoper als Zuniga in »Carmen«. An der Volksoper ist er dann in einer jahrzehntelangen Karriere bis 1974 in insgesamt 883 Vorstellungen aufgetreten und wurde beim Publikum dieses Wiener Opernhauses sehr beliebt. Er sang hier u.a. den Sparafucile im »Rigoletto«, den Homonay im »Zigeunerbaron«, den Kuno im »Freischütz« und den Falstaff in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«. Er sang auch gastweise an der Wiener Staatsoper (1957-58 in »Catulli Carmina« und »Trionfo di Afrodite« von Carl Orff, den Onkel Bonze in »Madam Butterfly« und den Mönch im »Don Carlos« von Verdi), an den Opern von Rom und Palermo, am Teatro San Carlo Neapel, am Grand Théâtre Genf (1957 den Reinmar von Zweter im »Tannhäuser«) und an der Oper von Chicago. Von den vielen Partien, die er gestaltet hat, seien der Rocco im »Fidelio«, der Titelheld in Donizettis »Don Pasquale«, der Osmin in der »Entführung aus dem Serail«, der Sarastro in der »Zauberflöte«, der Plumkett in »Martha«, der Fafner, der Hunding und der Hagen im Ring-Zyklus hervorgehoben. Betätigung auch im pädagogischen Bereich.
Schallplatten: Mitschnitte von Opernsendungen des österreichischen Rundfunks und des Fernsehens.

Peter HALL ist am 11.9.2017 in London verstorben

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Geboren am 22. November 1930 in Bury St. Edmunds (England); er ging in Cambridge zur Schule. Hall lernte während seines Armeedienstes Russisch. Während seines Studiums an der University of Cambridge, an der er 1953 sein Examen machte, spielte und führte er Regie in mehreren Stücken. 1953 inszenierte er auch sein erstes Schauspiel an einer professionellen Bühne, dem Theatre Royal in Windsor. 1954-55 war er am Oxford Playhouse und am Arts Theatre Club in London engagiert. Im August 1955 inszenierte er am Arts die englischsprachige Premiere von Warten auf Godot von Samuel Beckett. 1956-59 leitete er das Theater. In den Spielzeiten von 1956-60 war er auch am Royal Shakespeare Theatre in Stratford-upon-Avon. Seine Produktionen hier waren unter anderem Cymbeline mit Peggy Ashcroft; Coriolanus mit Laurence Olivier und Ein Sommernachtstraum mit Charles Laughton. Hall wurde vor allem durch seine Arbeit mit der Royal Shakespeare Company bekannt, die er 1960 im Alter von 29 Jahren gründete. Er war ihr künstlerischer Leiter bis 1968. Danach war er 1973-88 Intendant des Royal National Theatre und war 1973 in Maximilian Schells preisgekröntem Film Der Fußgänger in einer Nebenrolle zu sehen. 1974 spielte er die männliche Hauptrolle in der Eric-Malpass-Verfilmung Als Mutter streikte. In dieser Zeit zog er mit dem Ensemble in die neu erbauten Theater an der South Bank um. Außerdem war er Mitglied des Arts Council of Great Britain. Von beiden Positionen trat er aus Protest gegen die Kürzung der öffentlichen Förderung zurück. Nachdem er das National Theatre verlassen hatte, gründete er seine eigene Kompagnie, die Peter Hall Company, mit der er eine Serie von Stücken im Old Vic inszenierte.
Hall hat an vielen der führenden Opernhäuser inszeniert, darunter am Royal Opera House London, der Metropolitan Opera in New York City, in Bayreuth (eine Produktion von Wagners Der Ring des Nibelungen), an der Houston Grand Opera und in Genf. Sein letztes Projekt war The Rose of Kingston in Kingston upon Thames, welches im Januar 2008 mit Tschechows Onkel Wanja, einer Produktion, die Hall selbst inszenierte, eröffnet wurde. Hall trat jedoch direkt im Anschluss zugunsten von Stephen Unwin als künstlerischem Leiter zurück. Das Rose Theatre bezieht seine Inspiration von dem gleichnamigen Theater aus Shakespeares Zeiten, das ebenso wie das Globe Theatre zu den wichtigsten seiner Zeit gehörte.
1963 wurde er zum Commander oft he British Empire (CBE) ernannt; 1977 wurde er als Sir geadelt für seine Verdienste um das Theater. 1999 erhielt er den Laurence Olivier Theatre Award. Er wurde 2000 zum Kanzler der Kingston University ernannt. 2006 verlieh ihm die University of Bath die Ehrendoktorwürde.
Hall war viermal verheiratet, unter anderem mit der Schauspielerin Leslie Caron und der Opernsängerin Maria Ewing. Mit Ewing bekam er die Tochter Rebecca Hall (* 1982), die als Schauspielerin arbeitet und mehrmals unter seiner Regie auftrat. Aus seiner 2. Ehe stammt der Regisseur Edward Hall (* 1967). Hall starb im September 2017 im Alter von 86 Jahren im University College Hospital in London.

Siegfried KÖHLER ist am 12.9.2017 in Wiesbaden verstorben

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Geboren am 30. Juli 1923 in Freiburg im Breisgau; nach seinem Studium an der Musikhochschule Freiburg, Hauptfach Harfe, und Aushilfstätigkeiten als Harfenist, Schlagzeuger und Korrepetitor an den Städtischen Bühnen Freiburg nahm Köhler 1941 ein Engagement am Theater Heilbronn an als Harfenist und Solorepetitor. Ab 1942 folgten 3 Jahre Kriegsdienst. 1946 ging Köhler als Kapellmeister erneut nach Freiburg. 1952 wurde er dort Erster Kapellmeister. 1954 wechselte er an die Düsseldorfer Oper, die spätere Deutsche Oper am Rhein. Ab 1957 dirigierte er an der Oper in Köln, deren interimistische Leitung er 1962 als Stellvertretender Generalmusikdirektor übernahm wie zugleich auch die Leitung des Opernstudios an der Musikhochschule. Ab dem Jahre 1964 war er Generalmusikdirektor des Saarländischen Staatstheaters in Saarbrücken, wo er auch eine Professur für Dirigieren an der Hochschule des Saarlandes für Musik und Theater erhielt. 1974-88 bekleidete er das Amt des Generalmusikdirektors am Hessischen Staatstheater in Wiesbaden. Danach wurde er Hofkapellmeister an der Königlichen Oper in Stockholm. Darüber hinaus gastierte Köhler international bei bedeutenden Orchestern. Seine künstlerische Laufbahn ist dokumentiert durch Rundfunk- und Fernsehaufzeichnungen sowie Platteneinspielungen. Unter dem Titel Alles Capriolen, den auch eine von ihm komponierte Operette trägt, legte er 2003 seine Autobiographie vor. Siegfried Köhler ist neben Dame Gwnyeth Jones, Catarina Ligendza, Siegmund Nimsgern und der ebenfalls verstorbenen Astrid Varnay Ehrenmitglied des Richard Wagner-Verbandes Saarland.

Brenda LEWIS ist am 16.9.2017 in Westport (Connecticut) verstorben

Brenda LEWIS als Rosalinde

Geboren am 2. März 1921 in Harrisburg (Pennsylvania); sie studierte zunächst Medizin, nahm aber zugleich auch Gesangunterricht an der Pennsylvania University. Im Dezember 1941 debütierte sie an der Oper von Philadelphia als Marschallin im »Rosenkavalier«. 1942 hatte sie am New Yorker Broadway ihren ersten großen Erfolg als Hanna Glawari in Lehárs »Die lustige Witwe« mit Jan Kiepura als Partner. 1943 debütierte sie an der New York City Opera in Wolf-Ferraris »Il segreto si Susanna« und durchlief an diesem Haus bis 1967 eine erfolgreiche Karriere. 1945-46 hörte man sie am Opernhaus von Montreal und am Teatro Municipal Rio de Janeiro; einen ihrer größten Erfolge erzielte sie 1947 an der City Opera New York als Titelfigur in »Salome« von Richard Strauss; 1947 an der Oper von Chicago zu Gast. 1949 wirkte sie am New Yorker Broadway in Aufführungen von Benjamin Brittens »The Rape of Lucretia« und in »Regina« von Marc Blitzstein mit. 1950-52 sang sie an der Oper von San Francisco die Salome und den Cherubino in »Le nozze di Figaro«, 1952 die Marschallin, die Donna Elvira im »Don Giovanni«, die Giorgetta in Puccinis »Il Tabarro« und die Musetta in »La Bohème«. In der Saison 1952-53 wurde sie an die Metropolitan Oper New York berufen (Antrittsrolle: Musetta). Sie sang dort bis 1965 in insgesamt 38 Vorstellungen auch die Rosalinde in der »Fledermaus«, die Donna Elvira, die Carmen, die Venus im »Tannhäuser«, die Vanessa in der Oper gleichen Namens von Samuel Barber, die Marie in A. Bergs »Wozzeck«, die Marina im »Boris Godunow« und die Salome. 1954 hörte man sie in Cincinnati als Carmen. Diese Partie sang sie dann auch an der Wiener Volksoper, an der sie in den Musicals »Kiss Me, Kate!« und »Annie get your Gun« aufsehenerregende Erfolge hatte. Eine ihrer großen Partien war die Marie in A. Bergs »Wozzeck«, in der sie 1965 in Chicago erschien. 1965 sang sie an der City Opera New York die Titelrolle in der Uraufführung der Oper »Lizzie Borden« von Jack Beeson. Auch als Konzertsopranistin trat sie in einem umfassenden Repertoire auf. Seit 1974 wirkte sie als Pädagogin an der Hartt School of Music in Hartford (Connecticut).
Schallplatten: Allegro Royale, Columbia (»Regina« von Blitzstein), Desto (»Lizzie Borden« von Beeson), MOR (Musetta in »La Bohème« aus der Metropolitan Oper 1953 mit Victoria de los Angeles und Jan Peerce).

Zurab SOTKILAVA ist am 18.9.2017 in Moskau verstorben

Zurab SOTKILAVA

Geboren am 12. März 1937 in Sukhimi (Georgien); er bereitete sich zunächst auf eine Karriere als Profifußballer vor und wandte sich verletzungsbedingt der Musik zu. 1960 schloss er sein Studium am Staatlichen Polytechnischen Institut in Tiflis ab, 1965 beendete er sein Gesangsstudium am Konservatorium Tiflis. Er trat zunächst an der Oper Tiflis auf und wurde nach weiterer Ausbildung an der Mailänder Scala bei Dinaro Barra 1964 ans Moskauer Bolschoi-Theater engagiert. Hier feierte er große Erfolge. Er trat auch an anderen internationalen Bühnen auf, etwa an der Mailänder Scala (1989 als Dimitrij in »Boris Godunow« bei einem Gastspiel des Moskauer Bolschoi-Theaters). Darüber hinaus wirkte er als Lehrer, etwa am Moskauer Konservatorium. Sein umfassendes Wirken wurde mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen gewürdigt. Er war unter anderen Volkskünstler der UdSSR, Träger des Ehrenpreises Georgiens und Ehrenmitglied der Musikakademie in Bologna.

Tsisana TATISHVILI ist am 23.9.2017 in Georgien verstorben

Tsisana TATISHVILI

Geboren am 30. Dezember 1937 in Tiflis; Informationen über die georgische Sopranistin auf Englisch: http://www.worldwhoswho.com/public/views/entry.html?id=tat-0121

Pieter VIS ist am 19.9.2017 in Houten in der Nähe von Utrecht verstorben

Pieter VIS

Geboren am 18. Mai 1949 in Rotterdam; er fing seine internationale Sängerlaufbahn als
Knabensopran an (1960-68), u.a. im Rotterdams Jongenskoor, Soloauftrite mit den Wiener Sängerknaben (Österreich) und den Maastreechter Staar. Er studierte an dem Musikhochschulen von Rotterdam und Utrecht und erhielt seine weitere klassische
Musikausbildung von Iza Valeton-Maas Geesteranus, Annie Hermes, Aafje Heijnis und Marie-Cécile Moerdijk. Anschließend studierte Pieter Vis Liederinterpretation u.a. bei Geza Frid, Max van Egmond, Herman Schey, Dietrich Fischer-Dieskau, Ruud van der Meer und Bernard Kruisen. In den 70er und 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts erhielt Pieter Vis mehrere erste Preise in Sängerwettbewerben im Ausland, sowie in den Niederlanden. Er war u.a. Solist im Festival von Flandern (Belgien), Berliner Festwochen und bei des King’s College Choir, des Stadsknapenkoor Elburg, der Polnischen Nachtigallen und des Antwerps Kathedraal Knapenkoor. Im Winter des Jahres 1994 erschien seine Jubiläums-CD Peace on Earth als Übersicht über sein Schaffen, vom Knabensopran zum Bass-Bariton. 1995 erfolgte die Veröffentlichung einer besonderen CD, zusammen mit dem Buch: 45 jaar Oranjeliederen in de Noordelijke en Zuidelijke Nederlanden tijdens Oorlog en Vrede’, im Auftrag der Elza Vis-De Clercq Stiftung. 1999 erschien die CD Pieter Vis zingt bekende Nederlandse Kerstliederen und das Buch 100 jaar Guido Gezelle in het Lied, bei Zilverdistel (Purmerend) und der Elza Vis-De Clercq Stiftung. Bis heute sind ca. 35 LP’s und ca. 50 CD’s von Pieter Vis erschienen. Schriftstellerische und kompositorische Tätigkeit Neben Autor der schon erwähnten Bücher ist Pieter Vis Komponist von religiösen Liedern für Chor und Solisten im Stil der Spätromantik. Im Wolters-Noordhoff Verlag (Groningen) erschienen zwei Liedersammlungen: Ik ken een lied und Oranje boven eeuwen lang, anlässlich des 80. Geburtstages von Prinzessin Juliana der Niederlande. Auch erschienen biographische Studien: Dr. René De Clercq, Tondichter und Literator und Guido Gezelle, Pfarrer und Dichter, in den Jahren 1987 bzw. 1999.

 

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