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TODESFÄLLE (STAND NOVEMBER 2023)

28.10.2023 | Todestage

TODESMELDUNGEN – Stand November 2023

Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny

 

 Elliot PALAY ist am 1.10.2023 in Kalifornien verstorben

 Geboren am 18. Dezember 1948 in Milwaukee (Wisconsin); er war zuerst an der Indiana University in Bloomington Schüler von Charles Kullmann. Zur weiteren Ausbildung kam er nach Europa und studierte bei Clemens Kaiser-Breme in Essen. 1972 erfolgte sein Bühnendebüt am Stadttheater von Lübeck als Matteo in »Arabella« von R. Strauss. Seine Engagements waren: 1972-74 Stadttheater Lübeck, 1974-75 Stadttheater Freiburg i. Br., 1975-76 Opernhaus Dortmund, 1976-79 Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, 1979-81 Opernhaus der Stadt Bonn; 1974-76 bestand ein Gastvertrag mit dem Opernhaus von Frankfurt a. M. Erfolgreiche Gastspiele an den Staatsopern von München und Stuttgart und an der Oper von Wuppertal. 1977 Gastspiel an der Berliner Komischen Oper in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill. 1981 Gastspiel an der Staatsoper von Wien als Stewa in Janáceks »Jenufa«. In seiner amerikanischen Heimat war er an der New York City Opera (1975-76 als Canio im »Bajazzo« und als Walther von Stolzing in »Die Meistersinger von Nürnberg«), an den Opernhäusern von Santa Fé (1983 als Siegfried im Nibelungenring), in Los Angeles und Seattle (1983-84 gleichfalls als Siegfried) zu hören. 1983 Gastspiel an den Opern von Antwerpen und Gent als Siegmund in der »Walküre«, 1984 an der Staatsoper von Dresden als Tambourmajor in Alban Bergs »Wozzeck«, 1987 an der Jütländischen Oper Aarhus als Siegfried im Nibelungenring. 1994 hörte man ihn am Landestheater von Dessau als Jacopo Foscari in »I due Foscari« von Verdi, 1995 als Verdis Otello. 1997 trat er am Opernhaus von Leipzig als Staatsrat in »Die Nase« von Schostakowitsch auf. Seit 1981 gastierte er von Düsseldorf, seit 2000 von München aus. Aus seinem vielseitigen Repertoire sind weiter zu nennen: der Titelheld in Wagners »Tristan und Isolde«, der Radames in Verdis »Aida«, der Ismaele in dessen »Nabucco«, der Kaiser in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss und der Boris in »Katja Kabanowa« von Janácek.

Mitschnitte von Opernsendungen auf privaten Marken.

 

Patricia JANEČKOVÁ ist am 1.10.2023 in Ostrava (Tschechien) verstorben

 Geboren am 18. Juni 1998 in Münchberg (Deutschland); sie wurde als Tochter slowakischer Eltern geboren. Als sie drei Monate alt war, zogen ihre Eltern mit ihr ins tschechische Ostrava um, wo sie aufwuchs. Sie war Mitglied des Opernstudios des Antonín-Dvořák-Theaters in Ostrava. Im Dezember 2010 gewann sie in der Stimmlage Sopran die tschechisch-slowakische Talentshow Talentmania. 2011 brachte sie mit dem Komponisten, Dirigenten und Produzenten Oskar Rózsa ihr Debütalbum heraus. Ab 2013 studierte sie in Ostrava Operngesang bei Eva Dřízgová-Jirušová, zuerst am Leoš-Janáček-Konservatorium und ab 2017 an der Universität Ostrava. Sie erhielt beim Concorso Internazionale di Musica Sacra 2014 in Rom als jüngste Teilnehmerin den ersten Preis. 2016 gewann sie beim Internationalen Antonín-Dvořák-Wettbewerb in der Kategorie Junior/Frauen den 3. Preis und zwei Sonderpreise. Im November 2017 hatte sie als Galatea in Händels Acis and Galatea ihre erste bedeutende Rolle. Am Mährisch-Schlesischen Nationaltheater in Ostrava stellte sie die Juliet in einer tschechischen Musicalversion von Romeo and Juliet (2017), die Esmeralda in Die verkaufte Braut (2018), die Pamela und Natasha in dem Musical Flowers for Mrs Harris (2020) und die Maria in West Side Story (2021) dar. Nachdem im Februar 2022 bei ihr Brustkrebs diagnostiziert worden war, machte sie ihre Erkrankung einen Monat später öffentlich und unterzog sich einer Behandlung, die nach eigenen Angaben gut verlief. Danach begann sie wieder aufzutreten. Im Juni 2023 heiratete sie den tschechischen Schauspieler Vlastimil Burda. Im Oktober 2023 starb sie im Alter von 25 Jahren infolge ihrer Erkrankung.

 

Herbert HANDT ist am 2.10.2023 in Italien verstorben

Geboren am 26. Mai 1926 in Philadelphia; er war ein Vetter des Dirigenten Otto Ackermann (1909-60) und erhielt seine Ausbildung an der Juilliard School of Music New York. Während seines Studiums an der Juilliard School sang er im Chor des Radiosenders NBC; er war dann in Wien Schüler von Julius Patzak und von Hans Swarowsky. Dort gab er 1949 sein erstes Konzert. Er debütierte 1949 an der Wiener Staatsoper als Rinuccio in »Gianni Schicchi« von Puccini. Er kam als lyrischer Tenor in den fünfziger Jahren zu bedeutenden Erfolgen an europäischen Opernhäusern. Er trat an deutschen, italienischen und französischen Bühnen auf und gastierte in Belgien und in Holland. 1957 sang er am Teatro della Pergola in Florenz in der Uraufführung von »Venere Prigioniera« von Gian Francesco Malipiero. Im Rahmen der Brüsseler Weltausstellung wirkte er am 20.8.1958 in der Uraufführung der Oper »Maria Golovin« von G.C. Menotti mit. Er übernahm Partien in Werken moderner Komponisten wie Gian Francesco Malipiero, Alban Berg, Ferruccio Busoni, Hans Werner Henze und Benjamin Britten. Auch im Konzertsaal kam er zu einer großen Karriere, wobei er sich vor allem als Oratoriensolist auszeichnen konnte. 1966 wirkte er in Zürich in der Uraufführung des Oratoriums »Jeremia« von E. Hess mit. Auf der Bühne gehörten die lyrischen Partien in Opern von Mozart und in den Belcanto-Opern von Rossini, Bellini und Donizetti zu den Höhepunkten in seinem Repertoire. Besonders hervorzuheben sind sein Don Ottavio in »Don Giovanni«, sein Orfeo in »Orfeo ed Euridice« von J. Haydn und sein Otello in der gleichnamigen Oper von Rossini. Der Künstler, der seinen Wohnsitz lange in Rom hatte, trat auch als Dirigent in Erscheinung. 1960 gründete er in Rom ein eigenes Vokal- und Instrumental-Ensemble, mit dem er alte und selten gehörte Musik zur Aufführung brachte, und mit dem er große Kunstreisen unternahm. Er dirigierte gern Werke in Vergessenheit geratener Komponisten wie Francesco Barsanti, Francesco Geminiani und Luigi Boccherini und erwarb sich um die Neu-Herausgabe und Revision von deren Partituren große Verdienste; er arbeitete lange Jahre hindurch mit der Rossini Foundation in Pesaro zusammen. Er übernahm die Leitung der Opernschule der Chicago Opera und führte dort 1974 eine zusätzliche Spring-Season ein. Später lebte er in Lucca, wo er während der Sommermonate mit der Associazione Musicale Lucchese Opernfestspiele organisierte.

Schallplatten: RCA (Aufnahme der Oper »Maria Golovin«, anlässlich der Uraufführung 1958 in Brüssel aufgenommen), Nixa (Don Ottavio in »Don Giovanni«, »Orfeo ed Euridice« von Haydn, »Idomeneo« von Mozart), Edition Schwann (»Giuseppe, figlio di Giacobbe« von Luigi Rossi), EJS (»Otello« von Rossini), Voce (»Temistocle« von J. Chr. Bach, »Viva la Mamma« von Donizetti), Vox (Sesto in »Giulio Cesare« von Händel), Vanguard (»Saul« von Händel), Fonit Cetra.

 

Jacqueline DARK ist am 3.10.2023 in Sydney (Australien) verstorben

 Informationen über die 1968 in Ballarat (Asutralien) geborene Mezzosopranistin auf ihrer Homepage: https://jacquelinedark.com/

 

Avgust IPAVEC ist am 3.10.2023 in Wien verstorben

 Geboren am 2. Juni 1940 in Gorizia (Königreich Italien); nach dem Abschluss des Theologiestudiums in Ljubljana schloss er ein Kompositionsstudium an der dortigen Musikhochschule an, welches er ebenso erfolgreich beendete. Ab 1976 lebte er in Wien, wo er seine Studien bei Alfred Uhl vertiefte und als Komponist, Dirigent und Krankenhausseelsorger am Otto-Wagner-Spital arbeitete. Ipavec schrieb hauptsächlich Werke für große Chöre (Oratorien, Messen usw.), aber auch Symphonien und Opern. Am 4. Dezember 2006 wurde ihm das Goldene Ehrenzeichen der Republik Österreich verliehen.

 

Reiner GOLDBERG ist am 7.10.2023 in Berlin verstorben

 Geboren am 17. Oktober 1939 in Crostau (Landkreis Bautzen, Sachsen); ursprünglich lernte er den Beruf eines Schlossers, dann Gesangstudium an der Musikhochschule Dresden als Schüler von Arno Schellenberg. Debüt 1966 bei den Sächsischen Landesbühnen Dresden-Radebeul als 1. Geharnischter in der »Zauberflöte«; er sang dann dort den Luigi in Puccinis »Der Mantel«. 1969 Gastspielverpflichtung, seit 1973 reguläres Mitglied der Dresdner Staatsoper. Große Erfolge auch an der Staatsoper Berlin, an der er seit 1972 wirkte und 1973 in der Uraufführung der Oper »Reiter in der Nacht« von Ernst Hermann Meyer auftrat. Seit 1972 reguläres Mitglied der Staatsoper Berlin. Er sang als Gast an den Opern von Leipzig und Leningrad und an der Grand Opéra Paris (1987 Erik in »Der fliegende Holländer«). Weitere Gastspiele in Prag, Budapest, Lausanne, an italienischen Bühnen und 1981 mit dem Ensemble der Dresdner Oper in Japan. An der Hamburger Staatsoper als Bacchus in »Ariadne auf Naxos«, in München als Walther von Stolzing in »Die Meistersinger von Nürnberg« zu Gast. 1982 wirkte er in Paris in einer konzertanten Aufführung der Oper »Die Liebe der Danaë« von R. Strauss mit; im gleichen Jahr sang er bei den Salzburger Festspielen den Florestan in »Fidelio«. 1981 und 1984 wirkte er bei den Festspielen in der Arena von Verona mit. Bei den Salzburger Osterfestspielen sang er 1982-83 den Erik. An der Wiener Staatsoper hörte man ihn 1980-83 als Max im »Freischütz«, als Tannhäuser und als Walther von Stolzing. Am Royal Opera House Covent Garden in London gastierte er 1982 und 1990 als Walther von Stolzing und 1993 als Florestan, am Teatro Comunale Bologna 1985 als Max. Er gastierte auch an der Mailänder Scala (1984 als Tannhäuser) und am Gran Teatre del Liceu in Barcelona (1985 als Siegfried). Bei den Bayreuther Festspielen trat er 1986 und 1989 als Tannhäuser, 1987-88 als Walther von Stolzing und 1988-89 als Siegfried in »Götterdämmerung« (1989 auch in »Siegfried«), 1990-94 als Erik auf. 1983 hörte man ihn in New York in einer konzertanten Aufführung der Jugendoper »Guntram« von Richard Strauss, 1988 am Grand Théâtre Genf als Max, 1989 und 1994 an der Berliner Staatsoper als Pedro in »Tiefland« von d’Albert, 1991 an der Covent Garden Oper und in Amsterdam als Siegfried. An der Metropolitan Oper New York trat er 1992 als Florestan und als Tannhäuser in insgesamt 7 Vorstellungen auf. 1994 hörte man ihn an der Berliner Staatsoper als Ägisth in »Elektra« von R. Strauss, den er auch 1996 beim Maggio Musicale Florenz sang. An der Berliner Staatsoper trat er 1997 als Florestan, 1998 als Lohengrin und als Koch in »Christophe Colomb« von Darius Milhaud auf, an der Deutschen Oper Berlin 1998 als Herodes in »Salome« von R. Strauss, an der Berliner Staatsoper 1999 als Ägisth. 1999 hörte man ihn an der Staatsoper Berlin als Tambourmajor in »Wozzeck« von A. Berg, 2000 als Max und als Melot in »Tristan und Isolde«, 2001 am Teatro Real Madrid als Walther von Stolzing, an der Staatsoper Dresden als Herodes. In der Spielzeit 2004/05 sang er an der Hamburger Staatsoper den Aron in »Moses und Aron« von Schönberg, in der darauffolgenden Spielzeit am Gran Tatre del Liceu in Barcelona den Tambourmajor in »Wozzeck« von A. Berg. An der Bayerischen Staatsoper München hörte man ihn bis 2016 u.a. als Herodes, als Ägisth, als Teiresias/Kalliope in H.W. Henzes »Die Bassariden« und als Hauk-Šendorf in Janáceks »Die Sache Makropulos«. Noch 2019 trat er an der Berliner Staatsoper als Ulrich Eisslinger in »Die Meistersinger von Nürnberg« auf. Mittelpunkt seines Bühnenrepertoires bildeten Partien für Heldentenor, wobei er sich auch gerne dem modernen Opernschaffen widmete, doch war er zugleich in der Lage lyrische Partien vorzutragen. Großer Wagner-Interpret. Weitere Hauptrollen des Künstlers waren der Hermann in »Pique Dame«, der Hüon in Webers »Oberon«, der Herzog in Rigoletto und der Faust von Gounod. Daneben als Konzertsänger und Gesangpädagoge sehr erfolgreich wirkend. Beim Bonner Beethoven-Fest von 1992 sang er das Tenorsolo in der 9. Sinfonie des großen Meisters. Seinen Abschied als Sänger gab er in der Rolle des Ersten Gefangenen in einer konzertanten Aufführung von Beethovens »Fidelio« auf der Schlossbergbühne Graz. 1985 wurde er mit dem Nationalpreis der DDR III. Klasse für Kunst und Literatur geehrt. 2019 wurde er zu seinem 80. Geburtstag zum Ehrenmitglied der Staatsoper Unter den Linden ernannt. Er starb zehn Tage vor Vollendung seines 84. Lebensjahres.

Schallplatten: Eterna (Tambourmajor in »Wozzeck«), Erato (Titelheld in »Parsifal«), Denon (Max im »Freischütz«), Capriccio (Arien, 9. Sinfonie von Beethoven, »Der Kreidekreis« von Zemlinsky), Hungaroton (»Guntram« von R. Strauss), Hungaroton, Chandos (Herodes in »Salome« von R. Strauss).

 

Jorge LAVELLI ist am 9.10.2023 in Paris verstorben

 Geboren am 11. November 1932 in Buenos Aires; Biographie des Opernregisseurs auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Jorge_Lavelli

 

Carmen Petra BASACOPOL ist am 15.10.2023 verstorben

 Geboren am 5. September 1926 in Sibiu (Rumänien); Biographie der Komponistin auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Carmen_Petra_Basacopol

 

Gennady GLADKOV ist am 16.10.2023 in Moskau verstorben

 Biographie des am 18. Februar 1935 in Moskau geborenen Komponisten auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Gennady_Gladkov

 

Hatto BEYERLE ist am 16.10.2023 in Hannover verstorben

 Geboren am 20. Juni 1933 in Frankfurt a.M.; er war der Sohn des Rechtshistorikers Franz Beyerle. Hatto Beyerle studierte an der Hochschule für Musik Freiburg bei Ulrich Koch Viola, in Wien bei Ricardo Odnoposoff Violine, bei Alfred Uhl Komposition und bei Hans Swarowsky das Dirigieren. 1960 war er Mitbegründer des Kammerorchesters Wiener Solisten, mit dem er zahlreiche Konzertreisen unternahm. 1970 gründete er zusammen mit Günter Pichler das Alban Berg Quartett. Mit diesem Streichquartett gewann er zahlreiche nationale und internationale Preise, u. a. den deutschen Schallplattenpreis, mehrere japanische Preise, und wurde von der deutschen Phonoakademie zweimal mit dem Titel Künstler des Jahres ausgezeichnet. 1982-98 war er Mitglied von L’Ensemble. Beyerle wirkte 1964-87 als Professor für Viola und Kammermusik an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Ab 1987 war er Professor an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover und 1990-2004 auch Professor an der Musik-Akademie der Stadt Basel. Von 1998 an gab er regelmäßig Meisterkurse an der Scuola di Musica di Fiesole (Florenz) sowie Gastkurse für Viola und Kammermusik in den USA und Kanada. Als Dirigent leitete Hatto Beyerle 1985-98 die Konzertvereinigung der Wiener Konzerthausgesellschaft. Zu seinen Schülern gehörten u. a. Veronika Hagen, Hartmut Rohde, Johannes Lüthy, das Hagen-Quartett, das Leipziger Streichquartett, das Szymanowski Quartett, das Trio Jean Paul, das Artis-Quartett, das Galatea Quartett, Meta4 und das Iturriaga Quartett. 2004 war Beyerle Initiator der European Chamber Music Academy und künstlerischer Leiter des Europäischen Kulturforums Großraming. Die Designerin und Museumsleiterin Tulga Beyerle ist eine Tochter.

 

Anneliese ZÄNSLER ist am 17.10.2023 verstorben

 Geboren am 1. März 1927 in Cämmerei (heute zu Brandis bei Leipzig gehörig); die Tochter des Bergingenieurs Georg Zänsler besuchte die von Steybersche Höhere Mädchenschule in Leipzig und nach deren Auflösung die Wirtschaftsoberschule in Leipzig. Nach dem kriegsbedingten Notabitur 1944 wegen der Einberufung zum Reichsarbeitsdienst kehrte sie 1945 nochmals an die Wirtschaftsoberschule zurück und legte im darauf folgenden Jahr das reguläre Abitur ab. 1948-51 studierte sie Gesang an der Hochschule für Musik Leipzig, u. a. bei Kammersängerin Margarete Bäumer. 1951 wurde sie als dramatische Opernsängerin an das Meininger Theater engagiert und debütierte dort als Marta in der Oper Tiefland. Die Partien der Agathe im Freischütz, der Bersi in Andrea Chénier und die Titelpartie in der Aida folgten. Nach der Scheidung von ihrem ersten Mann kehrte sie 1955 an die Bühne zurück und erhielt ein Engagement als Solistin im dramatischen Fach und als Operettendiva am Landestheater Halle, 1956 am Hans-Otto-Theater in Potsdam. 1957-59 war sie als Opernsängerin an den Bühnen der Stadt Magdeburg tätig, seit 1959 an den Städtischen Theatern Karl-Marx-Stadt (Chemnitz). Von dort wurde sie 1962 an die Staatsoperette Dresden als 1. Operettensängerin berufen. Seit 1966 arbeitete sie freischaffend und gastierte in den folgenden zwei Jahrzehnten an fast allen Theatern der DDR und als Konzertsängerin bei zahlreichen Sinfonieorchestern im In- und Ausland. Sie wurde besonders durch ihre Fähigkeit geschätzt, kurzfristig in Hauptrollen einspringen zu können, wobei sie sich auf ihr großes Repertoire von 58 Opern- und Operettenpartien stützen konnte. 1986/87 wirkte sie in der Funktion des Chefdramaturgen und stellvertretenden Intendanten am Kreistheater Döbeln. 1965-68 nahm sie an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden ein Abendstudium auf, das sie mit dem Staatsexamen als Gesangspädagogin abschloss. Das Thema ihrer Diplomarbeit lautete: Die Bedeutung der historischen Gesangsmethoden für den Sänger der Gegenwart. Im Jahre 1983 promovierte sie an der Martin-Luther-Uiniversität Halle-Wittenberg bei Walther Siegmund-Schultze im Fach Musikwissenschaft über Die Stadtmusik in Pirna – Von den Anfängen der Stadtpfeiferei bis zum Zerfall der Stadtkapelle im Jahre 1907. Sie legte damit die Ergebnisse ihrer seit 1977 betriebenen Forschungen nieder. Ihre langjährigen Erfahrungen als Sängerin gab sie auch später noch zahlreichen Gesangsschülerinnen und -schülern weiter. In ihren Veröffentlichungen beschäftigte sie sich speziell mit dem bürgerlichen Musikleben im sächsischen Raum. Anneliese Zänsler war von 1971 bis zu seinem Tod im Jahr 2017 mit dem Dirigenten und Komponisten Klaus Zoephel verheiratet. Sie lebte seit 1995 in Ingolstadt.

Dieter BUNDSCHUH ist am 21. November 2023 verstorben

Der Tenor Dieter Bundschuh verstarb in Wiesbaden.

 

István LÁNG ist am 23.10.2023 verstorben

 Geboren am 1. März 1933 in Budapest; er studierte 1951-58 bei János Viski und Ferenc Szabó an der Franz-Liszt-Musikakademie in Budapest. Er war 1966-84 musikalischer Leiter der Ungarischen Staatlichen Marionettenbühne. Ab 1973 lehrte er an der Musikakademie und wurde dort Professor im Fach Kammermusik. Neben zwei Opern, zwei Fernsehopern und vier Balletten komponierte er ein Streicher- und ein Bratschenkonzert, ein Bukolisches Konzert für Horn und Orchester, ein Concertino für Xylophon und Orchester, ein Doppelkonzert für Klarinette und Harfe, eine Trauermusik für Orchester, kammermusikalische Werke, Schauspiel-, Film- und Fernsehmusiken, Kantaten, Chorwerke und Lieder.

 

Zdeněk MÁCAL ist am 25.10.2023 in Prag verstorben

 Geboren am 8. Januar 1936 in Brünn; er studierte Dirigieren am Konservatorium und anschließend an der Janáček-Musikakademie (JAMU) in Brünn. Er erlangte internationale Aufmerksamkeit, als er 1965 den Dirigierwettbewerb von Besançon gewann und ein Jahr später den 3. Preis bei der Dimitri Mitropoulos International Music Competition in New York erhielt. Mácal verließ die Tschechoslowakei 1968 nach der Invasion der Truppen des Warschauer Paktes und fand seine erste Anstellung als Chefdirigent des Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchesters (1970–74). Später war er außerdem Chefdirigent und Musikdirektor der NDR Radiophilharmonie Hannover, des Milwaukee Symphony Orchestra (1986–95) und des New Jersey Symphony Orchestra (1993–2002). Des Weiteren war er Leiter des Chicago Grant Park Summer Festival. 1986 wurde er zum Chefdirigenten des Sydney Symphony Orchestra ernannt; dieser Vertrag wurde jedoch 1987 nach Konflikten mit Musikern und dem Management wieder aufgelöst. Von 2003 bis September 2007 war Mácal Chefdirigent der Tschechischen Philharmonie, trat jedoch, offiziell aufgrund schlechter Kritiken in den Feuilletons wegen zu konservativer Programmauswahl, von diesem Posten zurück. Insgesamt dirigierte Mácal mehr als 160 Orchester auf vier Kontinenten, darunter die Berliner Philharmoniker, das Orchestre de Paris, alle wichtigen Londoner Orchester, die Wiener Symphoniker sowie das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. 2006 hatte Mácal einen Gastauftritt in dem japanischen Seriendrama Nodame Cantabile, wo er den Kindheits-Mentor der Hauptfigur, den Dirigenten Sebastiano Vieira, spielte.

 

Marina CONSIDERA ist am 31.10.2023 in Rio de Janeiro verstorben

 Nachruf auf die 1977 in England geborene Sopranistin auf Englisch: https://operawire.com/obituary-soprano-marina-considera-dies-at-46/

 

Arie LEVANON ist am 31.10.2023 in Tel Aviv verstorben

 Geboren am 29. August 1932 in Focșani (Vrancea, Rumänien); Nachruf auf den Komponisten auf Englisch: https://www.jpost.com/israel-news/culture/article-771094

 

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