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TODESFÄLLE – STAND MAI 2019

03.05.2019 | Todestage

TODESFÄLLE – STAND MAI 2019

Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny

 

Ruth-Margret PÜTZ ist am 1.4.2019 in Stuttgart verstorben

 Geboren am 26. Februar 1930 in Krefeld; sie studierte bei dem (nicht mit ihr verwandten) Pädagogen Berthold Pütz in Krefeld. 1950 kam sie als Anfängerin an das Opernhaus von Köln, wo sie als Nuri in »Tiefland« ihr Debüt hatte. 1951-57 war sie am Staatstheater Hannover engagiert; hier studierte sie weiter bei Otto Köhler. 1957 gastierte sie am Opernhaus von Zürich als Agnes in »Die Schule der Frauen« von R. Liebermann. 1957 gastierte sie an der Staatsoper von Stuttgart als Gilda im »Rigoletto« und wurde für dieses Haus verpflichtet. 1958 hatte sie dort aufsehenerregende Erfolge als Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. 1959-60 sang sie bei den Bayreuther Festspielen ein Blumenmädchen im »Parsifal«, 1960 auch den Waldvogel im »Siegfried«. Sie gastierte weiters 1963-68 an der Hamburger Staatsoper (u.a. 1965 in der Uraufführung von A. Bibalos »Das Lächeln am Fuße der Leiter«). An der Wiener Staatsoper gastierte sie 1958-70 in insgesamt 37 Vorstellungen als Zerbinetta, als Konstanze in der »Entführung aus dem Serail«, als Sophie im »Rosenkavalier«, als Musetta in »La Bohème«, als Marzelline im »Fidelio«, als Susanna in »Le nozze di Figaro«, als Gilda, als Page Oscar in Verdis »Un ballo in maschera« und als Pamina in der »Zauberflöte«. Bei den Salzburger Festspielen hatte sie 1961 als Konstanze und in einem Mozart-Konzert große Erfolge. 1961 unternahm sie zusammen mit der Capella Coloniensis eine glanzvolle Russland-Tournee. Sie trat als Gast in Buenos Aires und Helsinki, an der Deutschen Oper Berlin, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, in Frankfurt a.M., Karlsruhe und Kassel, an der Staatsoper München, in Lyon, Straßburg, Nizza, an den Opernhäusern von Rom, Venedig und Neapel, in Lissabon und Barcelona auf. Länger als zwanzig Jahre war sie an der Stuttgarter Oper engagiert, wo sie überaus beliebt war. Hier nahm sie auch an der Uraufführung der Oper »Siebzehn Tage und vier Minuten« von Werner Egk teil (2.6.1966) Weitere Partien aus ihrem Bühnenrepertoire: die Carolina in Cimarosas »Il matrimonio segreto«, die Despina in »Così fan tutte«, die Lucia di Lammermoor (die sie mit großem Erfolg in Stuttgart sang), die Rosina im »Barbier von Sevilla«, die Adina in »L’Elisir d’amore«, die Norina im »Don Pasquale«, die Traviata, die Liù in »Turandot« von Puccini, die Frau Fluth in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor« und der Ighino im »Palestrina« von Hans Pfitzner. – Brillante, klangschöne Koloraturstimme.

Ihre ersten Schallplatten erschienen auf der Marke Opera (u.a. Magnificat von J.S. Bach), dann auf HMV-Electrola (»Die lustigen Weiber von Windsor« von Nicolai, »Undine« von Lortzing), Columbia (»Der Barbier von Sevilla«, Königin der Nacht in der »Zauberflöte«), BASF (»Trionfi« von C. Orff) und Telefunken. Auch Aufnahmen auf Eurodisc-Ariola (Amor in »Orpheus und Eurydike« von Gluck), Barcarole und Eterna-Berlin Classics (»Der Barbier von Sevilla«). Auf Melodram singt sie die Konstanze in der »Entführung aus dem Serail«.

 

Balduin SULZER ist am 10.4.2019 in Linz verstorben

Geboren am 15. März 1932 in Großraming (Oberösterreich); Im Alter von zehn Jahren kam er nach Linz, wo er das Gymnasium besuchte. Er sang als Ministrant im Linzer Dom in der „Domschola“ unter Leitung von Domkapellmeister Josef Kronsteiner. Nach der Matura schloss er sich 1949 der Ordensgemeinschaft der Zisterzienser im Stift Wilhering an und erhielt den Ordensnamen Balduin. Er begann seine philosophisch-theologischen Studien in Linz und Rom sowie ein Studium des Lehrfachs Geschichte an der Universität Wien. Er absolvierte eine musikalische Ausbildung am Brucknerkonservatorium in Linz, an dem Päpstlichen Institut für Kirchenmusik in Rom und an der Wiener Musikhochschule, unter anderem bei Hans Gillesberger. 1955 empfing Balduin Sulzer die Priesterweihe. 1959-77 war er Musikerzieher am Stiftsgymnasium Wilhering, wo er die Wilheringer Sängerknaben und die Kantorei Wilhering leitete. 1974-97 war Sulzer Musikprofessor am Linzer Musikgymnasium. Zudem war er Korrepetitor am Linzer Brucknerkonservatorium und Domkapellmeister. Franz Welser-Möst studierte Komposition bei Sulzer, der Tenor Kurt Azesberger sowie die Sopranistin Anna Maria Pammer waren ebenfalls seine Schüler. Sulzer war Gründer und musikalischer Leiter des Linzer Musikgymnasiums, wo er von 1974 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1997 blieb. Balduin Sulzer lebte und arbeitete im Stift Wilhering, wo er auch als Stiftskapellmeister tätig war. Das Werk Sulzers umfasst über 400 Arbeiten, darunter vier Opern, Kindermusicals, neun Symphonien, eine Passion, zwölf Instrumentalkonzerte, Klavier- und Kammermusik sowie Lieder und Chormusik

Margit LÁSZLÓ ist am 15.4.2019 verstorben

 Geboren am 17. März 1931 in Kolzsvár; sie erhielt ihre Ausbildung in Budapest. 1955 fand ihr Debüt an der Nationaloper Budapest in der Rolle der Gilda im »Rigoletto« statt. In den folgenden Jahren kam sie dort in einer Anzahl von Partien aus dem Soubretten- wie dem lyrischen Stimmfach zu bedeutenden Erfolgen. Man schätzte sie vor allem als Mozart-Interpretin. So sang sie Partien wie die Susanna in »Figaros Hochzeit«, die Pamina in der »Zauberflöte«, die Eurydike in »Orpheus und Eurydike« von Gluck, die Rosina im »Barbier von Sevilla«, die Mimi in »La Bohème« und die Micaela in »Carmen«. Auch als Konzertsängerin trat sie hervor. Bis 1986 blieb sie Mitglied der Budapester Nationaloper.

Schallplatten: Decca (»Háry János« von Kodaly), HEK (Soli in Chorwerken von F. Liszt).

 

Jörg DEMUS ist am 16.4.2019 in Wien verstorben

 Geboren am 2. Dezember 1928 in St. Pölten (Niederösterreich); er war Sohn des Kunsthistorikers Otto Demus und der Konzertviolinistin Erika Demus. Er erhielt im Alter von sechs Jahren den ersten Klavierunterricht und wurde mit elf Jahren zur Wiener Musikakademie zugelassen. Dort studierte er bis 1945 Orgel, Klavier, Komposition (Musik) und Orchesterleitung. Seinen ersten Klavierabend gab er 1943 im Brahms-Saal des Wiener Musikvereins. 1945 wurde er zum Militärdienst einberufen, konnte sich bei Kriegsende nach Oberösterreich durchschlagen und kam in britische Kriegsgefangenschaft, aus der er nach rund sechs Wochen entlassen wurde. 1950 startete er in London seine internationale Karriere. 1951–53 studierte er bei Yves Nat in Paris und anschließend bei Walter Gieseking in Saarbrücken. Im Jahr 1956 erhielt er eine der bedeutendsten Auszeichnungen für Pianisten, den Ersten Preis des Internationalen Klavierwettbewerbs in Bozen. 1970 erhielt er den Jakob Prandtauer-Preis für Wissenschaft und Kunst der Stadt St. Pölten. Als Musiker und Lehrer genoss er weltweite Anerkennung. Demus machte sich besonders durch sein Engagement für die Renaissance der Hammerflügel verdient, die er trotz aller technischen Unzulänglichkeiten alter Originalinstrumente bei vielen Aufnahmen einsetzte und damit ein hohes Maß an Authentizität erreichte. Demus spielte häufig Werke der Romantik, er trat auch als Liedbegleiter (etwa von Dietrich Fischer-Dieskau, Elisabeth Schwarzkopf, Elly Ameling oder Peter Schreier) und in Kammermusik-Ensembles auf (z. B. im Duett mit dem Pianisten Paul Badura-Skoda oder der Cellistin Maria Kliegel). Über längere Zeit arbeitete Jörg Demus an einer CD-Produktion Die Geschichte des Klaviers, welche am Ende 100 vollbespielte CDs umfassen sollte.

 

Heather HARPER ist am 22.4.2019 in London verstorben

 Geboren am 8. Mai 1930 in Belfast; sie studierte in London zunächst Klavierspiel und nahm nur nebenbei Gesangunterricht, ließ dann aber ihre Stimme durch Helene Isepp und Fred Husler ausbilden. Sie sang zuerst im Chor der Ambrosian Singers und im Radiochor der BBC London. 1954 debütierte sie bei der Oxford Opera Group als Lady Macbeth in Verdis »Macbeth«. Es folgte eine aufsehenerregende Aufführung von »La Traviata« im englischen Fernsehen, bei der sie als Violetta auftrat. 1955 nahm sie an den Festspielen von Glyndebourne als Choristin teil, 1963 bewunderte man sie dort als Anne Trulove in Strawinskys »The Rake’s Progress« und in dem Oratorium »Jephtha« von Händel. 1960 sang sie bei der New Opera Company London Schönbergs Monodrama »Erwartung« (zugleich die englische Erstaufführung des Werks), 1957 bei der Sadler’s Wells Opera in der Uraufführung von Arthur Benjamins »A Tale of Two Cities«. 1962 trat sie erstmals an der Londoner Covent Garden Oper auf (Antrittsrolle: Helena in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten), im gleichen Jahr sang sie in der Uraufführung des War Requiem von Benjamin Britten in der Kathedrale von Coventry. 1967-68 wirkte sie bei den Festspielen von Bayreuth als Elsa im »Lohengrin« mit. 1969 gastierte sie mit der English Opera Group in der Londoner Covent Garden Oper in »The Rake’s Progress«. An der Covent Garden Oper war sie immer wieder zu hören, u.a. am 7.7.1977 in der Uraufführung der Oper »The Ice Break« von Tippett als Nadia (eine für sie komponierte Partie). 1969-72 Gastspiele am Teatro Colón von Buenos Aires als Vitellia in Mozarts »La clemenza di Tito«, als Marguerite im »Faust« von Gounod und als Arabella in der gleichnamigen Richard-Strauss-Oper; 1969 unternahm sie eine ausgedehnte Nordamerika-Tournee. Dort sang sie u.a. an der Oper von San Francisco (1975 die Charlotte im »Werther« von Massenet und 1976 die Ellen Orford in »Peter Grimes« von B. Britten) und an der New Yorker Metropolitan Oper (1977 die Gräfin in »Le nozze di Figaro« und die Ellen Orford in insgesamt neun Vorstellungen). Am 16.5.1971 sang sie in der Fernseh-Uraufführung von B. Brittens »Owen Wingrave« bei der BBC London die Rolle der Mrs. Coyle und gestaltete diese Partie dann auch bei der Bühnenuraufführung des Werks an der Covent Garden Oper (10.5.1971). Neben ihrem Wirken auf der Bühne stand eine zweite gleich bedeutende Karriere als Konzert- und vor allem als Oratoriensopranistin. 1972 sang sie in London in der Uraufführung der 3. Sinfonie von Michael Tippett. Ihre großen Bühnenpartien waren (neben den bereits genannten Rollen) die Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«, die Gutrune in der »Götterdämmerung« und die Antonia in »Hoffmanns Erzählungen«. 1966 wurde sie zum Ehrendoktor (Hon. D. Mus.) der Universität Belfast ernannt; seit 1971 Ehrenmitglied der Royal Academy of Music London. 1984 zog sie sich aus ihrer Opernkarriere zurück, trat aber 1990 nochmals bei den Londoner Promenade Concerts als Nadia in einer konzertanten Aufführung von M. Tippetts »The Ice Break« auf.

Schallplatten: Philips (»Der Messias«, »Die Jahreszeiten« von Haydn, C-Moll-Messe von Mozart, »The Turn of the Screw« von B. Britten), Concert Hall (Mozart-Requiem), HMV (»Le nozze di Figaro«, »Don Giovanni«, Vokalwerke von Vaughan Williams), Cardinal (»Theodora« von Händel), Myto (»Idomeneo« von Mozart), Melodram (Elsa im »Lohengrin«, Bayreuth 1967), Virgin (»The Ice Break« von M. Tippett); die meisten Aufnahmen auf Decca (9. Sinfonie von Beethoven, 2. und 8. Sinfonie von Gustav Mahler, »Israel in Egypt« von Händel, »The Rape of Lucretia«, »Owen Wingrave« und »A Midsummer Night’s Dream« von Benjamin Britten, »King Priam« von Tippett).

 

Deborah COOK ist am 22.4.2019 in Welaka (Florida) verstorben

 Geboren am 6. Juli 1938 in Philadelphia; nachdem sie anfänglich in einem kaufmännischen Beruf tätig gewesen war, ließ sie ihre Stimme durch Irene Williams und Robert L. Kashoff ausbilden. Preisträgerin bei Gesangwettbewerben in Philadelphia und Chicago. Nach Europa gekommen debütierte sie als Bühnensängerin bei der Glyndebourne Touring Opera 1971 als Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. Sie hatte dann eine bedeutende Karriere in Westdeutschland. Hier sang sie 1972-75 (und noch bis 1980 als Gast) am Stadttheater von Bremen, 1978-81 an der Münchner Staatsoper und als Gast am Opernhaus von Frankfurt a.M. Seit 1981 Mitglied der Hamburger Staatsoper Sie gastierte an der Deutschen Oper Berlin, an der Staatsoper Stuttgart, an den Opernhäusern von Kassel und Essen, an den Vereinigten Theatern Krefeld-Mönchengladbach und am Theater am Gärtnerplatz in München; in der Spielzeit 1984-85 war sie am Opernhaus von Bonn engagiert. 1976 wirkte sie an der Covent Garden Oper London in der Uraufführung von »We come to the River« von Hans-Werner Henze mit. 1976 sang sie an der Northern Ireland Opera in Belfast die Lucia di Lammermoor, 1977 an der Covent Garden Oper London die Fiakermilli in »Arabella« von R. Strauss. 1981 unternahm sie eine Australien-Tournee und Gastspiele in den USA, 1981 an der Covent Garden Oper London als Gilda im »Rigoletto« zu Gast. Weitere Gastspiele an der Berliner Staatsoper, in Paris, Genf (1979 als Fiakermilli) und Rom. Ihr technisch glänzend geführter Koloratursopran zeichnete sich in Partien wie der Königin der Nacht in der »Zauberflöte«, der Konstanze in der »Entführung aus dem Serail« und der Adina in »L‘Elisir d’amore« aus. Weitere Bühnenrollen der Sängerin waren die Norina im »Don Pasquale«, die Praskovia in »L’Étoile du Nord« und die Titelrolle in »Dinorah« von Meyerbeer sowie die Königin der Nacht in »Das Labyrinth« (einer Fortsetzung der »Zauberflöte«) von P. von Winter. Seit 1985 (nach dem Tod ihres ersten Gatten) mit dem Pianisten Ronald Marlowe verheiratet.

Schallplatten: Decca (Echo in vollständiger Aufnahme von »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss), Opera Rara (Titelpartie in »Dinorah von Meyerbeer«).

 

Charity Sunshine TILLEMANN-DICK ist am 23.4.2019 verstorben

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 Biographie der am 22. Juli 1983 geborenen amerikanischen Sopranistin auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Charity_Sunshine_Tillemann-Dick

 

Colette LORAND ist am 26.4.2019 in Ebenhausen bei München verstorben

 Geboren am 7. Januar 1923 in Zürich; sie entstammte einer ungarisch-schweizerischen Familie; ihre Großmutter war als Sängerin tätig gewesen. Gesangstudium an der Musikhochschule Hannover, dann bei Melitta Hirzel in Zürich. Debüt 1945 am Stadttheater von Basel als Marguerite im »Faust« von Gounod. 1951-56 war sie Mitglied des Opernhauses von Frankfurt a.M. 1952 hatte sie am Opernhaus von Zürich einen spektakulären Erfolg als Königin der Nacht in der »Zauberflöte«. 1955 gastierte sie in der Eröffnungsvorstellung der neu erbauten Hamburger Staatsoper als Königin der Nacht und war bis 1957 und dann wieder 1960-69 dort im Engagement. Sie nahm 1966 in Hamburg an der Uraufführung von Boris Blachers »Zwischenfälle bei einer Notlandung« teil. Sie war durch Gastspielverträge den Staatsopern von München (1961-63 und 1970-81) und Stuttgart (1969-75), der Deutschen Oper Berlin (1973-78) und der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg (1973-78) verbunden und gastierte bei zahlreichen Gelegenheiten am Opernhaus von Zürich. Auch Gastspiele an der Covent Garden Oper London (1954 als Traviata), am Teatro San Carlos Lissabon (1961 als Konstanze in »Die Entführung aus dem Serail«), an der Staatsoper von Wien (1951-58 als Königin der Nacht und als Traviata in insgesamt sechs Vorstellungen), an der Mailänder Scala (1960 als Blumenmädchen im »Parsifal«, 1963 als Woglinde, als Helmwige und als Waldvogel im Nibelungenring), in Amsterdam, Kairo, Rio de Janeiro, São Paulo, Rom, am Teatro Comunale Bologna (1967 als Freia im »Rheingold«), am Teatro Comunale Florenz (1963 als Gerhilde in der »Walküre«), am Teatro San Carlo Neapel (1961), am Teatro Massimo Palermo (1959), am Théâtre de la Monnaie Brüssel (1966) und bei den Festspielen von Bregenz (1947 als Konstanze, 1957 als Marguerite im »Opernball« von R. Heuberger). Auf der Bühne sang sie ein vielgestaltiges Repertoire, das von Mozart-Partien bis zu zeitgenössischen Komponisten (H.W. Henze, K. Penderecki, Carl Orff, Marvin Levy) reichte. Am 23.10.1972 sang sie an der Deutschen Oper Berlin in der Uraufführung der Oper »Elisabeth Tudor« von Wolfgang Fortner, am 20.8.1973 bei den Festspielen von Salzburg in der von Carl Orffs »De temporum fine comoedia«, am 9.7.1978 an der Staatsoper von München in »Lear« von Aribert Reimann. Sie trat in einigen Schweizer Opern-Erstaufführungen auf: am Stadttheater von Basel in »The Rape of Lucretia« von B. Britten (Spielzeit 1946-47 als Female Chorus), in »Raskolnikow« von H. Sutermeister (1948-49 als Sonja) und in »Die Sache Makropoulos« von Janácek (1981-82 als Emilia Marty), am Opernhaus von Zürich in der szenischen Erstaufführung von »Le Vin herbé« von Frank Martin (Spielzeit 1951-52 als Branghien). 1954 nahm sie an der Oper von Frankfurt a.M. an der deutschen Erstaufführung der Oper »Penelope« von Rolf Liebermann (in der Titelrolle) teil, 1959 am Opernhaus von Dortmund an der deutschen Erstaufführung der Oper »Mourning becomes Electra« von M. Levy (als Lavinia), 1969 in New York an der konzertanten amerikanischen Erstaufführung von Carl Orffs »Prometheus« (als Io). 1962 sang sie mit dem Hamburger Ensemble in London die Natalie in der englischen Erstaufführung von H.W. Henzes »Der Prinz von Homburg«. Sie trat auch als Gast an der Oper von San Diego, am Nationaltheater Prag und an der English National Opera London auf. Die Partie der Regan in A. Reimanns »Lear« sang sie 1982 an der Grand Opéra Paris. 1983 nahm sie am Stadttheater von Basel als Emilia Marty von der Bühne Abschied. Ihr Repertoire für die Bühne besaß einen sehr großen Umfang; nachdem sie zuerst in Partien aus dem Koloraturfach aufgetreten war, ging sie ins lyrische Stimmfach über und sang u.a. die Gräfin in »Figaros Hochzeit«, die Fiordiligi in »Così fan tutte«, die Pamina in der »Zauberflöte«, die Margiana im »Barbier von Bagdad« von P. Cornelius, die Elsa im »Lohengrin«, die Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«, die Gilda im »Rigoletto«, die Mimi in »La Bohème«, die Rodelinda in der gleichnamigen Händel-Oper, die Hanna Glawari in Lehárs »Die lustige Witwe«, dann auch die Desdemona in Verdis »Otello«, die Donna Anna im »Don Giovanni«, die Senta in »Der fliegende Holländer«, die Rezia im »Oberon« von Weber, die Giorgetta in Puccinis »Il Tabarro«, die Elisabeth im »Tannhäuser« und die Salome von R. Strauss, schließlich Partien aus Opern des 20. Jahrhunderts wie die Titelrolle in »Antigonae« von C. Orff, die Mutter in »Il Prigioniero« von L. Dallapiccola, die Isabella in »Columbus« von W. Egk, die Fata Morgana in »L‘ Amour des trois oranges« von Prokofjew, die Lady Billows in »Albert Herring« von B. Britten und die Jeanne in »Die Teufel von Loudun« von K. Penderecki (eine ihrer großen Kreationen, die sie auch 1973 nochmals an der Wiener Staatsoper bei einem Gastspiel der Staatsoper Stuttgart sang). Sie war nicht zuletzt eine geschätzte Konzert- und Oratoriensängerin.

Schallplatten: Melodram (Arien-Platte), Ariola-Bertelsmann (geistliche Musik von Schubert), Philips-Pergola (Querschnitt »Hoffmanns Erzählungen«), DGG (»Lear« von A. Reimann, »De temporum fine comoedia«), RCA (»Prometheus« von Carl Orff), Orfeo (Io in »Prometheus« von C. Orff, München 1975).

 

 

 

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