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TODESFÄLLE – STAND MÄRZ 2019

01.03.2019 | Todestage

TODESFÄLLE – STAND MÄRZ 2019

Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny

Mary SHERIDAN ist am 8.1.2019 in Dublin verstorben

 Geboren 1938 in Naas; Nachruf auf die irische Sopranistin auf Englisch: https://www.leinsterleader.ie/news/home/366965/kildare-obituary-naas-opera-singer-mary-sheridan-de-bruin.html

 

Elaine BONAZZI ist am 29.1.2019 in Elizaville(NY) verstorben

 Geboren am 28. August 1929 in Endicott (NY); sie begann die Ausbildung der Stimme an der Eastman School of Music in Rochester, setzte sie am Hunter College in New York und bei dem Pädagogen Aldo di Tullio fort. Bereits am 16.7.1958 nahm sie an der Santa Fé Opera an der Uraufführung der Oper »Wuthering Heights« von Carlisle Floyd teil. 1959 trat sie bei der Santa Fé Opera als Meg Page in Verdis »Falstaff« auf. Dort wirkte sie u.a. 1961 in der amerikanischen Premiere der Oper »Neues vom Tage« von Paul Hindemith mit. Erfolgreiche Karriere an den großen nordamerikanischen Operntheatern: in Boston, Cincinnati, Dallas, Houston (Texas), Seattle, San Antonio, Pittsburgh und bei der New York City Opera. Gastspiele an den Opern von Mexico City und Vancouver, an der Nationaloper von Belgrad und 1974 beim Festival von Spoleto als Gräfin Geschwitz in »Lulu« von A. Berg. 1969 sang sie beim Caramoor Festival New York in »Semele« von Händel. Sie bewältigte auf der Bühne ein weit gefächertes Repertoire, das auch die komplizierten Koloraturpartien für Mezzosopran enthielt, anderseits aber auch der zeitgenössischen Oper zugetan war. So wirkte sie an der City Opera New York 1965 in der Uraufführung der Oper »Miss Julie« von Ned Rorem, 1979 in der von DominickArgentos »Miss Havisham’sFire« mit. 1973 gastierte sie im Vivian Beaumont Theatre in New York bei Aufführungen der Metropolitan Oper New York als Hexe in »Dido andAeneas« von H. Purcell. Sie wurde in den USA durch ihr Mitwirken bei Opernaufführungen verschiedener Fernsehstationen bekannt. Sie sang noch 1989 in Washington die alte Gräfin in »Pique Dame« von Tschaikowsky, 1990 in St. Louis die Marquise in Donizettis »La Fille du Régiment«, 1993 in Santa Fé die Mrs.Peachum in der »The Beggar’s Opera«. Dazu angesehene Konzert- und Oratoriensängerin. Sie unterrichtete später am Peabody Conservatory in Baltimore. Sie war mit dem Cellisten Jerome Carrington verheiratet.

Schallplatten: Columbia, Vanguard (»La pietra del paragone« von Rossini), CBS (»Le Rossignol« von Strawinsky).

 

Hans STADLMAIR ist am 13.2.2019 in München verstorben

 Geboren am 3. Mai 1929 in Neuhofen an der Krems (Österreich);Er war 1956-95 künstlerischer Leiter des Münchener Kammerorchesters und dirigierte es auch bei diversen Uraufführungen. Zu seinen bedeutendsten Einspielungen zählen die kompletten Sinfonien von Joseph Joachim Raff mit den Bamberger Symphonikern. Die Werksammlung Stadlmairs befindet sich im Deutschen Komponistenarchiv in Hellerau – Europäisches Zentrum der Künste Dresden.

 

Ida HEINRICH ist am 15.2.2019 verstorben

 Die erste aus Grönland stammende Opernsängerin starb im Alter von nur 39 Jahren. Ein Nachruf auf Französisch ist auf folgender Web-Seite zu finden: https://people.bfmtv.com/musique/mort-d-ida-heinrich-la-premiere-groenlandaise-a-etre-devenue-chanteuse-d-opera-1633933.html

 

Otto STROBL ist am 16.2.2019 in Eisenstadt verstorben

 Geboren am 19. Juni 1927 in Wiesen (Burgenland); er lernte Violine bei seiner Mutter und Orgel bei seinem Vater. In seinem Studium der Musikpädagogik an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien lernte er Komposition bei Alfred Uhl und Orgel beim Wiener Domorganisten Karl Josef Walter, parallel dazu studierte er Geschichte an der Universität Wien. Nach seinem Studium war er ab 1949 Lehrer am Bundesrealgymnasium (BRG) Eisenstadt, er wechselte 1959 an die Pädagogische Hochschule Burgenland. 1967-87 war er Professor für Musiktheorie am Joseph-Haydn-Konservatorium in Eisenstadt. Außerdem war er Organist am Dom zu Eisenstadt. Ab 1947 war er Dirigent verschiedener Chöre (Kirchenchöre, Jugendchöre) und seit 1950 für 40 Jahre Dirigent des Haydnchores in Eisenstadt und Bundeschormeister im Burgenländischen Chorverband. Seit 1992 war er im Ruhestand. Er wurde am 1. März 2019 am Stadtfriedhof in Eisenstadt beigesetzt.

Sein Werk als Komponist hat den Schwerpunkt bei Chormusik, Orchester, Blasorchester und Messen, aber auch dramatische Musik. Auszüge aus seinem über 500 Stücke umfassenden Werk, unter anderem ein umfangreiches Chorwerk, Schauspiele, Vokal- und Kammermusik unter anderem die „FIS Fanfare“ für Bläser, die offizielle Hymne bei internationalen Skiveranstaltungen. 1974 gab er den Band „Burgenländische und kroatische Volkslieder“ heraus

 

Jean PÉRISSON ist am 18.2.2019 in Paris verstorben

 Geboren am 6. Juli 1924 in Arcachon; Biographie des französischen Dirigenten, der auch an der Wiener Volksoper (1974 Gounods „Der Arzt wider Willen“ ) und an der Wiener Staatsoper (1976-78 insgesamt 15 Vorstellungen) dirigiert hat, auf Französisch: https://fr.wikipedia.org/wiki/Jean_P%C3%A9risson

 

Ekkehard WLASCHIHA ist am 20.2.2019 in Bayreuth verstorben


Als Alberich in Bayreuth

Geboren am 28. Mai 1938 in Pirna (Sachsen); Studium an der Franz Liszt-Musikhochschule in Weimar und bei Helene Jung ebendaselbst. Debüt 1961 am Thüringischen Landestheater in Gera als Dr. Cajus in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor« und als Don Fernando in Beethovens »Fidelio«. 1964-66 war er am Sächsischen Landestheater Dresden-Radebeul, 1966-70 am Nationaltheater von Weimar tätig. 1970-83 Mitglied des Opernhauses Leipzig, mit dessen Ensemble er mehrere Gastspielreisen unternahm. Er sang als ständiger Gast an der Dresdner Staatsoper, Gastspiele an der Nationaloper von Sofia und am Opernhaus von Leningrad. Höhepunkte in seinem Bühnenrepertoire waren dramatische Partien wie der Scarpia in »Tosca«, der Don Pizarro in Beethovens »Fidelio«, der Alfio in »Cavalleriarusticana«, der Tonio im »Bajazzo«, der Coppelius in »Hoffmanns Erzählungen« und der Jochanaan in »Salome« von R. Strauss. Am 31.5.1969 sang er am Opernhaus von Leipzig in der Uraufführung der Oper »Griechische Hochzeit« von Hanell. Er sang 1975 in Leipzig in einer weiteren Opern-Uraufführung, »Der Schatten« von Fritz Geißler. 1982 gastierte er in Reggio Emilia und leitete damit eine große internationale Karriere ein. Er wirkte beim Festival von Lausanne 1983 als Kurwenal in »Tristan und Isolde« mit, ebenfalls 1983 an der Staatsoper Berlin als Telramund im »Lohengrin« zu hören. Seit 1982 Mitglied der Staatsoper Berlin. Am 13.2.1985 sang er in der Eröffnungsvorstellung der wieder aufgebauten Dresdner Semper-Oper den Kaspar im »Freischütz«. Bei den Festspielen von Bayreuth trat er erstmals 1984 als Alberich in der »Götterdämmerung« auf. Danach sah man ihn hier 1986 als Kurwenal, 1987-91 und 1993 als Telramund, 1992-93 und 1995 als Biterolf im »Tannhäuser«, 1994-98 als Alberich im Nibelungenring und 1998 als Klingsor im »Parsifal«. 1987-89 sang er an der Wiener Staatsoper in insgesamt 7 Vorstellungen den Don Pizarro, den Kaspar und den Jochanaan. 1987 große Erfolge an der Staatsoper München als Jochanaan (mit Hildegard Behrens als Salome) und als Alberich im Nibelungenring, den er auch 1988 als Antrittsrolle an der Covent Garden Oper London sang. Als Alberich im »Siegfried« debütierte er 1988 auch an der Metropolitan Oper New York, wo man ihn bis 2001 in insgesamt 69 Vorstellungen auch als Alberich im »Rheingold« und in der »Götterdämmerung«, als Jochanaan, als Amfortas und als Klingsor im »Parsifal« und als Don Pizarro hörte. 1988 sang er an der Chicago Opera und an der Oper von Philadelphia den Don Pizarro. 1988 gastierte er, wiederum als Alberich, an der Deutschen Oper Berlin, 1992 bei den konzertanten Aufführungen des Nibelungenrings in der SallePleyel in Paris, 1994-95 auch an derCovent Garden Oper London, 1996 an der Oper von Oslo (in der »Götterdämmerung«). Auch an den Opern von Ljubljana (Laibach) und Bratislava (Preßburg) als Gast aufgetreten. Seit der Spielzeit 1993-94 der Bayerischen Staatsoper München verbunden. 1995 an der Hamburger Staatsoper als Don Pizarro zu Gast; in Dresden sang er 1995 den Fliegenden Holländer und den Telramund, beim MaggioMusicale von Florenz 1995 den Kaspar. 1997 sang er an der Londoner Covent Garden Oper den Severolus in »Palestrina« von H. Pfitzner. An der Münchner Staatsoper nahm er an der Uraufführung von »Venus und Adonis« von H.W. Henze teil (11.1.1997). 1998 trat er am Opernhaus von Köln (im »Rheingold«), 1999 an der Münchner Staatsoper (im vollständigen Nibelungenring) auf. 1998 an der Staatsoper von Hamburg als Kaspar zu Gast. 1999 sang er in Sidney (konzertant) den Alberich im »Siegfried«, im Festspielhaus von Baden-Baden den Orest in »Elektra« von R. Strauss. 2000 trat er an der Dresdner Oper und beim Festival von La Coruna in Spanien als Don Pizarro auf, an der Münchner Staatsoper als Biterolf. Auch als Konzert- und Oratoriensänger wurde er allgemein bekannt. Er wirkte im Fernsehen der UdSSR in einer Aufnahme des »Fidelio« mit. 2003 nahm er als Don Pizarro an der Dresdner Oper Abschied von der Bühne.

Schallplatten: EMI (Alberich in vollständigem Nibelungenring, München 1989), Eterna (Matthäuspassion), Philips (Matthäuspassion von J.S. Bach, Kurwenal in »Tristan und Isolde«, Kaspar im »Freischütz«, Don Pizarro im »Fidelio«), DGG (»Götterdämmerung«, »Palestrina« von H. Pfitzner), Sony (»Der Freischütz«, Mitschnitt von der Wieder-Eröffnung der Dresdner Oper 1985), Berlin-Classics (»Palestrina« von H. Pfitzner, Szenen aus Wagner-Opern); Philips-Video (»Lohengrin«).

 

Dominick ARGENTO ist am 20.2.2019 in Minneapolis (Minnesota) verstorben

 Geboren am 27. Oktober 1927 in York (Pennsylvania); der Sohn sizilianischer Einwanderer fühlte sich früh von der Musik George Gershwins angezogen. Im Zweiten Weltkrieg leistete er Militärdienst als Kryptograph in Nordafrika. Es folgte ein Bachelor- und Masterstudium am Peabody-Konservatorium in Baltimore bei Nicolas Nabokov, Henry Cowell und Hugo Weisgall, dem sich ein Promotionsstudium an der Eastman School of Music in Rochester anschloss (bis 1957). Dort wurde Argento von Alan Hovhaness, Bernard Rogers und Howard Hanson unterrichtet. Als Fulbright-Stipendiat konnte er 1954 Studien in Italien bei Luigi Dallapiccola absolvieren. Nach seinem Studium wurde Argento musikalischer Leiter der Hilltop Opera in Baltimore und lehrte zugleich Musiktheorie und Komposition an der Eastman School. Zwei Guggenheim-Stipendien ermöglichten ihm 1957/58 und 1964/65 weitere Italienaufenthalte. Von 1958 bis zu seiner Emeritierung 1997 wirkte Argento als Dozent am Institut für Musik der University of Minnesota. 1979 wurde er Mitglied der American Academy of Arts and Letters. Das kompositorische Werk von DominickArgento umfasst neben einigen Instrumentalwerken schwerpunktmäßig Vokalkompositionen. Hierzu zählen eine Reihe von in den USA erfolgreichen Opern (fast alle auch von europäischen Bühnen aufgegriffen), darunter The Boor (1957), PostcardfromMorocco (1971), The Voyageof Edgar Allan Poe (1976), Miss Havisham’s Wedding Night (1981), Casanova’sHomecoming (1984), The Aspern Papers (1988) und The Dreamof Valentino (1994). Ab den 1970er-Jahren entstanden zudem mehrere Liederzyklen, wobei ihm der für Janet Baker komponierte Zyklus FromtheDiaryof Virginia Woolf 1975 den Pulitzer Prizeof Music einbrachte. 2004 wurde der Zyklus Casa Guidi mit einem Grammy als „Beste zeitgenössische klassische Komposition“ ausgezeichnet. In der Musik von DominickArgento werden in einem vorherrschend tonalen Kontext Tonalität, Atonalität und Zwölftontechniken frei kombiniert.

 

Hilde ZADEK ist am 21.2.2019 in Karlsruhe verstorben

 Geboren am 15. Dezember 1917 in Bromberg (Provinz Posen); sie verlebte ihre Jugend in Stettin. 1934 musste sie als Jüdin Deutschland verlassen. Sie wanderte nach Palästina aus, wo sie zeitweilig als Krankenschwester in einer Kinderklinik in Jerusalem arbeitete. Dann Gesangstudium bei Rose Pauly in Jerusalem. 1945 wurde sie in Zürich Schülerin von Ria Ginster. 1946 sang sie in Winterthur ein Solo in der Uraufführung des Oratoriums »Königin Esther« von Max Ettinger. Sie debütierte als Opernsängerin am 3.2.1947 sogleich an der Staatsoper von Wien in der Partie der Aida und hatte einen sensationellen Erfolg. Seitdem ist die Künstlerin für mehr als zwanzig Jahre Mitglied der Wiener Staatsoper geblieben. Sie sang hier bis 1971 in 786 Vorstellungen die Jaroslawna in Borodins »Fürst Igor«, die Amelia sowohl in Verdis »Maskenball« als auch in dessen »Simon Boccanegra«, die Julie in »Dantons Tod« von G. von Einem, die 1. Dame in der »Zauberflöte«, die Elisabetta in Verdis »Don Carlos«, die Gräfin in »Figaros Hochzeit«, die Vitellia in Mozarts »La clemenza di Tito«, die Nadja in »Iwan Tarassenko« von Fr. Salmhofer, die Tosca, die Heilige Jungfrau in »Jeanne d’Arc auf dem Scheiterhaufen« von Honegger, die Magda Sorel in Menottis »Der Konsul«, die Titelrolle in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, die Elsa im »Lohengrin«, die Kurfürstin im »Vogelhändler« von C. Zeller, die Christine im »Intermezzo« von R. Strauss, die Maddalena in »Andrea Chénier« von Giordano, die Marschallin im »Rosenkavalier«, die Donna Anna im »Don Giovanni«, die Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«, die Leonore sowohl im »Troubadour« als auch in »La forza del destino«, die Chrysothemis in »Elektra« von R. Strauss, die Titelrolle in »Alceste« von Gluck, die Leonore im »Fidelio«, die Sieglinde wie die Gerhilde in der »Walküre«, die Madame Lidoine in »Dialoge der Karmeliterinnen« von Fr. Poulenc, die Senta in »Der fliegende Holländer«, die Santuzza in »Cavalleriarusticana«, die Titelrolle in »Arabella« von R. Strauss, die 1. Chorführerin in »Mord in der Kathedrale« von I. Pizzetti, die Titelrollen in »Salome« von R. Strauss und »Katerina Ismailowa«  von Schostakowitsch sowie die 3. Norn in der »Götterdämmerung«. Sie trat auch an der Wiener Volksoper auf (u.a. 1964 als Fremde Fürstin in »Rusalka« von Dvorák). Bei den Salzburger Festspielen sang sie 1948 die Brangäne im »Le Vin herbé« von Frank Martin, 1949 die Vitellia, das Sopransolo sowohl im Verdi-Requiem unter H. von Karajan als auch in der Krönungsmesse von Mozart, 1955 die Ariadne und Sopransoli in szenischen Oratorien, 1960 in der 8. Sinfonie von G. Mahler; am 9.8.1949 wirkte sie dort in der Uraufführung von Carl Orffs »Antigonae« in der Rolle der Eurydice mit. Gastspiele brachten ihr in aller Welt glänzende Erfolge ein. Beim Edinburgh Festival gastierte sie mit dem Ensemble des Glyndebourne Festival 1950 als Ariadne und 1951 als Donna Anna sowie mit dem Ensemble der Londoner Covent Garden Opera 1952 als Aida und 1953 als Aida und als Leonore im »Troubadour«. Beim Glyndebourne Festival 1951 sang sie die Donna Anna. Sie wirkte auch beim Holland Festival mit. 1948-49 gastierte sie am TeatroComunale Florenz als Aida, 1949 beim MaggioMusicaleFiorentino als Donna Anna. Man feierte sie an der Londoner Covent Garden Oper, wo sie u.a. 1950 die Lisa in Tschaikowskys »Pique Dame«, auch die Aida und die Tosca, sang, am Teatro San Carlos von Lissabon, am Teatro Colón von Buenos Aires, an den Opernhäusern von Paris, Brüssel, Amsterdam und Rom, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg und an der Staatsoper von München. In der Saison 1952-53 war sie an der New Yorker Metropolitan Oper zu hören (Antrittsrolle: Donna Anna). Sie sang hier in insgesamt 8 Vorstellungen auch die Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«, die Elsa und die Aida. 1957 Gastspiel an der Berliner Staatsoper als Iphigenie in Glucks »Iphigenie auf Tauris«. Sie gastierte auch sehr erfolgreich am Bolschoi Theater Moskau und in Rio de Janeiro. 1971 gab sie ihre Bühnenkarriere auf. Sie wirkte als geschätzte Gesangpädagogin in Wien; seit 1967 Professorin an der Wiener Musikakademie; seit 1990 gab sie Meisterkurse in Riva del Garda. Von ihren vielen Schülern sind zu nennen: AulikkiEerola, Ulrike Steinsky, Janet Hardy, Renate Lenhart, Sharon Rostorf, Linda Plech, Marie-Thérèse Mercanton, Therese Renick, Georg Tichy, Allan Evans, John Dickie, Alfred Sramek, Davide Damiani, Klaus Ofczarek, Maria Venuti und Adrianne Pieczonka, – Ausdrucksstarke, dabei klangschöne Sopranstimme, die ihre bedeutendsten Leistungen im dramatischen Fach aufzuweisen hatte.

Ihre Schallplatten erschienen bei Philips (u.a. vollständiger »Don Giovanni«, Querschnitte durch »Aida«, »Der Vogelhändler«), Decca (»Der Zigeunerbaron«), Melodram (Titelrolle in »Ariadne auf Naxos« mit Peter Anders als Bacchus, Wien 1953) und Remington. Eine zweite »Don Giovanni«-Aufnahme von 1955 kam bei Discocorp heraus, auf Cetra Opera-Live als Vitellia in »La clemenza di Tito« von Mozart und als Aida von Verdi zu hören, auf TIS-Hunt Solo in der 8. Sinfonie von G. Mahler, DGG (»Mord in der Kathedrale« von I. Pizzetti).

 

Jean-Christophe BENOÎT ist am 21.2.2019 verstorben

 Geboren am 18. März 1925 in Paris; er entstammte einer sehr musikalischen Familie. Sein Vater war Mitglied des berühmten Calvet-Streichquartetts, seine Mutter war als Komponistin tätig. Er erhielt seine Ausbildung am Pariser Conservatoire National und trat zunächst als Konzert- und Liedersänger auf. Seit Anfang der fünfziger Jahre begann er dann eine Bühnenkarriere, zuerst an Theatern in der französischen Provinz. 1959 folgte er einem Ruf an die Grand Opéra Paris und an die Pariser Opéra-Comique. An letzterer ist er bis Anfang der achtziger Jahre aufgetreten, u.a. 1962 in der Uraufführung der Oper »Princesse Pauline« von Henri Tomasi. Am Grand Théâtre Genf wirkte er in zwei wichtigen Uraufführungen von Opern mit: am 23.4.1963 als Sbrignani in »Monsieur de Pourceaugnac« von Frank Martin und am 13.6.1966 als Figaro in »La Mèrecoupable« von Darius Milhaud; weiters gastierte er an diesem Haus 1963 als Seraphin in »Le Corsaire Noir« von Maurice Yvain, 1971 als Mr. Roque in Menottis »Help! Help! The Globolinks«, 1976 als Ping in Puccinis »Turandot« sowie 1977 als Dancairo in »Carmen« und als Ménèlas in Offenbachs »La belle Hélène«. In den Jahren 1954-77 war er fast alljährlich bei den Festspielen von Aix-en-Provence zu hören, u.a. 1961 in der Uraufführung der Oper »Lavinia« von Henri Barraud. 1956 wirkte er in einem Konzert bei den Festspielen von Salzburg mit. An der Mailänder Scala gastierte er als Torquemada in »L’Heureespagnole« (1958) sowie in mehreren Rollen in »L’Enfant et les sortilèges« (1958 und 1975) von Ravel, 1963 und 1968 wirkte er beim Holland Festival mit; 1966, 1967 und 1979 war er an der Oper von Monte Carlo zu Gast, 1965 und 1967 am Théâtre de la Monnaie Brüssel, 1967 in London. An der Grand Opéra Paris trat er letztmals 1980 als Katze in »L’Enfant et les sortilèges« auf. 1983 trat er in Brüssel in der Uraufführung der Oper »La Passion de Gilles« von Philippe Boesmans auf. Hinzu kamen zahlreiche weitere Gastspielauftritte an Bühnen in der französischen Provinz. Noch bis 1988 trat er gelegentlich als Sänger auf, war aber auch als Regisseur tätig. Sein sehr vielseitiges Bühnenrepertoire enthielt an erster Stelle Partien aus dem Buffo- und dem Charakterfach. So sang er den Guglielmo in »Cosìfantutte«, den Antonio in »Figaros Hochzeit«, den Basilio im »Barbier von Sevilla«, den Grafen Robinson in Cimarosas »Il matrimoniosegreto«, den Raimbaud in Rossinis »Le Comte Ory«, den Somarone in »Béatrice et Bénédict« von Berlioz, den Jean in »Les Noces de Jeannette« von Massé, den Boniface in »Le jongleur de Notre-Dame« von Massenet und den König in »Le Roid’Yvetot« von Ibert. 1970 erhielt er als Nachfolger von Roger Bourdin eine Professur am Conservatoire von Paris. Er war verheiratet mit der Sopranistin Monique Linval. Seine Schwester Denise Benoit hatte als Sopranistin eine erfolgreiche Karriere, die sie jedoch relativ früh aufgab. Von ihrer Stimme existieren Schallplattenaufnahmen auf Decca und Pathé.

Jean-Christophe Benoit hat Aufnahmen auf sehr vielen Schallplattenmarken gemacht. Dabei handelt es sich meistens um kleinere Partien in kompletten Opernaufnahmen; so singt er allein in vier »Carmen«-Aufnahmen den Dancairo. Seine Schallplatten erschienen bei Pathé (»Platée« von Rameau, »Les cloches de Corneville« von Planquette), HMV (vollständige Opern »Lakmé« und »Hoffmanns Erzählungen«, Bartolo im »Barbier von Sevilla«), RCA, Vox, CBS (»Les Indes galantes« von Rameau), Decca, Eurodisc, Nonesuch, Columbia (»La Périchole« von Offenbach), Barclay Records (»Le Maître de chapelle« von Paër), EMI (»Une Education manquée« und Lieder von Chabrier).

 

Ivan SARDI ist am 23.2.2019 in Berlin verstorben

 Geboren am 7. Juli 1930 in Budapest; eigentlich Ivan Szepes. Nach seiner Schulausbildung kam er 1948 zum Gesang- und Musikstudium nach Italien. Er wurde am Conservatorio Martini in Bologna durch Antonio Melandri ausgebildet. 1953 erhielt er den ersten Preis beim Gesangwettbewerb von Lausanne. 1951 begann er seine Bühnenkarriere an italienischen Theatern. Debütals Pater Guardian in Verdis »La forza del destino« am Teatro Grande von Brescia (1951). Er sang am Teatro San Carlo von Neapel, an den Opernhäusern von Bologna, Genua, Triest und Catania, schließlich war er beim MaggioMusicale von Florenz und an der Mailänder Scala (1954 in Strawinskys »LesNoces«) erfolgreich. Die gleichen Erfolge stellten sich bei Konzerten und bei Auftritten am Teatro San Carlos von Lissabon wie bei den Festspielen von Glyndebourne (1956 Don Alfonso in »Cosìfantutte«) ein. 1959-61 gehörte der Künstler zum Ensemble der Staatsoper von München. 1961-97 war er Mitglied der Deutschen Oper Berlin. 1971 sang er bei den Festspielen von Schwetzingen in der Uraufführung der Oper »Melusine« von Aribert Reimann, 1976 an der Deutschen Oper Berlin in der Uraufführung von »Der Tempelbrand« von ToshiroMayuzumi, 1979 am gleichen Haus in der Uraufführung von »Der Untergang der Titanic« von Wilhelm Dieter Siebert. 1977 Gastspiel an der Wiener Staatsoper als Don Alfonso. Konzerte und Gastspiele in München, Hamburg und in den Musikzentren Europas ließen seinen Namen weiten Kreisen bekannt werden.

Schallplatten: DGG (Masetto im »Don Giovanni«, Bartolo in »Figaros Hochzeit«, Verdi-Requiem, »Der junge Lord« von Henze), Philips (Sparafucile in »Rigoletto«), Replica (»Wilhelm Tell« von Rossini) und Ariola-Bertelsmann (»Tiefland« von d’Albert, »Die verkaufte Braut«, »Der Postillion von Lonjumeau« von Adam).

 

Gerd SEIFERT ist am 28.2.2019 in Berlin verstorben

 Geboren am 17. Oktober 1931 in Hamburg;er begann im Alter von zwölf Jahren Horn zu spielen. Er lernte bei Albert Doescher in Hamburg. Im Alter von 15 Jahren spielte er schon an der Hamburgischen Staatsoper. Als Solist trat er damals mit dem 1. Konzert von Richard Strauss auf. Mit 17 Jahren wurde er Solo-Hornist beim Städtischen Orchester Düsseldorf. Hier war er 1949-64 tätig. 1956 gewann er den ersten Preis beim Internationalen Musikwettbewerb in München (ARD). Er unterrichtete auch an der Robert Schumann Hochschule in Düsseldorf. 1964-96 war Seifert Solo-Hornist bei den Berliner Philharmonikern. 1969 spielte er mit den Berliner Philharmonikern unter Herbert von Karajan die Hornkonzerte von Wolfgang Amadeus Mozart ein. Er hat seit 1961 als Mitglied des Orchesters der Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth über einhundert Mal Siegfrieds Hornruf geblasen. 1970-2003 unterrichtete Gerd Seifert an der Universität der Künste Berlin und an der Orchester-Akademie der Berliner Philharmoniker. Als Mitglied des Musical-Orchesters in Berlin spielte er Disneys Der Glöckner von Notre Dame und Webbers Cats. Nach seiner Pensionierung spielte er 2005-06 als Solohornist im Orchester des Gran Teatre del Liceu in Barcelona und als Ehrensolohornist in der SingaporeSymphony.

 

André PREVIN ist am 28.2.2019 in New York City verstorben

 Geboren am 19. April 1929 in Berlin;er wurde als drittes Kind des Rechtsanwalts Jakob Priwin (im späteren amerikanischen Exil nannte er sich Jack) und seiner Frau Charlotte, geb. Epstein, in Berlin geboren. Über das Geburtsjahr gibt es widersprüchliche Angaben (1929 oder 1930), auch von Previn selbst. Die Familie Priwin musste bei ihrer Emigration 1938 vor den Nationalsozialisten alles zurücklassen, so auch Unterlagen wie Geburtsurkunden. Mehr Indizien deuten allerdings auf 1929 als Geburtsjahr hin. Previn hatte zwei ältere Geschwister: Steve Previn (geboren als Stefan Priwin, 1925–93), der später vor allem im Bereich Produktion für Film und Fernsehen arbeitete, und die Schwester Leonora (1927–59). Die heutige Schreibweise des Familiennamens übernahm man im Exil von amerikanischen Verwandten, zu denen Charles Previn gehörte, ein Cousin zweiten Grades von Previns Vater, der unter anderem 1936-44 Musikdirektor bei Universal in Hollywood war. André Previn war seit 1943 US-amerikanischer Staatsbürger. Den ersten Musikunterricht erhielt André Previn von seinem Vater, einem Amateurmusiker. 1936-38 studierte Previn am Stern’schen Konservatorium (zu Previns Studienzeit von den Nationalsozialisten in Konservatorium der Reichshauptstadt Berlin umbenannt) unter anderem Klavier bei Rudolf Breithaupt. Im Herbst 1938 floh die jüdische Familie Priwin vor der nationalsozialistischen Verfolgung nach Paris. Dort war Previn für ein Jahr als Student am Pariser Konservatorium eingeschrieben, wo er unter anderem Improvisation bei Marcel Dupré studierte (wahrscheinlich als Gasthörer („auditeur“) in Duprés Orgelklasse). 1939 emigrierte die Familie in die Vereinigen Staaten und ließ sich in Los Angeles nieder. Zu Previns Lehrern in Los Angeles und San Francisco zählten Max Rabinowitsch, Joseph Achron, Ernst Toch, Mario Castelnuovo-Tedesco und Pierre Monteux, zu seinen weiteren Förderern Interpreten wie Jascha Heifetz (ein Freund der Familie) oder Joseph Szigeti, der Previn im Kammermusizieren schulte. In nicht geringem Maße war Previn jedoch Autodidakt, insbesondere als Komponist, Orchestrator, Dirigent und Jazzpianist. Als Schule verwies er in diesem Zusammenhang vor allem auf die Produktionsabläufe in Hollywood, wo er ab 1946 unter Vertrag stand. Diese ermöglichten ihm nicht nur den ständigen Austausch mit Kollegen wie MiklósRózsa, Hugo Friedhofer oder Conrad Salinger, sondern auch ein stetes Lernen durch Handeln. Besonderes Renommee genoss er als Pianist und als vorzüglicher Vom-Blatt-Spieler, was seiner Laufbahn als Dirigent ab den Sechziger Jahren entgegenkam. Previn komponierte zeitlebens mit Notenpapier und Stift am Schreibtisch, ohne Zuhilfenahme von Klavier oder Notensatzprogrammen, um sich eine eigene Vorstellung vom Klang des Komponierten verschaffen zu können. Art Tatums Sweet Lorraine brachte Previn dazu, sich mit dem Jazz zu beschäftigen. Mit dreizehn Jahren begann Previn seine Karriere mit Radioaufnahmen, u. a. mit Hoagy Carmichael. Mit fünfzehn gab er ein Jazz-Konzert im Konzertsaal des Los Angeles Philharmonic Orchestra. Sein damaliger Impresario Laguna gründete dann eine Schallplattenfirma, für die Previn 1945/46 seine ersten Aufnahmen machte, unter anderem mit Jazzmusikern wie Willie Smith und RedCallender. Aufgenommen wurden auch Previns eigene Kompositionen wie Sunset in Blue. Er zählte zu den erstklassigen Jazzmusikern der Vereinigten Staaten und spielte mit Ray Brown, Dizzy Gillespie sowie Billie Holliday. Für das Trioalbum My Fair Lady mit Shelly Manne und Leroy Vinnegar erhielt er 1956 die erste Goldene Schallplatte der Jazzgeschichte. Auch als Filmkomponist betätigte sich Previn, beispielsweise für die Musik zu Three Little Words (1950), die auch von ihm dirigiert wurde. Die Musik zum Film Mädchen ohne Mitgift(The CateredAffair) (1956) stammt ebenso von ihm wie die Musik für die Filmkomödie Gigi (1958), für die er einen seiner vier Oscars für Filmmusik erhielt. Auch die Musik für die Filmkomödie Eins, Zwei, Drei (1961) ist von Previn. Er dirigierte auch Kinofilmmusik, etwa Akt der Gewalt (1948), Ein verwöhntes Biest (1953), Kiss Me, Kate!(1953), Seidenstrümpfe (1957), Porgy and Bess (1959), My Fair Lady (1964), Jesus Christ Superstar (1973), Rollerball (1975), Der Elefantenmensch (1980).Previn war vorallemalsDirigentsymphonischerOrchesterberühmt. Seine Orchesterleiter-Postenwaren: Houston Symphony Orchestra (1967-69), London Symphony Orchestra  (Music Director: 1969–79; Conductor Laureate: seit 1993), Pittsburgh Symphony Orchestra (1976–84), Los Angeles Philharmonic Orchestra (1985–89), Royal Philharmonic Orchestra (Music Director: 1985–88; Principal Conductor: 1988–91), Oslo FilharmoniskeOrkester (Sjefdirigent: 2002–06). Mit einem vielfältigen kompositorischen Schaffen ergänzte Previn sein Wirken für die klassische Musik. Uraufführung seiner Oper Endstation Sehnsucht(A StreetcarNamedDesire) war am 19. September 1998 im War Memorial Opera House von San Francisco. Sein Violinkonzert (2002) schrieb er für Anne-Sophie Mutter. Previn wurde 1996 von Königin Elizabeth II. mit dem Orden Knight Commander ofthe British Empire (KBE) ausgezeichnet; im Jahr 2005 erhielt er den Glenn-Gould-Preis. Ende März 2011 erhielt er aus der Hand des deutschen Generalkonsuls in New York das Große Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland. 2012 wurde er in die American Academy of Arts andSciences gewählt. Previn war fünf Mal verheiratet und war Vater bzw. Adoptivvater von insgesamt neun Kindern. Seine erste Ehe mit der Jazzsängerin Betty Bennett, die er während seiner Militärzeit in San Francisco kennengelernt hatte, dauerte 1952-57. Previn war 1952 dorthin versetzt worden. Das war eine nicht nur in privater Hinsicht glückliche Fügung. Schon während seines Wehrdienstes konnte Previn dort einige Zeit bei Pierre Monteux, seit 1935 Leiter des San Francisco Symphony-Orchestra, Dirigierunterricht nehmen. Zeitgleich führten ihn seine Frau und Chet Baker, ein Kamerad vom Militärdienst, in die lokale Szene des West-Coast-Jazz ein. Beide Erfahrungen sollten Previns weiteren künstlerischen Weg maßgeblich prägen. Aus der Ehe mit Bennett gingen zwei Töchter hervor. Bennett und Previn arbeiteten zu dieser Zeit auch an mehreren Jazzprojekten auf der Bühne und im Tonstudio zusammen, unter anderem dokumentiert durch die Alben Betty Bennett (1953) und Nobody Else but Me. Betty Bennett Singsthe Arrangements of Shorty Rogers & André Previn (1955). In den 1990er Jahren formte Previn wiederholt auf Tourneen und Tonträgern Ensembles mit dem Jazzgitarristen Mundell Lowe, Bennetts späterem Ehemann und Stiefvater von Previns Töchtern. Previns zweite Ehe mit DoryLangdon, die 1959-70 bestand, blieb kinderlos. Dory und André Previn schrieben während der späten 1950er und 1960er Jahre zahlreiche gemeinsame Lieder für Filme und für Alben von Jazz- und Popkünstlern wie Doris Day. Ihre Lieder The Faraway Part of Town (aus dem Film Pepe) und A Second Chance (aus dem Film TwofortheSeesaw) waren 1960 bzw. 1962 für einen Oscar in der Kategorie Best Original Song nominiert. Ihr größter gemeinsamer Erfolg war das Stück (Themefrom) Valley ofthe Dolls (1967, aus dem gleichnamigen Film), das in der Fassung von Dionne Warwick und Burt Bacharach Platz 2 der maßgeblichen amerikanischen Hitparade, der Billboard Hot 100, erreichte. Die Ehe zerbrach 1968, als Previn mit Mia Farrow eine Beziehung einging. Da Dory den Nachnamen Previn beibehielt und zu Beginn der 1970er Jahre eine sehr erfolgreiche Phase als Singer/Songwriter erlebte, die vor allem auf autobiografischen, die Trennung verarbeitenden Liedern wie Bewareof Young Girls gründete, blieb die Art der Trennung noch lange in den Schlagzeilen. Als Akt der Versöhnung wirkt das späte gemeinsame Orchesterlied The Magic Number (1997). André Previn und Mia Farrow heirateten 1970. Die Ehe dauerte bis 1979. Beide arbeiteten gelegentlich künstlerisch zusammen, so etwa 1973 für eine Aufnahme von Sergei Prokofjews Peter und der Wolf op. 67 mit Farrow als Erzählerin. Gemeinsam haben sie drei leibliche Kinder und drei Adoptivkinder. Die von Previn und Farrow gemeinsam adoptierte Tochter Soon-Yi ist heute mit dem Regisseur Woody Allen verheiratet, der nach Farrows Scheidung von Previn zwischenzeitlich auch mit Mia Farrow liiert war. 1982-99 war Previn mit Heather Hales verheiratet. Der gemeinsame Sohn Lukas (* 1984) ist als Gitarrist im Punk- und Rock-Bereich ebenfalls professioneller Musiker. 2002-06 war Previn in fünfter Ehe mit der Geigerin Anne-Sophie Mutter verheiratet. Sie ist neben dem Boston Symphony Orchestra zur wichtigsten Interpretin und Auftraggeberin seiner späten Kunstmusik geworden. Sein 2002 von ihr uraufgeführtes Violinkonzert trägt ihren Namen. Allein sechs Kompositionen Previns bot sie zwischen 2001 und 2012 erstmals öffentlich dar. Beide haben auch mehrere Tonaufnahmen zusammen produziert, sowohl von Kompositionen Previns als auch mit Werken Dritter wie den Violinkonzerten von Leonard Bernstein, Erich Wolfgang Korngold, Peter I. Tschaikowsky und Jean Sibelius. Sie konzertierten regelmäßig gemeinsam. Previn hat Filmmusik (einschließlich zahlreicher Lieder), Jazzstücke und Kunstmusik verfasst. Zu seinen frühesten Kompositionen, die wenigstens der Gattung nach überliefert sind, zählen einige Studienwerke aus den mittleren 1940er Jahren (Klarinettensonate, Streichquartett, Rhapsody für Violine und Orchester und einige Kunstlieder). Diese Stücke entstanden parallel zu seinen ersten Arbeiten in Hollywood (ab 1946) und seinen ersten Jazzaufnahmen (ab 1945). Für ein vollständiges Werkverzeichnis einschließlich Uraufführungsdaten, -orten und -interpreten sowie Namen und Quellen zu verlorenen Werken (insbesondere der frühen Kammer- und Orchestermusik), abgebrochenen Projekten (wie der Oper Silk oder der Filmmusik zu Goodbye, Mr. Chips), abgelehnten Stücken (wie der Filmmusik zu See NoEvil) und zurückgezogenen Kompositionen (wie dem Cellokonzert Nr. 1) siehe Frédéric Döhl: André Previn. Musikalische Vielseitigkeit und ästhetische Erfahrung, Stuttgart 2012, pp. 295–319. Previn hat seit 1945 als Pianist und Dirigent hunderte Tonträger produziert: Filmsoundtracks, Jazzalben, Easy-Listening-Platten, Aufnahmen von Klassischer Musik und eigenen Kunstmusikkompositionen. Hinzu kommen zahlreiche Aufnahmen Dritter von Werken Previns. Besonders gelungen sind seine Einspielungen sinfonischer Werke von Rachmaninow, Schostakowitsch und Vaughan Williams sowie der Ballette von Tschaikowsky. Eine umfassende Diskographie (einschließlich LP/CD-Nummern) findet sich in Frédéric Döhls Buch über André Previn.

Weitere Informationen auf seiner Homepage:  http://www.andre-previn.com/

 

 

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