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TODESFÄLLE – STAND JULI 2023

03.07.2023 | Todestage

TODESFÄLLE – Stand Juli 2023

Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny

TODESMELDUNGEN – Stand Juli 2023

 

 Kaija SAARIAHO ist am 2.6.2023 in Paris verstorben

 Geboren am 14. Oktober 1952 in Helsinki; sie studierte an der Sibelius-Akademie in Helsinki bei dem Avantgardisten Paavo Heininen und gründete mit Magnus Lindberg und anderen die Gruppe Open Ears. Sie setzte ihre Ausbildung dann in Freiburg im Breisgau bei Brian Ferneyhough und Klaus Huber fort, nahm an den Darmstädter Ferienkursen teil und studierte ab 1982 am IRCAM im Centre Pompidou in Paris, wo sie 2010 noch immer lebte, computergestützte Komposition und Arbeit mit dem Tonband und Live-Elektronik. Es entstanden Kompositionen wie Verblendungen (1984), ein Wechselspiel zwischen Orchester und Tonband, sowie Du Cristal (1989) und …à la Fumée (1990) unter Verwendung von Live-Elektronik. Unter dem Einfluss der spectralists, einer französischen Komponistengruppe, deren Kompositionen auf der Computeranalyse des Klangspektrums einzelner Töne auf verschiedenen Instrumenten basieren, wandte sich Saariaho einem Stil zu, der von lang gehaltenen Bassnoten und der Verwendung mikrotonaler Intervalle geprägt ist. In diesem Stil komponierte sie ihr bekanntestes Werk, Graal théâtre für Violine und Orchester (1994–97). Saariahos Werke wurden bei internationalen Festivals in London (1989), Jakarta (1989), Paris (1989, 1991) und Wien (1993) aufgeführt. Bei den Salzburger Festspielen dirigierte Kent Nagano 2000 mit großem Erfolg ihre erste Oper L’amour de loin (auf ein Libretto von Amin Maalouf nach der Biografie des Troubadours Jaufré Rudel La vida breve). 2006 fand die Uraufführung ihrer Oper Adriana Mater an der Opéra Bastille in Paris statt. Im selben Jahr gab es in Wien die Uraufführung ihres Oratoriums La passion de Simone über das Leben von Simone Weil. 2010 wurde in Lyon Saariahos dritte Oper Émilie uraufgeführt. Das Libretto zu dieser Einpersonenoper schrieb wiederum Amin Maalouf, Dirigent war Kazushi Ono. 1999 dirigierte Kurt Masur mit dem New York Philharmonic Orchestra ihre Komposition Oltra mar für Chor und Orchester. Auf Einladung von Walter Fink erschien sie im jährlichen Komponistenporträt des Rheingau Musik Festival 2010, als zweite Frau nach Sofia Gubaidulina. Im Metternichsaal von Schloss Johannisberg erklangen unter anderem Sept papillons für Violoncello solo (2000), gespielt von Anssi Karttunen, und Quatre instants für Sopran und Klavier (2002) mit Pia Freund und David Lively. 2011 wurde der Einspielung ihrer Oper L’amour de loin durch das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin und den Rundfunkchor Berlin unter der Leitung von Kent Nagano der Grammy Award in der Kategorie Best Opera Recording zuerkannt. 2012 wurde sie in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. In der Saison 2016/17 brachte die Metropolitan Opera New York ihre Oper L’amour de loin (Uraufführung 2000). 2012 wurde Saariaho zum Ehrenmitglied der International Society for Contemporary Music (ISCM) gewählt. 2017 wurde sie als auswärtiges Ehrenmitglied in die American Academy of Arts and Letters aufgenommen. 2021 wurde ihre Oper Innocence mit großem Erfolg beim Festival d’Aix-en-Provence uraufgeführt. Kaija Saariaho erlag 2023 im Alter von 70 Jahren ihrer Hirntumorerkrankung.

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: https://saariaho.org/

 

Werner HERBERS ist am 5.6.2023 in Amsterdam verstorben

 Geboren am 11. August 1940 in Bilthoven; der Sohn des aus Dethscland emigrierten Pädagogen und Pazifisten Hein Herbers und von Lisa Herbers, studierte 1960-65 Oboe (bei Jaap und Haakon Stotijn), Piano und Dirigat am Muzieklyceum Amsterdam. Herbers fungierte als erster Oboist in verschiedenen Radio-Orchestern der Niederlande, beim Rotterdams Philharmonisch Orkest und 1970-2005 im Concertgebouworkest. Als Solist spielte er unter anderem unter der Leitung von Luciano Berio, Riccardo Chailly, Nikolaus Harnoncourt, Hans Vonk, Ferdinand Leitner, Bernard Haitink, Edo de Waart und Willem van Otterloo. 1962-88 war Herbers Mitglied und Co-Intendant des Nederlands Blazers Ensemble, mit dem er weltweit mehrfach auf Tournee war. Nach dessen Auflösung gründete er 1990 die Ebony Band, die ihre Interpreten vor allem aus dem Concertgebouworchester rekrutierte und sich vor allem zur Aufgabe machte, die Werke von Komponisten aufzuführen, die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft oder des Zweiten Weltkriegs wurden. Auch die Werke von Jazzkomponisten, wie Robert Greattinger, John Carisi oder George Hanley erklangen durch die Ebony Band wieder im Konzertsaal. Weiterhin trat Herbers mit der Bigband von David Kweksilber auf. Herbers dirigierte auch das Esmebmle recherche und das Ensemble Oriol in Deutschland, die Capriccio Players in New York sowie das Metropole Orkest, das Shanghai Symphony Orchestra, das Limburgs Symfonieorkest, das Brabants Orkest, das Niederländische Kammerorchester und die Stan Kenton Alumni Band in Los Angeles. Nach einer ersten Ehe mit der Violinistin Vera Beths, aus der die Schauspielerin Katja Herbers hervorging, heiratete Werner Herbers die Kostümbildnerin Leonie Polak. Herbers erhielt 1997 den Haarlemse Hogenbijl Prijs für seine Verdienste als Musiker und Musikwissenschaftler. Aufnahmen der Ebony Band wurden mit dem Edison und dem Diapason d‘or ausgezeichnet.

 

Irma CAPECE MINUTOLO ist am 7.6.2023 in Rom verstorben

 Geboren am 6. August 1935 in Neapel; sie studierte zuerst klassischen Tanz, ließ dann aber ihre Stimme bei den berühmten Sopranistinnen Toti Dal Monte und Maria Caniglia in Rom ausbilden. Debüt am Teatro Verdi Vicenza 1965 als Mimi in »La Bohème« von Puccini. Nachdem sie Preise bei Gesangwettbewerben in Brescia und Rom gewonnen hatte, kam sie zu einer bedeutenden Karriere an der Oper von Rom, am Teatro Regio Turin, am Teatro Comunale Florenz, am Teatro San Carlo Neapel, am Teatro Regio Parma, am Teatro Massimo Palermo und an weiteren italienischen Opernhäusern. Sie gastierte an der Opéra du Rhin Straßburg, an den Operntheatern von Frankfurt a.M. und Basel. 1972 sang sie am Teatro Petruzzelli von Bari in der Uraufführung der Oper »Una storia d’altri tempi« von Milella. Aus dem Repertoire der in Rom wohnenden Künstlerin sind hervorzuheben: die Marguerite in Gounods »Faust«, die Nedda im »Bajazzo«, die Titelheldin in »Thaïs« von Massenet, die Lauretta in Puccinis »Gianni Schicchi«, die Liu in »Turandot«, die Euridice in »Orfeo ed Euridice« von Gluck, die Titelheldinnen in »Adriana Lecouvreur« von Cilea und in »Suor Angelica« von Puccini, die Leonore in Verdis »Troubadour«, die Desdemona in »Otello« von Verdi und die Ginevra in »La cena delle beffe« von Giordano. Sie war auch eine geschätzte Konzertsopranistin.

Von ihrer Stimme existieren Mitschnitte von Rundfunksendungen.

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.irmacapeceminutolo.eu/

 

Romola TYRRELL ist am 8.6.2023 verstorben

Geboren am 15. März 1957; Biographie der australischen Sopranistin auf Englisch: https://slippedisc.com/2023/06/death-of-soprano-and-agency-founder-66/

 

Peter DICKINSON ist am 16.6.2023 verstorben

 Geboren am 15. November 1934 in Lytham St, Annes (Lancashire, England); er besuchte die Leys School in Cambridge, war danach Assistenzorganist am Queen’s College in Cambridge und ging für drei Jahre nach New York CIty. Dort studierte er Komposition bei bernard Wagneaar an der Juilliard School, an der auch seine ersten Kompositionen aufgeführt wurden. Er arbeitete freiberuflich als Musikkritiker, als Pianist am New York City Ballet (unter anderem für George Balanchine) und lehrte ein Jahr an der Farleigh Dickinson University in New Jersey. Nach seiner Rückkehr nach Großbritannien unterrichtete er an einem College in Chelsea und lehrte an der University of Birmingham. 1974 ging er an die Keel University, wo er ein Zentrum für Amerikanische Musik aufbaute. Zu diesem Thema führte er Lesungen durch, veröffentlichte Artikel und Rezensionen und schrieb Features für BBC Radio 3. 1988 zeigte die „South Bank Show“ von Melvyn Bragg eine einstündige Dokumentation über ihn, in dem auch die erste Fernsehveröffentlichung der Komposition London Rags mit Mitgliedern des zu diesem Zeitpunkt bereits aufgelösten Philip Jones Brass Ensembles und des Ensembles London Brass zu hören war. 1991-97 hatte Peter Dickinson einen Lehrstuhl am Golsmiths College der Universität London, danach war er bis 2004 Leiter des Musikdepartments am Institut für Amerikanische Studien der Universität London. 1996 gründete er mit Bernard Rainbow den „Bernarr Rainbow Trust“ zur Unterstützung der Ausbildung in der Musik, der einen jährlichen Preis für Musiklehrer vergibt. 1999 wurde er von der Keele University mit der Ehrendoktorwürde für Musik geehrt. Peter Dickinson trat etwa dreißig Jahre mit seiner Schwester, der Mezzosopranistin Merile Dickinson (* 1940) auf und spielte mit ihr Aufnahmen ein. Er lebte in Suffolk. Peter Dickinson schuf einige Auftragskompositionen, so ein Orgelkonzert für Simon Preston (1971), ein Klavierkonzert für Howard Shelley (1984), ein Violinkonzert für Ernst Kovacic (1986), Orgelvariationen für Jennifer Bate und Stücke für David Munrow. Auf dem 2005 veröffentlichten Album Peter Dickinson: Piano Voices and Brass sind Werke aus den Jahren 1974 bis 2004 zu hören, die von Peter Dickinson, Elisabeth Söderström, The King’s Singers, dem schwedischen Ensemble „Solna Brass“ und dem Pianisten Eric Parkin interpretiert wurden.

 

Gilbert DUBUC ist am 17.6.2023 verstorben

 Geboren am 21. Januar 1925 in Couvin (Belgien); er studierte in Brüssel bei Armand Crabbé und debütierte 1945 am Theater von Verviers als Germont-père in »La Traviata«. 1946 kam er von dort an das Théâtre de la Monnaie Brüssel, dem er bis 1959 als Mitglied angehörte, und wo er später als Gast auftrat. Hier sang er 1954 den Balstrode in der französischsprachigen Erstaufführung von Benjamin Brittens »Peter Grimes«, 1955 in der Uraufführung der Oper »Le Serment« von Alexandre Tansman und im gleichen Jahr in der Premiere der Oper »David« von Darius Milhaud, 1960 in der Premiere der Oper »Aniara« von Blomdahl. Nachdem er während einer kurzen Zeit an der Königlichen Oper von Antwerpen seine Partien in holländischer Sprache gesungen hatte, folgte er 1962 einem Ruf an das Staatstheater von Hannover. In einer über 25jährigen Karriere gehörte er zu den beliebtesten Künstlern dieses Opernhauses. Er gastierte u.a. an der Wiener Staatsoper (1964 als Escamillo in »Carmen«) und an der Grand Opéra Paris (1960 als Rigoletto). Bei den Zürcher Festwochen hörte man ihn 1960 als Escamillo. Zu seinen großen Partien gehörten der Enrico in »Lucia di Lammermoor«, der Titelheld in Rossinis »Wilhelm Tell«, der Graf Luna im »Troubadour«, der Amonasro in »Aida«, der Tonio im »Bajazzo«, der Valentin in »Faust« von Gounod, der Zurga in »Les pêcheurs de perles« von Bizet, der Telramund in »Lohengrin«, die Titelpartie in »Fürst Igor« von Borodin und der Eugen Onegin von Tschaikowsky.

Seltsamerweise wurden von dem beliebten Künstler zunächst in Belgien keine Schallplattenaufnahmen hergestellt; in einem Mitschnitt der Oper »Dinorah« von Meyerbeer aus Brüssel singt er jedoch auf EJS die Partie des Hoël, auf der gleichen Marke die Titelrolle in »Hamlet« von Thomas. Erst 1982 erschienen auf der belgischen Marke Pavane Duette mit Elisabeth Verlooy.

 

Cornel ȚĂRANU ist am 18.6.2023 verstorben

Geboren am 20. Juni 1934 in Cluj; er studierte 1951-57 Komposition bei Sigismund Toduta an der Musikakademie von Cluj. Danach unterrichtete er hier, 1970-90 als Assistent, danach als Professor für Komposition. 1966–67 studierte er am Conservatoire de Paris Musiktheorie bei Nadia Boulanger und Oliver Messiaen, 1968–69 bei den Darmstädter Ferienkursen Analyse bei György Ligeti, Dirigieren bei Bruno Maderna und Schlagzeug bei Christoph Caskel. Ab 1957 lehrte er an der Musikakademie Cluj, ab 1990 als Professor. 1968 gründete er dort das Orchester Ars Nova, mit dem er seither als musikalischer Leiter und Dirigent arbeitete. Ab 1990 war er Vizepräsident der rumänischen Komponistenunion, ab 1995 Direktor des Festivals für moderne Musik in Cluj-Napoca. Für seine Kompositionen erhielt er u. a. mehrfach den Preis der rumänischen Komponistenunion (1972, 1978, 1981, 1982 und 2001) und den Koussevitzky-Preis. 1993 wurde er assoziiertes Mitglied der Rumänischen Akademie, 2002 Chevalier de l’Ordre des Arts et des Lettres. Neben sinfonischen und anderen Orchesterwerken komponierte er zwei Opern, Kammermusik, Vokalwerke für Chor und Lieder sowie mehrere Filmmusiken. Er starb am 18. Juni 2023 zwei Tage vor Vollendung seines 89. Lebensjahres.

 

Andrea IHLE ist am 18.6.2023 verstorben

 Geboren am 17. April 1953 in Dresden; sie absolvierte ihr Gesangstudium an der Musikhochschule von Dresden, wo sie vor allem Schülerin von Klara Elfriede Intrau war. 1976 erfolgte ihr Debüt an der Dresdner Staatsoper in der Partie der Giannetta in »L‘Elisir d’amore« von Donizetti. Seitdem war sie Mitglied dieses Opernhauses und wurde vor allem als Interpretin von Partien aus dem Fach der Koloratursoubrette wie aus dem Repertoire für lyrischen Sopran bekannt. Am 13.2.1985 sang sie in der Eröffnungsvorstellung der wieder aufgebauten Dresdner Semper-Oper das Ännchen im »Freischütz« von Weber, bei der folgenden Aufführung des »Rosenkavalier« von R. Strauss die Marianne Leitmetzerin. 1999 hörte man sie an der Dresdner Staatsoper als Axinja in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch, 2000 wieder als Marianne Leitmetzerin. Aus ihrem reichhaltigen Bühnenrepertoire sind zu erwähnen: die Despina in »Così fan tutte«, die Papagena in der »Zauberflöte«, die Eurydike in »Orpheus und Eurydike« von Gluck, die Gretel in »Hänsel und Gretel« von Humperdinck, die Marie im »Waffenschmied« von Lortzing, die Carolina in Cimarosas »Il matrimonio segreto«, die Sophie im »Rosenkavalier«, die Titelfigur in der »Regimentstochter« von Donizetti, die Donna Elvira in »Don Giovanni«, die Alice Ford in »Falstaff« von Verdi und die Prinzessin in der zeitgenössischen Oper »Der Schuhu und die fliegende Prinzessin« von Udo Zimmermann. In späteren Jahren war sie unter anderem als Marcellina in »Le nozze di Figaro«, als Berta im »Barbier von Sevilla«, als Giovanna in »Rigoletto« oder als Annina in »La Traviata« zu erleben. In der letztgenannten Partie verabschiedete sie sich 2016 nach 40 Jahren von ihrem Publikum an der Oper Dresden. Die Künstlerin gastierte, größtenteils zusammen mit dem Ensemble der Dresdner Oper, und erlangte hohes Ansehen als Solistin in Oratorien und religiösen Vokalwerken.

Schallplatten: Denon (»Der Freischütz« und »Der Rosenkavalier«, Dresden 1985), Christophorus-Verlag (Religiöse Musik), Philips (Weihnachtsoratorium von J.S. Bach), Capriccio (Missa brevis von Carl Friedrich Fasch), Eterna.

 

Gabriele SCHNAUT ist am 19.6.2023 verstorben

 Geboren am 24. Februar 1951 in Mannheim; sie wuchs in Mainz auf, studierte dort zuerst Violinspiel und nebenbei Liedgesang. Seit 1971 Gesangstudium an der Musikhochschule von Frankfurt a.M. als Schülerin von Elsa Cavelti, dann in Darmstadt von Aga Zeh-Landzettel und in Berlin von Hanne-Lore Kuhse. 1976 erhielt sie ihr erstes Bühnenengagement an der Stuttgarter Staatsoper. 1978-80 war sie am Staatstheater von Darmstadt engagiert, 1980-88 Mitglied des Nationaltheaters Mannheim. Dort wirkte sie 1987 in der Uraufführung der Oper »Die Hamletmaschine« von Wolfgang Rihm als Ophelia mit. 1985 sang sie als erste dramatische Sopranpartie am Opernhaus von Dortmund die Isolde in »Tristan und Isolde«. Seit 1988 an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, zugleich in einer ganz internationalen Gastspielkarriere, wirkend. Sie kam zu großen Erfolgen bei den Festspielen von Bayreuth; dort trat sie 1977-80 als Waltraute und als 2. Norn (1980 auch als Wellgunde) im Nibelungenring auf, 1985-87 als Venus in »Tannhäuser«, 1985-86 als 3. Norn (1986 auch als Sieglinde) im Nibelungenring, 1987-91 und 1999 als Ortrud in »Lohengrin« sowie 2000 als Brünnhilde im Nibelungenring. 1985 debütierte sie als Komponist in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss an der Wiener Staatsoper. An diesem Haus sang sie bis 2005 in insgesamt 85 Vorstellungen außerdem noch die Isolde, die Ortrud, die Brünnhilde, die Kundry in »Parsifal«, die Turandot in der gleichnamigen Oper von Puccini, die Elektra von R. Strauss und die Färberin in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss. Sie gastierte 1985 in Dortmund, 1987 in Köln und 1988 mit großem Erfolg in Hamburg als Isolde. Sie debütierte 1988 an der Covent Garden Oper London als Ortrud und sang dort 1989 die Sieglinde in der »Walküre«. In Hamburg sang sie 1989 die Els in »Der Schatzgräber« von Fr. Schreker, in Düsseldorf 1989 die Lady Macbeth in Verdis »Macbeth«. Weitere Gastspiele an den Opern von Genf (1978 als Margret in »Wozzeck« von A. Berg und 1987 als Sieglinde) und Rom, am Gran Teatre del Liceu in Barcelona und an der Nationaloper von Warschau. 1983 sang sie erstmals an der Oper von Chicago, und zwar die Fricka in einer konzertanten Aufführung der »Walküre«. An der Oper von San Francisco trat sie 1991 als Isolde (zugleich ihr US-Debüt) und 1998 als Turandot auf. 1990 hörte man sie an der Deutschen Oper am Rhein und an der Staatsoper von Hamburg als Brünnhilde in der »Walküre«, in Tokio als Isolde, 1992 an der Opéra Bastille Paris und an der Oper von Antwerpen als Elektra in der Oper gleichen Namens von Richard Strauss, 1993 in Amsterdam als Ortrud. 1993 sang sie in Santiago de Chile und 1994 an der Deutschen Oper am Rhein die Turandot. 1994 gastierte sie an der Mailänder Scala als Elektra von R. Strauss und als Brünnhilde in der »Walküre«; 1995 sang sie an der Oper von Köln wieder die Elektra, 1996 in Amsterdam die Färberin. 1996 sang sie als Antrittsrolle an der New Yorker Metropolitan Oper sehr erfolgreich die Brünnhilde in der »Walküre«. Hier sang sie bis 2004 außerdem noch die Brünnhilde in »Siegfried« und in »Götterdämmerung«, die Elektra von R. Strauss und die Färberin. 1996 sang sie am Teatro Comunale Bologna die Isolde. 1997 gastierte sie an der Chicago Opera als Puccinis Turandot; an der Staatsoper Hamburg sang sie 1997 die Brünnhilde im Nibelungenring, 1998 am Opernhaus von Köln und an der Pariser Opéra Bastille wieder die Isolde. An der Deutschen Oper Berlin 1998-99 als Brünnhilde im gesamten Ring-Zyklus zu hören, 1999 auch als Turandot. 2000 hörte man sie an der Deutschen Oper Berlin (mit René Kollo in der Titelrolle) wie an der Covent Garden Oper London (hier mit Jon Frederic West) als Isolde in »Tristan und Isolde«, 2001 dann auch am Muziektheater Amsterdam (mit John Treleaven). 2001 gastierte sie an der Deutschen Oper Berlin in der Titelrolle von Puccinis Oper »Turandot«, am Opernhaus von Zürich als Brünnhilde in der »Walküre« und an der Covent Garden Oper London als Färberin, 2002 bei den Salzburger Festspielen als Turandot. Ihre weiteren Partien waren der Octavian im »Rosenkavalier«, der Sesto in »Titus« von Mozart, die Dorabella in »Così fan tutte«, die Federica in Verdis »Luisa Miller« und die Brangäne in »Tristan und Isolde«, später auch die Carmen, die Leonore in »Fidelio« und die Marie in A. Bergs »Wozzeck«. 2008 wechselte sie ins Charakterfach und interpretierte von da an Partien wie die Emilia Marty in »Die Sache Makropulos« von Janácek und die Mère Marie in »Dialogues des Carmélites« von Poulenc. An der Bayerischen Staatsoper München gastierte sie bis 2016 u.a. als Elektra von R. Strauss, als Brünnhilde im Ring-Zyklus, als Kundry, als Orlofsky in der »Fledermaus«, als Agaue und als Venus in H.W. Henzes »Die Bassariden«, als Küsterin in »Jenufa« von Janácek, als Herodias in »Salome« und als Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss. Am 27.10.2006 sang sie hier in der Uraufführung des Opernmonodramas »Das Gehege« von Wolfgang Rihm die Partie der Frau und am 27.10.2012 in der Uraufführung der Oper »Babylon« von Jörg Widmann die Partie des Euphrat. Auch als Konzertsängerin (Oratorium, Lied) kam sie zu einer sehr erfolgreichen Karriere. 2005-16 lehrte sie als Professorin für Gesang an der Universität der Künste Berlin. Ab dem Jahre 2000 lebte sie in Rottach-Egern. Gabriele Schnaut starb am 19. Juni 2023 im Alter von 72 Jahren und wurde auf dem Gemeindefriedhof von Rottach-Egern beigesetzt.

Schallplatten: In einer Gesamtaufnahme des Ring-Zyklus auf Philips singt sie die Waltraute in der »Walküre« und die zweite Norn in »Götterdämmerung«. Sie sang auf CBS in der Matthäuspassion von J.S. Bach und in »Cardillac« von Hindemith, auf Wergo in »Sancta Susanna« von Hindemith, in »Die Hamletmaschine« von W. Rihm und in Liedern von Hindemith. Weitere Schallplattenaufnahmen auf Capriccio (Gesamtaufnahmen »Der Schatzgräber« und »Der ferne Klang« von Fr. Schreker), auf Decca (Leonore in »Fidelio«, Brünnhilde in der »Walküre«), und auf Chandos (»Oedipus Rex« von Strawinsky).

 

Rachel YAKAR ist am 24.6.2023 verstorben

 Geboren am 3. März 1936 in Lyon; ihre Familie war griechisch-türkischer Herkunft. Sie wollte zunächst Modezeichnerin werden, begann dann aber ihre Gesangsausbildung am Conservatoire National in Paris. Schließlich studierte sie vier Jahre hindurch bei der großen dramatischen Sopranistin Germaine Lubin in Paris. 1963 begann sie ihre Bühnenlaufbahn am Opernhaus von Straßburg. 1964 wurde sie an die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg verpflichtet, an der sie bald große Erfolge hatte und deren Mitglied sie für mehr als 25 Jahre blieb. Sie sang an den beiden großen Opernhäusern, der Grand Opéra wie der Opéra Comique in Paris, und gab Gastspiele und Konzerte in Deutschland, Österreich, Frankreich und Belgien. 1966 wirkte sie beim Festival von Aix-en-Provence in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss mit. An der Opéra du Rhin Straßburg trat sie 1967 in der französischen Erstaufführung von H.W. Henzes »Der junge Lord« auf. 1968 wirkte sie bei den Schwetzinger Festspielen in der Uraufführung von G. Klebes »Märchen von der schönen Lilie« mit. Bei den Festspielen von Edinburgh gastierte sie 1972 (im Rahmen eines Gastspiels der Deutschen Oper am Rhein) als Anima in »Rappresentatione di Anima e di Corpo« von Emilio de Cavalieri, 1976 (wieder im Rahmen eines Gastspiels der Deutschen Oper am Rhein) als eines der Blumenmädchen in »Parsifal« und 1978 (im Rahmen eines Gastspiels des Opernhauses Zürich) als Poppea in Monteverdis »L‘Incoronazione di Poppea«. Am Grand Théâtre Genf gastierte sie 1973 als Ilia in Mozarts »Idomeneo«, 1975 als Donna Elvira in »Don Giovanni«, 1978 als Titelheldin in Glucks »Iphigénie en Tauride« und 1984 als Freia im »Rheingold«. 1974 sang sie bei den Münchner Opernfestspielen die Donna Elvira. Sie trat bei den Bayreuther Festspielen 1975-76 als Freia und als Gerhilde im Nibelungenring sowie als eines der Blumenmädchen in »Parsifal« auf. In Glyndebourne hörte man sie 1977 als Donna Elvira, 1980 und 1982 als Marschallin im »Rosenkavalier«. 1978 sang sie an der Covent Garden Oper London die Freia im »Rheingold«, in Straßburg und Düsseldorf die Mélisande in »Pelléas et Mélisande«. Bei den Festspielen von Salzburg wirkte sie 1978-80 als 1. Dame in der »Zauberflöte« und 1985 in einem Mozart-Konzert sowie in einer konzertanten Aufführung der Oper »Saint Francois d‘Assise« von O. Messiaen mit. 1980 großer Erfolg an der Grand Opéra Paris als Titelheldin in »Jenufa« von Janácek. An der Oper von Zürich sang in einem Zyklus von Aufführungen der Opernwerke Monteverdis unter N. Harnoncourt, an der Oper von Dallas u.a. 1984 die Fiordiligi in »Così fan tutte«. 1986 gastierte sie an der Oper von Lyon wie bei den Göttinger Händel-Festspielen als Circe in der Barock-Oper »Scylla et Glaucus« von Jean-Marie Leclair. 1987 sang sie bei einem Gastspiel der Wiener Staatsoper (an der sie selbst nie aufgetreten ist) in Ost-Berlin die Gräfin in »Le nozze di Figaro«. 1987 Gastspiel in Amsterdam als Marschallin. An der Opéra du Rhin Straßburg trat sie 1988 in der Uraufführung der Oper »Marche de Radetzky« von René Koering auf. 1990 sang sie in Düsseldorf den Female Chorus in »The Rape of Lucretia« von Benjamin Britten. Sie galt als große Mozartsängerin, doch enthielt ihr Bühnenrepertoire auch zahlreiche Partien von Puccini, Debussy, Richard Strauss, sowie aus der französischen Opernliteratur. Auf der Bühne sang sie gerne in den klassischen Opern der Barockepoche, im Konzertsaal in Werken von J.S. Bach. 1993 verabschiedete sie sich am Opernhaus von Lyon in der Oper »Phaëton« von Lully von der Bühne. Seitdem pädagogische Tätigkeit am Conservatoire National in Paris. Aus ihrem umfangreichen Bühnenrepertoire sind ergänzend Partien wie die Aricie in »Hippolyte et Aricie« von Rameau, die Cleopatra in Händels »Giulio Cesare«, die Celia in »Lucio Silla« von Mozart, die Tatjana in »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, die Mimi in »La Bohème« und Málinka/Etherea/Kunka in »Die Abenteuer des Herrn Broucek« von Janácek zu nennen. – Sie war verheiratet mit dem Tenor Michel Lecocq, der lange an der  Opéra du Rhin Straßburg tätig war.

Schallplatten: CBS (»Les Indes Galantes« von Rameau), HMV (»Admeto« von Händel, Geistliche Arien, »Le Bourgeois gentilhomme« von Lully), Telefunken (»Idomeneo« von Mozart, »L‘Orfeo« von Monteverdi, »Dido and Aeneas« von Purcell), Erato (Hohe Messe von J.S. Bach, »Armide« von Lully), Decca (»Così fan tutte«), Erato (»Phaëton« von Lully), RCA-Erato (»Scylla et Glaucus« von J.M. Leclair, »Paulus« von Mendelssohn), Orfeo (Weihnachtshistorie und Magnificat von Heinrich Schütz; Szenen aus »Saint François d’Assise« von O. Messiaen, 1985 aufgenommen), Schwann-Verlag (Barocke Kantaten von Fux und Scarlatti), Electrola (»Pygmalion« von Rameau), Virgin (»Dialogues des Carmélites« von F. Poulenc; Lieder von G. Fauré, Bizet, E. Chabrier, Reynaldo Hahn), MGB (»Les aventures du Roi Pausole« von A. Honegger), Virgin-Ariola (Lieder von G. Bizet, E. Chabrier und Reynaldo Hahn), Claves (»Cantos de España« von Henri Chollet); Pickwick-Video (»Don Giovanni« aus Glyndebourne, 1977), Decca-Video (»L‘Incoronazione di Poppea«).

 

Kenneth RIEGEL ist am 28.6.2023 in Sarasota (Florida) verstorben

 Geboren am 29. April 1938 in West Hamburg (Berks County, Pennsylvania); zunächst Schüler von Wellington Wolff in Reading, dann weitere Ausbildung mit einem Stipendium der Rockefeller Foundation an der Manhattan School of Music und im Studio der New Yorker Metropolitan Oper. 1965 Bühnendebüt bei der Santa Fé Opera als Alchimist in der Oper »König Hirsch« von Henze. 1968 erregte er in der Peabody Hall von Philadelphia in einer konzertanten Aufführung von Mozarts »Lucio Silla« Aufsehen. Seine Karriere entwickelte sich zunächst an den führenden amerikanischen Operntheatern; er sang in Cincinnati, Houston/Texas, in Seattle und San Francisco (1971 italienischer Sänger im »Rosenkavalier«) und 1969-74 an der City Opera New York (Debüt als Gonzalve in »L’Heure espagnole« von Ravel). Im Oktober 1973 debütierte er an der New Yorker Metropolitan Oper, an der er bereits 1966 in einem Konzert aufgetreten ist, als Iopas in der dortigen Erstaufführung des Opernwerks »Les Troyens« von Berlioz. Er trat dort bis 1999 in insgesamt 105 Vorstellungen auch als Andres und später auch als Hauptmann in »Wozzeck« von A. Berg, als Jaquino in »Fidelio«, als David in »Die Meistersinger von Nürnberg«, als Narraboth und später auch als Herodes in »Salome« von R. Strauss, als Tamino in der »Zauberflöte«, als Alwa in »Lulu« von A. Berg, als Hoffmann in »Hoffmanns Erzählungen«, als Tito in »La clemenza di Tito« von Mozart, als Fatty in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill und als Ägisth in »Elektra« von R. Strauss auf. Bei den Salzburger Festspielen sang er 1975 ein Solo in der 8.Sinfonie von G. Mahler und wirkte in konzertanten Aufführungen der Opern »La Damnation de Faust« von H. Berlioz (1979 als Faust), »Die Gezeichneten« von Fr. Schreker (1984 als Alviano Salvago), »Saint François d’Assise« von O. Messiaen (1985 als Leprakranker) und »Il Prigioniero« von L. Dallapiccola (1996 als Kerkermeister) mit; 1992-93 trat er dort als Herodes und 1996 als Ägisth auf. An der Wiener Staatsoper debütierte er 1977 als Alfredo in »La Traviata« und sang dort bis 1991 in insgesamt acht Vorstellungen auch den Faust von Gounod und den Herodes. In besonderer Weise der Grand Opéra Paris verbunden, deren Mitglied er drei Jahre lang war (Debüt 1978 als Titelheld in »Hoffmanns Erzählungen«). Am 24.2.1979 sang er an der Grand Opéra Paris in der Uraufführung der Neu-Bearbeitung von A. Bergs Opernfragment »Lulu« durch F. Cerha die Rolle des Alwa (und sang diese Rolle im Rahmen eines Gastspiels der Pariser Oper auch an der Mailänder Scala). An der Grand Opéra Paris sang er auch am 28.11.1983 in der Uraufführung des Opernwerks »Saint François d’Assise« von Olivier Messiaen die Rolle des Leprakranken. Weiters konnte man ihn an der Grand Opera Paris auch 1979 als Faust von Gounod, 1979-80 in der Titelpartie von Strawinskys »Oedipus Rex«, 1980 als Schuiskij in »Boris Godunow« und nochmals als Hoffmann sehen; an der Opéra Bastille Paris trat er 1992 als Porcus in  »Jeanne d’Arc au bûcher« von A: Honegger, 1992-93 als Aegisth und 2001 als Hauptmann in A. Bergs »Wozzeck« auf. Am 7.3.2001 sang er an der Opéra Bastille Paris den Titorelli in der Uraufführung der Oper »K…« von Philippe Manouri. In Europa war er auch beim Festival von Spoleto zu hören. 1981 sang er an der Staatsoper von Hamburg den Guido Bardi in »Eine florentinische Tragödie« und die Titelpartie in der Oper »Der Zwerg« (»Der Geburtstag der Infantin«) von A. Zemlinsky, die er dann in Amsterdam, bei den Festspielen von Edinburgh (1983) und an der Covent Garden Oper London (1985) wiederholte. An der Covent Garden Oper London trat er dann 1988 und 1991 als Loge in »Rheingold« sowie 1992, 1995 und 1997 als Herodes auf. An der Mailänder Scala trat er 1982 in »Persephone« von Strawinsky und 1995 als Herodes auf. 1983 sehr erfolgreiches Gastspiel an der Deutschen Oper Berlin in »La Damnation de Faust« von Berlioz. An der Staatsoper von München gastierte er 1988 als Albert Gregor in »Die Sache Makropulos« von Janácek, 1990 als Robespierre in »Dantons Tod« von G. von Einem und 1991 als Schuiskij in der Urfassung des »Boris Godunow«. 1994 trat er an der Oper von Tel Aviv als Schuiskij auf. Bei den Festspielen von Bregenz sang er 1984 das Tenor-Solo in Mahlers »Lied von der Erde«, 1994 den Malatestino in »Francesca da Rimini« von Zandonai und 1995 (konzertant) den Kerkermeister und den Großinquisitor in Dallapiccolas »Il Prigioniero«. Beim Maggio Musicale von Florenz 1996 wiederholte er die beiden letztgenannten Partien in »Il Prigioniero« (konzertant). 1996 trat er bei der Chicago Opera als Herodes auf, 1997 an der Oper von Rom als Ägisth. An der San Francisco Opera sang er 1997-98 den Aschenbach in »Death in Venice« von B. Britten und 1999-2000 den Hauptmann in »Wozzeck« von A. Berg. 1998 gastierte er beim Maggio Musicale von Florenz ebenfalls als Hauptmann in »Wozzeck«, am Teatro Real Madrid als Ägisth, beim Santa Fé Festival als Herodes, den er im gleichen Jahr in einer konzertanten Aufführung der Oper in Barcelona übernahm. 2000 Gastspiel bei der Glimmerglass Opera in Cooperstown (NY) als Herodes. Er spezialisierte sich zunächst auf das lyrische Fach mit Partien wie dem Ferrando in »Così fan tutte«, dem Don Ottavio in »Don Giovanni«, dem Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, dem Ernesto in Donizettis »Don Pasquale«, dem Nemorino in »L‘Elisir d’amore«, dem Des Grieux in Massenets »Manon«, dem Rodolfo in »La Bohème«, dem Almaviva im »Barbier von Sevilla« und dem Fenton in »Falstaff« von Verdi, sang aber auch sehr erfolgreich in Opern von B. Britten, Strawinsky, Prokofjew, Carl Orff, Krenek und Hans Werner Henze. In den achtziger Jahren entwickelte sich seine Stimme ins dramatische und Charakter-Fach hinein, und er trat jetzt in Partien wie dem Erik in »Der fliegende Holländer« und dem Mephistopheles in »Doktor Faust« von F. Busoni auf. Auch als Konzert-, Oratorien- und Liedersänger kam er zu einer großen internationalen Karriere.

Schallplatten: DGG (»Lulu« von Alban Berg, Faust-Sinfonie von F. Liszt), CBS (Don Ottavio in »Don Giovanni«, Nelson- und Harmonie-Messe von J. Haydn, Carmina Burana von C. Orff), Decca (»La Damnation de Faust« von Berlioz, Herodes in »Salome« von R. Strauss), Schwann (»Der Geburtstag der Infantin« und »Eine florentinische Tragödie« von Zemlinsky), Koch/Schwann (Malatestino in »Francesca da Rimini« von Zandonai), Philips (8. Sinfonie von G. Mahler), Vox-Turnabout (Stabat mater von Rossini), Denon (8. Sinfonie von G. Mahler), Cybelia-IMS (»Saint François d’Assise« von O. Messiaen), Koch Records (»Die Bassariden« von H.W. Henze), Orfeo (Szenen aus »Saint François d’Assise« von O. Messiaen, 1985 aufgenommen), Teldec (»Gurrelieder« von Schönberg); Pioneer-Video (Herodes in »Salome«).

 

 

 

 

 

 

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